Als ich eine Ausstellung von Adolphe Braun sah, dachte ich mi: Eine Expedition – das wäre was. Und dabei eine tolle Entdeckung machen. Vielleicht ein Tier! Mit solchen Gedanken gehe ich oft schwanger. Nun legte ich mich auf die Lauer und schaute, ob ein Tier zu finden sei. Erst sah ich nichts. Aber es dauerte es nicht lang, bis sich ein Kokon bildete und es schlüpfte. Es wart gefunden! Ich beobachtete es, wie es binnen kürzester Zeit heranwuchs.
Es war ein scheues, freundliches und liebenswertes Tier. Es machte lustige Bewegungen und Verrenkungen, als es sein Habitat erkundete. Jedoch verschwand es sehr schnell und mir wurde klar, warum es bis jetzt noch niemand entdeckt hatte. Welch bedeutendes Ereignis, den gemeinen Flösselplömpler entdeckt zu haben und fotografisch festzuhalten.
Ein Freund erzählte mir, dass er ein altes Haus einreißt, um ein neues Zuhause für sich und seine Familie zu bauen. Ich durfte mich da austoben. Also los, zur Terminabsprache mit Freund und dem Modell. Kamera mit Stativ, Zusatzkamera mit Stativ, Filme und so weiter gehören zu meiner Grundausstattung. Baustrahler und Scheinwerfer waren auch mit dabei, denn ich arbeite gern mit Dauerlicht.
Nun setzten wir uns hin und besprachen, wie das Tier aussehen soll und welche Geschichte wir erzählen wollen, was wir alles dafür benötigen würden. Schnell wurden wir uns einig, dass wir vor Ort auch spontan sein möchten und deswegen lieber zusätzlich alles einpacken, was uns in den Kopf kommt.
Anschließend ging es in die Dunkelkammer, um die Resultate auszuwerten. Nachdem die Abzüge angefertigt wurden, traf ich einen bekannten promovierten Biologen, der vom gemeinen Flösselplömpler nur als Sage gehört hatte. Er konnte sofort den lateinischen Namen nennen: Polypinnulus decipio. Ein weiterer Freund fühlte sich von der Geschichte so beeindruckt, dass er zur Bilderserie auch eine Geschichte schrieb.