Der deutsche Geophysiker und Astronaut Alexander Gerst startete am 28. Mai 2014 zur Internationalen Raumstation (ISS). 300 – 400 km von der Erde entfernt, arbeitete er dort als Bordingenieur, bevor er am 10. November 2014 wieder sicher in der kasachischen Steppe landete. In seiner Freizeit auf der ISS griff der Hobbyfotograf zur Kamera und nahm beeindruckende Bilder auf, die einen unglaublichen Blick auf unsere Erde geben.
So schön und zerbrechlich wie unsere Erde auf diesen Fotos wirkt, so deutlich erkennt man auch, welche Spuren wir auf unserem Planeten hinterlassen. Die Rodung des Regenwaldes, die Austrocknung großer Seen, die Bewässerung von Wüstenfeldern – all das sieht man aus dem Weltall noch so viel deutlicher und vor allem, wie nah alles beieinander liegt und zusammengehört.
In einem Gespräch mit Ranga Yogeshwar berichtet Alexander Gerst von seinem Erlebnis und warum es ihm so wichtig war, diese Bilder zu teilen:
Mein Blickwinkel auf die Erde ist sehr verändert worden durch das, was ich von oben gesehen habe. Ich habe die Erde plötzlich als Gesamtsystem gesehen, als Kugel, abgeschlossen mit einer hauchdünnen Atmosphäre. Unvorstellbar zerbrechlich sieht sie von oben aus, als könnte man sie mit einem Hauch wegpusten. Und man sieht gleichzeitig, wie wir Menschen Schadstoffe hineinpusten. Sie wirkt zerbrechlich und gleichzeitig einsam und klein, als unser einziges Raumschiff, das wir Menschen haben, mit dem wir durch das schwarze Universum fliegen. Das ist ein Blickpunkt, den ich unbedingt teilen möchte […].
Eines der dabei wohl traurigsten Bilder entstand während des Krieges zwischen Israel und Palästina, als Alexander Gerst von der ISS aus die einschlagenden Raketen beobachten konnte:
Ich habe etwas gesehen, was ich noch nie vorher gesehen hatte: Sich schnell bewegende Punkte, die dann in Blitzen enden. Es hat eine Weile gedauert, bis ich verstanden habe, was das ist. Ich konnte es nicht begreifen, wie wir Menschen das tun können.
Wir freuen uns sehr, dass wir einige seiner Fotos heute hier zeigen dürfen.
Unsere kleine Auswahl zeigt nur ein Bruchteil der Fotos, die Alexander Gerst in seiner Zeit auf der ISS aufgenommen hat. Mehr der beeindruckenden Bilder findet Ihr in seinem Flickr-Stream. Folgen könnt Ihr ihm auch auf Twitter.
Tja, ist man nur weit genug weg, sieht es gar nicht so schlimm aus. Wie bringen die da oben nur die ganzen Politiker unter?
Der Stream hat ein paar wirklich sehenswerte Bilder. Welche Kamera hat denn der gute Alexander mitgenommen?
Ich habe ein bisschen gesucht. Auf der ISS fotografiert man mit Nikon mit den Modellen D2Xs, D3 und D4 und mit verschiedenen Objektiven. Unter anderem einem 800er. Die kosmische Strahlung zerstört die Chips der Kameras, weshalb sie nicht lange halten.
Quelle: http://bit.ly/1F1lCPP
Ah, dankeschön.
Komisch, dass Nikon es nicht zu Werbezwecken benutzt. Mich hätten sie damit überzeugt.
Beeindruckende Aufnahmen. Da würde mich auch die genutzte Technik interessieren.
sehr beeindruckende Aufnahmen, die man so selten sieht.
Schön, dass ihr die Möglichkeit habt diese Aufnahmen hier zu zeigen. Ich muss mich den anderen anschließen, normalerweise ist das Equipment nebensächlich, aber hier würde es mir auch wirklich interessieren
Schöne Grüße
Wirklich beeindruckende Aufnahmen! Besonders das Sahara-Bild gefällt mir ausgesprochen gut – wüsste man nicht, dass es aus dieser großen Entfernung aus dem Weltall aufgenommen wurde, könnte man auch fast meinen, dass es eine Makroaufnahme wäre… Dieser Perspektivenwechsel ist faszinierend.
Zu den Equipment-Fragen:
http://petapixel.com/2013/04/10/a-glimpse-at-where-camera-gear-is-kept-on-the-international-space-station/
Finde den unterschiedlichen Stil verschiedener Astro-/Kosmonauten recht interessant zu beobachten. Einige machen viele TimeLapse-Geschichten, manche fangen viele interessante Farbenspiele mit dem Tele ein, andere wiederum machen mehr Weitwinkelaufnahmen. Jedenfalls bin ich froh, dass Raumfahrt heutzutage durch das Internet zu jedem gebracht wird und alles z.B. via Twitter und Flickr sichtbar geworden ist.
Fotografenfreunds Traum! Zwischen zig Kameras in einer „Glaskugel“ schwebend und die Erde von oben zu fotografieren!
(Sieht man auf dem 6. Bild unter dem angegebenen Link).
Klasse!
Katapultär! Gefällt! Super!
… den Begriff muss ich mir merken *daumenhoch*.
Stimme voll zu!
…und wir haben nur diese eine Erde.
…auf die Ausstellung der Bilder will ich gehen.
F8 … and being there :-)
Wunderschöne Fotos. Da sieht man gern mal einen kurzen Moment darüber hinweg, was wir hier unten alles kaputt machen und zerstören, um die Schönheit besser genießen zu können.
Eine Ausstellung wäre wunderbar. Und auch für einen schönen Bildband würde ich mein Geld zücken. Wirklich, wirklich tolle Fotos.
Beeindruckend schön diese Erde,fantastische Aufnahmen, danke fürs Teilen auch an Alexander Gerst. Wenn die teure Raumfahrt unseren Blick auf die Erde und unseren Umgang damit ein bisschen zum Positiven verändert, dann hat er/ haben wir alle viel erreicht.
„Fluss bei Kasachstan“. Ihr seid lustig. Das ist der Ural.
Also… …bestimmt ist er es. (:
Also wäre definitiv einen Bildband wert!
Der würde sofort bei mir daheim stehen :)
Blogartikel dazu: Weekly Leseempfehlung vom 20. February 2015 | off the record
Was für ein Traum! Da wäre ich auch gerne Astronaut, nur um solche Photos machen zu können. Das muss ein unbeschreiblicher Blick von da oben sein. Richtig gute Luftbilder sind ja schon beeindruckend, aber Photos von der ISS – der Wahnsinn!