Lieber Kindergartenfotograf… Ein Antwortbrief.
In den vorletzten browserFruits verlinkten wir auf den „Brief an den unbekannten Kindergartenfotografen“. In ihm beschrieb die Autorin, wie wenig sie mit den Standardfotos des Kindergartenfotografen anfangen kann und schlug vor, natürliche Bilder von den Kindern zu machen.
Kurz darauf veröffentlichte Katrin Dinkel einen Antwortbrief auf ihrer Facebook-Page. Sie hat viel Zeit damit verbracht, in Kindergärten zu fotografieren und dabei immer Wert auf Natürlichkeit gelegt. Standardfotos in Massenabfertigungen waren ihr zuwider. Wir freuen uns sehr, dass sie ihre Erfahrungen hier mit uns teilt.

Drei Jahre lang habe ich Kinder in Kindergärten mit unkonventioneller Reportagefotografie begleitet. Drei Jahre lang habe ich Lob und Anerkennung bekommen, aber ich wurde mit noch sehr viel mehr Schwierigkeiten konfrontiert, sodass ich mich am Ende komplett gegen die Kindergartenfotografie in moderner Form entschieden habe.
Die meisten Eltern mögen die schrecklichen 08/15-Bilder aus dem Kindergarten nicht. Man hört immer wieder, dass sei nicht ihr Kind auf den Bildern. Grund genug, es anders zu machen, zumal ich selbst zweifache Mama bin und den Kindern mit sehr viel Geduld und Respekt begegne, was man von den Standardfotografen nur sehr selten behaupten kann. In der ganzen Zeit habe ich kein Kind gegen seinen Willen fotografiert, selbst die schwierigsten Fälle habe ich nach einer gewissen Zeit portraitieren können.
Ich bin Schreikindern begegnet, die keine Stunde brauchten, um am Ende nur noch an meiner Hand laufen zu wollen. Ich habe Kinderaugen glänzen sehen, weil sie auch ein Foto machen durften. Jede Gruppe begleitete ich über mehrere Stunden im Kita-Alltag, beobachtete, lag auf der Lauer, spielte mit den Jungs Fußball und fotografierte, während ich dem Ball hinterherlief.
Mir wurden selbstgemalte Bilder geschenkt und die Kleinen kamen mit ihren Wehwehchen zu mir. Sie respektierten mich in kürzester Zeit als Erzieher. Ich sehe meine Verantwortung als Erwachsener den Kindern gegenüber, habe ein Ohr, wenn ihnen etwas auf der Seele liegt und sie sich nur mir anvertrauen wollten. Es gab Kinder, die haben geweint, als ich tschüß sagen musste.
Ich schaute nicht weg, wenn es unfair wurde, legte lieber meine Kamera beiseite und schlichtete oder zeigte auch mal Grenzen auf, denn mir wurden natürlich auch Sand und Steine in die Linse geworfen und Stühle auf den Kopf gehauen. Aber gerade das sind alles Gründe, in dieser Form zu arbeiten. In erster Linie geht es um Kinder und als Mama fühle ich, was das für ein Traumberuf ist, der mir persönlich alles gab, was die Welt zu bieten hat, in seiner reinsten Form.
Und dann kam die Kehrseite der Medaille – viele Eltern und die Unwissenheit über meine Art zu arbeiten, trotz transparenter Information und Kommunikation.
Ich fotografiere jedes Kind bis zu 50 Mal (einzelne Kids sogar noch öfter), um wirklich mindestens fünf schöne und unterschiedliche Portraits zu bekommen. Ich fotografiere alle durcheinander, weil Kinder sich im freien Spiel bewegen und sich die Situationen ständig ändern. Ich sortiere im Nachhinein alle Bilder. Das können in einer Woche bei 150 Kids schon mal 4000 – 5000 sein und bearbeite alle Fotos, die ich für die Mappen geeignet finde.
Es gibt auch Schwarzweiß-Bilder, jedoch weder Sepia noch Weichzeichner oder gar ovale „Antikfotos“. Dafür viel Nähe und glückliche Kinderaugen, beim Springen, Schaukeln, Rennen, Lachen und natürlich auch mal beim Weinen. Kinder sollen so sein, wie sie sind und in ihrer Natürlichkeit kann man sie am schönsten einfangen.
Warum ist der Kopf abgeschnitten? Warum hat mein Kind die Mütze auf, Rotz in der Nase oder strubbelige Haare oder ein paar Strähnen im Gesicht? Manche Erzieher wussten, dass sie einige Kinder zwingend kämmen und waschen müssen, bevor ich ein Bild von ihnen mache, weil es die Mama extra so gesagt hat. Es wurde immer wieder geputzt und gestriegelt, was wiederum nichts mit dem Kita-Alltag zu tun hat. Offensichtlich war, dass die Eltern nicht verstanden hatten, was hinter der Philosophie meiner Arbeit steckt.
Am Anfang riss man sich noch um die Fotos, das Jahr darauf hatte ich teilweise 50% Umsatzrückgang. Aufgrund meiner Selbstständigkeit musste ich die Mehrwertsteuer draufschlagen. Die Reaktionen waren klar: „Warum sind die Abzüge teurer geworden? Können wir die Bilder nicht sehr viel günstiger bekommen, die sind ja eh schon gemacht! Und können sie uns vielleicht die Dateien der Gruppenfotos schenken? Dann könnten wir für jeden günstige Abzüge machen“. – Und das bei 2,50€ pro Abzug!
Die Gruppenbilder hatte ich sogar teilweise schon kostenlos in die Mappen gelegt. Und so zum Vergleich: Es soll sich doch jemand mal erlauben, im Supermarkt den Käse aus dem Regal so mitzunehmen, weil er ja eh schon produziert wurde und bereits da herumliegt.
Also versuchte ich mich darauf einzustellen, auf Bestellung zu arbeiten, um Zeit und Kosten zu sparen. Aber die bestätigten Zusagen für die Fotos wurden am Ende doch nicht eingehalten. Grund: „Da war kein Foto dabei, das wir der Oma hätten schenken können.“ Dafür wurde dann gar keins genommen, obwohl man meine Bilder vorher kannte und wusste, was man erwarten kann.
Es gab auch Eltern, die konnten einen Blick auf mein Display erhaschen und waren außer sich vor Freude über so großartige Momentaufnahmen – im Nachhinein für mich nicht verständlich, dass die Mappe zurück kam. Sogar trotz ausdrücklichem Wunsch, ein Bild zusammen mit der Oma zu machen, wovon ich zwei Abzüge kostenlos in die Mappe getan hatte.
Manche Kitas waren jedoch so groß, dass man eine vorherige Bestellliste nicht machen konnte, beziehungsweise wollte oder die kompletten Zahlungsmodalitäten über mich laufen sollten, was mich nochmals zusätzliche Arbeit gekostet hätte und das zusätzlich unter der Bedinung, dass meine Bilder nicht teurer hätten sein dürfen, als vom bisherigen Standardfotografen. Und 15% Provisionszahlung an die Einrichtung werden selbstverständlich vorausgesetzt. Das wissen im übrigen die meisten Eltern nicht!
Und eines Tages kam ich in eine Kita, in der ich bereits im Jahr vorher war und konnte gar nicht mehr frei arbeiten. Die Kinder warteten bereits gruppenweise in einen Raum gepfercht und wurden nach und nach aufgefordert, sich zu positionieren. Sie wurden angeschrien, an ihnen wurde gerissen und gezogen. Ich war so perplex, dass ich noch nicht einmal was sagen konnte. Ich zog in anderthalb Stunden mein Programm durch und meldete den Vorfall anschließend bei der Kitaleitung. Wir haben aufgrund des Vorfalls gemeinsam Maßnahmen ergriffen, jedoch leider ohne Erfolg, doch das ist eine andere Geschichte.
Ich habe gelacht und geweint in der Zeit. Ich habe sehr viel mitgenommen, vor allem die Erfahrung, dass man es niemandem Recht machen kann, außer den Kindern. Das aber auch nur, solange es auch den Erwachsenen gefällt. Meine Arbeit war teilweise nicht mehr wert als 2€ pro Stunde. Brutto versteht sich, als Selbstständige und alleinerziehende Mama. Keiner will das sehen, die meisten wollen nur perfekte Bilder. Die Kinder fallen dann hinten runter, auch meine, denn ich kann davon meine Familie nicht ernähren.
Stattdessen wird lieber etwas weniger Geld in Massenabfertigung und Akkordfotografie investiert. Die Kinder werden in Reihe gestellt, es wird verlangt, dass sie ruhig sitzen bleiben bis sie dran sind und wenn sie dran sind, dann sollen sie auf Kommando lächeln. Kein Platz und noch weniger Zeit für Herzlichkeit, kein kindgerechter Umgang – Hauptsache, alle sehen gleich „gut“ aus, denn Qualitätsunterschiede darf es nicht geben und es muss verdammt schnell gehen.
150 Kinder in zwei Tagen – die Bilder werden nicht weiter sortiert und auch nicht bearbeitet. So wie sie sind, werden sie auf den Server eines Speziallabors hochgeladen und in fertigen Mappen für 20€ verkauft. Die Masse macht’s – da kann ich nicht mithalten, auch wenn mir die Zeit mit den Kindern so wertvoll ist, meine Ideologie kann mir die Miete leider nicht bezahlen.
Aus diesem Grund sage ich: Diese Fotografie geht nur, wenn man davon nicht leben muss. Ich will und werde nicht in den Akkord gehen, den sich die üblichen Verdächtigen aufgrund des schnellen Standards leisten können. Es ist ein harter Preiskampf, allerdings geht der in erster Linie auf Kosten der Kinder.
Das regt mich sehr zum nachdenken über meinen Job an.
Da ich mich in der Philosophie von Katrin doch sehr oft wiederfinde.
Ich hoffe einige Eltern regt auch das hier zum nachdenken an.
So teilt doch bitte alle den Beitrag auf Facebook und Co.
Gruß Daniel
Daran sieh man einfach das die meisten Leute keine Ahnung von Fotografie haben… leider.
Ich sehe es immer wieder bei Facebook-Freunden, die einfach alles falsch machen und trotzdem 100x mehr gelobt werden, als Facebook-Freunde von mir die was drauf haben. Traurig ist das. Aber was will man machen. Die Leute die heute Fotos wollen, wollen keine schöne Bildgestaltung, keine Momentaufnahmen. Alles muss schön und clean sein, gestellt und dann gibt es auch Personenen die etwas abnehmen.
Ich finde die Kinderfotos allesamt schön, habe mir beim ersten Absatz vom Artikel gedacht, hey, warum machst du das nichtmal selber, wenn ich dann aber solche Antworten höre, schreckt es mich davor ab… leider
Ich hoffe, dass manche Eltern das Talent bei dir sehen und schöne Fotos bekommen und du wenigstens noch gebucht wirst für Kinderfotografie, gerade wenn man schon Mutter ist, weiß man doch wie man sein Kind am liebsten sehen möchte…
Schau doch mal in die fc – da ist es doch noch schlimmer. Nur wer (falsches) Lob für seine Bilder haben will, der ist heute noch dort zu finden. Kritik ist nicht erwünscht.
Ich selbst freue mich über all die vielen Bilder, die ich (und auch andere) von meinen Kindern gemacht habe, als sie Gedanken versunken im Sandkasten gespielt haben oder mit ihren Freunden draussen rumtobten. Diese Bilder sind mir lieber, denn sie zeigen die Kinder, wie sie sind (bzw früher waren).
Diese fürchterlich gestellten Bilder im Kindergarten sind für mich nur gestellte Sülze, damit der „Kindergartenfotograf“ möglichst schnell fertig ist zum zum nächsten Opfergarten fahren kann.
die fc … ein unendliches Thema, leider.
Bin zwar auch noch dort zu finden, aber dieses Buddies sammeln ist mir zuwider. Und Kommentare, auch negative, kriegen nur Leute, bei denen ich weiß, das Kritik erwünscht ist und nicht als beleidigend aufgefass wird.
Doch zurück zu Kinderfotos. Bei der Kommunion meines Sohnes durftern die Eltern nicht rumlaufen und fotografieren, dass durfte nur die v. d. Kirche bestellte Fotografien. Ist ja auch gut so, denn sonst stört dieses Rumgerenne ja die Messe.
Doch was dann von dieser Fotografien, die keine prof. Fotografien war, auf CD an die Eltern abgeliefert wurde, war unterste Qualität:
kein Hochkant aufgenommenes Foto war gedreht. Und alle Mädchen hatten weiße Kleider an (Struktur oder ein anderesfarbifes Kleid war nicht zu erkennen.) Die Jungs hatten alle schwarze Anzüge an (obwohl einige Anzüge anthrazit oder blau waren).
Selbst ich als Amateur habe mit ein paar Klicks Strukturen und Farbe in die Bilder ‚gezaubert‘ und diese ‚Fotografin‘ schafft das nicht und dann 20€ für die CD und gut ist.
:-((
Die Eltern müssen aber auch keine Ahnung von Fotografie haben. Für die geht es darum, schöne Bilder von ihren Kindern zu haben. Und schön definiert jeder anders. Ich finde die Bilder von Katrin auch tausendmal schöner als die gestellten Kindergartenbilder. Für mich ist ein fröhliches Kinderbild mit Rotz und Dreck viel schöner, weil es nach danach aussieht, als ob das Kind Spaß hatte und sich austoben konnte. Aber die Eltern oder überhaupt jemanden abzukanzeln weil sie „keine Ahnung von Fotografie“ haben ist Blödsinn.
Das ist ein Kunstverständnis für Eliten, die sich damit auskennen. Die drehen sich damit genauso im Kreis, wie die Fotografen der hochgelobten, aber nicht so schönen Fotos auf FB oder FC. Damit wird dann die Fotografie zum Selbstzweck und verliert den Charme eben auch ganz andere Menschen anzusprechen. Und ich finde eine auch perfekte Komposition macht noch kein perfektes Bild.
Ich persönlich sehe Fotos meistens auf zwei Ebenen. Manchmal finde ich ein Bild einfach schön. Das können auch totale Kitschbilder sein. Manchmal sogar ein niedliches Kätzchen ;-)
Und dann gibt es die Bilder die ich als Fotograf sehe, da achte ich auf Komposition, Licht, Farben…
Am schönsten sind natürlich Bilder, die mich auf beiden Ebenen berühren, ich bin aber froh, dass ich (wieder) Bilder auch einfach nur schön finden kann, obwohl sie technische Makel aufweisen.
Es gab eine relativ lange Phase, nach der ich das erst wieder lernen musste. Es hat mir so manche Fotoausstellung kaputt gemacht, dass ich rumgerannt bin und mir die Bilder fast ausschließlich unter bildgestalterischen Merkmalen angeschaut habe. Und da findet man selbst bei den Großen immer irgendwo ein Haar in der Suppe…
Ja, an diesme Punkt bin ich auch wieder angekommen. All dieses Technikgeschwurbel verdirbt die Fotografie. Man redet über Kameras wie über Autos.
Völlige Zustimmung zu ihrem Kommentar.
danke für diesen artikel. sehr interessant, das ganze mal aus dieser sicht zu sehen.
ich hadere nämlich auch damit, sowas anzubieten. werd ich wohl nochmal drüber nachdenken.
Einmal kurz im Ansatz versucht und entschieden – das mache ich nicht noch mal … Ich will keinen Elternteil als undankbar bezeichnen, aber ist ihnen das eine nicht recht und probiert man was neues … dann wird auch dieses gekonnt in der Luft zerrissen.
Gab da so einen Satz an den ich da denken muss … Egal wie man es macht, man machts falsch.
Traurig…
Schöner Artikel und ich finde die 08/15 Bilder auch nicht so toll. Ich hätte lieber solche Bilder wie oben in der Mappe von meinen Söhnen und nicht solche die für den Personalausweis geeignet sind… Vllt. liegt das auch daran das ich selber Fotografiere!? Keine Ahnung.
Ich meinte schon zu meiner Freundin das ich mal die Bilder im Kindergarten machen kann,für umsonst, weil ich Spaß am fotografieren habe. Meine Freundin, die im Kindergarten Arbeitet wo auch unser kleiner Sohn ist, meinte schon das die nur so Standard Fotos wollen und darauf habe ich keine Lust. Am meisten habe ich mich mal aufgeregt über das Gruppenfoto von meinem großen Sohn aus der Schule. Es war unscharf… Ich bin kein Profi was das fotografieren angeht, aber ich hätte es scharf hinbekommen…
Wie gesagt, es sind wunderschöne Bilder im Artikel und hoffe das sowas zum Standard wird :)
es gibt ganz gewiss solche und solche Fotografen in Kindergärten…
aber es gibt ganz gewiss sehr gute auch….. und wegen dem Umsonst machen….
Lieber Herr Senge, ich hoffe für Sie, dass ihrer Firma sich nie jemand anbietet den ihrigen Job ohne Geld zu machen.
Und an alle „Fotografen“ die meinen, dass man sich die Kindergartenfotografie so ausn Ärmel schütteln kann….weit gefehlt, denn mit dieser Einstellung haben viele angefangen und auch wieder viele aufgehört und das was in der Zeit an Fotos rauskam, sind solche über die jetzt geredet wird………..
Kindergartenfotografie ist was sehr schönes und fotografiere jetzt 29 Jahre in Kindergärten und Schulen…..aber man darf nicht vergessen, es wird einem nichts geschenkt.
Verdammt schade. Der Artikel macht mich nachdenklich. ZUmal mein Kleiner auch in Tagesbetreuung ist und dort erst letztes Jahr eine Fotografin war, wo ich im nachhinein nur Kopfschüttelnd die Bilder betrachtete. Würde man mich Fragen ob ich nicht die Kinder fotografieren will, hätte ich ja gesagt, wenn ich nicht diesen Artikel gelesen hätte. Schön ist das alles nicht.
„Aus diesem Grund sage ich: Diese Fotografie geht nur, wenn man davon nicht leben muss.“
Genau so ist es. Alle aufgezählten Punkte kann ich absolut nachempfinden und alleine das wäre für mich schon ein Grund gewesen diese Art von Fotografie im Kindergarten gar nicht anzubieten. Ich finde Deinen Idealismus bewundernswert.
…ach ja, und die Bilder sind Klasse ;-)
LG
Stefan
Ich habe leider ähnliche Erfahrungen machen müssen. Meine Vorgehensweise war ähnlich der der Autorin. Ergebnis: Meine Mappen wurden von Eltern genommen, die vorher keine genommen haben und umgekehrt. Die Resonanz war aber jedoch durchweg positiv.
Trotz aller Erfahrung: Kinder sind kein Produkt und so sollen sie auch behandelt werden: altersgerecht und nicht als Ware.
Meinen Respekt vor allen diejenigen, die ihre Fotografie wie oben geschrieben, trotz allem weiter durchziehen!
Die traurige Wahrheit. Danke für diesen Artikel.
Liebe Katrin,
ich bin selbst Fotograf und kann Ihre Gefühle und Ihre Leidenschaft die im Leid endet sehr gut nachvollziehen.
Leider läuft in unsere Branche sehr viel nur noch über den Preis und es ist für unsere Kunden selbstverständlich, dass wir es jedem recht machen, was wir ja auch wollen, aber bei „Massenabfertigungen“ gelingt es glaub ich keinem Fotografen es für alle 100% richtig zu machen und genau darum glaube ich, dass diese Art der Fotografie (Kindergärten, Schulen, Erstkommunion etc.) nur noch ganz wenigen Massenproduzenten vorbehalten bleibt wo der Ausschuß keine Rolle spielt.
Kreativität und Qualität hat seinen Preis und muss natürlich auch vom Kunden anerkannt und geschätzt werden, denn nur dann ist es für beide Seiten eine tolle Sache.
Ihre Bilder gefallen mir ausgesprochen gut und ich verstehe Sie sehr gut, wenn Sie ihren Stil beibehalten und keine Massenproduktion machen wollen. (ist auch genau der Grund, warum ich keine Kindergarten- und Schulfotografie mache)
Alles Liebe und viel Erfolg!
Fritz
Toller Bericht! Danke dafür, dass du den Menschen wieder einmal bewusst gemacht hast, dass es immer zwei Seiten gibt.
Ich hoffe so sehr, dass dieser Brief von vielen Familien gelesen wird, und den ein oder anderen zum Nachdenken bringt.
Komisch, ich würde glauben, dass man sich so einen Kinderfotografen nur wünschen kann…
Wundervolle Bilder!
Liebe Katrin,
vielen Dank für deinen großartig geschrieben Bericht!
So traurig diese Tatsachen sind, so wichtig ist es auch, darüber zu reden oder zu schreiben. Du bist mit deinen Erfahrungen nicht alleine. Dieser „Zeitgeist“ hat mich ebenfalls -in unterschiedlichsten Bereichen- kalt erwischt. Grade in der Fotografie kommt hinzu, dass Laien oft folgende Milchmädchenformel anzuwenden scheinen:
„Aha: 1/60 Belichtungszeit. 6,- Euro pro Stunde bin ich bereit, als Lohn für den Fotografen zu zahlen. Also 6,- Euro geteilt durch 60 = 10cent pro Minute, also 1cent für 6 Sekunden. Nun. Das hier war 1/60sec, also 0,0278 cent. Hm. Ok, also ich runde dann mal großzügig auf einen vollen Cent auf! Ich schulde also 1cent + 7cent für den Abzug, weil mehr als bei Schlecker zahl ich nicht!“
Die gleichen Eltern zeigen dann jedoch sofort ihre per Taschenknipse oder Handy selbstgemachten Bildchen auf ihrem iPad herum. Die Apps, mit denen sie die Vignettierung verstärkt haben, haben sie gerne bezahlt.
Eine schöne Gegenrechnung -ähnlich falsch, aber diesmal anderherum- findet sich übrigens auf Petapixel.com „Dieses Foto kostete 6612,- Dollar!“. Wer diese kennt, kann sie den Snobs entgegen halten und freundlich anbieten: „Ok! Treffen wir uns also in der Mitte?“ Also (0,01+6612,-)/2
:-D
Dein Vorteil ist immerhin noch, das du eine Frau bist. Versuche mal als Mann mehr als 3 Bilder von dem selben Kind zu machen, dann hast du ruckzuck irgendwelche selbsternannten HiPos neben dir, die dich als Kinderschänder verdächtigen und flugs per Handy die Polizei rufen, während sie dich am Ärmel festalten und am weiterarbeiten hindern. Den einen oder anderen kennst du vielleicht noch vom sehen her, als erst weggeschaut hat und dann sogar weggelaufen ist, als du damals in der Altstadt von Rowdies angegriffen wurdest…
Ebenfalls immer wieder schön ist auch das große Interesse an Fotografie in der breiten Bevölkerung. Es findet sich IMMER jemand bei einem x-beliebigen Event, der sich zu dir gesellt und dir anvertraut: „..also.. ICH fotografiere ja AUCH!“..oft gefolgt von „Sie haben ja eine tolle Kamera, sie sind bestimmt ein toller Fotograf!“.. Ich frage dann oft nach seinem Beruf und erwähne dann: „Oh, da haben sie bestimmt ein(en) tollen(/s) Schraubenzieher/Taxi/Kochtopf und sind bestimmt ein ganz toller Handwerker/Taxifahrer/Koch!“. Die meisten verstehen das aber dann nicht. :-(
Dafür fragen sie mich dann beständig über Verschlußzeit, ISO, Blende, TTL usw. aus, stehen im entscheidenden Moment im Weg und verhindern das Foto komplett oder werden Teil desselben – ohne es freilich durch ihre Anwesenheit zu bereichern.. Es sind dann eher irgendwelche Ärmel, die unscharf ins Bild hineinragen.
Ich habe mich dann auch mal in der Düsseldorfer Altstadt an der spontanen Portrait- und Partyfotografie versucht. Die Menschen lächelten fleissig in die Kamera, freuten sich über die Fotos, posierten sogar nochmal extra nachdem sie meine Visitenkarte erhielten. Dadurch habe ich nun einige hundert wirklich sehr schöne Fotos von sehr hübschen Damen, Paaren und coolen Typen, die prima in Szene gesetzt vor einem unscharfen, aber sichtbaren Hintergrund (für die Atmosphäre) bei gleichzeitig perfekter iTTL Aufhellblitzausleuchtung toll getroffen sind. Einzig erstaunt hat mich, das bisher nicht ein einziger sich gemeldet hat. Vielleicht prüfe ich nochmal meine Visitenkarten auf Druckfehler..
