Die belgische Fotografin Carmen de Vos spielt in ihren Bildern mit Erotischem und Eigentümlichen. Die Ästhetik der von ihr verwendeten Polaroidfilme verstärkt die extravagante Wirkung ihrer Aufnahmen. Sexuelle und sonderbare Motive wechseln sich ab; prunkvolle Portraits und Erotika in verblassten, aber üppigen Farben kennzeichnen die ungewöhnlichen Arbeiten der Künstlerin.
Carmen de Vos bezeichnet sich als „Hoflieferantin exquisiter fotografischer Spitzbübereien“. Sie ist Autodidaktin und gründete um ihren 40. Geburtstag herum das Polaroidmagazin „TickL“, das in vier Ausgaben erschien. Die Seiten waren gefüllt mit erotischen Inhalten in frecher Sprache, die aus weiblicher Perspektive die Grenzen sexueller Fantasien ausloteten.
Die raue, zuweilen vom Zufall geprägte Lo-Fi-Ästhetik und die suggestive Bildsprache der Polaroids stellten der Perfektion digitaler Aktfotografie, die Erotik zu einer reinen, ja fast schon sterilen Angelegenheit machten, lustvolle Aufnahmen mit einem Augenzwinkern entgegen.
Das Sonderbare und Abwegige, das Spielerische und „Unanständige“ prägte ihre Bilder. Es dauerte nicht lang, bis verschiedene Zeitschriften auf ihre Arbeiten aufmerksam wurden, Portraits in Auftrag gaben und für Carmen de Vos so die Leidenschaft zum Beruf machten. Mittlerweile ist sie seit gut acht Jahren als professionelle Fotografin tätig; ihre Werke wurden bereits mehrfach ausgestellt.
Am 4. November beginnt im Hamburger Enfants Artspace unter dem Titel „Odd Stories“ eine weitere Ausstellung der Belgierin, in der sie Merkwürdiges und Ausgefallenes präsentiert.
Wer mehr über die Fotografin erfahren möchte, dem sei das im Vorfeld der Veranstaltung entstandene Interview oder der Gang zur Austellung empfohlen. Außerdem ist sie auf Flickr, Instagram und Facebook vertreten.