Die Welt des Unscheinbaren
Die Welt der Makrofotografie ist faszinierend und wunderschön zugleich. Diese Welt zu entdecken, ist eine Passion vieler Fotografen. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, Menschen klar zu machen, was sie oft verpassen und wie verwundert sie sein können, wenn sie genauer hinschauen würden. Allein schon durch Hinhocken und genauer Betrachten findet man Insekten, Blumen und allerlei andere kleine Wunder der Natur.
Die Makrofotografie hat viele Tücken und die größte ist es wohl, den richtigen Fokus zu finden. Der Autofokus hat mich oft im Stich gelassen, als es darum ging, eine tolle Stimmung mit Hilfe der Tiefenschärfe zu erreichen. Deshalb habe ich schon früh auf manuelles Fokussieren umgestellt und begann, auf den Modus „A“ bei Nikon umzusteigen.
Die Zeitautomatik erlaubt es mir, die Blende frei zu wählen und meine Kompositionen einfacher zu gestalten. Allerdings möchte ich auch bald den Schritt in die gänzlich manuelle Fotografie tun.
Ob Blumen, Tiere, oder Gegenstände – in der Makrofotografie gibt es viele Möglichkeiten, sich kreativ auszutoben. Bei dem obigen Bild habe ich zum Beispiel einfach ein Gänseblümchen gepflückt und in eine grüne Pflanze gesteckt.
Schon ein paar künstlich erzeugte Wassertropfen helfen, ein wenig Frische ins Bild zu bekommen. Man kann zum Beispiel eine kleine Spritze benutzen, die Ärzte auch zum Injizieren von Medikamenten benutzen oder eine Sprühflasche, die man mit Wasser gefüllt hat.
Auch eine Schwarzweiß-Konvertierung kann ein edles Image verleihen. So kann ein einzelner Wassertropfen zum Juwel werden.
Hier sieht man einen Weihnachtsstern, dessen Blütenblätter wasserabweisend sind. Wenn man den Tropfen darauf platziert, breitet er sich nicht auf dem Blatt aus, sondern perlt ab. So kann man tolle, runde Wassertropfen auf ein Foto bannen.
Die Welt der Makrofotografie ist leicht zu entdecken. Man braucht nicht das teuerste Objektiv dafür. Angefangen habe ich mit meinem Kit-Objektiv 18-55mm, dann auf einen Zoom gewechselt und bin letztlich bei Festbrennweiten geblieben.
Diese haben qualitativ hochwertiger verarbeitete Linsen, die eine hohe Lichtstärke und somit einen geringen Schärfebereich ermöglichen. Mein 50mm f/1.8 von Nikon war das gesamte letzte Jahr mein treuer Begleiter, während ich jetzt vorwiegend mein Tamron 90mm f/2.8 Macro benutze.
Ein guter Tipp ist es, mit Live-View zu arbeiten. Man kann durch Hineinzoomen den Fokuspunkt sehr präzise wählen und die Vorschau hilft einem, eine geeignete Komposition zu finden.
Doch ein gutes Objektiv und eine gute Komposition helfen nicht immer. Viel wichtiger ist die Lichtstimmung, die mittags oft gar nicht erreicht werden kann, weil die Sonne zu „hart“ von oben auf die Motive scheint. Ich bevorzuge es daher, in den Abendstunden rauszugehen, da ich ein ziemlicher Langschläfer bin.
Wenn abends das Licht golden wird und alles in einen weichen Schein taucht, dann ist die beste Zeit für Blumenfotografen. Die Blüten beginnen, sich langsam zu schließen und wenn die Sonne anfängt, unterzugehen, ist es auch oft noch warm draußen.
Meine große Passion ist jedoch immer die Marienkäferfotografie geblieben.
Auch mit scheinbar „schlechtem“ Equipment kann man tolle Bilder machen – man muss nur seiner eigenen Kreativität freien Lauf lassen und machen, was man wirklich will, was einen wirklich inspiriert. Ist diese Leidenschaft und Motivation vorhanden, sind gute Bilder nicht fern.
Es lohnt sich auf jeden Fall, einen kleinen Einblick in die Makrofotografie zu wagen und die kleinen Dinge des Lebens zu erforschen!