Eine andere Sache hat sich in 20 Jahren aber nicht geändert. Damals habe ich in meiner Schule gelegentlich fotografiert, heute tue ich es in meinem verspätetem Studium.
Einige Wenige nehmen das Angebot dankbar an und haben tolle Fotos erhalten und sich darüber gefreut. Der Großteil spielt arrogante Diva auf dem roten Teppich: Hände vors Gesicht und „Keine Fotos bitte!“.
Das war damals wie heute. Nur das ich heute von genau den Leuten, die vor 20 Jahren Diva gespielt haben gefragt werde: „Hörmal, du hast doch damals immer so tolle Fotos gemacht! Hast du von mir auch noch welche?? Das würde mich total freuen! Ich hab doch sonst nix aus der Zeit!“ – Nö. Sorry. Hab ich nicht.
Der Unterschied heute ist: Ich verzichte von vorneherein darauf, die Diven doch noch irgendwie zu „erwischen“, spare mir also den Aufwand und lächle wissend über deren dümmliche Arroganz. Auch wenn es in dem einen oder anderen Fall wirklich schade um das schöne Foto ist..
Huch.. Mist. Wollte eigentlich zu 2-3 Zeilen schreiben… :-D
LG Mario
Liebe Frau Dinkel,
ein ebenso interessanter wie (leider) ernüchternder Erfahrungsbericht. Ich finde es toll, wie Sie sich mit dem Thema Kinder(gartenfotografie) auseinandergesetzt und einen Weg ganz abseits des Mainstreams gefunden haben. Ebenso bewundernswert ist die Konsequenz und die Ausdauer, die Sie beschreiben. Umso ärgerlicher ist es, wenn man liest, wie Ihnen dies „gedankt“ wurde. Leider spiegelt das nur wieder, was einem viele Lehrer und Erzieher immer wieder berichten, dass die meisten Schwierigkeiten, die Sie bei ihrer Arbeit haben nicht bei den Kindern selbst, sondern bei den Eltern ihre Ursache haben (was ja auch streng genommen logisch ist).
Sie schreiben: „Offensichtlich war, dass die Eltern nicht verstanden hatten, was hinter der Philosophie meiner Arbeit steckt.“
Nicht nur das, die lieben Eltern haben anscheinend auch nicht den Hauch einer Ahnung davon, was Fotografie ist. Sie haben mit Ihrer engagierten Arbeit leider, entschuldigen Sie den Ausdruck, Perlen vor die Säue geworfen. Denn das Ihre Bilder Perlen der Kinderfotografie sind, steht außer Frage, schon bei dieser kleinen Auswahl.
Sie zeigen auch eindrucksvoll, dass eine gute Idee und die intensive Beschäftigung mit, um das mal ganz kühl sachlich zu sagen, dem Subjekt bzw. Objekt, eine wichtige Grundlage für gelungene Bilder ist, die viel, viel mehr Tiefe haben, als je ein „Standardfotograf“ erzeugen könnte. Das gilt insbesondere in der Porträtftotografie.
Vielleicht ist es ja ein Trost für Sie, dass es bestimmt eine Menge Fotografen gibt, die sich ein Bein dafür ausreißen würden, könnten Sie nur auf ein einziges so wunderbares Kinderporträt in ihrem Portfolio verweisen. Und ich hoffe, dass Ihnen das Ergebnis Ihrer langwierigen Arbeit irgendwie doch noch zum (auch finanziellen) Vorteil gereicht, sei es durch Ausstellungen oder auch ein Buch.
Zu den Eltern sei noch angemerkt, dass ich die am befrendlichsten finde, die ihre Kinder nicht so sehen wollen, wie sie sind, sondern die Künstlichkeit der perfekt gestriegelten und posierenden Kinderpuppe vorziehen. Für die Fotos für Oma gibt´s den Fotografen bei Karstadt (zumindest gabs die da früher), wobei ich glaube, dass viele Omas und Opas manchmal einen viel menschlicheren Blick auf Ihre Enkel haben, als die Eltern selbst. So manche Großeltern hätten sich sicher über ein Bild a la Dinkel sehr gefreut.
Vielen Dank für deinen Bericht, ja leider ist es so dass die Menschen nur noch nach Perfektion lechzen. Alles muss ordentlich sein ……………nach außen hin. Die Natürlichkeit die Du in deinen Bildern zeigst… möchten leider nur noch ganz wenige sehen und das ist schade. Zu meiner Zeit, Baujahr 1966 gab es wenige Eltern mit einer eigenen Kamera also sind die Bilder die ich zu Hause habe Aufnahmen von: Stell dich mal da hin, der Onkel macht ein Foto von Dir. Also gestellte aufnahmen wo Ich nicht Ich bin.
Zitat: Warum ist der Kopf abgeschnitten? Warum hat mein Kind die Mütze auf, Rotz in der Nase oder strubbelige Haare oder ein paar Strähnen im Gesicht?
Ja warum…………………….Weil das Kind genau den Tag eine Rote Mütze trägt und auch den Tag gerade schnupfen hat……Weil es so ist und das ist in meinen Augen auch gut so.
Es ist aber inzwischen in allen Bereichen so. Macht man eine Hochzeitsreportage, dann werden (in der Regel von den älteren Semestern) die Standardfotos verlangt. Fragen, wie „Warum ist Tante Inge nicht mit der Braut zu sehen?“ usw. sind da an der Tagesordnung und der Fotograf muss sich bei aller Mühe für die vom Paar bestellte Reportage auch noch um diese Bilder kümmern. Aber das ist eben so und man muss es einplanen.
Bei der Kindergartenfotografie ist es ähnlich. Viele Eltern (Mütter) wollen eben ihre Kinder möglichst hübsch und adrett sehen. Kinder machen sich doch nicht für ein Foto dreckig! Und dann muss es eben genau so ein Foto sein, wie es die „Fotografen“ schon jahrelang gemacht haben. Für Neues ist da kein Platz. Oh, wie hasse ich diese Fotos! Da bekommt man ein vorgefertigtes Layout, alle Bilder ähneln sich, nur die Köpfe der Kinder sind austauschbar.
Was ich mich allerdings frage: was hat der Hinweis auf die „alleinerziehende Mutter“ eigentlich mit der Entscheidung zu tun, andere Fotos zu machen, als die üblichen oder selbstständig zu arbeiten?
Zudem kann ich mir nicht vorstellen, dass man bei der Anzahl Fotos und der investierten Zeit, die die Autorin da angibt, überhaupt einen Gewinn erzielen kann.
Ich kann die Eltern einfach nicht verstehen. Ich wäre froh wenn es mehr davon geben würde. Ich liebe diese nicht gestellten Fotos. Wenn unser kleiner Mann in die Kita kommt und die mir echt sone schreckliche Mappe mit gestellten, weichgezeichneten Fotos usw. anbieten, dann werde ich dankend ablehnen…
Da sollte man sich ernsthaft überlegen, gewisse garantierte Abnahmemengen (bzw. Aufwandsentschädigungen) pro Kind zu verlangen. Es sollte ja zum Beispiel möglich sein, von den Eltern jedes Kindes pauschal 10 Euro zu verlangen wenn sie dem Engagement des Fotografen zustimmen. Die 10 Euro könnte man dann ja mit den bestellten Fotos verrechnen.
Wenn Eltern die Herausgabe der Dateien der Fotos erbitten weil die ja eh schon da sind ist einfach eine Frechheit! Die Dienstleistung des Fotografierens ist nichts wert oder was? Der Automechaniker repariert mein Auto ja auch nicht for free nur weil die Werkstatt ja eh schon mal da ist. Der Bäcker will auch Geld für seine Brötchen…
Wenn Eltern so drauf sind ist in ihrer Erziehung wohl echt was schief gelaufen.
Leider!
Roy
«Wenn Eltern die Herausgabe der Dateien der Fotos erbitten weil die ja eh schon da sind ist einfach eine Frechheit!»
Warum? Man kann es auch für eine Frechheit halten, weitere Abzüge immer nur über den Fotografen bestellen zu dürfen, der dann das 5 bis 20fache des eigentlichen Abzugspreises in Rechnung stellt. Diese Praxis muss nicht richtig sein, nur weil das jahrzehntelang der Standard war. Als Fotograf sollte man seine Kreativität und Erfahrung verkaufen und nicht Papier.
Ansonsten ist der Artikel weitestgehend nachvollziehbar. Für ein Kindershooting brauche ich 2-3 Stunden. Man kann insbesondere kleine Kinder nicht dressieren. Für schöne Fotos muss man Vertrauen aufbauen und möglichst Spaß zusammen haben. Für die Nachbearbeitung brauche ich dann noch einmal 2-3 Stunden. Rechnet man Arbeitszeit, Kosten für Equipment usw. zusammen, dann müsste man bei betriebswirtschaftlich seriöser Kalkulation300 EUR für ein Kindershooting abrechnen. Das sind nur die wenigsten Eltern bereit zu zahlen. Und das ist für mich der Grund, Fotografie nicht zum Beruf zu machen, sondern mir die Fotografie als wunderbares Hobby zu erhalten. Ich habe dann keinen Druck oder Zwang „schöne“ Fotos nach einem bestimmten Schema zum Preis X abliefern zu müssen. Ich mache mein Ding. Wenn die Fotos anderen gefallen ist es schön. Wenn sie nur mir gefallen ist es auch in Ordnung.
Wenn man als Fotograf die Bilddateien rausgibt muss man sich aber darüber klar sein, die Eltern werden keine Rücksicht auf Dinge wie Urheberrecht etc. nehmen. Du wirst dann nicht verhindern können, dass die Bilder plötzlich auf Facebook, Flickr oder sonst wo auftauchen. Ohne Nennung des Fotografennamen natürlich.
Den 5-fachen Papierpreis könnte ich ja noch nachvollziehen. Der Fotograf muss ja schliesslich auch seine Kosten wieder reinbekommen und wenn er nicht von vornherein eine Art „Antrittsgebühr“ (Du weisst was ich meine) verlangt verdient er über die Abzüge sein Geld. Von irgendwas muss der ja auch seine Versicherungen, Steuern, Ausrüstung etc. zahlen.
Sie widersprechen sich !
Dem Fotografen gestehen Sie keine Entlohnung für die Dateien zu, die möchten Sie geschenkt haben.
Aber im Gegenzug machen Sie eine Rechnung auf, die relativ real erscheint, aber mit der Erkenntnis, daß das nur wenige zahlen und Sie dafür, was gezahlt werden würde, selbst nicht arbeiten würden.
Solche Denkweise wird immer typischer für diese desolate Gesellschaft !
meine Antwort bezieht sich auf den Beitrag von GUIDO
„Das sind nur die wenigsten Eltern bereit zu zahlen. Und das ist für mich der Grund, Fotografie nicht zum Beruf zu machen, sondern mir die Fotografie als wunderbares Hobby zu erhalten. “
Genau das ist doch Teil des Problems. Wenn es nicht so viele „Hobbyisten“ gäbe, die das Ganze für Lau machen würden, würde eventuell auch der Wert der Sache eher anerkannt werden.
Mein Vorschlag: Mach zuerst mal für Dich, von Deinen Kindern Fotos und wenn einer der anderen Eltern was von ihren Kiddos haben will, so kann er zu entsprechenden Preisen (10 Euro aufwärts ein Abzug) die Abzüge kaufen.
Wenn jetzt alle so handeln würden….
(OK, nur eine Utopie, klappt eh nicht, weil für einen nicht geringen Teil dient die Fotografie nur zur Profilierung.,…)
In der Erziehung ist was falsch gelaufen??!! Die meisten Menschen heutzutage sind zu Wesen mutiert, die, sagen wir es mal höflich: “ Aus einem Horrorfilm entsprungen sind“
Man fahre nur mal mit dem Auto in einer deutschen Großstadt, nennen wir mal Berlin. Nur noch egoistische und arrogante Mitbürger voller Agressionen :(
Dann kommt ja noch das Thema „Geiz ist geil“ hinzu und die Unverfrorenheit der Bevölkerung zum tragen. Als ich mal vor drei Jahren 8 biometrische Passbilder für „3,99 €“ angeboten habe, war es einigen immer noch zu teuer…
Was soll man dazu noch sagen???
Tja, wenn all die lieben Hobbyfotografen (anscheinend) bessere Bilder machen und wie oben beschrieben „Fotografen“ sich umsonst anbieten, dann muß man sich nicht wundern, dass Fotografie keinen Wert mehr hat. Ich habe auch solche Kindergartenjobs angeboten bekommen, sie aber immer dankend abgelehnt. Denn auch hier wurde stets über diese schrecklichen Bilder gemeckert…… den Weg ins Studio zu machen und das Doppelt zu zahlen, aber dafür garantiert Klasse-Fotos zu bekommen, ist dann auch zu teuer *kopfschüttel*, aber die, die es getan haben sind glücklich :-) und die Oma auch! Ich sage immer noch, was nichts kostet, hat keinen Wert!
Was für eine Dichte an Stereotypen in diesem Kommentar! Unfassbar!
Dieser Satz gehört eigentlich zum Kommentar von MARIUS weiter oben. Leider ist er verrutscht.
Bzgl. Einnahmen ist es wie immer: Der Kunde stimmt mit den Füßen ab, und er rennt halt gerne zum billigeren.
Danke für den intensiven Einblick in das echte Fotografenleben! Gerade hier im Netz hat man es doch sehr viel mit Liebhabern zu tun, die mit den Fotos nicht die Miete bezahlen müssen, hier mal Frischluft aus dem Alltag einzublasen, sehr gute Idee.
Ich glaube nicht dass man nicht auch gute und liebevolle Kinderbilder verkaufen kann. Dann aber, ähnlich Hochzeitsfotografie, als hochpreisiges Angebot mit entsprechendem Kundenanspruch. Der Markt der „ausreichend gut, aber billig“ ist abgefrühstückt, da ist ein Wanderzirkus mit unschlagbarem Preisgefüge unterwegs. Naja, vielleicht schon schlagbar, dann aber noch schlimmer.
Nehme mal an 80% der Leser hier (inkl. mir selbst) kannibalisieren diesen Markt dann auch noch als ambitionierte Pfuscher mit ordentlich Quersubventionen aus dem Normalberuf.
Schwierige Zeiten sich da zu behaupten, finanziell. Ein Lob auf das Liebhabertum!
Danke.
Danke für den tollen Einblick und Deinen Versuch, es anders zu machen.
Ich bin selbst Mama von zwei Jungs und hab mich schon oft über die 08/15 Kindergarten- und Schulfotos „geärgert“, sie dann doch meistens gekauft und selbst noch welche, „normalere“ gemacht von den beiden am darauffolgeden Wochenende.
Aber arbeiten mit einer Meute Eltern ist auch in anderen Bereichen (wir haben in KiGa und Grundschule je einen Förderverein) wirklich teilweise anstrengender als mit den Kids… Schade.
Aber ich denke, die Fotos, die gemacht wurden und die die Kinder wirklich bekommen haben sind darum ein um so größerer Schatz!
Wahsinnig guter Text. Ich durfte selbst einmal als Erzieher bei solch einem Massenshooting dabei sein. Das war der Horror für jedes Kind. Letzten Endes sahen die Bilder nicht sonderlich toll aus. Musste ja alles schnell gehen. Die zeigten Bilder sind richtig klasse. Natürlich eben. So soll es sein. Schade das die Eltern / Erwachsenen den KINDERN solch tolle Bilder „verbieten“.
Steven
Hallo!
bin zufällig hier auf den Artikel gestossen….Sehr gut getroffen!
Im Prinzip genau meine Meinung ABER: die Geschmäcker sind leider sehr unterschiedlich.
Ich habe selbest zwei Töchter und habe es unserem Kiga auch schon angeboten, da viele unzufrieden waren, zum reinen Selbstkostenpreis, d.h.nur die Abzüge die gemommen werden.
Die Kindergartenleitung wollte nicht…
Inzwischen fotografiere ich im Nebengewerbe u.a. auch in Grundschulen.
Ich versuche möglichst die Mitte zu treffen zwischen Deinem Verständnis, und dem sog. Standard. Dabei verwende ich keine Hintergründe, sonderen arbeite mit viel Tiefenunschärfe, so kann ich bei Regen in der Klasse arbeiten sonst draussen.
Eine Rückmeldung war: „eigentlich schöne Aufnahmen unserer Tochter, aber warum sind alle Hintegründe unscharf?“
Der Idealfall war mal ein Besuch im Landschulheim mit völlig entspannten Kindern.
Noch wichtiger ist in der Tat der Aufbau einer Beziehung zu den Kindern, da bereite ich mich auch immer gut vor, spreche ausgiebig im Vorfeld mit den Lehrkräften, das hilft ein wenig.
Im Schnitt habe ich 90% der Mappen weg.
Da ich sehr gerne mit Kindern und auch Familien arbeite, habe ich mir einige Stammkunden herangezogen, die zum Teil mehrmals im Jahr ein Shooting mit mir machen.
da kann man dan wirklich spezfisch arbeiten.
die einen wollen in der weissen Hohlkehle den Standard, mit den anderen gehe ich in den Wald, oder in die Innenstadt und habe Spass.
Ich finde man soll nicht alles so verbissen sehen, die goldene Mitte machts, aber die zu finden ist oft schwer.
Viel Erfolg!
Christoph
Liebe Frau Dinkel-
Mit großem Interesse habe ich Ihren Artikel studiert, da ich selbst Erzieher, Leiter eines Schülerhortes und Vater zweier Kinder bin.
Es kommen hier so viele Dinge zusammen…
Angeblich wollen wir doch die Kinder da abholen wo sie stehen – aber am Ende sollen halt doch alle gut in der Schule sein…und brav beim Fotografen sitzen…
Auf die Kitas strömt so viel Druck von Außen ein- zum Beispiel eben, dass die Eltern und die liebe Verwandtschaft sich nach einem „richtigen“ Bild- ohne Rotz im Gesicht, verschmierte Klamotten etc. sehnen- und nicht nach Ihren tollen Fotos.
Denn Ihre Fotos sind Klasse-ästhetisch und „kindgerecht“. Auch wie sie zu Ihren Bildern kommen- so sollte es sein.
Wer will zudem heute auch noch die Arbeitszeit bezahlen – da geht es Ihnen leider auch nicht anders wie einem Handwerker heutzutage…
Schade, wie schon gesagt, Ihre Fotos finde ich toll.
Liebe Grüße-Michael
Vielen dank für diesen durchaus nachdenklich stimmenden Artikel.
Genau aus solchen Gründen betreibe ich die Fotografie „nur“ nebenbei und habe auch eine andere Festanstellung. Müsste ich davon leben, könnte ich nicht die Art von Fotos machen hinter der ich auch stehen kann.
Es ist wirklich schade aber offensichtlich gibt es noch genug Eltern die diese furchtbaren 08/15 Bilder haben wollen.
Genauso ist es doch bei Hochzeitsfotografie: sepia, Weichzeichner am Rand, farbige Sträuße auf einem Graustufenbild… Das kann ich echt nicht sehen und bin froh das nicht machen zu müssen.
Abschließend nur noch: ein Kind kann und wird nicht schauspielern. Wenn es sich nicht wohl fühlt, siehtan es auch auf dem Foto.
ich danke euch allen für das feedback, ich weiß, dass die „massenproduktion“ ihre daseinsberechtigung hat. aber es geht bei all dem vor allem um den umgang mit den kindern, das ist es, was mich bei der ganzen sache noch am traurigsten stimmt.
Das macht mich traurig, jedoch habe ich das kommen sehen. Zwar bin ich selbst noch keine Mama, hätte mir aber für spätere Gelegenheiten genausolche Kinderportraits gewünscht, da sie, wie du schon richtig sagst, näher am Kind, natürlich sind. Ich hätte dafür auch Geld ausgegeben, weil man das eben macht für etwas was gut ist, was lange bleibt, eben Qualität. Die herkömmlichen schrecklichen Wölchenhintergrund-allemüssenkünstlichgrinsen-Fotos sind auch nicht wirklich günstig.
Deine Erfahrung zeigt einmal mehr, wie wenig es in dieser Welt, sogar in der Eltern-Welt um Natürlichkeit, um Ehrlichkeit und darum geht, Qualität auch zu entlohnen. Dass dir als Fotograph diese Arbeit mehr Spaß macht, wenn du mehr Freiheiten hast und die Bilder dadurch auch interessanter werden, das sieht und will keiner. Es geht nur um Leistung…für die Kinder und letztendlich auch für dich als Fotographen und da musst du dich nach den Eltern richten. Kein Wunder, dass du das nicht mehr willst.
Wirklich traurig diese Entwicklung, die sich aber leider durch alles zieht.
Wer zahlt heutzutage für Kultur, Bücher oder Musik z.B. noch einen angemessenen Preis? Alle wollen möglichst viel für möglichst wenig Geld.
Ekelhaft diese Menschen, wirklich ekelhaft.
Ich hoffe, dass einige Eltern das doch toll fanden und dich dann wenigstens zu ihren Kindergeburtstagen einladen, um dort natürliche Fotos ihrer Kleinen zu machen…beim Schaumkusswettessen, Topfschlagen oder Trampolinspringen. Oder sieht ein Kindergeburtstag heute auch nicht mehr so aus? Hmmm….
„Fotos die der Oma gefallen sollen“, as ist eigentlich immer ein Todesurteil für Kreativität. Und das nicht weil ein natürlich wirkendes Foto nicht einer Oma gefallen könnte, sondern weil viele denken sie wüssten was der Oma gefällt, nämlich der Standard 08/15 Kram mit gebügeltem Karohemd…
Ich kann nicht verstehen das Eltern sich wegen ein paar Euro für prints lieber keine Fotos bestellen und wahrscheinlich auf die eigenen standard point&shoot Fotos zurückgreifen. Die haben sie ja schon, auf dem Handy. In 20 Jahren ärgert man sich zu Tode, weil schöne Erinnerungsfotos fehlen.
Traurig das ganze da oben…
Diese Problematik ist wahrscheinlich jedem bewußt, der mit Fotografie mehr oder weniger Geld verdient, egal ob es Kindergartenfotografie ist, oder Hochzeit, oder sonst was.
Ich finde deine Ideologie toll, die Bilder sehr schön und im besten Sinne Kindgerecht.
Über den Geschmack und das Verhalten der Eltern kann man, aus der Perspektive eines anspruchsvollen Fotografen, natürlich nur den Kopf schütteln, denn sie erkennen offensichtlich nicht den Wert, den du ihnen lieferst.
Allerdings ist der Grund dafür, dass sie diesen Wert nicht erkennen nicht nur bei ihnen zu suchen.
Ganz abgesehen davon, dass die Wertschätzung ausbleibt, ist es ziemlich unmöglich mit dieser Art der Fotografie in direkter Konkurenz zur Standartfotografie zu stehen. Es gibt einen Grund, warum das alles standartisiert ist, warum alle Kinder gleich lächeln, den gleichen Hintergrund haben, das gleiche Licht und den gleichen Ausschnitt. Es ist Massenware.
Es gibt auch in dem Bereich Leute, die handwerklich gut arbeiten und schöne Standartportraits machen und da sind 20 Euro für so eine Standartfotomappe auch total ok.
Wenn du wirklich für so einen Preis deine Art der Fotografie angeboten hast, dann brauchst du dich ehrlich gesagt nicht zu wundern, dass da die Wertschätzung ausgeblieben ist, denn dir scheint der Wert selbst kaum bewußt zu sein.
Ich selbst tue mich schwer den Gedanken wirklich anzunehmen, dass man über den Preis auch den Wert der Leistung definiert, aber das muss man wohl lernen.
