Märchenwelten und Nostalgie
Natürliches Licht, satte Farben und vor allem Märchen sind Teil meiner Bilder. Ich versuche, meine Bilder verträumt, aber auch etwas dunkel zu halten. Sie sollen eine Geschichte erzählen, die man gern ansieht, aber auch Mehrdeutigkeit beinhalten, damit sich der Betrachter die Geschichte nach seinem Empfinden zu Ende denken kann.
Als Kind war ich in der Lage, mich komplett in einem Bild zu verlieren. Ich konnte hineintauchen in diese Bilderwelt und darin leben, Dinge erleben. Besonders Rapunzel hatte mich in den Bann gezogen, vor allem die Illustrationen dazu in meinen Märchenbüchern. Ich denke, dies ist in meine Bilder eingesickert und ich bemerke, wie ich selbst immer stärker darum bemüht bin, die kindliche Vorstellungswelt in meiner eigenen Arbeit zu reflektieren.
Ich liebe es, Menschen zu fotografieren, sie sich schön fühlen zu lassen und ich habe viel Spaß dabei, zusammen mit meinen Teams Charaktere zu entwerfen. Nichts ist besser, als durch die Wälder und Hügel zu laufen und im Regen Kronen tragend Fotos zu machen!
Manchmal bin ich dabei nur allein mit einem Modell, manchmal aber auch mit einem großen Team von bis zu 12 Personen. Es hängt stark von der Komplexität des Shootings ab.
Schönheit (die visuelle Form davon) bedeutet für mich, von etwas gefesselt zu sein. Wie wir etwas ansehen und ob wir es wirklich, wirklich sehen. Ich glaube nicht, dass es darauf ankommt, ob diese Schönheit durch Farben, Ausdrücke oder unser fotografisches Können kommt. Es gibt mehr Schönheit im Unperfekten als in der Perfektion und für mich ist es die Kombination von allem, die ein Bild als Ganzes schön macht.
Im Hinblick auf die jugendliche Schönheit vieler meiner Modelle, die ich fotografiert habe, würde ich sagen, es hat sich ziemlich genau auf diese Weise entfaltet. Meine Bilder sind voll von märchenhaften Elementen und Nostalgie – sie appellieren an ein junges Publikum und damit erreiche ich vor allem junge Menschen, die wiederum fotografiert werden möchten. Beim Casting für ein Shooting geht es mir jedoch weniger um Alter und Schönheit, sondern viel mehr um Charakter.
Dieser Artikel wurde von Katja Kemnitz für Euch aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt.
Ich finde ehrlich gesagt, nur das Bild mit der Krone, das Bild der dunklen „Königin“ als ein Märchenbild. Alles andere, ist für mich heute kein Märchen mehr. Aber vielleicht sehe ich die Welt auch einfach nur anders.
Dennoch, sind schöne Fotos dir mir wegen ihrer Natürlichkeit sehr gut gefallen und sie wirken auch recht verspielt.
Tolle Sache, weiter so :) Danke fürs zeigen!
Hallo zusammen!
Ich sehe das ähnlich wie Alexander Görisch, für mich sind das keine Märchenbilder, sondern eine Mischung aus romantischer Mädchenfotografie und Fashion. Solche Bilder findet man in der Neon gedruckt, auf Flickr tausendfach und für mich persönlich, ist es egal ob das ein Heiner Lübke oder Dara Scully geknipst hat, irgendwie sind es immer die gleichen Gesichter, Posen und Blümchen im Haar. Immer heißt es ‚analoge Romantik‘ oder ‚Märchenidylle“, aber am Ende sind es austauschbare hübsche junge Mädels, zurechtgeschminkt und verträumt in die Kamera schauend. Schön homogen, nie fülliger oder älter als 25, gerne mit Sommersprossen und langen offenen Haaren.
Und sowas hatten wir hier aus schon zu Genüge!
http://kwerfeldein.de/2014/01/16/ueber-analoge-ehrlichkeit-und-blumen-im-haar/
http://kwerfeldein.de/2013/12/14/sanft-zart-und-mit-viel-gefuehl/
http://kwerfeldein.de/2014/01/20/sinneszauber/
usw.
Jaja, jetzt heißt es wieder: Nicht meckern, machs einfach besser, oder noch schöner: Dann schau’s dir halt nicht an!
Man kann aber schlecht vorbeisehen, denn:
Schöne Bilder, aber alles schon gesehen und das immergleiche Schönheitsideal.
Und vorallem Letztes nervt.
Allesamt sicherlich schöne Fotos, keine Frage. Doch auch mir ist dieses Genre mittlerweile zu sehr abgegriffen. Portraits werden niemals langweilig, doch dieses verhuschte, oft weichgezeichnete und elfengleiche „im-Wald-und-zwischen-Blumen-Rumgestehe“ hat sich in den letzten Jahren zu einem nicht enden wollenden Hype entwickelt. Ich mag diese Fotos durchaus – aber die Leidenschaft beim Anschauen ist in der inflationären Bilder-Flut versandet. Ähnlich wie bei diesen langzeitbelichteten Meeresbrandungen, die niemanden mehr wirklich vom Hocker hauen.