Ein Mann sitzt inmitten einer Eislandschaft und hat ein kaputtes Fischglas auf dem Kopf.
28. Januar 2017

Interstellar

Als ich mich entschieden hatte, nach Island zu fliegen, wusste ich, dass es ein Land voller unbekannter, außerirdisch anmutender Landschaften ist. Das hat mich zur Serie „Interstellar“ veranlasst, in der eine Person eine unbekannte, neue Welt erkundet.

Ich habe mir ein Fischglas bestellt, das die Person in meiner Serie als aufstrebenden Astronauten darstellen soll. Der einfache Schlafanzug soll den Eindruck erwecken, sie befinde sich in einem Traum.

Die Geschichte und der Protagonist waren fertig, aber ich hatte das Gefühl, dass noch eine solide Basis fehlt, um diesen kleinen Erzählstrang in eine Serie zu verwandeln. Bei Gesprächen mit den Einheimischen in Island wurde mir dann bewusst, wie der Klimawandel ihr Land verändert hat.

Sie erzählten mir, wie das Eis und die Gletscher in rasender Geschwindigkeit immer weiter schrumpfen. Das erzeugt ein Ungleichgewicht im Ökosystem und bedroht die Existenz derjenigen, die von diesem Land abhängig sind.

An jedem neuen Ort, den ich besuchte, versuchte ich, über die Effekte des Klimawandels nachzudenken. Ich wollte meine Serie darin einhüllen. Mein Fischglas verwandelte sich von seiner ursprünglichen Idee zu einer Metapher. Eine Gesellschaft, die in einer Blase lebt. Irgendwann platzt diese Blase – oder zerbricht, wie in meinem Fall – und gibt die Wahrheit preis.

Ein Mensch liegt auf schwarzen Steinen vor einem Berg.

Person steht auf einem Feld mit schwarzen Steinen vor einer Bergkette

Ein Mann mit Fischglas auf dem Kopf steht vor einer Eislandschaft.

Ein Mann liegt an einem Strand mit schwarzem Sand. Die Brandung des Meer schlägt über das Eis vor ihm.

Ein Mann mit weißem Oberteil steht auf einer Felswand mit dunklem Stein.

Die Reflektion eines Mannes, der vor einem See steht. das Bild steht auf dem Kopf und der Mann wurde aus dem Bild entfernt.

Ein Mann sitzt inmitten einer Eislandschaft und hat ein kaputtes Fischglas auf dem Kopf.

Ein Mann in weißem Oberteil geht über einen Strand mit schwarzem Sand.

Ein Mann sitzt am Meer und blickt auf eine Berglandschaft. Im Wasser treibt etwas Eis.

Ein Mann steht bei Sonnenuntergang auf einem abgestürzten Flugzeug.

Ich hoffe, die Betrachter*innen entdecken diese tiefe Botschaft in den Bildern, so wie ich sie auf meiner Reise entdeckt habe.

Dieser Artikel wurde für Euch von Christopher Kreymborg aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt. Auf Simon McCheungs Webseite findet Ihr weiterführende Erzählungen zu den einzelnen Bildern.

16 Kommentare

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  1. Du bist mit dem Flugzeug nach Island geflogen hast dir dort ein Fischglas über den Kopf gestülpt und dann über den Klimawandel sinniert?!
    Herrlich!
    Danke!
    ;-)))

    • Hallo Tanja,

      wer seine Arbeiten öffentlich vor Publikum ausstellt, muss mit Reaktionen des Publikums rechnen. Mit positiven, negativen, Lob und Spott…
      Das war schon immer so und wird wohl auch so bleiben. Menschen die das nicht aushalten, sollten besser nicht veröffentlichen. Dem Publikum den Mund verbieten, daran sind auf Dauer noch alle gescheitert, auch die Mächtigsten.

      • Hallo Hägen, es soll keinem „der Mund verboten werden“. Aber ein wenig konstruktivere Kommentare und ein klitzekleines mehr an Wertschätzung gegenüber dem Künstler (den ich gar nicht kenne) würde ich mir schon wünschen. Und: Wer weiß, vielleicht hat er den Flug CO2-mässig kompensiert? Das weiß man doch alles nicht. Vielleicht nicht immer den großen Rundumschlag machen, das wäre schön. Mehr wollte ich gar nicht sagen. Schönes Wochenende noch.

      • Wer seine Arbeiten veröffentlicht, muss mit Reaktionen des Publikums rechnen. Da ist schon etwas dran.

        Allerdings muss jemand, der öffentlich vor Publikum Kritik an diesen Arbeiten übt, ebenfalls mit Reaktionen des Publikums rechnen.

        Wenn jemand seine Meinung nicht teilt, muss er das eben auch aushalten ohne sofort zu vermuten, dass ihm der Mund verboten werden soll.

  2. Eigentlich eine schöne Idee. Schade, dass abgesehen von der schlechten technischen Qualität, jedes Bild eine andere Tonigkeit hat und zudem die Bildformate ständig wechseln. Da fehlt mir die gestalteriche Linie.

  3. die Motive sind originell, leider sind die Fotos von der Qualität her nicht so gut geworden wie es hätte sein können. Und warum alles was irgendwie mit Eisbergen und Landschaften zu tun hat mit dem Klimawandel in Verbindung gebracht werden muss erschliesst sich mir auch nicht wirklich. Hauptsache Aufmerksamkeit?

  4. Ich wundere mich darüber, dass die technische Qualität der Bilder kritisiert wird. Ich dinde nur eins technisch misslungen: das mit den Felsen, denn da wurde offensichtlich ein echt billiger Grauverlauf mittels Software gemalt.
    Ansonsten finde ich die Bilder technisch nicht schlecht.
    Dass man tausende von Kilometern fliegt, um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen, finde ich allerdings auch „total daneben“.

  5. Nach Island fliegen um Bilder gegen den Klimawandel zu machen. Wenn es nicht im Text stehen würde, ich käme nie drauf. Ein Ulk, das Ganze, sollte man auch als Fotograf dazu stehen. Ich war mit einem riesigen rosa Koffer und rosa high heels in Island unterwegs, hatte da auch lustige Gespräche. Als ich mal wieder gefragt wurde, was ich mit dem rosa Koffer auf dem Gletscher mache, habe ich mit ernster Miene gesagt, ich will ein Zeichen gegen Homophobie setzen. Wurde für gut befunden.