Wer viel reist, kennt sie natürlich: Hotelzimmer. Und wer noch dazu viel um die Welt reist, hat sicher bemerkt, wie stark sie sich alle gleichen, ganz egal in welchem Land man sich gerade befindet. Der Schweizer Fotograf Roger Eberhard hat dies zum Thema seines Fotoprojekts „Standard“ gemacht. In 32 Städten auf fünf Kontinenten hat er stets im lokalen Hilton Hotel das Standarddoppelzimmer gebucht und dort das Interieur mit Doppelbett, Mobiliar und Fenster fotografiert.
Einen Hinweis auf die jeweilige Stadt findet man auf diesen Bildern selten. Nur die Aussichten aus den Fenstern zeigen die verschiedenen Städte. Um diesen Kontrast zu verdeutlichen, hat Eberhard die Zimmeransichten den Ausblicken gegenübergestellt. Ein einfaches, aber wirkungsvolles Konzept, das Gedanken zu unserer globalisierten Welt aufwirft.
So finden sich im Bildband auch verschiedene Texte zum Thema, wie der des Schriftsteller Benedict Wells über die Monotonie der Hotels auf Lesereisen. Die Kunsthistorikerin Franziska Solte berichtet über das Hotelzimmer als „modern interieur par excellence“ und die Kuratorin Nadine Wietlisbach über Roger Eberhards konzeptuelle Fotografie.
Das Buch ist eine kleine Weltreise vom Wohnzimmer aus in die verschiedenen und doch immer gleichen Hotelzimmer. Eine simple Serie, die die Vorteile, aber auch Nachteile unserer globalisierten Welt eindrücklich darstellt.
Informationen zum Buch
Roger Eberhard: Standard
Sprache: Deutsch und Englisch
Einband: Gebunden
Seiten: 88
Maße: 34 x 27,5 cm
Verlag: Scheidegger & Spiess
Preis: 58 €