Eine Bergkette und der Blick in den wolkihen Himmel.
10. September 2015

Meine innere Welt

Wenn ich über Fotografie spreche, spreche ich über mich. Der Grund, warum meine Arbeiten mich verkörpern, ist sehr persönlich. Ich folge dem Weg der Intuition. Manche meiner Bilder sind aus Träumen entstanden und andere aus Ängsten, die mich tagsüber und nachts verfolgen.

Generell haben die Doppelbelichtungen ihren Ursprung in einer Idee aus meinem Kopf. Sie entstehen nicht einfach so, manchmal mache ich Bleistiftskizzen dieser Ideen. Obwohl Du in der Fotografie so vieles planen kannst, entstehen die guten Bilder und die magischen Dinge erst beim Machen.

Das Mysterium der analogen Fotografie ist so besonders für mich und das Endergebnis kann die Erwartungen immer übertreffen. Ich würde sagen, wenn ich eine Doppelbelichtung mache, verwende ich größte Aufmerksamkein und Konzentration auf die Komposition, das ist mein Schlüssel zu einem guten Foto.

Der analoge Prozess ist für mich eine Kostbarkeit. Ich denke, es ist unglaublich wichtig, die eigenen Arbeiten auch selbst abzuziehen. Die Verschiedenheit der Ergebnisse, die man aus einem einzigen Negativ entwickeln kann, ist verblüffend. Nicht zu vergessen die Magie dabei! In meine schwarze Kammer abzutauchen, ist unvergleichbar und die Handabzüge für meinen Schaffensprozess essentiell.

Für mich ist das eine wichtige Möglichkeit, meinen Ideen Ausdruck zu geben, denn es gibt so viele Techniken, mit denen man spielen kann. Die Wahl des Papiers kann einen großen Einfluss darauf haben, wie ein Bild zum Leben erweckt wird: Die Oberfläche, die Textur. Das Tönen ist für mich ein weiterer wichtiger Prozess, darum sind manche meiner Bilder goldfarben oder haben einen Barytton.

Doppelbelichtung eines Frauenhalses und einer Pflanze.

Ein Kautz schaut in die Kamera, dahinter Meer.

Der Schatten eines Hundes vor einem Berg.

Doppelbelichtung eines Frauenhalses und einer Pflanze.

Eine Frau streckt ihren Kopf ganz weit in den Nacken.

Eine nackte Person liegt in den großen wurzeln eines Baumes.

Eine nackte Frau kniet auf dem Boden im Sand.

Schatten eines Tieres an einer Felswand.

Doppelbelichtung eines Frauengesichts und des Strandes.

Ein Vogel flattert vor einem Spiegel.

Ein Vogel flattert.

Eine Ruine in einem Berghang.

Eine Ruine mit offenem verwuchertem Dach.

Eine Ruine in einem Berghang.

Eine Ruine in einem Berghang mit einem riesigen verwachsenen Baumstamm.

Ich meide diese „Alles ist möglich“-Welt um mich herum. Wie viele Menschen sich selbst als Fotografen bezeichnen, erschreckt mich immer wieder. Um Flannery O’Connor zu zitieren: „Der Mangel an Mysterien und die Manieren“, die das digitale Zeitalter und Handykameras mit sich bringen, ist für mich einfach verheerend.

Also ziehe ich mich in meine innere Welt und die Natur zurück. Ich bleibe am Alten hängen. Und habe irgendwie schon immer gedacht, ich bin einfach in der falschen Zeit geboren.

Dieser Artikel wurde für Euch von Anne Henning aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt.

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