Angelica Escotos Bilder sind poetisch, in ihnen tauchen oft sie selbst und auch ihre Töchter auf. Und immer wieder sind sie inspiriert vom Meer, wie bereits ihre letzte Serie Fußabdrücke, sie und Wale, die wir auf kwerfeldein vorstellen durften. Ihre Texte sind nicht weniger poetisch und verlieren bei der Übersetzung immer etwas an Wirkung.
„Hurricane of Salt“ entstand aus fünf verschiedenen Reisen seit März 2014 nach Cataviña, Laguna San Ignacio und Bahia de Los Angeles in Mexiko. Während des Projektes suchte der Hurrikan Odile auch die Halbinsel Los Cabos heim und zerstörte das Haus der Fotografin. Die Wüste bis zum Golf von Mexiko spürte die Gewalt des Hurrikans.
Hurrikans bilden undenkbare Labyrinthe auf dem Meer, bis sie es Richtung Strand verlassen. Ein Hurrikan ist mehr als nur ein weißer Fleck auf der Karte; er ist eine logarithmisch geformte Spirale und symbolisiert Stärke, Unglück und Ausdauer.
Odile ist der Name der Frau, die im September 2014 auf dem Pazifischen Ozean geboren wurde; Südlich von Mexiko. Salz. Wiederholung der Gefahr, Wasser über Wasser, bodenlos. Sie überfließt alles, was sie berührt, weicht nicht zurück, hat keine Furcht zu fallen, verliert nie ihre Form und hält die Treue zu sich selbst.
Wie Carson in ihrem Buch „The Sea Around Us“ schreibt: Jeder von uns trägt in seinen Adern einen salzigen Strom, in dem die Elemente Natrium, Kalium und Kalzium in fast gleichen Anteilen wie im Meerwasser vorhanden sind. Das ist unser Erbe des Tages vor unzähligen Millionen von Jahren, als ein entfernter Vorfahr, nachdem er vom einzelligen zum vielzelligen Stadium fortschritt, zunächst ein Kreislaufsystem entwickelte, in dem als Flüssigkeit hauptsächlich das Wasser des Meeres vorhanden war.
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