28. Juli 2016 Lesezeit: ~3 Minuten

Ein Rundflug über den Süden Islands

Ende Mai zog es mich, nach 2013, ein weiteres Mal nach Island. Bei meinem ersten Aufenthalt hatte ich mir fest vorgenommen, diesem wunderschönen Land einen erneuten Besuch abzustatten. Dieses Mal wollte ich die vielfältige Landschaft allerdings aus einer anderen Perspektive kennenlernen.

Schon bei meinem letzten Aufenthalt, nachdem ich die Insel auf der Ringstraße umrundet hatte, setzte sich ein Gedanke in meinem Kopf fest: „Von oben muss die Landschaft noch beeindruckender sein!“ Die Planung für den diesjährigen Trip beinhaltete also einen Rundflug über Island. Weil man sie nicht direkt über die Ringstraße erreichen kann, interessierten mich besonders die Gebiete rund um Þórsmörk, Landmannalaugar und den Gletscher Eyjafjallajökull. Die kleinen Fluggesellschaft Atlangsflug hat dann genau das geboten, wonach ich gesucht hatte und die Flightseeing-Tour war gebucht.

Am Ende des eigentlichen Urlaubs, der mich durch die Westfjorde führte, war es dann soweit. Per Mietwagen und mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend, machte ich mich auf dem Weg zum kleinen Flugplatz an der Südküste. Nach kurzer Wartezeit auf drei weitere Fluggäste und einer Vorstellung unseres Piloten und der Route ging es dann auch schon los. Wir machten uns auf den Weg zur kleinen Cessna 207, bekamen noch kurze Instruktionen und waren keine 15 Minuten später in der Luft.

Als wir das erste Gebiet Þórsmörk überflogen, reichten meine Gedanken reichten von „Wunderschön!“ bis „Man, ist mir schlecht…“. Die tiefhängenden Wolken spiegelten sich im Wasser der Ausläufer des Eyjafjallajökull wider, die sich quer durch die Täler zogen. Die Szenerie war atemberaubend.

Eine weißbraune Landcshaft von oben

Schneebedeckte Berge aus dem Flugzeug fotografiert

Kurze Zeit später steuerte unser Pilot Landmannalaugar an. Ich kannte diese von rundgeformten, grün-braunen Bergen geprägte Landschaft bisher nur von Fotos und war extrem gespannt darauf, nun endlich selbst einen Blick darauf werfen zu können. Leider stellte sich schnell heraus, dass die Wolken uns einen Strich durch die Rechnung machen sollten. Durch die dichte Wolkendecke konnte man nur erahnen, was sich darunter verbarg.

Nachdem wir abdrehen mussten, fragte uns der Pilot: „Wie wäre es, wenn wir stattdessen einfach über die Westmännerinseln fliegen?“ Natürlich stimmten wir alle ohne zu zögern zu und ich freute mich über die schöne Alternative. Bevor es allerdings soweit war, machten wir noch einen kurzen Abstecher über die Gletscher Mýrdalsjökull und Eyjafjallajökull. Schnee, soweit das Auge reichte. Auf dem Eyjafjallajökull konnte man einige kahle, steinerne Stellen ausmachen, zu denen der Pilot anmerkte, dass der Vulkan, der hier in 2010 ausgebrochen war, wohl immer noch aktiv ist.

Schneebedeckte Berge von oben

Flusslandschaft von oben

Wir hielten nun Kurs auf die Westmännerinseln, deren Silhouetten schon am Horizont erkennbar waren. Die 14 Inseln boten abermals einen atemberaubenden Anblick und ließen mich Landmannalaugar schon fast wieder vergessen. Wir überflogen das gesamte Gebiet und konnten sogar einen Blick auf die am weiten entlegenste Insel Surtsey werfen, die erst 1963, aufgrund von Vulkanausbrüchen, entstanden war.

Insel von oben

Insel aus dem Flugzeug heraus fotografiert

Eine Inselgruppe von oben

Eine Insel im Meer

Als wir nach etwa 60 Minuten zur Landung ansetzten, war ich froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Der Flug war ein Erlebnis, das ich nicht wieder vergessen werde! Island aus der Luft zu sehen, war einfach atemberaubend und ich würde es jederzeit wieder tun, auch wenn mein Magen mir da jetzt widerspricht.