Wenn man sagt, dass man zum gleichen Preis arbeitet, wie der Standartfotograf, in dessen direkte Konkurenz man dann tritt, der jedes Jahr die gleichen Bilder macht, aber das zufriedenstellend, _aber_ man habe da diese Philosophie es _anders_ zu machen, dann verstehen die Leute nicht, ob das ein Vor- oder ein Nachteil ist.
Vielleicht denken sie auch noch, dass man ja ohne Licht arbeitet, ohne Setting, dass also nur Knipserei ist, im Vergleich zum Portraithandwerk des Standartfotografen.
Deine Art auf Kinder einzugehen, deine Zeit beim Fotografieren, dein fotografisches Können, die Zeit die du in die Sortierung und Auswahl steckst, die Bearbeitung usw., das alles nimmt niemand war, der sich nicht auskennt, selbst wenn man ihm das vorher sagt.
Bietet man die viel größere Leistung, die du ja offensichtlich erbringst, zu einem höheren Preis an, der auch die Exklusivität und Mehrwert gegenüber dem Standart aufzeigt, dann wird es mit Sicherheit auch viel schwerer an die Kunden zu kommen, aber zumindest wird man dann auch Leistungsgerecht bezahlt und auch die Anerkennung wird höher sein.
Natürlich kann man schimpfen auf die breite Masse der Bevölkerung, die keine Ahnung hat und ein gutes Bild nicht von einem schlechten unterscheiden kann, aber man muss auch darüber nachdenken, warum so ein Geschäftsmodell nicht funktioniert.
Gerade die Schul- und Kitafotografie ist ein so hart umkämpfter Markt, wo man einfach nicht bestehen kann, wenn das nicht knallhart und eiskalt durchkalkuliert ist.
Marktwirtschaft my ass, aber so läufts halt.
Also: Vernünftige Preise nehmen für gute Leistung und damit dir selbst einen Gefallen tun und allen anderen guten Fotografen, denn die Akzeptanz für Qualität in der Fotografie wird durch schlechte Preise untergraben, aber das war wohl schon immer so.
Auch ich habe an Kindergärten ähnliche Erfahrungen gemacht, allerdings nicht in Sachen Fotografie. Während eines Umweltbildungsprojektes war ich unter Anderem zwei Jahre lang an über dreißig Einrichtungen tätig. Es ging darum Natur spielerisch zu erfahren. Allerdings gab es bei Eltern u. Erziehern oft Einwände wegen schmutziger Kleidung, schlechtem Wetter usw.
Wenn ich Kinderfotografen in Kindergärten oder Einkaufszentren beobachte wird mir übel. Da werden die armen Kinder in flauschige, bunte
Kulissen drapiert, dekoriert mit Spielschrott und müssen im Scheinwerferspot glücklich lächeln, oft umringt von einer gaffenden Menge.
Als Vater u. durch meine langjährige Arbeit mit Kindern weiß ich, es gehört nicht nur eine gute Beobachtungsgabe dazu, sondern es braucht auch viel Geduld, u. Einfühlungsvermögen um gute, natürliche Kinderbilder zu machen.
Darum Respekt vor deiner Arbeit. Schade, dass du so wenig Anerkennung dafür bekommst – mir gefallen deine Bilder sehr gut.
Moin zusammen,
Deine Ausführungen, Katrin, unterschreibe ich blind. Genau die gleichen Erfahrungen habe ich auch gemacht, eben auch als Alleinerziehender Vater mit vier Kindern.
Gruß Martin
Super interessanter Artikel das auch mal aus der Sicht einer Fotografin zu sehen, die sich bemüht hat, mal nicht diesen 0815 Mist zu produzieren und sich viel Zeit mit den Kindern genommen hat. Ich finde es schön, wenn die Kinder so abgebildet werden, wie sie sich nun mal in der KITA bewegen. Da gehört auch eine verrotzte Nase oder ein dreckiges Gesicht dazu. Das ist der Alltag. Kinder rennen nicht immer fein gestriegelt und angezogen rum. Schon gar nicht mein Kleiner. Ich hätte mich sehr über solche Fotos gefreut und der Preis hätte dabei eher eine nebensächliche Sache dargestellt. Aber ich sehe das auch eher aus der Sicht eines Fotografen, wie ich selbst einer bin.
Bilder müssen bewegen, inspirieren, einen zum lachen, weinen und nachdenken bringen. Sich erinnern können und in seinem Kind sich selber sehen. Über welche Bilder lacht man später am meisten? Das sind nicht die „feingestriegelt und jetzt lach mal in die Kamera“ Bilder. Das sind die, in den sich die Kinder frei und locker bewegen, die spontanen und schönen Momente.
Ich hätte mir gewünscht das Katrin Dinkel in der Kita meines Sohnes fotografiert hätte.
Michael
Ich freue mich, diesen Artikel, den ich als Antwortkommentar schon kannte, hier wieder zu finden.
Gut geschrieben und inhaltlich aus meiner Sicht absolut nachvollziehbar.
Am Rande eines meiner Seminare habe ich mich lange mit einer Kindergarten- und Schulfotografin unterhalten, die ganz ähnliches berichtet hat. Sie hat für sich einen Kompromiss gefunden. Aber die Problematik war genau dieselbe.
Ging uns in diversen Grundschulen leider ähnlich.
Die Eltern wollen diese ver $%&/( ten Standardbilder mit Schultüte vor der Tafel. Mit weisser Vignette bitte.
Wir hatten den Eltern damals angeboten, jeweils eine CD mit den Bildern ihres Kindes zu erwerben, damit sie sich so viele Abzüge selbst machen können, wie sie möchten. Diese CD hatten wir für 10€ (incl MWST etc) angeboten.
Reaktion der Eltern: „Früher hat ein Bild ja nur 6€ gekostet!“
Der Hinweis, dass man dann durch Einzel- und Gruppenbild schon auf mehr kommt als jetz interessierte leider wenig.
Naja, dann darf das nächste mal wieder ein Fotograf kommen, die Jungs vor der Tafel positionieren und eine weiße Vignette hinzufügen.
Kann er gerne machen, ich werde sowas NICHT anbieten.
Wie oft habe ich mich über die nicht schönen, standarisierten Fotos meiner Kinder aus Schule und Kindergarten geärgert. Meist habe ich sie gekauft weil meinen Kindern etwas daran lag aber nicht weil sie mir gefielen.
Gerne hätte ich solche Fotos, mitten aus dem Kita od. Schulleben gehabt.
Deshalb kann ich nur sagen, weiter so!!! Du machst dir solche Mühe, das kann doch nicht vergebens sein.
Blogartikel dazu: Lieber Kindergartenfotograf… Ein Antwortbrief. | KWERFELDEIN | Fotografie Magazin « 9zehn90
Sehr schön geschriebener Artikel!
Vor allem das Fazit am Ende sehe ich genau so. Deshalb bleibt die Fotografie auch „nur“ mein Hobby (wenn auch ein kostspieliges ;) ). Ich wollte damit nie Geld verdienen und werde das auch nicht, weil ich daran Spaß haben möchte und habe – und ich keine Bilder machen möchte, die zwar Anderen gefallen, die ich mir aber beispielsweise niemals an die eigenen Wände hängen wollen würde.
Ich findes es natürlich super, wenn jemand sein Hobby zum Beruf gemacht hat, und sich dort richtig ausleben kann und viel Spaß daran hat. Meistens ist es aber doch so, dass vom Hobby nur noch Arbeit übrig bleibt, und das möchte ich einfach nicht riskieren.
Danke für diesen interessanten Bericht.
Ich hatte die Kindergartenfotografie schon an den Nagel gehängt. Warum?
Es geht los bei den Preisverhandlungen- was darf die Mappe kosten, die man mit den Erzieherinnen führt und die ihr Einzugsgebiet gerne mal zur EU-Förderzone machen. Hier kristalliert sich die Sache schonmal raus- mache ich meinen Job gut, also mit Zeit und Bildbearbeitung- wird sich das niemals rechnen (tatsächlich liege ich bei einem Stundensatz von etwa 4-6 Euro im Kindergarten). Gleichzeitig bekommt man bei der Gelegenheit noch bunte Prospekte geschmackvoller Kindergartenfotografen zur Sichtung vorgehalten die Preise machen bei denen man schnell unweigerlich an Sklavenarbeit denkt.
Natürlich werden hier auch noch shootings für die Erzieherinnen selbst, ihre Freunde und ihre Hunde abgestaubt. Seufzend willigt man ein. Schliesslich will man ja auch was Gutes tun, den Kindern , den Eltern, mit denen man gesprochen hat und die „endlich mal natürliche Bilder“ ihrer Kinder haben wollen.
Danach wird man erstmal mit ordentlich Erwartungsdruck geimpft: Eigentlich waren alle Fotografen bisher schlecht, die meisten haben nur business as usual gemacht oder die Fotos waren doof.
Oder eben beides.
Jetzt bin ich nie soweit gegangen wie sie, Frau Dinkel, auch wenn so mancher Kindergarten mir anbot auch draussen zu arbeiten so ging es doch immer um „gestellte“ Bilder- fürs Öhmchen und das Rähmchen. Und nachdem eine Horde Kinder ein Stück Wald z.B. im Laufe der Zeit in ein Wildschweingehege verwandelt hab ich mich immer für die Turnahlle und das Studiolicht entschieden.
Was ich allerdings anders gemacht habe.: Ich habe auf jeglichen Schnickschnack verzichtet und habe mit den Kindern gearbeitet. In Kleingruppen hab ich sie kommen klassen und hab mich mit ihnen unterhalten, eine Nähe hergestellt, mich interessiert oder einfach gealbert. Und das erfordert Zeit. Ich wollte echte Emotionen, ich hab sie bekommen, aber war aber teilweise mehrere Tage da. Das wiederum stört den Kindergartenalltag. Echt und natürlich ja, aber am besten zwischen 7 Uhr und 9:30 und dann fertig.
Sind die Bilder erstellt und bearbeitet (denn das gehört für mich zum Fotografieprozess 100% dazu) und den Eltern übergeben heisst es stark sein. Ich muss dazu sagen das ich immer so gut wie alle Bilder verkauft habe. Aber wies so ist, man hört sehrsehr selten von den zufriedenen Leuten, nur von den Unzufriedenen. Und den Satz „warum ist der Kopf angeschnitten“ hab ich auch schon andersrum gehört „darf ich zu ihnen kommen und wir bearbeiten die Bilder meiner Kinder gemeinsam“…
So setzt man sich noch mit kleineren Problemchen auseinander aber insgesamt denkt man die Sache sei gut gelaufen. viele wirklich echte Kinderfotos, öhmchenkompatibel, 99% verkauft, den Erzieherinnen ihre Bilder geschenkt mit Schleifchen aussenrum und dann…bucht der Kindergarten nächstes Jahr ein/e andere/n.
Warum? Billiger, schneller, die Aufkleber sind schon dabei, alles rein konsumorientierte Gründe.
Ja, ich hatte die Kindergartenfotografie an den Nagel gehängt. Bis die Kindergärten zu mir kamen, ob ich nicht und so…und jetzt hab ich EINEN Kindergarten, in dem ich die Zeit bekomme dies meiner Meinung nach braucht, in dem ich freie Hand habe, in dem ich keinem zur Last fallen und in dem sich alle freuen wenn ich komm. Und da geh ich gern hin.
Super Artikel!!! Ich hab es ebenso erlebt und mich aus der Kindergartenfotografie zurück gezogen. Alles sehr schade, aber was kann man ändern?
So erschütternd wahr!
Als Erzieherin & freie Fotografin habe ich es in meiner damaligen Einrichtung genauso erlebt (oder eher – erleben müssen), wie beschrieben.
Kinder & Erzieher haben dem „Tag des Fotografen“ mit Schrecken entgegengesehen.
Sehr schön auch der Vergleich: „Es soll sich doch jemand mal erlauben, im Supermarkt den Käse aus dem Regal so mitzunehmen, weil er ja eh schon produziert wurde und bereits da herumliegt.“
Bei mir wurde ebenfalls angefragt, ob ich den Part des Kita-Fotografen nicht übernehmen könne, um die Sache stressfreier und individueller gestalten zu können – natürlich auch umsonst. Schließlich sei ich ja schon Erzieherin dort…
Danke, für’s abermals auf den Punkt bringen!
Viele Grüße, Nina
Hallo Fr. Kollegin ;-),
ich kann das ganze Thema voll und ganz nach vollziehen, nach einigen Jahren in der Kindergartenfotografie, hab ich mich dieses Jahr auch dafür entschieden, nur noch die “ normale Fotografen Tätigkeit “ zu machen, d.h. keine Kindergartenfotohgrafie. Wie Du hatte ich auch die Erlebnisse, dass ca 20% der Mappen gar nicht mal angeschaut wurden, von dehnen die sie angeschaut hatten, haben viele sogar Zusatzbilder gekauft. Ähnlich wie Du halte ich es mit einer Mischung aus Natürlichkeit und Professionalität, ich habe immer Wert darauf gelegt, die Kiga mit einzubeziehen, also fast nie diese komischen Sets aufgebaut sondern Teile vom Kiga z.B. mit einem Hintergrund in Szene gesetzt ( riesige Bauklötze, etc) oder Kinder auf der Schaukel, an der Blockhütte etc. es hat mir viel Spaß gemacht und auch wir ( Meine Assistentin und ich) hatten viele schöne Momente mit den Kids…………es war immer ein lockerer Umgang, auch wenn die Kids der Reihe nach fotografiert wurden, so nach 7-8 h Kinderfotografie ( über 2 Tage) war ich regelmäßig platt…………dazu noch die tagelange Nachbearbeitung im Studio, Rotznasen entfernen, Blessuren etc………………aber zum Einen gibt es immer Eltern und wird es immer geben, welche nie mit der Motivwahl zufrieden sind, man kann es nicht jedem Recht machen, aber selbst wenn sie vorher das Motiv kannten und Ihre Kinder fotografiert haben wollten, teilweise mit FGeschjwistern……..und dann nicht mal anschauen, oder geplatze EC-Karten Buchungen…etc………ich für meinen Teil hab entschieden, nie wieder……….. wem das Standartfoto vom Standardfotografen im Kiga oder Schule reicht……bitte schön………einige Eltern habe ich schon gehört, welche bedauern dass ich mich so entschieden habe…………..aber bei dieser ich will Alles zum Nulltarif Mentalität……….
Liebe Grüße und noch viel Erfolg
Andi
Ja schon damals habe ich die Antwort von Katrin gelesen und mich ebenso ziemlich aufgeregt. Als die Aufregung aber nachließ, habe ich mich gefragt, was man wohl sonst in einer 08/15 Gesellschaft haben will? Und in einer Aldi-Gesellschaft, wo alles 1 Euro kosten soll und die Qualität ist egal, da man immer ins Rettungsboot der Reklamation flüchten kann? Und wir sind doch alle mittendrin: wer hat noch nie (Hand aufs Herz), noch nie eine Milch für 75 Cent, ein halbes Pfund Käseaufschnitt für 1,5 Euro, oder ein Kilo gefrorenen Seelachs für ein paar Euro gekauft? Und wie viele von uns machen sich dabei Gedanken darüber, welche Bedienungen, Löhne und Schicksale dahinter verbergen?
Und noch eine Sache die mich bei dieser Diskussion beunruhigt. Mag sein, dass Kunst sich nicht (immer) an die breiten Massen verkaufen lässt, und die breiten Massen nun mal Kunstbanausen sind, über deren Geschmack man sich ziemlich oft aufregen kann. Aber eben das ist der Punkt: das ist nur eine Geschmackssache. Und wenn man den Geschmack der Masse in Frage stellt, läuft man schnell Gefahr, egozentrisch zu handeln und die Autonomie der Kunst zu sehr zu pflegen. „Die Kunst gibt sich selbst ihre eigene Gesetze“ – ein stolzer Satz eines in Dekadenz verfallenden Künstlers. Versteht mich nicht falsch: ich bin ebenso auf der Seite von Katrin, und stehe 100%-ig hinter ihrer Meinung. Ich spreche nur von einer potentiellen Gefahr.
VG
VT
*TOR!*
…ein Geschreibsel, in dem hinter den Tellerrand hinaus gesehen wird…
AMEN. Ich stimme dem Artikel zu 100% zu!
Wenn dir der Artikel ein gebraucht hat Katrin dann wohl einige Eltern die scheinbar deine Dienste doch gerne in Anspruch nehmen wollen. Vielleicht solltest du die Kinder dieser gezielt ablichten, als Auftragsarbeit, und nicht alle Kinder und dann versuchen dessen Mappen zu verkaufen.
Scheint ja hier echt einige zu geben die mit Standardablichtungen nichts zu tun haben wollen. Die Chance könntest du nutzen.
Lieben Gruß,
Sam
…das wird der Kindergarten wohl auf die Weise nicht akzeptieren…
Der Artikel gefällt mir.
Willkommen in der Realität, nur wenige schreiben leider darüber.
traurig aber wahr … hab ähnliche Erfahrungen gemacht
Die Seite ist dann auch mal interessant. Danke für die Antwort.
Traurig, wie das alles abgeht. Traurig, wie miteinander umgegangen wird. Und traurig auch, dass alle immer meinen Fotos wären umsonst und den Wert nicht schätzen.
Sehr gut geschrieben und sicher auch verständlich. Ich kaufe natürlich auch die Kinderfotomappe im Kindergarten – auch diese Bilder finde ich schön, meine Zwerge machen es der Fotografin aber auch recht einfach. Sicher sind dies gestellte Aufnahmen (die ja nicht immer nur scheußlich sein müssen) Ich selber fotografiere Hobbymäßig und habe daher sehr viele schöne Momentaufnahmen von meinen Kindern und wie du schon schreibst, sind diese auch in der Regel die schönsten Aufnahmen.
ohne jeden zweifel gibt es eine wertschätzungsmangel in unserer gesellschaft.
im kindergartenfotogenre kommt hinzu, dass es einen „standard“ gibt, an den sich eltern geöhnt haben. ich wette vielen denken standard = professionell. da hat man es mit neuen ideen und ansätzen bestimmt nicht leicht.
ich finde deinen ansatz klasse und hätte mir den in der kita meines sohnes durchaus gewünscht, befürte aber da wäre ich rel allein auf weiter flur gewesen.
frank
Hätte mir mal eine solche Fotografin bei uns in der Kita gewünscht. Leider gab’s nur Standardmappen (inkl. ovaler Antikfotos) … habe ich dankend abgelehnt. Was kann man ändern? Nun ja. Wenn man so arbeitet wie beschrieben und die Kinder vielleicht über’s Jahr (durch die Jahreszeiten) begleitet und dann ein Jahrbuch macht. Da sind dann alle drin. Nur mal so als Idee.
…das Jahrbuch will die Einrichtung aber meiner Erfahrung nach stets kostenlos…
Der Artikel hat mich angerührt, da auch ich auf einer Schulveranstaltung eine ähnliche Erfahrung machen durfte und dadurch die Honorar-Verweigerung der Eltern kennenlernen konnte.
Es kann also nur der Rückzug vom seriellen Geschäft sein, in dem ja wohl schon 5 Euro eine hohe Preishürde darstellen, hin zum Einzelauftrag, der dann auch mal einige hundert Euro kosten darf und dafür mit mehr Zeit und Gestatungsfreiraum ausgestattet sein wird.
Das man oft bekommt, was man bezahlt, dürfte eben auch für Fotografie gelten. Dies als Fotograf hinzunehmen, da man es nicht ändern kann, ist Notwendigkeit. Die eigene Zielgruppe und Kunden zu finden, die genug zahlen, um davon gut leben zu dürfen, wird die Herausforderung bleiben. Schulen & Kindergärten im Gros werden selten dazugehören.
An die Fotografen, die von der Fotografie leben wollen – laßt Euch bitte nicht unterkriegen, sondern sucht weiter nach den Kunden, die ihr verdient!
Das Problem ist wohl auch, das solche Ankündigungen oft viel zu spät Stattfinden. Ich sehe es bei meinem Kindern immer wieder, das der Fotograf kommt, wird oft gerade mal 1-2 Wochen vorher angekündigt. Mal davon abgesehen das die Fotos aus meiner Sicht sowieso nichts taugen, ist es so das er dann für diese Qualität an Bilder, zu viel Geld verlangt. Im Grunde müsste man noch nicht einmal jedes Jahr die Bilder nehmen, da sowie sowieso jedes Jahr gleich aussehen. Alle 2-3 Jahre würde auch reichen.
Und ja, die Eltern die mit der Fotografie nichts zu tun haben, können mit dem Beruf Fotografen nichts anfangen, und mir, ehe ich nicht fotografierte, verstand auch nicht wie ein Fotograf vier Jahre lang die gleichen Fotos machen konnte und so viel Geld dafür verlangt.
Allgemein gibt es bei Dienstleistungen das Problem, das die Menschen nicht verstehen das die Arbeitszeit nun einmal nicht billig ist. Sei es bei Möbeln, Automechaniker, IT-Techniker, usw. – Meist ist es halt einfach so, das der Preis der Dienstleitung nicht zum Gegensatz des Produkts passt, sprich wir leben in einer Wegwerfgesellschaft. Und das spiegelt sich dann auch in jeder Art von Dienstleistungen wieder. Firmen machen das doch Mittlerweile auch immer mehr. Die Unternehmen die nicht wirklich Geld in Qualität investieren sind geschrumpft. Mittelmaß produziert Mittelmaß für die Gesellschaft. Hohe Qualität will jeder, aber nichts dafür bezahlen. So sieht es leider aus.
Zitat: „Mal davon abgesehen das die Fotos aus meiner Sicht sowieso nichts taugen, ist es so das er dann für diese Qualität an Bilder, zu viel Geld verlangt.“
Zuviel Geld ist doch eine Ansichtssache!
Für den Fotografen ist es bezugnehmend auf sein Zeiteinsatz in jedem Fall ein billiges Preisangebot für die Eltern.
Für die Eltern, die jährlich mit Fotoaktionen „belästigt“ werden, zu 99% zu viel Geld.
(Und ganz nebenbei bemerkt: Für Arbeitslose ist jeder ungeplante 1€ bereits zuviel.)
Und was die Qualität der Bilder angeht, bleibt es leider hier unbenannt, ob der künstlerische Wert, die Bildschärfe oder das Lächeln oder oder oder vermisst und damit bemängelt wird, von daher…hmm.
Zitat: „Hohe Qualität will jeder, aber nichts dafür bezahlen.“
Ich lese aus deinen Zeilen heraus, dass du letztlich die gleiche Mentalität lebst.
OK,… ich gebe nun mal CONTRA,…. Leute das ist jammern im ganz, ganz großem Stil !
Heul,… die Leute wollen meine „Kunst“ nicht, mein Bilder sind doch viel schöner.
Dann mal so, was soll der tolle Koch sagen, das die Mütter nicht in seinem Dinkel, Minkel Vollwertladen kommen sondern zu MC oder Würgerking ?
Was soll der Musiker mit abgeschlossenen Musikstudium, der als z.B. Kellner arbeiten muß und mit sieht wie irgendwelche Rappdeppen oder DSDS Kasper das dicke Geld verdienen aber nichmals eine Note lesen können?
Oder die junge Frau welche die Filmakademie besucht hat und vom Jobcenter zu einem 1 Eurojob verdonnert wird, aber die Praktikantin nun die Produktionleitung irgendeiner DOKUschei… macht.
Ja, die Welt ist schlecht und die meisten wissen Qualität nicht zu schätzen. Da gibt es nur 2 Möglichkeiten, man heult mit den Wölfen und kann von seiner Arbeit gut Leben oder man macht sein Ding. Muß dann aber immer wieder seine Taktik ändern, immer in Bewegung bleiben um über die Runden zu kommen, in der Hoffnung das man eines Tages den Durchbruch schaffen (was durchaus im Bereich des Möglichen liegt).
Aber jammern bringt einen keinen Millimeter weiter, klar man bekommt viel Mitleid, siehe die Beiträge von oben. Aber kommt deshalb nun das tolle Angebot ins Haus?
