Interstellare Wesen treffen auf Schall & Schnabel
PD628 ist ein Sternenhaufen oder -nebel, der kürzlich von jungen Künstlern entdeckt und aufgezeichnet wurde. Seinen Ursprung hatte dieser angeblich in einem kleinen Hinterhofgebäude in Berlin-Kreuzberg, als die Fotografen von Schall & Schnabel mit der Künstlerin Diana Wehmeier den Skinwalker uraufführten.
Von Besuchern der Performance heißt es:
Plötzlich spaltete sich etwas ab, es war wie eine kleine Explosion. Wir dachten, es gehöre zur Performance und staunten nicht schlecht, als sich Energie bündelte, vor unseren Augen plötzlich in sich wieder verpuffte und Sternenstaub unsere Gesichter umnebelte.
Einer dieser Besucher der Skinwalker-Uraufführung war natürlich ich und was ich damals sah, war der Anfang einer wunderbaren Zusammenarbeit zwischen den Fotografen Eileen Huhn und Pierre Horn (Schall & Schnabel) sowie der Malerin Diana Wehmeier.
Den aufmerksamenen Lesern unseres Magazins dürften Schall & Schnabel nicht ganz unbekannt sein. Mittlerweile sind seit ihrem ersten Artikel bei uns fast zwei Jahre vergangen. Betrachtet man nun die Arbeiten dieser letzten zwei Jahre, kann man durchaus anerkennend pfeifen.
Zwischen kommerziellen Arbeiten für verschiedene Modelabels finden sich immer wieder freie Arbeiten, in denen die Fotografen ihre Ideen sehr experimentierfreudig umsetzen. Und so scheint es, dass diese freien Arbeiten auch notwendig sind für die Entwicklung und Selbstfindung einer ganz eigenen Sprache.
Ihre neueste Serie „PD628“ erinnert an interstellare Nebel aus Gas und Staub. Und auch eine neue Persönlichkeit hat sich aus diesem Sternenhaufen geformt: Elektra – geheimnisvoll, glitzernd und ihr Haar erinnert an einen Sternenschweif aus rotglühendem Glimmer.
Auch handwerklich ist diese Serie interessant. Denkt man doch zunächst, dass so groß angelegte Projekte immer viel Geld kosten müssen und eine ganze Schar an helfenden Händen benötigen, zeigen Schall & Schnabel, dass es auch anders geht.
Farbige Blitze, Folien und Glitzer kamen zum Einsatz und eine helfende Hand in Form einer Praktikantin waren notwendig, um aus Diana Wehmeier das Sternenwesen zu extrahieren. Insgesamt drei Tage lang wurde gewerkelt, besprüht, experimentiert und festgehalten.
Die Serie ist bisher noch nicht abgeschlossen und man darf gespannt sein, was sich die drei Künstler noch alles ausdenken, um in unseren Köpfen kleine Explosionen auszulösen.
PD628 ist eine nicht-kommerzielle Arbeit. Wer die Serie weiter verfolgen möchte, dem sei ein Blick auf das Blog von Schall & Schnabel nahe gelegt.
Außerdem sei an dieser Stelle auch auf die Gruppenausstellung „strange days“ hingewiesen, bei der die beiden Fotografen vertreten sein werden. Die Ausstellung beginnt am 5. April 2014 in der Galerie Irrgang, Friedrichstrasse 232, Berlin.