Über 15 Jahre liegt mein erster Stadionbesuch nun zurück. Als damals Siebenjähriger war es für mich eine Riesenveranstaltung, mit Papa zusammen ins Stadion zu gehen. Seitdem schlossen sich immer mehr Stadionbesuche an. Die erste Stadionwurst, das erste Bier, die erste Bierdusche. Ich liebte diese Anlässe und freute mich auf jeden Spieltag, an dem wir ins Stadion gingen. Eines Tages nahm ich meine Kamera mit und dokumentierte alles, was mir so vor die Linse kam.
Jene Stadionwurst, von der schon die Rede war, matschige Wege, die zum Stadion führten und skurrile Outfits der Fans. Das, was auf dem Platz vor sich ging, interessierte meine Kamera nicht wirklich, es war all das, was um das Spielfeld herum passierte. Letztes Jahr im Frühling fing ich dann an, beim 1. FC Union Berlin regelmäßig vorbeizuschauen, um die Fankulisse und den Spieltag zu dokumentieren. Dafür hatte ich mir eine Genehmigung vom Verein geholt, schließlich ist das Fotografieren in vielen Stadien verboten.
Das Spielgeschehen ließ ich die Sportfotograf*innen ablichten, für mich war das Geschehen um den Platz herum umso interessanter. Auch auswärts bin ich mitgefahren und habe miterlebt, wie sich die Fans ihre Abteile im Zug wie ein kleines Wohnzimmer einrichteten. Fußball ist dann eben doch mehr als nur 22 Leute, die einem Ball hinterherrennen.