In dem Fall, hilft jammern nix,… ändere Dein Arbeitsumfeld, verändere deine Werbung, überprüfe und passe Dein Marketing an.
hallo yosh,
ganz lieben dank für dein contra – sehr, sehr wichtig und vor allem auch richtig!! es ist im großen und ganzen ein jammern auf höchstem niveau, da stimme ich mit dir absolut überein.
es hat sich mit der zeit bei mir auch ein wenig frust angestaut, dem ich nicht hätte die luft machen wollen, wenn mich ein freund dazu nicht angestachelt hätte (ihm an dieser stelle noch mal lieben dank).
und jetzt kommt noch ein aber – es geht mir vor allem auch um den betriebswirtschaftlichen aspekt auf kosten der kinder. das kinder für billigfotos herhalten müssen, die sehr viele eltern gar nicht mehr für zeitgemäß halten und auch nicht mehr wollen. jedes kind wird mehr oder weniger dazu gezwungen sich hinzusetzen und angeblich für mama und/ oder papa zu lächeln, auch wenn sie es nicht wollen. und wenn man eine andere schiene fährt, weil die nachfrage danach groß ist, am ende mit so vielen aspekten zu kämpfen hat, die das ganze nicht mehr tragbar machen. zumindest nicht für mich. wenn man diese seite nun genauer betrachtet, ist das weniger ein jammern, als viel mehr ein deuten auf gesellschaftliche mißstände, die durch unsere billig gesellschaft entstanden sind. wirtschaftlich zu arbeiten muss immer mit einem profit einhergehen, früher waren es die tante emma läden, die von den großen einkaufsmärkten verdrängt wurden. heute passiert das immer noch in sehr vielen bereichen. das alte café, was aufgrund eines starbucks zu machen muss etc. aber wenn das konzept eines kleinen ladens stimmt, dann stimmt auch die kundschaft und die damit verbundenen erlöse.
ja, die keinen läden sind etwas teurer, der große ist günstig und alle müssen auf ihr geld schauen. letztendlich sind wir sklaven des geldes geworden, ohne es zu merken.
ich finde es einfach bedauerlich und auch fragwürdig, dass hier keine rücksicht auf die kinder genommen wird. an diesem punkt sollten wir anfangen, ich bin der meinung, dass massenabfertigung durchaus möglich ist – aber nicht auf kosten der kinder. ich persönlich bin erwachsen und kann selber entscheiden, wie und in welchen bereichen ich arbeiten möchte. und ich habe entschieden, dass mir dieses haifischbecken zu trüb ist. aber wenn ich meinen kindern sage, dass sie nicht fotografiert werden müssen, wenn sie es nicht wollen zeigt meine erfahrung, dass der wille meines kindes nicht geduldet wird, sobald der fotograf das sagen hat. und dafür soll ich dann auch noch geld ausgeben?? bitter!!
meine werbung reicht aus, um gut mit meiner kunst leben zu können, ich arbeite nicht nach marketing strategien, wer meine bilder mag bucht mich auch und zahlt entsprechend dafür. in kindergärten ist das mit meiner philosophie nur leider nicht mehr möglich.
so, genug gejammert :-)
Japp, das sind Zeilen mit Durchblick! Die aufgezählten Beispiele sind absolut treffend.
Aber ich denke, Frau Dinkel wollte nicht nur jammern, sondern eben auch mal Transparenz über das Arbeitsleben eines Fotografen vermitteln, das es eben nicht so ist, wie viele glauben.
PS: … Deine Bilder finde ich auch toll :-).
*danke*
Da über das Unverständnis der Eltern und die „Geiz ist Geil“-Mentalität in den Kommentaren schon viel geschrieben wurde möchte ich mich den drei kritischen „Ökonomen“ anschließen.
„Auch ein kreativer Fotograf muss effizient und zielgerichtet arbeiten um davon leben zu können.“
Der Kindergarten selbst ist ja schon „Massenware“. Jedes Kind sollte da hin gehen und der Konsens der da bei den Eltern über die Aufgaben des Kindergatens herrscht ist sicher sehr heterogen. Als Fotograf ist es da sicher einfacher die Minimallösung zu fahren und einen Großteil der Masse abzuholen, beim Preis und damit möglichst wenig Aufwand.
Wenn Du anspruchsvolle, natürliche, individuelle (Kinder-)Fotografie verkaufen möchtest, musst Du dich wohl an anspruchvolle und betuchtere Eltern richten. Quasi an eine „Allianz der Willigen“. 2-5 Eltern, die Ihre (sagen wir 10) Kinder zusammenbringen und Dich für 10 Stunden Arbeit gerecht bezahlen. Am besten im Paket (3 Stunden shooting, Sichtung der Bilder, Bearbeitung von 10 Aufnahmen pro Kind und 4 Abzüge, alles andere geht extra). Dafür kann so ein Breitbandstandardshoot im Kindergarten die Grundlage zur Akquise sein wenn Du Deine „Premiumaufnahmen“ mitbringst oder der Mappe beilegst.
Alternativ müssen vorher Kontigente mit dem Kindergarten (vertraglich) vereinbart werden. Also (wie schon oben erwähnt) 150 Euro für die Session pauschal und dann pro Abzug 2 Euro oder so. Take it or leave it. Solange sich professionelle Fotografen oder Amateuere dazu hergeben es für sehr wenig zu machen gibt es sonst keine Alternative.
Ich will auch noch eine Lanze für die Standardfotografie brechen. Wenn Leute sowas wollen sollen sies auch bekommen können.
hallo martant, dem habe ich nix hinzuzufügen!!!
alles hat seine daseinsberechtigung. gewollt wird aber auch manch anderes und der versuch war es unbedingt wert. ich möchte die zeit definitiv nicht missen!! denn wie ich eingangs auch erwähnte, ich habe sehr viel lob und anerkennung bekommen. und nicht zuletzt haben mir die kinder selber das größte gegeben, was mit geld nicht zu kaufen ist.
Dem Handwerker der die Spüle repariert hat, dem Monteur der das Auto gefixt hat, und dem Zahnarzt der einem die Krone aufgesetzt hat zahlen sie alle …… dem Fotogradfen aber nicht, den Fotografiern können sie ja selber ….;-)
Sehr guter Artikel, den ich gern gelesen habe.
Gruß Holger
@Yosh, Du hast nie Kindergartenfotografie gemacht, oder? Ich habe mich 3-4 Mal dazu hinreißen lassen – und teile genau die gleichen Empfindungen wie fast alle meine Vor-Schreiber.
„Nicht jammern und sein Ding machen“ ist leicht gesagt. Umsetzbar aber nur, wenn man mit dem goldenen Löffel in der Hand geboren ist und nicht auf die Kohle angewiesen. Mit der Veränderung des Marketings ist es nicht getan, denn die Zielgruppe in einem Kindergarten ist doch eher homogen. Also läuft es darauf hinaus, es sein zu lassen. Was ich auch getan habe. Ich hoffe, das ist in Deinen Augen konsequent ;-)
Das Absurde ist, dass diese Eltern ja recht haben: Für die Art Foto, die sie von ihren absurd aufgehübschten Kleinen gerne hätten, braucht es gar keinen Fotografen mehr, der 10 Jahre Zeit und Geld in seine Weiterbildung investiert hat und einen halbwegs gerechten Stundenlohn zu erzielen gezwungen ist. Dafür reicht eine Szenerie und mit der Kamera immer feste drauf halten. Wenn die lieben Kleinen schnell genug durchgeschleust werden, passt dann auch der Preis wieder…
Auch wenn ich für meine Meinung Prügel einstecke: Ich finde die gezeigten Fotos nicht sehr toll und hätte wohl auch keines davon gekauft. Fast kein Kind schaut in die Kamera, beim Mädchen im Autoreifen ist auf die Profilsohle scharf gestellt (ich kann mir kaum vorstellen, dass dies gewollt war und wenn ja, das die Eltern sicher kein Foto von der Schuhsohle Ihres Kindes wollen), beim der ersten (HighKey?) Aufnahme verdeckt irgendwas undefinierbares verschwommenes (ein Arm) das Kind und stört die Harmonie des Bildes und wer ein Foto seines Kindes kaufen sollte, das von hinten beim weglaufen aufgenommen wurde, erschließt sich mir auch nicht.
Als Dokumentation des Kindergartenalltages wären die Fotos im Kontext zueinander akzeptabel, als Einzelfotos sind sie einfach zu unpersönlich (und auch unscharf?!?).
hallo torsten,
ich hätte gerne auch ein paar andere bilder gezeigt, mir fehlen aber zu den meisten meiner bilder die rechte für die veröffentlichung. in jeder mappe ist auch mindestens ein foto enthalten, auf dem man das kind eindeutig und sehr gut (und scharf) sieht, meistens ein vollportrait – manchmal mit angeschnittenem kopf:-) diese bilder hier repräsentieren eine sichtweise, die ich auch hier und da gar nicht mit in die mappen genommen habe, weil mir bewusst ist, dass sie wahrscheinlich nicht gekauft werden. aber was soll ich machen, wenn ich 20.000 kinderfotos habe aber keine wirklich zeigen darf…
und prügel gibt es für deine meinung nicht, zumindest nicht von meiner seite. du repräsentierst die andere seite :-)
und es geht ja nicht nur um die bilder alleine, es geht auch um den umgang mit den kindern, damit billigbillig produziert werden kann.
in diesem sinne
lg
katrin
Ich glaub Jammern ist an der Stelle die falsche Bezeichnung! Ich glaube nicht das es Vordergründig um die nicht verstandene Qualität der Kunst geht. Vielmehr liegt doch der Fokus des Beitrages auf den unsinnigen Vorstellungen der Eltern gegenüber ihren Kindern! Viele Eltern wollen ihr Kind nicht sich selbst entwickeln lassen, was sie wollen ist ein Vorzeigeclone der alles gleich oder besser macht wie sie selbst! Sie lieben ihre Kinder nicht der Kinder willen sondern sehen darin eine Möglichkeit zu verwirklichen was sie nicht wurden. Und das zeigt sich im Umgang der Eltern mit ihren Kindern und dem Wunsch nach außen den perfekten Sproß zu präsentieren. Ob nun hinsichtlich der Fotos oder im allgemeinen Umgang, das eigentliche Problem, wie auch im Text genannt, sind die Eltern und deren Wertevorstellungen!
Daran solle man mal Arbeiten! Ich würde Ihre Fotografie gerne mal in Anspruch nehmen da ich davon keine Ahnung habe, aber trotzdem gern mal schöne Fotos von meiner Tochter haben möchte! Und von mir aus auch mit Rotz im Gesicht, so ist es eben!
danke, du hast genau die quintessenz rausgezogen, um die es unterm strich wirklich geht.
Ich versteh nicht warum du nicht vorher einen klaren Kostenvoranschlag gemacht hast. Fotos machen und nachher darüber aufregen dass sie niemand abnimmt oder nicht zu dem Preis ist irgendwie eigenartig. Wenn ich den Eltern vorrechne wieviel das ca. Kosten wird sind diese Probleme schon gelöst. Da verlangt man einen Stundensatz und wenn der nicht in Ordnung ist fotografiert man eben nicht…
doch, doch martin. die kosten liegen vorher immer klar auf dem tisch. einen stundensatz kann man nicht veranschlagen, das ist zu undurchsichtig und kann nciht durch alle eltern geteilt werden. darum hat sich ja auch etabliert ein mappenpreis zu nehmen und die bilder auch einzeln anzubieten.
aber wenn erst alle nach diesen bildern rufen und am ende werden sie zum teil doch nicht gekauft, sogar wenn man explizit dafür gebucht wurde, da hilft auch kein vertrag, bei € 20,- kommst du nicht mit dem anwalt…
und man kann es natürlich niemals allen recht machen, rücklauf gibt es immer, was ja auch nicht weiter schlimm ist, ich kann die eltern ja nicht zwingen meine bilder zu nehmen. das wäre ja noch schöner :-)
Ich glaube das die Eltern auch immer dann Kindergartenkosten und die Kosten des Fotografen zusammen nehmen, sprich: „Der Kindergarten ist eh schon so teuer, da will ich nicht auch noch einen Fotografen bezahlen.“
Das Leben ist teuer, Fotografie ist Luxus. Ziel ist es diesen Luxus an die Menschen zu bringen und sie davon zu überzeugen, das es das Geld wert ist, das die Fotos es ihnen Wert sein sollen.
Damit ist der Fotograf nun nicht mehr nur noch Fotograf, sondern auch Verkäufer und das Marketing ist natürlich nicht zu vergessen. Mit Marketing kann man, wie eigentlich eh jeder schon wissen sollte, jeden Mist erfolgreich verkaufen. Sonst hätten wir auch mehr so tolle Kindergarten Fotografen, und nicht mind. 9 Jahre die gleichen Bilder. Ich bin mir auch gar nicht sicher ob die das Stativ überhaupt wegbewegen? :)
an dieser stelle ganz herzlichen dank euch allen – mit dieser resonanz hätte ich nie gerechnet. ich werde auf den einen oder anderen post noch mal persönlich antworten. nun ruft aber die fertigstellung einer hochzeit, die morgen übergeben werden will und da ist noch ein wenig zu tun. aber ich melde mich noch mal zurück, sobald ich etwas mehr luft habe.
*katrin sagt danke*
Auch ich möchte mich für diesen Artikel bedanken. So viel wahre Worte, die einem die Tränen in die Augen treiben… und dabei will man doch nur seiner Berufung nachgehen.
Ich kann ihren Schritt absolut nachvollziehen und werde mir die Worte zu Herzen nehmen. Ich habe schon öfter über die Kindergartenfotografie nachgedacht, habe mir Meinungen von Fotografen eingeholt, die dies schon taten und deren Worte haben mich immer schon davon abgehalten, einen Fuß in Kindergärten zu setzen.
Eigentlich wollte ich mit einer Kollegin nun gemeinsam den Schritt in die authentische KiGa-Fotografie wagen… aber ob wir dies nun machen, bezweifle ich grad stark…
Liebe Grüße und mögen sie ihren Weg finden und wieder glücklich fotografieren
Katja Zipser
Das kenne ich gut. Die Elternszenen sind in einer Schule ähnlich grausam.
Respekt für die schönen Bilder!
Jeder sollte froh sein seine Kinder mit dieser Hingabe fotografiert zu wissen. Wenn ich die Fotobücher mancher Eltern sehe…aber so ist das mit der Gnade der Unwissenheit und der eigenen Unfähigkeit.
Dabei solltest du aber nicht vergessen, das sie die Fotos für sich gemacht haben. Und das bedeutet:
– Sie erleben mit den Fotos die Erinnerung an diese Szene
– Denken nicht daran das es jemand außenstehender nicht versteht.
Und wenn ich mir die Fotos vom Schulfotografen ansehe meiner Kinder, dann hat meine Freundin, die keine Ahnung von einem goldenen Schnitt oder Belichtung etc. hat, trotzdem aussagekräftigere Bilder gemacht als der Schulfotograf. Fotografen die sich Mühe geben wie Katrin, gibt es ganz wenige.
@ In diesem Punkt bin ich bei Dir.
genauso ist es… traurig, aber wie wären wir, wenn wir nicht Fotografen wären und nicht um die Problematik wüßten?
Ein sehr interessanter Bericht mit sehr schönen Bildern!!
Zu befürchten ist allerdings, dass diesen von den „Betroffenen“ wenn überhaupt nur sehr wenige zu Gesicht bekommen werden.
Da ich denke, dass man nicht alle in einen Topf werfen sollte oder jemandem „böse Absicht“ unterstellen will, meine ich dass viele Eltern einfach auch aus Unwissenheit (bzgl Kosten) handeln, und wir leben mittlerweile nun mal in einer „Discount-Gesellschaft“ – zumindest in vielen Bereichen.
Ohne mich mit „rechtlichen“ Fragen hierzu beschäftigt zu haben, würde ich meinen dass dieser ehrliche & aussagekräftige Bericht dort zu lesen sein sollte wo es an sich ja ankommen sollte – in den Kindergärten & bei den dortigen Eltern. Vielleicht sollte man den in entsprechenden Stätten einfach mal aufhängen (lassen) um hoffentlich das ein oder andere Augenpaar zu öffnen.
Liebe Grüße & alles Gute
Nika
Klasse Artikel und ein sehr spannendes Thema. Auch die Diskussion in den Kommentaren dazu finde ich sehr interessant und geht sicherlich noch einige Zeit weiter.
Leider ist es jedoch wirklich so, auch nach meiner Erfahrung, das wir einfach in der Billig Billig Gesellschaft leben. Ich erwische mich ja selbst dabei extrem auf den Preis zu schauen in manchen Dingen. Und den Eltern kann man da halt keinen Vorwurf machen, denn sie wissen es manchmal einfach nicht besser. Woher auch. 80% der Eltern der Kindergartenkids kaufen höchstwahrscheinlich lieber den Einheitsbrei wie etwas ausgefallenes. Auch ich habe noch diese Standardbilder mit der Schultüte in der Hand und vor einem bunten Hintergrund-Bilder von mir zuhause. Furchtbar, wie ich heute finde.
Wichtig ist denke ich gerade für deinen Bereich und deine Bilder die du machen willst genau diese übrigen 20 % der Eltern anzusprechen. Das sind deine Kunden die auch wissen was du da leistest.
Anderes Thema, aber um deine Bilder dann an die Leute zu bringen könntest du auch Seiten wie z.B. Fotograf.de nutzen. Das mache ich im Moment hauptsächlich für meine Hochzeitsbilder: Sieht dann bei meiner Seite so aus:
http://www.philipdehm-fotografie.de/?page_id=176
oder so
phil.fotograf.de
Hier kannst du die Preise für deine Bilder dann selbst festlegen und die Eltern können sich dann die Bilder bestellen oder eben nicht. Der Druck und Versand läuft über externe Anbieter (Produktionskosten bei einem 10×15 Abzug sind 7 Cent), also keinen zusätzlichen Aufwand für dich. Ich kenne mich nicht so aus mit diesen Mappen im Kindergarten aber das hört sich für mich nach ner Menge Arbeit an diese zu Erstellen und im Nachhinein damit zu rechnen das überhaupt nichts gekauft wird. Damit halte ich so eine Lösung in diesem Fall für sinnvoller und mit weniger Leergeld verbunden.
Kann man jetzt vielleicht nicht ganz vergleichen aber vom Prinzip her ähnlich. Ich habe mal mit ein paar Freunden auf einem Abiball fotografiert. Unser Service als Fotografen war sozusagen kostenlos. Das Geld wurde dann nachträglich nur über die Abzüge gemacht. Und es hatte sich in jedem Fall geloht. Man hat zumindest mit dem Mappen erstellen und Druck keinen zusätzlichen Aufwand in deinem Fall. Bilder machen, auswählen & bearbeiten und hochladen. Fertig !
Du könntest das ja bei Kindergärten genauso machen. Du kommst als Fotografin kostenlos und machst auch alle Bilder umsonst, das macht das Angebot sehr attraktiv für Kindergärten und KITAS. Die Eltern können die Bilder aber nur über deine Seite kaufen (Abzüge, Fotoprodukte wie Puzzels und Tassen und Downloads). Und wenn die Bilder gut sind und im Falle bei Kindergärten, hauptsächlich massentauglich, dann geht das auch sehr gut. Du kannst auch später auf deinem Account von fotograf.de genau sehen welche Bilder gekauft wurden und somit feststellen was an Motiven gut geht. Vielleicht eine Möglichkeit für dich, kannst du ja mal austesten.
Viele Grüße und danke für deinen tollen Bericht und deine Zeit die du dafür genommen hast
Phil
jo phil, auch an das war gedacht. viele kitas wollen das nicht. zum einen zum schutz der kinder, weil ihre bilder irgendwo im netz auftauchen, zum anderen, weil ihnen die 10% kitabeteiligung verloren gehen und nicht zuletzt wegen dem aufwand an alle eltern die zugangsdaten weiterzuleiten. und nicht alle haben überhaupt einen rechner, geschweige denn internet. und dann hast du doppelte arbeit.
mit zwei gruppen habe ich es tatsächlich mal auf diese art versucht, es wurden bei insgesamt 30 kindern bilder im wert von insgesamt knapp über € 100,- bestellt….
Ein starker Artikel. Vielen Dank.
Ohjee, ich habe das echt befürchtet. Als mein Kind in den Kindergarten kam, habe ich uns auf Druck der anderen Eltern, weil es sonst ja angeblich kein Gruppenfoto gibt, auf die Fotoliste geschrieben. Das Foto war sowas von grottenschlecht, dass ich es nicht haben wollte. Und das Gruppenfoto, weswegen ich ja überhaupt zugesagt hatte, bekamen wir nicht einzeln. Ich war stinkesauer! Anscheinend ging es einigen Eltern so, denn ich wurde gefragt, ob ich im Sommer Gruppenfotos machen würde. Da ich keinerlei Erfahrungen in Gruppenfotos hatte, sagte ich zwar zu, wusste aber schon vorher, dass ich die Fotos nur für 1 Euro abgeben würde. Also nur ein kleiner Unkostenbeitrag, ich konnte Erfahrung sammeln und mein Kind war ja auch dabei. Ich gab jeder Gruppe 8 Fotos zur Auswahl und es wurden sehr viele Bilder bestellt. Allerdings musste ich mir dann doch von einer Mutter anhören, dass sich einige über den Preis beschwert hätten. Man könne doch auch beim Discounter die Fotos für ein paar Cents drucken lassen. Und ob ich ihr alle Fotos auf eine CD brennen könnte, auch die von den anderen Gruppen. Ich habe sie erstmal rechtlich aufgeklärt und ihr klargemacht, wieviel Zeit ich da hinein gesteckt habe. Und ich war mächtig sauer!
Danach wurden wieder „richtige“ Fotografen angeheuert! Nur zweimal danach habe ich noch zwei Shootings gemacht. Einmal bat mich die KiGa-Leitung, ob ich auf dem Sommerfest mal alle Stationen fotografieren würde und die habe ich dann auch dem Kindergarten so überlassen. Die zweite Aktion war das Abschiedsgeschenk der Vorschulkindergruppe meiner Tochter. Da wir was ganz bestimmtes wollten (Fotouhr), musste ich gestellte Fotos machen, doch ich habe es tatsächlich geschafft alle 17 Kinder so aussehen zu lassen, dass es eben nicht gestellt aussah. Ich hatte 1 Stunde Zeit, mehr ging nicht und am nächsten Tag musste ich wegen einem Kind nochmal ran, weil die Mutter es trotz langer Vorankündigung nicht geschafft hatte, das Kind kurz vorbeizubringen.
Aber an diesem Tag schwor ich mir, dass ich niemals nimmer nicht, solche Fotos machen werde! Das ist nicht meins! Ich will die Kinder authentisch fotografieren. In ihrer Umgebung, im Spiel versunken und vor allem nicht immer nur lächelnd. Mit Rotzenase, zersauselten Haaren und Essensspuren um den Mund herum. Doch auch ich konnte schon erleben, dass es nicht immer das ist, was die Eltern sehen wollen.
Nun stellt sich mir glücklicherweise eh nicht diese Frage, weil ich weiterhin nur Hobbyfotograf bin und vielleicht 1x im Jahr einen offiziellen Auftrag bekomme, der dann aber sich mit dem deckt, was ich von Portraits erwarte.
Ich kann deinen Frust so gut nachvollziehen, vor allem, weil es bei dir ja auch um die Existenz geht. Und es tut mir leid, wenn jemand wie du aufhört, weil nur Mainstream gewünscht wird. Schade!
Da Torsten weiter oben die Quali angeprangert hat, ich gehe davon aus, dass du die meisten Fotos gar nicht zeigen darfst, weil du keinen Modelvertrag mit den Eltern hast, oder? Und wenn man die Kinder so fotografierst, wie du es getan hast, dann ist eben mal ein Körperteil abgeschnitten oder der Fokus nicht perfekt auf dem vorderen Auge. Der Hintergrund ist nicht immer optimal und auch die Lichtsituation kann man sich nicht aussuchen. Aber dafür hat man Bilder mitten aus dem Leben! Danke für den Bericht und ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg, wenn auch vielleicht nicht mehr im Kindergarten. Und ich werde weiterhin jegliche Fotografen in der Schule boykottieren, es sei denn, ich bekomme das Gruppenfoto einzeln. ;-) LG Frau Zausel
Ich finde auch das diese natürlichen Fotos um einiges besser sind, kommt das Kind doch so, wirklich kindlich rüber.
