Schwarzweiß Portrait eines indischen Mannes
23. Juni 2014

Flüchtige Begegnungen in einer fremden Kultur

Auf einer Fotoreise im Süden Indiens wurden mein Kollege und ich von unserem Gastgeber freundlich darauf hingewiesen, dass es besser sei, in der Öffentlichkeit keine Frauen zu fotografieren. Männer dagegen könnten wir einfach ungefragt ablichten, die meisten würden sich freuen.

Daheim in Deutschland hätten wir einfach um Erlaubnis gefragt oder in manchen Situationen gar nur die Kamera hochgerissen und abgedrückt. Hier war das anders. Selbst mit einer freundlichen Bitte um Erlaubnis hätten wir uns in konservativen Gegenden unter Umständen Ärger eingehandelt. Sich den lokalen Gegebenheiten anzupassen, war für uns selbstverständlich. Also machten wir das Beste daraus.

Nach einigen spannenden Szenen, die an uns vorbeizogen, ohne dass ein Klick-Klack zu hören war, suchte ich mir eine Alternative. Ich begann damit, Männer, die mir auf der Straße begegneten, anzusprechen und zu fotografieren, diese flüchtigen Begegnungen festzuhalten. Ein kurzes Gespräch, ein Wortwechsel im Kampf mit der Sprachbarriere, ließ diese Momente besonders werden.

Fischer, Gemüsehändler, Bettler, Taxifahrer – ein kurzer gemeinsamer Moment, ein schnelles, freundliches Lächeln, um in der Fremde etwas zu teilen.

Schwarzweiß-Portrait eines indischen Mannes

Schwarzweiß-Portrait eines indischen Mannes

Schwarzweiß-Portrait eines indischen Mannes

Schwarzweiß-Portrait eines indischen Mannes

Schwarzweiß-Portrait eines indischen Mannes

Schwarzweiß-Portrait eines indischen Mannes

Schwarzweiß-Portrait eines indischen Mannes

Schwarzweiß-Portrait eines indischen Mannes

Schwarzweiß-Portrait eines indischen Mannes

Schwarzweiß-Portrait eines indischen Mannes

There are no foreign lands. It is the traveler only who is foreign.

― Robert Louis Stevenson

9 Kommentare

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  1. Gelungene Portraits! Ein paar Worte dazu, aus den Gesprächen – das wäre das I-Tüpfelchen!
    Was mir bei diesen Photos von Menschen aus der sog. Dritten Welt manchmal durch den Kopf geht: Die verwendete Photoausrüstung ist meistens mehr wert, als die Photographierten in ihrem ganzen Leben verdienen – aber das nur nebenbei.

  2. Eine sehr tolle Portrait-Serie.
    Das schwarz-weiß passt sehr gut, und reduziert die Bilder auf die Menschen und regt zum Nachdenken an.
    Diese kurzen Begegnungen, sind oftmals ein echt tolles Erlebnis, und man freut sich, wenn man merkt, dass auch der Gegenüber eine gute Zeit hat.
    Ein Tipp der immer Früchte trägt ist, ein paar Worte in Landessprache zu üben und damit das Eis zu brechen. Ich durfte das in Myanmar so versuchen und konnte viele nette, wenn auch kurze Bekanntschaften machen.
    Ein paar Eindrücke gibts hier zu sehen: http://www.im-fokus.at/faces-of-myanmar/

    viele Grüße, Christian

  3. sorry ich finde da hat es sich jemand zu leicht gemacht. Vor allem in Indien! Die offene Blende, Vignette, SW Bearbeitung bzw. LR/PS Bearbeitung wirkt wie Effekthascherei

    • „Jemand“ bin dann wohl ich :)
      Dazu muss ich sagen, dass diese Serie nur ein kleiner Teil meiner Arbeiten darstellt, die in Indien entstanden sind. ein Großteil davon ist noch nicht veröffentlicht, diese Serie aber wollte ich schonmal zeigen. Falls es dich interessiert, es gab schonmal einen Artikel mit anderen Bildern der Reise: http://kwerfeldein.de/2014/05/19/als-gaeste-ein-fremdes-land-besuchen/

      Die „Effekthascherei“ diente mir dazu den Blick auf die Menschen zu lenken, ohne groß Kontext und Ablenkung herum. Weil es letztendlich egal ist, man sich einfach als Menschen begegnen kann, auch abgesehen von den Rollen, in denen man steckt.