Vom Suchen und Finden
Die Heimat und die Natur sind die beiden Dinge, die mir Inspiration für meine Fotografie geben. Bei jedem Besuch zuhause bin ich immer wieder fasziniert, was man aufs neue Entdecken kann.
Ich liebe die Traditionen des Erzgebirges und das Gefühl von Geborgenheit. Sie locken Erinnerungen meiner Kindheit hervor. Dieses sensible Gefühl versuche ich oft in meinen Bilder umzusetzen.
Deshalb habe ich meine Heimat als Thema meiner Bachelorarbeit gewählt, um sie wertzuschätzen und anderen Leuten ebenfalls mein persönliches Gefühl zu vermitteln. Ich habe ein Portrait-Magazin über das Erzgebirge entwickelt, der Titel lautet „Dunkelwald“.
Meine Arbeit spiegelt meine intimen Eindrücke und Gefühle wider. Mir ist sehr wichtig, dass dies dem Betrachter vermittelt wird und er sich mitreißen lassen kann, aus dem Alltag zu entfliehen.
Den Weg zur Fotografie fand ich durch mein Studium. Ich habe Kommunikationsdesign in Dessau studiert und die weite Entfernung hat mir immer ein bisschen Sehnsucht bereitet.
In meinem Studium wurde ein Grundkurs Fotografie angeboten. Meine Anfänge waren auf keinen Fall einfach und auch wenig zufriedenstellend. Ich habe mich mit den vorgegebenen Aufgabenstellungen und der Studio-Fotografie etwas schwer getan, aber den Mut habe ich dennoch nicht verloren. Deshalb habe ich mir eine eigene digitale Spiegelreflex-Kamera gekauft, um meine Ideen umsetzen zu können.
Meistens waren das Selbstportraits, Fotos von meiner Schwester und meiner täglichen Umgebung, die ich auf Flickr hochgeladen habe.
Das Besondere an meinen Bildern sind verträumte Inszenierungen, persönliche Momente und Natürlichkeit. Das Licht und die Schönheit des Zufalls prägen meine Arbeiten. Meistens kommt eins mit dem anderen.
Leider musste ich dann auch feststellen, dass mir die digitale Fotografie teilweise zu künstlich wurde. Ich wollte meine Bilder nicht aufwändig bearbeiten oder in Photoshop quälen.
Deshalb wagte ich mich an die analoge Fotografie, die für mich persönlich sehr spannend ist. Man weiß nie, wie die Bilder werden – manchmal ist man enttäuscht und manchmal auch völlig überrascht, was für wunderschöne Aufnahmen entstanden sind.
Dieser Überraschungsmoment ist für mich sehr reizvoll. Ich sammelte mir nach und nach einige analoge Kameras oder benutzte verschiedene Filme, um weiter zu experimentieren.
Ich probiere viel aus und versuche, mich immer wieder neu zu finden: Mal unruhige Bilder oder Doppelbelichtung, mal schwarzweiß.
In Zukunft möchte ich mich mehr auf die Portrait-Fotografie konzentrieren und mich auf neue Gesichter einlassen. Aber vielleicht finde ich auch einen anderen Weg, der mich zu neuen Ideen führt.