Und, wie ich leider oben lesen musste, geht es bei der Fotografie heute nicht mehr um Kunst oder um Spass am Fotografieren, nein es ist leider nur noch eine Sache des Geldes. Sei es das jeder die bessere Kamera haben muss sonst kann er sich gar nicht Fotograf nennen oder Aufträge für normal sterbliche nicht mehr zu bezahlen sind.
Es leider so, das egal wer, es nicht allen recht machen kann und das wird bestimmt nicht besser.
Diese Erfahrung erkenne ich -wenn auch nicht in der Kinderfotografie- wieder. Zwar bin ich kein professioneller Fotograf, allerdings habe ich das Gefühl, Bilder anders zu bewerten als Menschen, die sich nicht so stark mit Fotografie auseinandersetzen (HDR beispielsweise finde ich schrecklich, hat aber für viele einen bestimmten Reiz. Ein anderes Beispiel sind Schwarz-Weiß-Fotos mit selektiver Farbgebung, auch das finde ich total schrecklich.) Als Amateur soll mir das egal sein, als Profi kommt man da aber bestimmt an seine Grenzen. Sich aus wirtschaftlichen Gründen nach den Wunschen seiner Kunden auszurichten, dabei aber seinen eigentlichen Stil nicht aus den Augen zu verlieren oder trotz allem beizubehalten ist sicher für viele eine sehr schwere, demotivierende Gradwanderung.
Die Mehrheit der Kunden mag ganze Köpfe und ganze Körper vor einem blau-weiß-wolkigen HIntergrund als angeschnittene Köpfe in einer natürlichen Umgebung. Für die mit hohem Anspruch traurig, aber Oma Erna und Tante Frieda haben wahrscheinlich keine Konditionierung hinsichtlich „moderner“ Trends. Sehr schade finde ich das, denn die Autorin des Artikels macht wunderschöne Fotos!
Mein Fazit aus ähnlich demotivierenden Erfahrungen, wo die eigenen Fotos in der Schublade verschwanden: alle Foto-Wünsche ablehnen, die ich nicht aus eigenem Interesse mache. Für den eigenen Stil möchte ich mich nicht mehr entschuldigen oder diesen rechtfertigen. Als Amateur habe ich diesen Luxus aber auch!
Wunderschöne Bilder!
Ich verstehe gar nicht warum manche Eltern stattdessen diese 08/15 Bilder haben wollen, nur weil die vielleicht billiger sind?
Ich kann verstehen, dass die zunächst vielleicht skeptisch sind, weil die meisten Eltern diese gestellten Standard-Bilder mit dem üblichem Standard-Hintergrund ja noch aus eigenen Kindertagen kennen und vielleicht gar nicht auf die Idee gekommen sind, dass es auch anders geht.
Spätestens jedoch nachdem ich deine Bilder gesehen hätte, die die Kinder in ihrer natürlichen Umgebung, fröhlich lachend zeigen, wäre ich doch ganz begeistert gewesen…!
Natürlich kostet das etwas mehr als 08/15, aber damit tun sich ja so einige schwer in ihrer „Geiz-ist-geil“-Mentalität. Bessere Qualität kostet einfach auch mehr und billig sieht im Zweifel auch billig aus!
Leider ist vielen Menschen nicht bewusst wieviel Arbeit und Geduld, aber auch Leidenschaft manchmal hinter den Bildern steckt. Eine teure, grosse Kamera bedeutet nicht gleich ein Superfoto, Fotografie ist immer noch ein „Handwerk“ und das Foto macht eigentlich der Fotograf nicht die Kamera.
Ich kann deinem Entschluss daher nur zustimmen und ich bin mir sicher, dass du hier und auch im restlichen WWW auf grosses Verständnis treffen wirst.
Starke Fotos, traurige Geschichte.
Von dir würde ich – hätte ich Kinder – sofort Fotos machen lassen, und ich würde gerne den von dir verlangten Preis zahlen – denn seien wir ehrlich: Solche Fotos sind unbezahlbar; und so schnell wie die Kleinen wachsen, sind sie auch nicht reproduzierbar.
Ich stelle mich also auf den Tisch, reiße die Kamera gen Himmel und schreie: Mit Rotz! Mit Unschärfe! Für authentische Momente, aus einem glücklichen Kinderleben gegriffen! Tod der langweiligen „Von-der-Stange-Fotografie!!!“
auch ich habe schon einschulungen fotografiert.
im 08/15 stil wie sie es so schön beschreiben, nicht weil es mir spass gemacht hat sondern weil ich bei einem Auftrag auf die bedürfnisse des Kunden eingehen muss.
und das sind bei einschulungen halt „clear & clean“ fotos.
die momentaufnahmen mache ich bei Hochzeiten, da werden sie auch angenommen.
ist alles eine sache der Art wie man mit kunden umgeht.
und ja meine Mappe hat auch „nur“ 20,00 EUR gekostet und das war manchen schon zuviel :-)
Gruß Jörg
Blogartikel dazu: Kindergartenfotos | Mein Blog
Ja, der Rotz … ja, der angeschnittene Kopf … ja die Unschärfe … und die Preise und überhaupt ist alles andere immer besser.
Toller Artikel!
Ich wurde mal „angeschissen“, weil ich dem Kind eine ganz andere Frisur gemacht hätte (der Witz: Ich bin doch keine Friseurin und gehe auch nie an die Haare der Kinder … wtf – ich fotografiere Kinder so wie sie sind) – der Junge hat sich selbst heimlich „gegelt“, weil er es so cool fand. Ich kann ja nicht wissen, wie er sonst ausschaut. „Jetzt schau doch mal gscheit“ war auch ein oft gehörter Satz …
Endlich mal jemand, der meine Einstellung teilt und auch erkannt hat, dass diese 08/15-Bilder keine wahren Erinnerungen an diese vergänglichen Momente sind!
Mir wird hier wirklich aus dem Herzen gesprochen – genau SO und nur SO möchte auch ich Kinder sehen und fotografieren.
Ich hoffe, und wünsche allen, die die selbe Einstellung haben, dass sie die Geduld (die zweifelsohne für diese Art von Arbeit nötg ist) nicht verlieren und dass die Eltern irgendwann verstehen alle, dass DAS der Richtige weg ist. Ich denke, die daraus enstandenen Bilder sprechen für sich!
Blogartikel dazu: Kindergartenfotografie - Link - Fotografie | Gugler
Ein sehr nachdenklich stimmender Artikel – und leider ein wahrer,
Ich finde es sehr schade, dass die Wertschätzung und der Respekt vor der Persönlichkeit eines Kindes so viel weniger wert ist als die Möglichkeit, ein (möglichst) preisgünstiges Weihnachtsgeschenk zu erstehen.
Schade finde ich ebenfalls, dass der Wert deiner Arbeit nicht (an-)erkannt wurde.
Falls ich es nicht überlesen habe, wurde hier ein Aspekt gar nicht angesprochen: Es handelt sich hier um eine besondere Art der Auftragsfotografie. Besonders nämlich insofern, als die potenziellen Kunden/Abnehmer der Fotos nicht die Auftraggeber sind, das ist i. d. R. die KiGa-Leitung, die Eltern werden nicht gefragt.
Der KiGa-Fotograf arbeitet mit hohem Risiko. Er investiert seine Arbeit und produziert Mappen, ohne vorher zu wissen, ob davon auch nur eine einzige gekauft wird. Verkauft er sie hier nicht, kann er sie nicht anders verwerten, sondern hat für den Mülleimer geackert.
Unter diesem Aspekt kann ich verstehen, dass günstig produzierte Massenware angeboten wird.
Außerde ist es doch illusorisch zu glauben, dass 150 Eltern, wenn sie die Fotos selbst in Auftrag geben würden, sich für denselben Fotografen entscheiden würden. Jeder mag einen anderen Stil und das ist auch gut so, sonst gäbe es nicht so viele verschieden arbeitende Fotografen.
Am Ende stehen da also die Eltern, die entscheiden können, ob ihnen die Mappe, die ihnen angeboten wird, das Geld wert ist, andere können das nicht, weil sie schlichtweg kein Geld dafür haben. Und wieder andere fotografieren vielleicht selbst oder buchen einen Fotografen ihrer Wahl und nehmen den mit auf den Spielplatz und sind dann ganz sicher auch bereit, einen vernünftigen Preis zu zahlen.
schon richtig, bis auf den punkt, dass ich immer nur beauftragt wurde, wenn vor allem die eltern der kita dafür waren.
und natürlich kann ich verstehen, wenn jemand das geld nicht hat und es geht ja auch nicht darum, das ich alle meine mappen verkaufen möchte. es geht um den umgang mit den kindern und es geht um die festen zusagen für mappen (in dem fall ist es auftragsarbeit für die eltern), die dann hinterher doch nicht abgenommen werden, weil man es sich einfach anders überlegt hat. es geht um die dinge, die mich einfach nur traurig gemacht haben…
Ich kann verstehen, dass dich das traurig gemacht hat, weil du mit so viel Idealismus an die Aufgabe herangegangen bist. Ich kenne es aus div. KiTas so, dass die Eltern irgendwann erfahren, dass „Der Fotograf“ morgen kommt und gar nicht gefragt werden. Das ist bei dir dann anders und dann verstehe ich deinen Frust auch besser. Wenn die Eltern dich beauftragt haben und dann abspringen, wäre ich an deiner Stelle genauso gefrustet, das ist nicht fair.
Seit nun mehr elf Jahren arbeite ich in einem Kindergarten. Als ich meine Leidenschaft für die Fotografie entdeckte, shlug ich meiner Leitung vor, dass ich die „Profi-Bilder“ machen könne, anstatt einen Akkord arbeitenden Fotografen zu engagieren. Wie Frau Dinkel nahm ich mir Zeit, war zwei Tage in jeder Gruppe, hatt sehr schnell Kontakt zu den Kindern (sie kannten mich alle, und ich kannte alle) und hatte eine wunderbare Zeit. Ebenfalls wie Frau Dinkel kamen Kommentare zum Thema „Wieso ist der Kopf abgeschnitten“, „warum ist das so unscharf“, „Das ist ja viel zu hell“ und „Mein Kind ist ja total verschmiert…“. Die Kinder wurden an diesen Tagen in Sonntagskleidern gebracht, frisiert wie Stars und hatten alle ein nicht kleckerndes Essen dabei.
Zwei Jahre lang durfte ich das machen. Bis der neue Elternbeirat „Aufkleberbildchen“ wollte und Passfotos und was weiß der Kuckuck noch alles. So ist es nun, aber trotzdem, fotografiere ich die Kinder in meiner Gruppe, und die meisten Eltern sind dankbar, kaufen fast alle Fotos und freuen sich zu sehen, wie ihr Kind im Kindergarten ausschaut und was es macht.
Ich kann dem nur zustimmen: Kinder freuen sich, wenn sie auch mitmachen dürfen, haben Ideen und wollen immer beteiligt sein am fotografieren. Zeigen, wie man die Welt mit den eigenen Augen sieht, das erlebe ich tagtäglich im Kindergarten. Und die Kleinen geben mir mehr mit als manch Großer.
Als Fotograf kann und darf man nur bei dem bleiben was einen Spaß macht, nicht abbringen lassen sonst endet man selbst fix und fertig.
Liebe Eltern: Eure Aufgabe ist es eure Kinder zu unterstützen und zu begleiten, nicht sie zu kommandieren und ihnen euren Willen aufzwingen. Wir wollen alle frei sein, so lasst doch auch eure Kinder frei sein. Frei sein, beginnt im denken und Kinder kennen nichts anderes. Bitte nehmt ihnen nicht diese wundervolle Kreativität.
Wie sollen die Eltern auch Geld haben, um einen angemessenen Preis zu bezahlen, wenn die Priorität darauf liegt, dass ihre Kinder eine Jack Wolfskin-Jacke tragen?
Es ist wirklich so traurig, dass so viele Menschen einfach nur Standardkram wollen. Ich hätte nie gedacht, dass jemand es versucht hat richtig schöne Kinderfotos zu machen und dass das keinen Anklang findet. Wirklich traurig.
Wenn ich mir oft Bilder ansehe auf Seiten wo schon steht das eine Stunde Shooting mit einem bearbeiteten Bild 100€ kostet, frage ich mich immer, wer das will, aber anscheinend wollen das viele.
Schade.
Ein wirklich toller Antwortbrief.
Perlen vor die Säue werfen trifft es wohl am besten. Die meisten Leute erkennen ein gutes Foto nicht, wenn sie es sehen.
Noch weniger wird erkannt, welcher Aufwand in einem guten Foto steckt.
Es gilt im Zweifel der Satz: Was nix kost´ ist nix wert, daher kann man von den Eltern wohl keine Wertschätzung erwarten, wenn man erstklassige Fotos zum Standardpreis anbietet.
Blogartikel dazu: Der neue Luxus: gute Fotografie | fotomonat
Guten Morgen,
ein sehr interessanter Artikel. Vielen Dank dafür!
Als Hobbyfotograf knipse ich meine Kinder auch in allen Lebenslagen. Dennoch habe ich bisher fast immer die Bilder vom Kindergarten-/ Schulfotografen genommen. Sooo schlecht fand ich die nicht und als Kontrast zu meinen Bildern auch ganz nett.
Bei den oben gezeigten Bildern gefallen mir insbesondere Nr. 2, 4 und 6 (gerade wegen der Fokussierung auf die Schuhsohlen ;-) – die hätte ich genommen. Die Bilder 3 und 5 sind dann aber auch nicht so meins.
Auf jeden Fall Respekt vor deinen engagierten Einsatz, leider ja mit ernürchterndem Ausgang.
Grüsse
Björn
Aus Fotografensicht kann ich da zwar mitfühlen, aber es gibt mir trotzdem zu denken wie „wir“ hier urteilen.
Ja man kann auf die „alles billig“ Gesellschaft schimpfen und sich über das auch für mich oft seltsame Gebaren vieler Mitmenschen insbesondere Eltern wundern.
ABER, wenn die Breite Masse Standardbilder will und gut findet…dann IST das vielleicht einfach nach dem Geschmack der Breiten Masse. Punkt. Wenn es Ihnen doch reicht!?, vielleicht sind ja hauptsächlich wir Fotografen es, denen „andere“ und kreative Fotos mehr Wert ist.
Andere – und so sieht es ganz danach aus – geben ihr Geld vielleicht lieber für anderes aus. Da kann man Kunstbanause urteilen wie man möchte…
Es ist schade, aber OK damit muss man wohl leben. Mir sagen deine Fotos natürlich auch mehr zu, aber wenn die meisten Eltern das anders wollen bzw den Mehrwert nicht sehen, dann ist das wohl der Geschmack des Volkes ;-)
Richtig,
ähnliche Überlegungen habe ich bereits mit dem Stichpunkt „Autonomie der Kunst“ oben gemacht. Leider kommt die Stimme bis zu den Höhen der Elfenbeintürme nicht an.
Langsam bekommt ein anderer Aspekt dieser Auseinandersetzung, der mich die ganze Zeit im Hintergrund beschäftigte, eine klare Form für mich. Man vergisst nämlich die Funktion der Kindergarten- oder auch Schulfotografie: es ist eine dokumentarische Festhaltung eines Moments im Lebenslauf. Diese Art der Fotografie hat eine etablierte traditionelle Performance, die ihre Berechtigung auf Existenz hat. Man will ja auch nicht die Passfotos lebendiger und künstlerischer gestalten, oder? Die im Artikel gezeigten Bilder sind in vielen Kriterien ganz interessant und ästhetisch ansprechend, aber das sind nur Kinderfotos und eben keine Kindergartenfotos im traditionellen Sinne. Es ist natürlich im Sinne einer künstlerischen Aktivität Traditionen zu brechen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass man in paar Jahrzehnten diese traditionellen Fotos mit nostalgischem Geseufze bejubeln wird.
VG
VT
meine erfahrung hat aber doch gezeigt, dass die breite masse das herkömmliche eben nicht mehr will. die zeiten ändern sich, wenn man sich alleine die moderne hochzeitsfotografie ansieht, kann man einen enormen trend erkennen, der in eine völlig andere richtung geht. natürlich wird man als hochzeitsfotograf vom paar selber gebucht, dass den standard eben nicht haben möchte aber auch im kindergartenbereich liegt es auf der hand, dass es zeit für eine alternative ist. das soll und muss auch gar nicht die freie und künstlerische fotografie sein. aber ein moderner standard, der kindgerecht umgesetzt wird, wäre lobenswert und mit sicherheit erfolgreich.
liebe leute – ich bin überwältigt von eurem feedback und danke euch allen, auch den kritikern. wobei ich zugeben muss, dass ich mit sehr viel mehr kritik gerechnet habe, umso erfreuter bin ich, dass mein artikel auf so viel positive resonanz stößt.
ich möchte an dieser stelle allgemein noch mal auf den einen oder anderen punkt eingehen. es gibt viele, viele eltern, die meine arbeit sehr schätzen. es sind wirklich mehr, als diejenigen, die es nicht tun. damit möchte ich klar machen, dass sich meine erfahrung vor allem auf die minderheit bezieht, das wiederum aber in so einem umfang, dass mir die liebevolle arbeit mit den kindern verleidet wurde. es ist eine grätsche, die ich persönlich nicht geschafft habe, um davon wirklich leben zu können. aber es ist ein ansatz das konzept der kindergartenfotografie zu überdenken. alles hinwerfen ist auch keine lösung und es erst gar nicht versuchen kann ich nach meinem bericht sehr gut verstehen. aber es gibt lösungsansätze, die ich nicht unerwähnt lassen möchte.
jeder, der in diesem bereich arbeitet, hat die möglichkeit es ein wenig anders zu gestalten, wenn er den mehrwert darin erkennt und die eindeutige win-win situation für gleich 4 parteien. da stehen an erster stelle die kinder, danach kommt der eigene verdienst, dann die zusammenarbeit mit den erziehern, denn ohne sie wäre das alles auch gar nicht möglich und zuletzt sind die eltern ein wichtiger punkt. wenn man mit der richtigen herangehensweise sein konzept aufarbeitet und modern umsetzt, kann man auch mit masse sein geld verdienen und alle gehen glücklich hervor. wenn ich mir vorstelle, dass es lediglich ein wenig mehr zeit kostet, dann ist es nicht viel, was man investieren muss. die kinder verstehen am wenigsten, warum sie etwas machen „müssen“ und sie sind es, auf die wir eingehen sollten. sie dürfen doch auch erstmal wissen, wer da hinter diesem riesen schwarzen klotz sitzt und einen auffordert zu lächeln. ja, warum überhaupt? sind kinder nicht bezaubernd, wenn man sie spielerisch einbindet und damit herzliches lachen und toben vor der kamera ermöglicht. da reichen ein paar shots pro kind, wenn die vorarbeit richtig geleistet wurde. man hängt einen tag dran und schon hat man ergebnisse, die den standard in eine moderne zeit bringen.
es wäre zu wünschen, dass wir endlich auch mal daran denken, was wir von den kindern verlangen, nur um uns selber auf eine seltsame art glücklich zu machen. welcher fotograf in diesem bereich ist wirklich zufrieden und kann davon auch noch leben? erst wenn die kinder dabei glücklich sind, sind wir auf dem richtigen weg.
ich habe meinen platz in der modernen hochzeitsfotografie gefunden. auch hier nehme ich mir sehr viel zeit für die paare, nicht nur am tag der hochzeit, sondern bereits im vorfeld. mit tipps und persönlichkeit stehe ich ihnen zur seite und während ich die hochzeit über den tag hinweg begleite, werde ich nicht mehr als die „hochzeitsfotografin“ empfunden, sondern als katrin. die frau, die von vielen gästen als freundin des paares eingeschätzt wird. so, und nur so kann ich die aufnahmen machen, die mir meinen erfolg bestätigen. es ist die natürlichkeit um die es geht, das wohlfühlen vor der kamera. und mal ganz ehrlich, wer fühlt sich vor der kamera auf kommando wohl und lächelt, weil es ihm gesagt wird? die allerwenigsten. und was wir als schrecklich empfinden verlangen wir von den kindern. das sollte genug anlass sein, um seine arbeitsweise zu überdenken. es geht auch in der masse, aber bitte mit rücksicht und persönlichkeit. dann kommen wir dem modernen standard ein großes stück näher. und nur, weil es schon immer so war, muss es so nicht bleiben. vor allem, wenn man sich diese resonanz ansieht.
und es freut mich riesig einige kollegen zu wissen, die das bereits umsetzen und erfolg damit haben. es dürfen gerne mehr werden!!!
ich danke euch!!!
Dein Brief macht mich sehr traurig.
Auch ich habe diese Kindergarten- und Grundschulfotos für die Kinder gehasst und auch nur zwei mal gekauft (das allerdings auch vorher kund getan – keine gestellten Zwangsportraits!).
Über solche Reportagefotos hätte ich mich sehr gefreut. Allerdings wurden sie (du sagst ja warum) nicht angeboten. Wieviel Aufwand in einem Foto steckt, wussten wir zu gut. Wir „knipsten“ ja selbst und experimentierten (damals noch analog) und der Ehemann werkelte in der Dunkelkammer rum. Es gibt also von unseren Kindern schöne Reportagefotos (mit verschmierten Mündern und dreckigen Händen …). Trotzdem hätte mich der fremde Blick auf meine Kinder sehr interessiert.
Leider ist es immer noch und immer wieder so, dass die Arbeit des Fotografen nicht gesehen und nicht honoriert wird – ein Foto machen kann schließlich jeder. Denken viele.
Es ist so schade um dein Projekt. Denn die Fotos sind klasse!
Es soll also niemand der KiGa-Eltern mehr meckern, sie bekommen mit den gestellten Fotos genau das, was sie wollen.
Grüße! N.
so wahr und doch so traurig :(
danke für den tollen artikel! ich wünschte man könnte an dieser situation was ändern…aber warum sollte man ein paar euro mehr bezahlen für eine erinnerung die nicht in geld zu bemessen ist?…ich finde die gestellten bilder einfach schrecklich..ich hoffe, dass einige leute früher oder später es dann doch bemerken, dass die bilder von ihren kindern die vor 10 jahren gemacht wurden wirklich keine erinnerung an die damalige zeit hervorrufen, sondern einfach nur ein dokument ist….
danke nochmal für die tolle arbeit!
Traurig aber wahr! Wir decken einige Bereiche in der Fotografie ab und wollen auch in die Kindergartenfotografie einsteigen.
Aber auf diversen Messen wurden wir im Voraus konfrontiert mit:
– wir zahlen jetzt 20,00 € für die Mappe, können Sie das günstiger??
– 15% Provision für den Kindergarten
– Erzieherkinder erhalten Mappe kostenlos
– Teamfotos werden kostenlos gemacht
Da habe ich als Fotograf doch schon keinen Bock mehr drauf! Von 50 erstellen Mappen werden dann allerhöchstens 75% abgenommen und von den anderen Mappen teilweise nur einzelne Fotos.
Das Problem in der heutigen Zeit ist, dass sich jeder Mensch eine gute Kamera leisten kann und glaubt, dass er mit „Grüner-Kamera-Symbol“ alles fotografieren kann. Das ich in meinem Trolley 15.000 € mit rumfahre und dementsprechen Fotos mache, dass interessiert Keinen.
Und die ganzen „Memory-Fotografen“ und wie sie alle heißen machen wirklich nur Massenabfertigung und verkaufen grausige Fotos. Aber die Leute kaufen es, weil es günstig ist.
Wir Profis sollten dann einfach die Finger davon lassen und uns auf richtige Qualität konzentrieren. Früher oder später raffen es die Leute dann und greifen doch wieder auf uns zurück!
Hallo Frau Dinkel
Ich kann Ihren Artikel gut nachvollziehen. Es ist wirklich so, daß aktuell eine ganz komische Generation von Eltern am Start ist, für die es nur noch wichtig ist, daß alles sauber und ordentlich ist und vor allem keiner aus der Reihe tanzt. Es ist erschrecken mitanzusehen wie eine Generation von jungen Leuten geprägt wurde die spießiger und spaßbefreiter als die gesamte Elterngeneration gegen die man in den 80iger und 90igern abgegrenzt hat.
Oberstes Ziel ist es alles schon sauber und clean zu halten. Kinder werden wir kleine Erwachsene herangezogen und so wird auch mit ihnen umgegangen. Aus lauter Angst mal was falsches zu sagen oder als zu autoritär zu wirken, wird jedes Kind in eine Entscheidungsfindung miteingebunden, auch wenn es erst 3 Jahre alt ist.
Sollten Kinder mal so richtig aktiv sein und spielen und toben und viel Energie haben, dann heißt es gleich „ADHS“ und fein Ritalin in die Kinder rein.
Das schlimmste ist, daß die meisten Eltern so profil und rückgratslos sind, daß sie sich ein A für ein Ü verkaufen lassen und anstelle mal selber zu denken und zu handeln lieber 10 Ratgeber Bücher von anderen Helikopter – Eltern kaufen.
Ich kenne es aus meinem Umfeld nur, daß wenn man selber genug Rückgrat hat und einfach mal anders ist und das so durchzieht, das man nach und nach immer mehr Leute gewinnt und vor allem die Kinder dann Schlange stehen und spielen wollen.
Unser gesamtes Bildungssystem kommt aus dem 19ten Jahrhundert und den Anfängen der industriellen Revolution. Kinder werden wie am Fließband ausgebildet, selbstständiges und kreatives Denken wird verkümmert. Vergleichsarbeiten, G12, Pisatest usw. sind Armutszeugnisse der Ignoranz und Arroganz unserer aktuellen Politikerkaste.
Dieses spielt alles mit in die Kindergärten und dementsprechend in die Fotografie und den Workflow mit ein. Dadurch, daß Eltern nur noch so saubere und perfekte Fotos überall sehen, verlangen sie das dann auch bei den Fotos für ihre Kinder. Man darf nicht vergessen, daß jemand aus Indien oder Peru sicherlich ein anderes Bild und eine andere Vorstellung von Schönheit und Ästhetik hat.
Ich würde mir wünschen, daß sie weiter mit dem alten Konzept in den Kindergärten und Schulen fotografieren und irgendwann die Eltern überzeugt hätten.
Danke für diesen Beitrag… was ich nicht raushören konnte – man shootet doch immer mit Vertrag denn in einem Vertrag kommen wichtige Dinge, die von beiden Parteien eingehalten werden müssen..und wenn ich sage, ich möchte so und so viel Geld für die und die Bilder, dann ist das so und die Eltern müssen zahlen… und vllt hätten die Eltern sich im Vorraus darüber informieren sollen, wie der Stil dieser Fotografin ist, denn weiß man vllt auch, dass sie keine Standardbilder produziert.. ich persönlich liebe ihren Stil und verstehe sie vollkommen, jedoch hätte ich das Geld voll von den Eltern verlangt!!!!!
liebe monique,
das wird in den kommentaren erklärt. aber 114 kommentare zu lesen ist eben auch mit viel zeit und aufwand verbunden. aber es lohnt sich.
verträge mit einem festen honorar kann man nicht machen, daher auch mappenpreise und preise für einzelabzüge. und wenn es gebundene bestellungen gab und die mappen doch nicht genommen wurden, dann ist es zwar ärgerlich aber für €20,- schaltet man keinen anwalt ein. und zudem hat man auch gar nicht die adressen der eltern, die abwicklung läuft (meistens) direkt über die kita.
Ich wollte auf den sehr guten Beitrag von K.P. Wittemann aufmerksam machen zu diesem Thema. Diesen finden Sie hier: http://www.fotomonat.de/2012/01/13/der-neue-luxus-gute-fotografie/#comment-485
lieber michael, ganz herzlichen dank für diese sehr wertvolle weiterführung der diskussion.
Oh Gott, was für ein aufwühlender Bericht. Ehrlich. Ich habe schon sehr oft darüber nachgedacht, in Kindergärten oder Grundschulen zu fotografieren, da ich ebenfalls Kinder liebe und erfahrungsgemäß einen guten Draht zu ihnen habe.
Aber was Du da erzählst- und Deine Fotos sind wunderbar!!- das schreckt mich wirklich ab.
Und ich glaube es Dir aufs Wort. Die Leute wollen alles am liebsten für lau und dann ist am Ende doch alles nicht so wie es sollte… waah.
Danke für den Artikel, ich werde ihn auch auf Facebook teilen.
Der Artikel passt. Als unsere Tochter klein war und im Kindergarten war, kam jedes Jahr der Kindergartenfotograf, ein lokaler Fotograf. Wir wussten nicht wann.
Und es wurden dann gaaaanz tolle Portraits gemacht, die keiner mochte. Wir waren jedesmal entsetzt. Langweilige Aufnahmen.
Aber wir konnten nichts dagegen machen, das wurde vom Kiga organisiert.
Wenn wir die Erzieherinnen angesprochen haben, kam nur, das machen wir seit Jahren, das wollen alle Eltern so.
Nun na, wir nicht.
Aber solche lebendigen Fotos haetten wir nach vorheriger Absprache genommen.
Schade, dass der Kiga immer nur so langweilige Sachen macht.
Gruss
Wulf
Hallo Katrin, danke für diesen Einblick. Bin wirklich erstaunt, dass Eltern für ein paar Euro weniger, lieber die gestellten Bilder ihrer kleinen wollen.
Unser Sohn ist vor ein paar Tagen auf die Welt gekommen und mir ist nur wichtig Erinnerungen an Zeiten wie jetzt so zu erhalten, wie sie wirklich waren.
Wünsche dir, dass du dennoch weiterhin Spaß an der Fotografie hast und sie so wie du dir das vorstellst mit deinen Kindern erleben wirst! Die Beispielbilder finde ich jedenfalls einfach nur top.
Blogartikel dazu: linkTime – Januar 2012 – #3 | linkTIME | bhoffmeier.de
Ich weiß garnicht was ich sagen oder schreiben soll.
Einerseits nickte ich bei fast jedem Satz mit,
den genau so habe ich meine Kindheit erlebt
und erlebe es auch noch heute. Schrecklich!
Die hier gezeigten Bilder sind so wundervoll gelungen
und doch höre ich innerlich die meckernden Eltern.
Was bin ich froh als Fotograf anders denken gelernt zu haben.
Wenn auch die Miete nicht davon gezahlt werden kann,
so weiß ich ja nun an wen ich mich mit meinen Kindern wenden werde :)
P.S: Danke für diese Veröffentlichung!
Man kann nicht von allen Menschen verlangen, das Sie gut gemachte Fotos wie von Frau Dinkel gut finden sollen.
Die Fotos von Frau Frau Dinkel haben eine zu hohe Qualität für den Massenmarkt Kindergartenfotografie.
Besser wäre es vielleicht gezielt Kinderfotografie anzubieten, wo Qualitätsbewusste Eltern Ihre Kinder fotografieren lassen können. Stell ich mich mir entspannter und persönlicher vor!
Gegen Ende war ich sehr, sehr traurig.
Eltern.
Bin wahrscheinlich einer der wenigen, der den Artikel nicht so richtig nachvollziehen kann.
Wenn Sie, wie Sie schreiben mehrere Jahre! Impressionsbilder von den Kindern gemacht haben und der wirtschaftliche Erfolg ausgeblieben ist, dann gibt es aus meiner Sicht nur zwei Ursachen:
1. Die Bilder treffen nicht den Geschmack der Leute, deren Geld Sie gerne hätten ;-) oder
2. Ihr Marketing ist schlichtweg überholungsbedürftig.
Ich tippe auf Punkt 2!
Selbstmitleid und Schuldzuweisungen sind hier völlig fehl am Platz und Kommentare wie: „Also wenn Sie mein Kind so fotografiert hätten, hätte ich bestimmt alle Bilder gekauft.“ können Sie „in die Tonne treten.“ Das sind nämlich genau die Eltern, die am Zahltag blöderweise ihr Geld zu Hause vergessen haben.
Wenn man mit Fotos von lachenden, spielenden, rotznaseverschmierten, ungekämmten, popelnden Kindern seinen Lebensunterhalt verdienen könnte, hätten wir in Deutschland 2 Mio. „Fotografen“ mehr. Doch es scheint sehr wenig Leute zu geben, die sich Ihr ungekämmtes, rotznaseverschmiertes, popelndes Kind über den Esstisch hängen wollen … ;-) und um ganz ehrlich zu sein, nicht ganz unverständlich.
Der Kommentar von Frank Herzmann ist doch schon mal ein Ansatz in die richtige Richtung.
Blogartikel dazu: Interessanter Artikel | -= [ www.thefry.de ]=-
Blogartikel dazu: Lieber Kindergartenfotograf… Ein Antwortbrief. | KWERFELDEIN | Fotografie Magazin | shared – Der Abfall, der bleibt
die arme arme kindergartenfotgrafin.
ausser bild2 und bild 3 halte ich keines der bilder für sehenswert. im gegenteil, das sind 08/15 bilder, die jede mama und papa inzwischen selber dutzendweise zu hause rumliegen haben.
über das letzte kann man noch streiten, das hätte mir gefallen, wenn die schärfe auf dem gesicht liegen würde.
die arme frau sollte sich ein anderes betätigungsfeld suchen, und eher einzelaufträge annehmen, die dürften dann auch lukrativer sein, als die kindergartenfotografie, und dort kann sie dann mit den eltern individuell abklären,was gewünscht wird.
ansonsten kann ich darüber nur den kopf schütteln.
cathrin
Danke Danke Liebe Frau Dinkel!!!!
Du sprichst mir aus der Seele.
Ich selber bin auch eine Kinderfotografin (aber auf keinen Fall 08/15 dafür bin Ich hier bekannt) und muss nun seit 2 Jahren genau diese Feststellungen machen wie du und manchmal raubt mir das alle Kraft ,aber nichtsdesto trotz bleibe Ich dabei denn Ich will einfach zeigen dass es Kinderfotografen gibt mit Leib und Seele und die die KINDER in den Fotos auffangen will wie sie sind (natürlich werden Rotzenasen entfernt…) und sich 100 pro von den üblichen Kiga -Fotografien distanziert und aber auch von BilligPreisen und wenns jemand anders Billiger macht…BITTESCHÖN dann ohne mich und die Mammas müssen sich wieder ärgern über PlastikBlumen und Angeln in der Hand.
Genauso ist es leider in der „Geiz ist …-Gesellschaft“.
Ich mache überwiegend Studioarbeiten.
Bei jedem Shooting entstehen Kosten, die wenn ich sie nicht umlege, ich zu tragen habe. Bezahlen muß also immer jemand weil es umsonst nicht gibt. Abgesehen von der Arbeitsleistung- fünf Stunden kommen mit Pausen und Nachbearbeitung schnell zusammen, gibt es auch Materialkosten. Ein weißer Hintergrundkarton 11m kostet mit Versand ca.70 €. Nach meinem letzten Kindershooting konnte ich im Anschluß 4m abschneiden. Spätestens nach vier Shootings sind 70€ verbraucht und das bei nur einer Farbe. Und das ist nur ein Beispiel.
Ich versuche dass auch zu vermitteln und kommuniziere es deshalb klar.
Es nutzt doch nichts, wenn der Preis gut ist, aber die Leistung schlecht ist. Etwas was billig ist, muß also nicht preiswert sein.
In der KITA meines Sohnes, habe ich mich entschlossen keine Fotoaufträge anzunehmen, auch wenn ich mit den abgelieferten Fotos alles andere als zufrieden bin.
Blogartikel dazu: Das Netz lacht über Christian Wulff
Schade, du machst wunderschöne Bilder. Mir wären sie sehr viel wert, weil ich das nicht so gut hinbekomme. Wo arbeitest du denn?
Hallo,
ich finde es sehr toll das du sowas machst… ich hätte von mir gerne so Bilder wie dus es machst solche Momentaufnahmen zu kriegen ist ja nicht gerade einfach erstrecht nicht bei Kindern die von jetzt auf gleich wo anders sind. Auch jetzt in der Schule würde ich mich freuen wenn es so jemanden wie dich mal gäbe… ich bin in der 10 Klasse und Bilder wo ich lerne oder sonst was gibt es kaum… erstrecht kann man Bilder in Klassen schön inszenieren und erstrecht wäre es etwas schönen als Erinnerung, da das ja jetzt mein letztes Jahr in der Klasse sein wird.
Also schöne Idee…. aber kein Verständnis für die Eltern und für sehr gute Bilder sind 2,50€ pro Bild doch nicht teuer! Also ich finde es sehr schade das deine Arbeit nicht richtig geschätzt wird!
Liebe Frau Dinkel,
vielen herzlichen Dank für den Brief und Ihren Mut einmal die Wahrheit über den Fotografenberuf zu schreiben. Die meisten Menschen haben völlig falsche Vorstellungen von dieser Arbeit. Viel schlimmer, die heutigen Menschen sind von einer Geiz-ist-geil-Mentalität geprägt. Alles muß immer billiger sein, am besten gleich gratis. Daß Fotografen auch Betriebsksoten haben ist den Menschen entweder nicht bewußt, gar aberzogen oder einfach ganz egal. Kameraausrüstung, Kreditkosten, laufende Kosten fürs Studio, Wohnung, Archiv, Computertechnik, Versicherungen, Mitarbeiter und die vielen anderen Posten. Rechnet man so alles zusammen und teilt die Kosten durch die nach Abzug der Verwaltungszeit verbleibenden Arbeitszeit, dann endet man so bei 100 – 150 € die Stunde. Doch niemand will das bezahlen. Kindergartenaufnahmen strammstehender, adretter Kinder sind schnell im Kasten. Kinderfotos, welche Kinder in ihrem Umfeld, in ihrem Leben zeigen benötigen Zeit. Kinder beim Spielen, beim Toben, beim Essen, beim Lernen, in der Ruhe, beim Lesen oder in kleinen Gruppen gar allein in sich und die Tätigkeit vertieft lassen sich nicht auf Kommando anfertigen, sie entstehen aus der Situation durch Wahrnehmung und Beobachtung des Fotografen. Oh, um 7,00 machte die Kita auf nun haben wir schon 16.00 h und 600 Fotos von den Kleinen, 9 h Arbeitszeit sind auch vorbei. Da regen sich die Eltern über 2,50 € pro abgenommen Bild auf? Womöglich noch im Format 20x30cm. Wollen die Bilder noch gratis haben, um sie zu verfielfälltigen? Ach, die nachbestellten Bilder im Format 20×30 cm sind zu teuer, weil sie doch schon gemacht wurden und keine Kosten mehr entstehen? Der Fotograf hat seine Arbeitzeit und die Kosten sozusagen vorgeschossen, nun kommt der Rest der Rechnung.
Da fällt mir nur noch eines ein: Wenn die Eltern Bilder wollen, mögen sie ihre Kompakt-Knipsen nehmen und selber fotografieren. Wenn sie es nicht tun, werden ihre Kinder einmal fragen: Eltern, warum gibt es von unserer Kindergartenzeit, unserer Schulzeit keine Bilder. Ihr hattet doch auch schon Kameras.
Liebe Frau Dinkel, bei der Eventfotografie ist es auch nicht besser. noch ärgerlicher ist es, wenn man die Bildserien verkauft und den Abgelichteten kostenfrei ihre Bilder zukommen läßt und dafür noch nicht einmal ein Dankeschön erhält. Oh, gestern kam tatsächlich eine solche Mail bei mir an. Die erste in vier Jahren…..
Hallo,
oh man, dieser Eintrag ist ja auch schon wieder ewig her. Woche für Woche nehme ich mir vor, Kwerfeldein mal wieder in meine Kommetarrunde mit einzubeziehen, weil es dort so viele Artikel gibt, die mich interessieren, aber dann kneife ich genau vor dieser Masse ;D
Aber jetzt sage ich dem ganzen Mal den Kampf an, denn ich wollte schon sooo lange etwas zu diesem Artikel schreiben:
Ich finde ihn toll! Und die Fotos erst :) Genau solche Fotos braucht die Welt, diese Natürlichkeit, Spontanität, diese Vielseitigkeit.
Momentan arbeite ich auch im Kindergarten (ein Jahrespraktikum) und darf dort auch immer mal wieder fotografieren – ich versuche genau solche Fotos zu machen!
Allerdings kommen auch häufig Fotos vor, wo ich die Kinder auffordere doch mal zu gucken – manchmal kommen die Kinder auch auf mich zu und posieren dann vor der Kamera ;) Ich finde es muss alles dabei sein – auch diese Standardfotos. Denn ich kann gut verstehen, dass die Mamis auch Fotos von ihren Kindern haben wollen, wo sie etwas heraus geputzt sind und ihnen kein Rotz die Nase runter läuft. Aber auch hier gilt es mMn wieder Kompromisse zu finden. Kein Kind sollte zum Lächeln gezwungen werden. Einmal war eine Fotografin bei uns, die hat auch so Standardfotos gemacht – ein Gruppenbild. Einzelbilder auf einer Bank im Garten. Familiengruppenbilder … vor allem die Einzelbilder wurden auch ziemlich „abgewickelt“ – aber ich fand es trotzdem ganz gut, wie es gemacht wurde. Wenn sie wollte, dass die Kinder lächeln und lachen hat sie sich vor der Kamera zum Hampelmann gemacht statt „Eins zwei drei – Lächeln!“ zu sagen. Das war schon gut :)
Aber ich finde es sehr schade, dass durch diese Standardfotografie (und sei sie noch so nett gestaltet) deine Art zu fotografieren (eher: Die Kinder durch den Tag zu begleiten) so untergeht… den Eltern sollte diese Art von Fotografie, Fotos bei denen das Kind die Kamera gar nicht wahrnimmt und einfach nur es selbst ist, auch einen kleinen Aufpreis wert sein.
Bis auf das letzte Foto gefallen mir hier übrigens alle, und ich finde die kann man sich auch gut aufhängen! ;)
Auch wenn die Bilder natürlich sind, steht hier nicht die Rotznase im Mittelpunkt ;)
Der Point.
Blogartikel dazu: Gastbeiträge in Fotografie-Magazinen | Marketing für Fotografen Blog
nur weil bilder nicht gestellt sind, ist es noch lange keine kunst.
die bilder sind „ganz nett“ – aber es gibt etliche fotografen, die tolle natürliche kinderfotos anbieten. (und die davon durchaus leben können.)
und wenn ich einen guten fotografen suche (und dafür viel geld bezahlen soll), dann suche ich mir den selbst aus – und wähle nicht die massenabfertigung in der kita.
die masse hat keine ahnung von kunst bzw. weiß diese nicht zu schätzen.
und das ist auch gut so – denn sonst wäre es keine.
ich glaube, der ansatz, in kitas zu fotografieren, und dort „kunst“ machen zu wollen (ich würde eher von natürlichen bildern reden, denn unter kunst verstehe ich etwas anderes), ist einer der per se scheitern muss…
eltern, die gute bilder haben wollen, suchen sich den fotografen ihres vertrauens!
Danke für Deinen Text. Ich habe schon an mir und meinen Fähigkeiten gezweifelt. Auch ich habe auf Wunsch einiger Eltern versucht so zu arbeiten. Es gab natürlich auch immer begeisterte Reaktionen auf meine Bilder, aber die Kritik hat mich wirklich desillusioniert. Ich bin Stunde um Stunde auf Knien durch den Kiga gerutscht, habe weiter Stunde um Stunde Bilder ausgesucht, beschriftet, retuschiert und zugeordnet um mir sagen zu lassen, ich hätte ein schlechtes Preis-Leistungs-Verhältniss. Die Mappen mit den Abzügen von einem Motiv wurden deutlich höher bewertet als meine CD mit 10 verschiedenen Motiven. Ich laß es jetzt sein mit den Kigas. Wer meine Fotos möchte soll mich buchen und bekommt schöne, natürlich Fotos die mit Spaß und Ruhe entstanden sind. Alle anderen sollen ihre Kinder vorm Blumenhintergrund mit Plüschhase abknipsen lassen und sich über ganz viele bunte Bildchen freuen. Gruß
Hallo Leute, es sehr interessant, wie manche Leute sich über Fotografie, besonders die Kindergarten- und Schulfotografie hermachen. Zum Teil auch zurecht, da es auf dem Markt einige Großfirmen gibt, die den Markt total kommerzialisiert haben, das mit Fotografie nichts mehr zu tun hat. Nur Billig, schnell, möglichst viel Billigabzüge und Horrende Provisionen (da spielt der Preis und Qualität keine Rolle mehr). Die Eltern bzw. Kindergarten Personal sind auch nur auf das Billigangebot ausgerichtet. Deshalb ist es zunehmend schwierig gute Arbeit zu machen, die auch noch bezahlt werden soll.
Ich mache den Beruf seit 30 Jahren und habe wirklich Alles erlebt. Deshalb kann ich Katrin sehr gut verstehen. Selten jemand kann es nachvollziehen, das man nach einem Kindergarten Shooting total ausgequetscht nach Hause geht. Das bedeutet 6 bis 8 Stunden volle Konzentration, plus mindesten das dreifache an Labor und Büroarbeit, oft Nervige Mütter, Kinder die sich nicht fotografieren wollen. Aber die Bilder müssen aussehen, wie im Mode Katalog. Und Kosten sollen sie auch nichts… Deshalb nimmt man dann auch Firmen, die es „Umsonst“ machen. Aber keiner kommt doch auf die Idee, in die Schule statt einen Lehrer, einen Bauarbeiter einzustellen, oder statt den Arzt den Klempner zu holen…
Die Kindergartenfotografie ist eine der Anspruchsvollsten in der Sparte der Fotografie. Mann ist jeden Tag mit unterschiedlichen Licht und Raumverhältnissen konfrontiert. Mann muss in kürzester Zeit von Kindern schöne Bilder anfertigen, egal, ob das Kind gut oder schlecht gelaunt ist, man muss den Eltern, wie den Erziehern alles zurecht machen, man macht Fotos auf eigenes Risiko und ist darauf angewiesen, das diese auch gekauft werden.
Deshalb möchte ich nur Raten, wer das nicht mit viel Liebe und Handwerklichen Kompetenz macht, lasst bitte die Finger davon. Allen anderen kann ich nur Mut zusprechen. Kinder fotografieren ist das schönste was es gibt. Nichts ist so empfindlich und einfühlsam wie ein Kind. Wenn es euch gelingt, diese Augenblicke einzufangen, dann werdet Ihr auch schöne Fotos machen, vorausgesetzt Ihr habt auch das Handwerkliche können dazu. Alle anderen sollten es lieber lassen… Wünsche allen viel Freude mit dem fotografieren und mit schönen gelungenen, natürlichen Fotos. http://www.fotohuttenlocher.de
Toller Beitrag!
Mein Beitrag dazu:
Als Metapher zu verstehen, hast du nichts anderes getan, als dein Gourmetessen zu den MC Donats Kunden getragen. Mich würde jetzt nur mal so interessieren, ob du dabei den angemessenen Gourmetpreis oder einen MC-Preis veranschlagt hast. Wie auch immer, du warst mit deinem Produkt bei einer falschen Zielgruppe! ;-) Deine Erwartungen konnten deshalb nur enttäuscht werden.
Auf mich wirken deine Aufnahmen, wie sie zu Werbezwecken genutzt werden… in Galerien oder woanders ausgestellt zu finden sind, aber „die Oma von Nebenan“ wird da weniger der Privat-Abnehmer solcher Bilder sein. Für deine Aufnahmen brauchst du eine andere Zielgruppe oder noch viele Jahre Geduld, bis sie wertgeschätzt werden und das noch derzeit gängige Portraitverständnis als Antik angesehen wird.
Nebenbei… ich vermute, dass deine Bilder mehr „Abnehmer“ fanden, als deine „Kasse“ sagte – nämlich mit bzw. über Kopierer & Co.!
Die Schul- und Kindergartenfotografie ist ein hartes Stück Brot, weil dort 5 Komponenten überein gebracht werden müssen.
1. Die Einrichtung, deren Alltag mit der Fotoaktion durcheinander gebracht wird
2. Das Kind
3. Die Eltern
4. Der Fotograf
5. Die Oma, die das Bild erhalten soll
und irgendwie auch 6. Das Fotolabor… Das Finanzamt… usw.
Bei den 5 Komponenten geht es quasi nur um Individuen mit eigenen Vorstellungen, Ansprüchen und Wünschen. Und wenn dann ein Kindergarten um die 80-150 Kids hat, ist die Rede von ca. 500 Individuen, die zufrieden gestellt werden möchten.
Das kann niemals zu 100% zufriedenstellend funktionieren.
@ An alle Eltern zum Nachdenken:
Ihr wollt individuelle Portrait-Studioqualität zu Aldipreisen ohne Kaufverpflichtung…
@ An alle Einrichtungen zum Nachdenken:
Ein Fotograf kann nicht hexen…
@ An alle (Schul-Kiga-) Fotografen:
Wir haben scheinbar alle das gleiche Problem…
@ Frau Dinkel, danke für den Einblick!
Fazit:
Schul- und Kindergartenfotografie fordert eine eierlegende Wollmilchsau.
Willkommen im Leben!
oder: Das ist menschlich.
Es ist offensichtlich so, daß du am Bedarf der Mehrheit vorbeifotografiert hast. Jetzt über „undankbaren“ Eltern herzuziehen, die deine „Philosophie“ nich verstehen, ist doch als ob der Schwanz mit dem Hund wedeln will.
Und, ohne die Qualität der Aufnahmen beurteilen zu wollen, ich kann diese Eltern sehr gut verstehen. Deine Art der Fotografie ist vielleicht, wenn gut gemacht, für eine Ausstellung unter dem Motto „Kidergartenimpressionen“ geeignet, aber bestimmt nicht, um damit die Oma zu Weihnachten zu beglücken.
Kindergartenfotografie ist die Suche nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner.
Wer sich hier selbst verwirklichen will scheitert zwangsläufig.
Schade, dass so viel liebevoller Aufwand so wenig Anerkennung erfährt!
Meine Oma, die Uroma meiner Kinder, LIEBT natürliche Fotos, und wir, mein Mann und ich, würden nie auf die Idee kommen, gute Fotografenarbeit so abwertend zu beurteilen. Kinderfotografie lebt von der Natürlichkeit und nicht vom Posing!
Danke dir für diesen tollen Artikel…
Nicht nur als Fotografin sondern auch als Mama kann ich das alles unterschreiben! Es ist jedes Jahr das selbe…
Ich selbst mache keine KindergartenFotografie… genau aus diesen Gründen. Trotzdem höre ich jedes mal wenn der „Fotograf“ im Kindergarten war ( wo ich übrigens nur das Gruppenfoto nehme und mich immer über die schlechte Qualität ärgere) das die meisten Eltern die dort gemachten Bilder schrecklich finden und mich fragen warum ich diese nicht mache.
Ich versuche ihnen immer klar zu machen das ich 0815 nicht kann und will. Aber solange sie diese Bilder kaufen, so lange wird es diese schlechten Bilder geben… immer und immer wieder.
Inzwischen ist es so das einige Eltern auf diese Bilder verzichten und ein Shooting bei mir buchen. Dies wiederum hat mir den Ärger des „Fotografen“ eingebracht… aber ehrlich, ich kann damit leben :)
lg Anna … die natürliche Bilder ohne Massenabfertigung macht ;)
Das ist genau der Grund warum ich mich dagegen entschied die Fotos im Kindergarten meines Sohnes und in dem zu machen in dem meine Freundin gearbeitet hatte.
Ich habe mit einigen Kollegen gesprochen, die es schon gewagt hatten und jeder riet mir aus genau den genannten Gründen ab.
Es ist sehr schade. Aber Kiga Fotos sollen möglichst billig und schön sein. Und ohne tollen Wasserfall Hintergrund hatte ich eh keine Chance *räusper*
Hallo, ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht…wie gesagt ähnlich…
Das erste Mal habe ich in einer Spielgruppe fotografiert, die Kids (2-3 Jahre) kamen geputzt und gestriegelt in die Gruppe, mussten sich in eine Reihe stellen und dann wurde von der Erzieherin ein großes Tuch als Hintergrund aufgehangen und darauf sollten dann die Kinder auf einem pinken Schaukelpferd oder in einem Auto posieren… Den Kids hat es wenig Spaß gemacht, ich fühlte mich auch sehr bescheiden…
Im Anschluss machte ich noch ein paar Bilder in den Speilsituationen und siehe da… ein Teleobjektiv, Kinder verträumt und völlig versunken… Das hat sehr gut geklappt und nun komme ich zum Punkt „ähnlich“… den Eltern gefielen die Momentausnahmen ihrer Kinder viel, viel besser als die gestellten Bilder.
Im November fotografiere ich im Kindergarten…die Eltern wollen Momentaufnahmen…ich bin sehr gespannt… ;o)
Bis dahin Liebe Grüße
Hallo,
ich fotografiere als Hobby. Du sprichst meinen Eindruck mit der „Massenabfertigung“ aus. Dies Fotos der „Profis“ sind weder schon noch meinen Kindern entsprechend gewesen. Am Liebsten hätte ich der Kita die Teilnahme meiner Kinder am fotografiert werden untersagt – aber meine Beiden hätten dann protestiert, weil sie eine Ausnahme gewesen wären.
Ich würde mich freuen, wenn sich bei den Kita-(und Schul-)Fotografen dein Ansatz durchsetzen würde. Aber das setzt auch ein Umdenken bei den Eltern voraus. Weg von den „klassischen“, „schönen“, „sauberen“ Kinderbildern hin zu natürlichen und ungestellten Bildern, die eben den Alltag zeigen (den wir als Eltern i.d.R. nicht hautnah miterleben).
Mir ist auch klar, dass der Aufwand für deine Art größer und damit teurer ist, als die Masse. Leider ist „Geiz ist geil“ arg verbreitet.
Immer gutes Licht
Alexander
Liebe Fotografin!
Gerade heute habe ich mal wieder schreckliche Bilder aus dem Kiga bekommen, genauso wie Sie sie beschreiben: unnatürliche Haltung, Hände in den Taschen, kein schönes Lächeln, statt dessen total verkrampft. Da sind sogar meine Amateurbilder besser, da kann man meine Kinder wenigstens wiedererkennen.
Im vorherigen Kindergarten hatten wir einen wundervollen Fotografen, der mit in den Wald ging, die Kinder spielen ließ und sie dann frei und fröhlich fotografierte. Das sind die besten Fotos die wir haben. Leider ist das jetzt zu weit weg, um ihn kommen zu lassen. Ich würde lieber 35 Euro für gute Fotos zahlen als 17,50 für Fotos auf denen ich meine Kinder nicht wiedererkenne!
Schade, dass Sie nicht in Oldenburg sind, ich würde Sie sofort dem Kindergarten vorschlagen, Ihre Fotos sind wunderschön! Ein dickes Lob!
Danke…Danke…Danke!
Endlich mal jemand, der mir aus dem Herzen spricht! Die Fotos gehen unter die Haut, und ich hoffe, das all unsere Kunden mal wach werden….. denn: Selbst der Tod ist nicht umsonst, den bezahlt man mit dem Leben.
Willkommen in der Realität. So ist es in fast allen Bereichen, schon zu analogen Filmzeiten kam bei mir eine Band an und beschwerte sich, daß ich 2 Mark für einen Abzu haben wollte, wo es doch bei Schlecker welche für 25 Pfennig gäbe.
Seit sich digital verbreitet hat, ist es noch mal eine Ecke schlimmer geworden, zigtausende „Hobbyknipser“ mit zu viel Freizeit betätigen sich nun als Kreative und es gibt inzwischen Bereiche, bei denen man mit Bezahlung kaum noch rechnen darf. „Partyfotos? Du kommst doch umsonst zur Veranstaltung!“ – „Einen Flyer/Anzeige für die Kneipe? Da hab ich jmd, der macht mir das für ein Bier!“
Dementsprechend sehen die Ergebnisse dann auch oft/meistens aus, aber der eine freut sich, weil er sich profilieren konnte, der andere über sein „Schnäppchen“ und im Endeffekt sinkt das Niveau dann weiter (sieht man auch an vielen Druckerzeugnissen).
Ich kann die Dame durchaus verstehen. Ich habe vor Jahren schon mit der Party und Konzertfotografie aufgehört, weil ich im Endeffekt noch drauf gezahlt habe. :-(
Ich bin auch eine Fotografin und kenne leider leider das Problem , auch erwachsene beschweren sich über „angeschnittene “ kopf :( Ich nehme mir auch sehr viel zeit um paar wunderschöne und “ lebendige “ Bilder zu machen , damit man mit diese Bilder mitleben kann … lachen und weinen ….das sind Momente die kostbar sind … !!! Ich habe auch zwei Kinder und kaufe schon lange keine Bilder von der Schule , grausame Bilder gestellt ,traurig, gezwungen …alles kann man auf solche Bilder sehen . Ich fotografiere meine Kinder selbst , ich will dass sie nach ein paar Jahren , beim Bilder schauen sich erkennen können und lachen können :) ! Und ja , es ist wirklich schwer mit solchen Einstellungen , Geld zu verdienen , da ich auch Alleinerziehende Mutter bin,kann ich das sehr nachvollziehen …
Liebe Grüße
Meine Tochter geht seit 3 Jahren in den Kiga, in dieser Zeit ist sie 4 mal fotografiert worden aber nur eine Mappe habe ich gekauft. In dieser waren die Bilder echt toll und das Geld hat sich gelohnt, die Fotos hängen heute noch!
Die letzten waren die schlimmsten. Man hat richtig gesehen, dass alles nur schnell schnell gehen musste und 50 Euro sollte ich dafür auch noch berappen.
Die Bilder in diesem Artikel finde ich wirklich sehr ansprechend und natürlich.
Kinder kann man einfach am besten im Moment fotografieren. Die Tagesmutter meiner Tochter ist Hobbyfotografin und sie hat einige der schönsten Bilder meiner Tochter geschossen. Einfach so, mitten im Spiel.
Diese Fotos waren zwar umsonst, ein dickes Danke hat gereicht, aber ich wäre auch durchaus bereit dafür zu bezahlen. Wenn die Qualität der Fotos stimmt darf es ruhig auch mal ein bissel mehr kosten, schließlich sind das Momentaufnahmen die man ein lebenlang behält!
Liebe Katrin,
das kommt mir (leider) so bekannt vor… alles. Die Bilder, die ich von den Kindern bekommen habe, die leuchtende Augen… und die Reaktion der Eltern. Genau so… Wort wörtlich…
Ich habe in einerm kleinen Ort gelebt und irgendwann das Fotografieren an den Nagel gehängt. Hätte in einer Großstadt vielleicht mehr Chancen gehabt, als selbstständige Fotografin mit meiner unkonventionnellen Art weiter zu kommen. Aber auch das bezweifle ich.
Wenn ich dabei in den Schaufenster von manchen Fotografen sehe, was da für Bilder hängen, kriege ich eine Gänsehaut…
Alle Argumente hätte ich dir aus dem Gedächtnis zitieren können.
Schade eigentlich.
Ein Beitrag den ich geradezu verschlungen habe! 08/15 ist auch nicht meins aber die Realität scheint da anders auszusehen! Danke für diesen Beitrag!
Wir haben das schon sehr oft in Kindergarten gemacht, Momentaufnahmen. Leider haben die Eltern bzw. ein Großteil den deutlichen Mehraufwand weder zu schätzen gewusst noch gesehen was das für eine Arbeit ist eine große Zahl von Kindern in schönen Momenten fest zu halten, diese anschließend auszusortieren (am PC) und die Nachbearbeitung. Einige vermissten die „klassischen Fotos“ und meinten mit ihrer 600 Euro Saturn Kamera das gleiche Ergebnis erzielen zu können. Das hat einen die Laune ab und an schon etwas versaut.
So traurig – und so wahr. Ich könnte jedes einzelne Wort davon wiederholen – und noch mit einem Ausrufezeichen versehen. Ich hab genau dieselbe Erfahrung gemacht. Und habe fertig mit dem Thema Kindergarten-/Schulfotografie.
Ich kann das nicht verstehen, warum die Eltern diese tollen Fotos nicht wollen. Meine Eltern und ich persönlich auch haben diese langweiligen „Sitz gerade“ / „Kopf hoch“ / „der nächste“ – Fotos immer gehasst und hätten sich mit Sicherheit über so natürliche Fotos gefreut.
Hallo Frau Kemnitz,
mit diesem Artikel sprechen Sie mir aus der Seele. Die Kindergartenleitung möchte Massenabfertigung, am besten 100 Kinder an einem Tag.
Als ich vor über 15 Jahren mit der Kindergartenfotografie anfing, gab ich mir auch sehr viel Mühe, meine Kollegin und ich schafften höchsten 25 Kids einigermaßen in versch. Posen zu fotografieren. In 3 Stunden am vormittags, nachmittags durften dann die Verwandten oder Geschwisterkinder mit dazu kommen. Bei mehreren Gruppen eines Kindergartens waren wir dann mehrere Tage beschäftigt. Ich belichtetet die besten Fotos aus und verlangte damals pro Bild im Format 13×18 cm 5,00 €. Das war den Eltern zuviel, obwohl alle begeistert von den Aufnahmen waren. Gruppenbilder habe ich auch damals mit dazu geschenkt, so dass die Mappen zurückkamen, aber das Gruppenfoto selbstverständlich behalten wurde. dann kam die Zeit als in versch. Drogeriemärkten Scanner standen. Die Eltern nahmen die Mappen mit nach Hause, weil der Papa sie ja auch sehen soll und man kopierte sich mal die ganze Mappe am eigenen Drucker oder gleichauf Fotopapier im dm- Markt.
Mir sind ganz viele Kindergarten-Eltern in Drogeriemärkten begegnet, die nicht mal ein schlechtes Gewissen hatten.
So ging es mir auch mit Kommunion- und Konfirmationsaufnahmen die am Sonntagmorgen in der Kirche fotografiert wurden. Ich habe mich darüber immer mehr geärgert, weil die Sprüche „mein Onkel Erwin hat auch ein solche Kamera wie Sie“ mir sehr auf den Wecker gingen. Ich fragte dann zurück, ob jeder der einen tollen Kochtopf besitzt auch gleichzeitig ein 5Sterne Koch ist.
Seit 3 Jahren fotografiere ich keine solche Veranstaltungen mehr, keine Kindergärten, Sportvereine etc. weil letzten Endes nichts davon hängen bleibt.
Ich habe mich auf Kinderfotos und Familienfotos spezialisiert, die Kunden zu schätzen wissen und lebe besser davon als vorher.
Die Geiz ist Geil Mentalität mache ich nicht mehr mit!!! Das witzige dabei ist, dass ich immer noch von manchen Eltern angesprochen werde, „schade dass Sie die Fotos in den Kindergärten“ nicht mehr machen, da muß ich nur noch milde lächeln.
Liebe Frau Mühl-Lehnert, der Artikel stammt aus der Feder unserer Gastautorin Frau Dinkel. Die Redakteurin Katja Kemnitz hat die Entstehung lediglich betreut.
Das kann ich so wie es da steht unterschreiben. Mit lichtstarken Objektiven ist man bei (Kinder-)Bühnenveranstaltungen gerne gesehen, bis den meisten klar wird, das auch günstig nicht umsonst ist. Trauriger Höhepunkt als ich nach einer Produktion bei Übergabe des Ertrags abzüglich Kosten nach einer Spendenquittung fragte… ja, wenn Sie einen Aufwand nachweisen können… (kein Witz)!
VG
stefan
Vielen Dank für den tollen Text. Unsere Jungs gehen in einen Naturkindergarten und da sich dort alles nur draußen oder bei Gewitter in einem Bauwagen abspielt, kommt da kein Fotograf hin. Die Erzieher selbst machen immer sehr viele tolle Bilder.
Da ich auch unbedingt diese Fotografen Fotos haben wollte habe ich einen Termin in einem anderen kiga ausgemacht um meine Jungs dort fotografieren zu lassen. Diesen Termin werde ich heute noch Absagen denn aus der Sicht meiner Kinder hatte ich da ganze noch nicht betrachtet.
Vielen Dank nochmal. Es sollten mehr Eltern sich mal Gedanken darüber machen und sich ihrer Kinder für etwa mehr Geld aber absolut glücklich knipsen lassen.
Liebe Grüße
Ich habe vier Kinder.Leider gab es in den kindergärten und Schulen auch immer nur diese „Standardmappen“..selbst bei den nachmittäglichen Familienffototerminen.
Ich fotografiere seit meinem 12. Lebensjahr und fine gerade Kindefotos werden durch das ungestellte viel schöner und aussagekräftiger.
Dafür hätte ich gerne mehr Geld ausgegeben.
Auch die Kinder hätten als Erwachsene sicher mehr Freude an diesen Bildern.
Für die meisten Standardbilder sind schon die 20 Euro zuviel.
In den letzten Jahren habe ich keine Mappen mehr gekauft.
Die Fotos für Oma und Opa werden allemal besser,wenn ich sie alleine mache…also im Vergleich zu diesen Standards.
Schade,dass die betreffenden eltern deine Arbeit nicht zu würdigen wussten…sonst wären sie auch bereit gewesen etwas mehr zu zahlen.
Und vielleicht kann man die Art deiner Fotos nur lieben und verstehen,wenn man selber gerne fotografiert.
Schade…die Bilder in diesem Artikel gefallen mir alle sehr gut.
Lieben Gruß aus Dortmund
du sprichst mir aus dem herzen! in den schulen dasselbe leid……. fotografiere nur für die, die deine tolle arbeit würdigen! die bilder sind wunderbar!!!
Schön berichtet. Ich hab, als meine Kinder noch kleiner waren, auf ähnliche Art Bilder in unserem Kindergarten, später in der Grundschule, gemacht… und ähnliche Erfahrungen machen müssen. Zwar war das bei mir reines Hobby, trotzdem ist es einfach so, dass natürliche Momentaufnahmen für viele nichts mit Fotografie zu tun hat, das sieht ja nicht aus wie vom Fotografen…
Schade, dass sich das Konzept der Fotografin nicht durchsetzen konnte und dass sie regelrecht mit Füßen getreten wurde. Für die Kinder und weniger starrköpfige Familien hätte es sich lohnen können.
Was hilft jammern und lamentieren.
Der Photograph sieht natürlich auch den eigenen Anspruch an sich und seine Arbeit. Dumm nur, wenn das Produkt beim Kunden nicht ankommt und ein anderes Produkt gewünscht wird. Da ist es egal ob’s schlechter oder besser ist (das ist ohnehin subjektiv), da zählt nur der Anspruch des Kunden und wenn der keinen hat, dann muss man auch Ware ohne Anspruch liefern. Als bestes Beispiel ist zB das Fernsehen zu nennen oder die Lasagne mit/ohne Pferdefleisch. RTL* gibt es auf meinem Fernseher nicht. Und Tiefkühlfertigwaren oder Convinient-Gemüse gibt es bei mir auch nicht. ABER: schau mal in die Einkaufswagen an der Kassa! Und so ist das bei Deinen Photos auch – eben nur wenige, vielleicht zu wenige Kunden honorieren den Aufwand und das Ergebnis. D.h. Dein Produkt hat _so_ keinen Markt. So ist das mal und es geht nicht auf Kosten der Kinder, die tragen keinen Schaden davon, ganz ehrlich.
man kann die Menschen (eltern), mit denen man letzen endes arbeitet nicht ändern. fotografie ist kunst und wenn man es verkaufen will, muss man das richtige publikum dafür finden. im grunde läuft daraus hinaus, sich das richtige clientel zu suchen; ich vermute, die gebildete mittel- und oberschicht, die ihre kinder in private (alternative) kindergärten und vorschulen schicken. ich glaube nicht, dass man seine arbeit an den nagel hängen sollte, wenn sie eine erfüllende beschäftigung für einen selbst ist und zudem eine unkonventionelle, ästhetische alternative zum standard ist.
Ein toller Brief! Ich wünschte ich hätte in irgendeiner Mappe solche Bilder vorgefunden. Die hätten mir sehr gefallen!
Mein Sohn geht mittlerweile in die 5. Klasse und ich habe das Gefühl das die Bilder die in den Kindergärten und der Schule gemacht werden, von Jahr zu Jahr schlimmer werden.
Wenn man selbst auch fotografiert, hat man einen ganz anderen Anspruch an Bilder. Da bekommt man Fotos in der Mappe, auf denen der Kragen des T-Shirts eingeknickt ist oder sonst irgendwas störendes im Bild ist. Sowas sieht man doch beim fotografieren und kann es dann korrigieren. Meinen Sohn finde ich in der Regel auf keinem dieser Bilder wieder. Schade. Klar nehme ich jedes Jahr wieder die Mappen ab, hauptsächlich wegen der Gruppenfotos. Aber verschenkt habe ich von den kleineren Bildern noch keines.
Kinder in ihrer natürlichen Umgebung fotografieren zu können macht doch eigentlich den Reiz an der Sache aus. Momentaufnahmen eben, wenn sie sich völlig frei geben können. Kinder stellen sich für gewöhnlich nicht in Pose, wie es Erwachsene für Shootings mache können. Es ist doch auch viel schöner ein strahlendes Kind festzuhalten, wenn es gerade einem Ball nach hechtet, oder sich jauchzend auf der Rutsche befindet :)
Letztes Jahr war die Kommunion. Die Eltern haben entschieden den Fotografen für die Kirche anzuheuern, der im Vorjahr schon „ganz tolle Bilder!“ gemacht hatte. Ich kannte die Bilder nicht, war skeptisch. Wie sich nachher herausgestellt hat, zurecht. Ich saß in der Kirche und habe nur den Kopf über den Fotografen geschüttelt. Es durfte ja nur ein einziger Fotos in der Kirche machen. In den interessanten Momenten als es interaktion der Kinder gab, saß er irgendwo herum und hatte die Kamera nicht in der Hand. Wir haben nachher pro CD 10 Euro bezahlen müssen. Hatte etwas von einem Überraschungsei. Du zahlst 10 Euro und hast keine Ahnung was du dann vorfindest. Die CD war nicht mal einen Euro wert gewesen. Die Bilder waren sogar nocht schlimmer als die Mappen im Kindergarten/aus der Schule :( Ich war sehr froh, dass ich zwischendurch meine Kamera gezückt und heimlich das ein oder andere Bild geschossen habe. So habe ich meinen Sohn z.B. in der Gruppe erwischt, wie er leibt und lebt *lach*.
Ich liebe es zu fotografieren, aber ich würde mich nicht selbständig machen wollen damit. Ich möchte die Freiheit haben die Bilder zu machen, die ich auch wirklich machen möchte. Und mich nicht genötigt fühlen zu fotografieren, weil ich am Ende des Monats meinen Lebensunterhalt davon bestreiten muss und das Geld einfach reinkommen muss.
Ich bin kein Profi, habe leider den Beruf der Fotografin nicht gelernt. Bilder die mir nicht gefallen like ich nicht. Auch keine Seiten von befreundeten Menschen die gerne fotografieren, wenn mir deren Bilder nicht gefallen. Ich scheue mich nicht die ein oder andere Anmerkung zu einem Bild zu schreiben, wenn ich denke das man dies oder jenes etwas optimaler machen könnte und bin für meinen Teil auch immer dankbar für konstruktive Kritik. Denn nur so kann man sich weiterentwickeln.
Liebe Katrin – bleibe deinem Stil treu. Es ist keine Schande nicht mit der Masse schwimmen zu wollen/können. Man sollte in erster Linie sich selbst treu bleiben! Deine Bilder sind toll. Schade um die Eltern die das nicht zu schätzen wussten.
LG, Tina
Deine Bilder sind grandios gut, lebendig, authentisch, kindgerecht und einfach schön. Schade daß die entsprechenden Eltern die nicht erkennen konnten.
Auch wenn der Artikel nun schon über ein Jahr her ist, so ist das Thema nur noch präsenter.
Ich stehe momentan vor diesem Schritt. Mir haben die Schulfotos in ihrer ursprünglichen Form noch nie gefallen. Als mein Sohn das erste Mal mit diesen Bildern ankam, habe ich sie unverschlossen wieder mitgegeben. Da mache ich doch lieber meine eigenen Bilder von ihm.
In der 4. Klasse bin ich dann gefragt wurden, ob ich nicht auch die Bilder aller Kinder machen könnte, da alle Eltern etwas frischeres wollten. Gesagt, getan.. ich habe mir etwas schönes einfallen lassen, die Kinder hatten ihren Spaß, die Eltern waren mehr als begeistert und meine Idee war geboren.
Ich weiß nicht, ob es für alle immer funktionieren wird, doch versuche ich den Spaß an der Sache nicht zu verlieren.
Verliere du auch nicht den Mut, manche Dinge brauchen Zeit, um geschätzt zu werden. Ich jedenfalls kenne kein Elternteil, welches mit den Standardfotos zufrieden ist. Es wird dringend Zeit, dass auch dieser Bereich neu gestaltet wird!
Sehr schön geschrieben …
genau aus besagten Gründen käme für mich Kitafotografie nie wieder in Frage.
Zuviel Ärger für zu wenig Geld.
Wer das trotzdem gewinnbringend versucht, sollte Nerven aus Stahl mitbringen, sich von Selbstverwirklichung und Kreativität verabschieden … oder besser lieber gleich Passbilder knipsen.
Schließe mich sofort Ihrer und einigen anderen der Aussage an.
Es ist durchaus schrecklich was so manche für Bilder sei es mit Handy oder sogar Digicams auf Facebook veröffentlichen.
Es wäre besser wenn sie dies nicht tun würden.
Auch ich habe als Hobbyfotograf angefangen und versuche mich immer wieder durch Tipps und im Handel zu bekommenen verschiedene Lektüren eine neue Aufgabe zu stellen.
Ich glaube mir ist es nun durchaus gelungen und kann behaupten Einigermaße gute Bilder zu machen.
Gruß Emil
Liebe Katrin Dinkel,
ich bin ein absoluter Fan Ihrer Art zu fotografieren und stehe voll und ganz hinter genau dieser Philosophie, die ich mir von Beginn meiner fotografischen (Laien)Arbeit zu eigen gemacht habe. Anfangs „aus dem Bauch heraus“ – heute ganz bewußt. Das hat in erster Linie mit Achtung vor den Menschen zu tun, die ich fotografiere, egal ob Kind oder Erwachsener, egal welcher soziale Status – durch den Sucher guck ich in die Seele und geb mein Gefühl für die Menschen dazu. Klingt jetzt ein bisschen überzogen, aber ich bin beim Fotografieren dem Menschen ganz nah, um den Moment einfangen zu können, wo der Fotografierte auch selbst ganz nah bei sich ist. Das sind dann auch für mich wunderbare Momente – will sagen, ich möchte unverkrampfte, unverstellte Porträts . Und nichts anderes machen Sie bzw. haben sie in den Kindergärten gemacht. Zu dieser Art der Fotografie und des Sich-Einbringens in Situationen stehe ich ebenso und nur so entstehen wunderschöne Aufnahmen der Lebenswirklichkeiten. Bleiben Sie sich und Ihrer Art des Fotografierens treu – nicht anders arbeitet z.B. ein Jim Rakete.
Schön und clean ? Dann sollchen sich die Leute ihre eigene Wetl in Hochglanzmagazinen träumen.
Sie sind jedenfalls eine phantastische Fotografin und ein wunderbarer Mensch und machen alles – speziell in der Kinderfotografie – genau richtig.
In großer Bewunderung – Anne König
Blogartikel dazu: links for 2012-01-29 « urbandesire
Hallo, ich fotografiere auch in Kindergärten, jedoch keine Studioaufnahmen, sonder ich gehe je einen Vormittag in je eine Gruppe. Dort mache ich dann Spontanaufnahmen. Nahaufnahmen beim spielen, usw. Das kommt am Anfang immer sehr gut an. Dann komme ich morgens in den Kindergarten und was sehe ich? Genau gestriegelte kleine Zwerge, die nicht „richtig “ spielen sollen, da sonst Kleid oder Frisur verrutscht. Gerade will ich ein Bild machen, schon prescht eine Erzieherin in die Linse um dem Kind noch schnell die Nase zu putzen. So brauche ich schon locker 3 Stunden pro Gruppe mit einem Teleobjektiv, damit ich die Kinder nicht „störe“ und damit die Erzieher erst gar nicht mitbekommen, wen ich da eigentlich gerade fotografiere…
Nun ja soweit alle 4 Gruppen fertig fotografiert, dann etwas bearbeitet, das Licht passt spontan leider nicht immer super gut, dann ein paar Abzüge in s/ und dann als Index abgegeben. alle können sich selst aussuchen welche Bilder sie haben möchten. Mappenzwng gibt es nicht, jeder kann bestellenwas er will und wieviel er will. Am Ende vom Lied: Eltern beschweren sich…also so hat man sich SPOTANE NAHAUFNAHMEN IN SPIELSITUATIONEN nicht vorgestellt… da ist ja teilweise nur ein Gesicht drauf… mein Kind lacht ja gar nicht ständig…Ich will aber auch eine ganze Aufnahme…
Ich könnte kollabieren aber nun ja was soll ich sagen…ich fahre morgen nochmal hin mache in der einen Gruppe nochmal „Nahaufnahmen“ vom ganzen Kind in einer warscheinlich unheimlich „spontanen“ Situation… am Ende hat man Null Gewinn und Null Bock mehr…
Und mal ehrlich für die Kinder ist das der reinste Horror wenn die Elteern sie für die Spontanafnahmenerst chi anziehen, Haare flechten und drillen bloss ordentlich in die amera zu schauen…
Danke für diesen Text. Ich habe auch schon Kindergarten- und Schulfotografie betrieben und muss sagen, dass ich die Erfahrungen eins zu eins teilen kann. Im Gespräch regen sich die meisten auf über diese Fließbandfotos und schaut man dann auf die Verkaufsergebnisse, zeigt sich, dass sie alle diese Fotos kaufen.
Ich habe auch schon herum experimentiert mit Offenblende, keine Posen usw. Die Mehrzahl der Leute will scharf von vorn bis hinten und gekämmte Haare, weil die Fotos für Oma sein sollen, und Oma findet nur konservativ gut.
Auch das Prinzip der Mappen ist meiner Meinung nach total veraltet. Wenn ich sehe, was diese zum überwiegenden Teil außerordentlich stümperhaft und laienhaft entworfenen Mappen für einen finanziellen Anteil an dem Gesamtpaket einnehmen.
Aber weglassen will sie auch keiner. Auch, wenn das Bilderpaket dadurch fünf oder mehr Euro billiger wird. Wieso nicht die Bilder online verticken. Dann hat man vielleicht sogar die Möglichkeit mehrere Fotos von einem Kind (manchmal macht man ja mehr als eins pro Kind) los zu werden. Und dazu kann man mit ein bisschen Webspace die Fotos lange online lassen für Nachbestellungen. Da ist die Hemmschwelle nochmal was nachzubestellen niedriger als sich dann nach einem Jahr nochmal mit dem Fotografen in Verbindung setzen zu müssen. Aber mit diesen Mappen. Ich finde, dass ist noch ein Relikt aus der guten alten Fotofilmzeit. Als es außer dem Negativ kein anderes Original gab. Bild-Dateien sind jedoch unendlich vervielfältigbar.
Trotzdem lass Dir die Kinderfotografie nicht vermiesen. Kinder sind die viel dankbareren Motive. Die mäkeln noch nicht dauernd an sich selbst herum. Sie sind vielmehr sie selbst, als es die meisten Erwachsenen sind. Vielleicht hat ja sogar Deine Art die Kinder zu fotografieren doch ein gewisses Potential. Ich denke, dass in einer Zukunft der immer weiter voranschreitenden Uniformität, die Leute, oder sagen wir einige Leute, sich wieder auf das Individuelle zurück besinnen werden. Personalisierte individuelle Produkte werden gerade auch in der Fotografie zu einem wichtigen Überlebenskonzept für Leute werden, die von diesem künstlerischen Handwerk leben wollen. Du wirst Dich quälen und noch öfter enttäuscht sein, aber wenn Du es durch hälst bist Du vielleicht eines Tages die eine, von der die Leute sagen „Ja, genau die Katrin. Die hat doch damals damit angefangen mit diesen bezaubernden Kinderfotos in Kitas. Super, was die da angeschoben hat.“
Und wenn man sich vielleicht noch ein besseres Vermarktungskonzept überlegt, ohne Mappen und Nachbestellungen mit ankreuzen und so, dann wird es vielleicht sogar lukrativ.
…es gibt jede Menge Fotografen, die ihre Kiga Bilder nur online (Passwortgeschützt) anbieten.
Nur…habt Ihr schon mal Aquise für Kindergartenfotografie gemacht….?
Das! ist ein Scheißjob!
Auch wir haben aus diesem Grund die Kindergartenfotografie aufgegeben. ein wirtschaftliches Arbeiten ist, wenn man keine 08/15 Serienbilder macht kaum möglich. Für qualitativ bessere und emotional hochwertige Bilder wollen viele Eltern kein Geld ausgeben.
Zu den oben gezeigten Bildern: Ich finde sie herausragend. Wenn solche Aufnahmen im Kindergarten gemacht werden wäre pro Bild ein Preis von 20€ gerechtfertigt, nicht aber nur 2€.
Bei so viel Unverständnis oder Geiz oder was das ist, kommen mir echt fast die Tränen. Vor allem bei deinen Fotos!!!!!
Das ist so traurig, aber leider kann ich solche Erfahrungen teilweise schon teilen…
und ich verstehe es dennoch nicht.
Ich liebe deine Fotos.
Und wenn ich Mama werde, weiß ich schon ganz sicher, wer die Kinderfotos machen darf :) und zwar NICHT für 2€ die Stunde und mit separat Fahrtkosten und zzgl. Mwst. ;), so viel ist mal klar.
Schön geschrieben, du sprichst mir aus dem Herzen!!
Das Problem ist mir bekannt. Mir wurde auch schon öfters von Bekannten (die teilweise in Kitas arbeiten) angeraten, doch mal dort zu fotografieren. Es gäbe ja viele, die sich natürlichere Bilder wünschen würden, da wären sicher alle begeistert…
Zum Glück habe ich mir die Erfahrungen (mit den Eltern und geschäftlich, die Erfahrung mit den Kindern hätte ich bestimmt nicht bereut!) gespart. Ich habe mir schon gedacht (auch von dem was man von anderen Fotografen kennt), dass es doch eine Minderzahl der Eltern ist, die eine moderne und natürliche Bildsprache wirklich zu schätzen wissen, und diese auch explizit wünschen, geschweige denn, dass sie bereit wären dafür auch deutlich mehr auszugeben.
Am Ende setzt sich leider (und ja auch zum Lied derjenigen, die sich wirklich „andere“ Fotos wünschen) vor allem der Preis durch.
Deshalb habe ich mich entschieden Kinderfotos (sowie alle Arten von Porträtfotos für Privatkunden) nur in Form von Einzelshootings anzubieten. Da kann man vorher mit dem Kunden alles nochmal genau besprechen, und im Zweifel auch mal Abstand von einem Auftrag nehmen…
Hallo Kathrin Dinkel, ich arbeite im Kindergarten und musste mehrfach schmunzeln beim Lesen. Einmal weil es ein sehr netter Einblick in meine Arbeit ist mit dem Auf und Ab und der Vielseitigkeit die Kinder so haben. Zweitens weil es immer wieder ein Streitpunkt ist mit dem lieben Fotografen. Die Eltern sind auch für uns die zahlenden Kunden, die Kinder werden dementspechend dazu geholt (Ähnlicher Ablauf wie beschrieben). Ich finde es super toll, welch eine Idee Sie hatten. Allerdings wie oft wird die Leidenschaft nicht bezahlt. Heute ist es leider immer wieder so geht es um die eigene Arbeit muss eine sehr gute Bezahlung für den Job her. Geht es um den Nutzen wollen alle super günstig eine tolle Sache haben. Ich finde nur was gutes Geld kostet ist auch etwas wert. Die Menschen dürfen umdenken und mehr investieren, dann stimmt der Kreislauf wieder. LG Martina Kock
Sehr schade. Ich hatte in meinem FSJ im Kiga (leider keine Kamera) meinen Tablett-PC dabei und hab an einem schönen Sommertag beschlossen Fotos zu machen, als die Kids am Spielen waren. Nach unzähligen Gruppenfotos, Portraits und vor allem Selfies mit den Kids war der Akku dann auch recht schnell alle.
Die Kids hatten brutal Spaß und allein das sollte bei nem Profi-Fotografen honoriert werden. Ob den Eltern die Ergebnisse gefallen haben weiß ich nicht, war mir egal, aber jetzt, zwei Jahre später, höre ich noch von Kindern, die mir stolz erzählen, wie unsere Bilder die Fotowand zu Hause zieren. Damit kann ich zwar nix zu Essen kaufen, aber ist verdammt viel Wert =)
Ein altes aber stets aktuelles Thema.
Vorab: Die Fotos sind klasse. Aber …
wenn es für ein Produkt keinen Markt gibt, muss das nicht unbedingt am Markt liegen.
Es ist falsch zu sagen, dass die Kunden das eigene Produkt nicht verstehen. Viel eher liegt ein Misserfolg im Unverständnis der Nachfrage.
Wer von Dienstleistungen lebt, sollte sich nach seinen Kunden richten, nicht umgekehrt. Ansonsten sollte man es bei ‚Liebhaberei‘ belassen. Oder nennen wir das, was die Autorin macht, Kunst (von Können).
Ich finde es gut, wenn jemand auf der Suche nach Alternativen ist und neue Wege gehen möchte. Nur so kann sich – im konkreten Fall die Fotografie – weiter entwickeln und nur so bekommen wir nicht immer nur den üblichen Einheitsbrei zu sehen. Aber sich zu beklagen, dass der eigene Weg nicht zum wirtschaftlichen Erfolg führt und dafür die Kunden verantwortlich zu machen, halte ich für falsch.
Übrigens sollten wir Profis nicht unbedingt davon ausgehen, dass nur wir kreativ sind und tolle Portraits machen. Vielleicht haben viele der kritisierten Eltern bereits ähnliche Fotos von ihren Kleinen. Vielleicht nicht so gut umgesetzt, dafür aber behaftet mit sehr persönlichen Erinnerungen.
Ich selbst bin Hochzeitsfotograf und verstehe das grundsätzliche Anliegen der Autorin sehr gut. Dennoch sollten wir auch unseren Kunden gegenüber fair bleiben.
Bei allem Respekt, aber die Produktion von Mappen ist nicht mehr zeitgemäß. Ich arbeite seit Jahren mit Erfolg in Kigas und ich kann davon leben. Mappen produziere ich allerdings keine, sondern alle Bestellungen werden online durchgeführt und abgerechnet. Dafür gibt es eine Menge Anbieter.
Die Kunst ist vermutlich, den goldenen Mittelweg zwischen Selbstverwirklichung und Profit zu finden. Auch ich bekomme Bilder geschenkt oder muss helfen, mittags das Wiener Würstchen zu zerschneiden.
Ich produziere allerdings die Bilder, die mein Kunde möchte (von denen kommt ja auch der Umsatz), also entweder beim Spiel im Freien, oder im klassischen Studio Aufbau.
Schmeiße die Kamera nicht gleich weg, gerne gebe ich Dir Adressen für Online Abwicklungen. Da hast Du keine kostenintensive Mappenproduktion und die Kunden bestellen, garantiert!
Grüße aus Hameln
Matthias
Wir haben es selbst erlebt im Kindergarten.
Der Fotograf war da, Kinder vor einem hässlichen und dreckigen grauen Hintergrund und auf eine Bank gesetzt.
Solche Bilder möchte ich nicht, alles andere ist ja aber immer zu teuer.
Ich zahle für ein Bild lieber 50 € und as zeigt mein Kind wie es ist. Wie es lacht, sich freut oder gerade aussieht wie ne kleine Sau. Das ist doch dann mein Kind.
Aber diese Kinder die ängstlich oder traurig schauen, weil se darauf keinen Bock haben, dass möchte ich nicht.
Daher haben wir gesagt, wenn unser kleine das nicht möchte, dann mach ich das einfach selbst :P
Frau Dinkel rockt!
Ein toller Bericht mit tollen Fotos!!!
Einen „Profi“ zeichnet für mich unter anderem die Fähigkeit aus die Wünsche des Kunden zu erkennen, verstehen und auch umsetzten zu können.
Ein „Künstler“ macht sein Ding aus seiner Perspektive. Er schafft Neues, nicht nach den Konventionen die bisher gelten.
Wenn ich Deinen Bericht lese ist das Dilemma Eindeutig.
So schön ich Deine Fotos finde. Welche Oma hätte gern das Foto ihres Enkels auf dem die Schuhe anstatt dem Gesicht scharf sind. Oder, bei dem das Gesicht erst gar nicht zusehen ist da er aus dem Bild raus rennt.
LG Carsten
Bitte nicht falsch verstehen.
Wir suchen genau so eine Fotografin wie Dich für unseren Kindergarten.
Ca 50 Kinder im Freispiel als Gruppe und evtl im Portrait.
Meld Dich doch bitte bei mir wenn Du im Juni noch Termine frei hast??
Stefanie Hüther
My deutsch ist very poor. Aber auch als Kindergarten Fotograf habe ich die gleiche Erfahrung gehabt. Für mich habe ich einenzwischen losung gefunden. Das das nicht mein Hauptberuf sein soll.
Darf ich diese Artikel auf mein Blog teilen?
Bei uns läuft das so, wie du das beschrieben hast:
2 Termine und der ganze Kindergarten wird abgelichtet. Die fertige Mappe kostet 23 Euro und enthält ein Gruppenbild, ein Ganzkörperfoto und ein Portraitfoto in etlichen Ausführungen (groß, klein, Fotosticker). Mein Mann meinte, dass das Portraitfoto perfekt für einen Nachruf passen würde >.<
Gekauft habe ich die Mappe trotzdem, schon allein wegen der Gruppenbilder. Meine Tochter soll später eine Erinnerung haben. Auch zu meiner Kindeergartenzeit lief das schon so ab.
Schade eigentlich, denn mir gefallen deine Bilder viel besser und dafür würde ich auch gerne etwas mehr ausgeben.
So auch erlebt.
Auch Kinderquälerei. Durch Eltern, die wie von Sinnen ihre Kinder zu diesem Termin zerren, diese bestechen, bedrohen, beschimpfen und von mir erwarteten, nebenbei ein Familienbild zu fotografieren, was die Oma begeistern wird.
Dazu Eltern, die alles grundsätzlich zu teuer finden, die geschützte Vorschaubilder klauen, die Abzüge wackelig abfotografieren und dann später mit diesen verunstalteten Werken herumgehen und das als meine Arbeit präsentieren.
Überaus freche und mies gelaunte Menschen, die scheinbar kollektiv den Frust der ganzen Welt am Kindergartenfotograf auslassen.
Kindergartenfotograf kommt = anständiges Verhalten geht.
Auch im „normalen“ Terminbetrieb kann man an merkwürdige Kunden geraten. Aber doch eher selten (habe ich noch nie erlebt!), denn das Zueinanderkommen ist viel bewusster gestaltet und von einer entspannten Arbeitsatmosphäre geprägt. Alleine, Zeit zu haben, ein Traum!
Nun sind nicht alle Kindergarteneltern gemein und undankbar oder Diebe, auf keinen Fall! Und hektische, schreiende, Kinderzerrende Erzieher(innen) habe ich niemals erlebt.
Aber mein Fazit aus dem Versuch, so wie ich Bilder mache, auch im Kindergarten zu fotografieren:
Nein, vielen Dank. Meine psychische Unversehrtheit ist mir lieber. Und das ist kein lustiger Spruch, das ist völlig ernst gemeint.
Dieses Fazit habe ich mittlerweile von so vielen andere Fotografen gehört, die ambitioniert und fröhlich und mit einem guten Gefühl an diese Art der Fotografie herangegangen sind.
Nie wieder, sagen sie.
Das ist ja leider nicht nur bei den Kindergartenbildern so, sondern direkt nach der Geburt schon. Ich sag nur Babysmile. Alles ein Standard, es werden schon verschiedene Formate ohne Wahlmöglichkeit fertig angefertigt auch wenn man ganz klar vorher sagt, dass man das nicht will. Absoluter Standad, kein Abweichen möglich. Ganz schlimm, hab’s als Kunde erlebt und hätte ich gewusst, wie das abläuft hätte ich den Termin nicht wahrgenommen. Ich hab später eh meine Fotos von dem kleinen selbst gemacht.
Bitte genau so weiter machen! Auch ich habe als Kind die „Fototage“ in der Schule nicht ausstehen können. Und welche wunderbaren Bilder kommen bei der neuen Betrachtungsweise zustande! Rotznase, strubbelige Haare, matsch bekloddert, eingesandet, auch mal zerstritten und vor allem: gerne auch in Schwarzweiß – ich bin total begeistert! Und wenn ich mir das einzig noch vorhandene „offizielle“ Foto aus meiner Schulzeit ansehe: das bin ich nicht! Wie viel Freude macht aber ein so natürliches Foto vor allem später – und vor allem auch dem- oder derjenigen, die darauf abgebildet sind!
Im Kindergarten meines Sohnes war letztens auch wieder der Fotograf, der nach Schema F vorging. Es gab Mappen von den im Akkord fotografierten Kindern mit maskenartiger Hautbearbeitung. Soweit ich weiß nahm man entweder die gesamte Mappe oder gar kein Foto. Kostenpunkt pro Mappe: 19 Euro. Ich habe mein Kind gar nicht erst fotografieren lassen. Ich habe mich aber mit Müttern unterhalten, die die Mappen genommen hatten, obwohl ihnen der Preis eigentlich zu teuer erschien und die Bilder ihnen auch nicht gefielen. Ok, 19 Euro für solche „schlechten“ Bilder sind wirklich 19 Euro zu viel, aber was erwarten die Eltern denn für den Preis? Das der Fotograf sich individuell für jedes Kind Zeit nimmt und danach die Bilder individuell bearbeitet? Und das ganze dann für unter 19 Euro? Solche Preise (die ja wie eben geschrieben den Eltern schon zu teuer waren) sind nur über große Mengen für den Fotografen machbar. Das Eine schließt das Andere aus! Schade, dass das viele mit der heutigen „Geiz-ist-geil“-Mentalität nicht verstehen können. Ich denke aber, das dieser Preisverfall auch etwas damit zu tun hat, das das einzelne Foto an Wert verliert, seitdem in jedem Handy eine Kamera eingebaut ist (und auch ständig genutzt wird) und auch eine DSLR für fast jedermann erschwinglich geworden ist.
Auch wenn ich den Artikel erst jetzt lese, finde ich den ganzen Aufwand den du betrieben hast wunderbar. Weil auch Kinder etwas Einzigartiges sind.
Und die besten Bilder sind nicht die Gestellten.
Leider gibt es in der heutigen Zeit nur mehr sehr wenige die das zu schätzen wissen.
Aber man kann froh sein, dass es noch Personen gibt die sich stets bemühen etwas nicht alltägliches abzuliefern.
LG
joachim
Ein äußerst spannender Einblick in diesen speziellen Bereich der Auftragsfotografie. Schön und traurig zugleich. Traurig, dass die Passion für authentische Fotos nicht von allen Seiten anerkannt wurde. Schön, dass die Fotografin sich ihre Leidenschaft davon nicht zerstören ließ.
Blogartikel dazu: Schul- und Kindergartenfotografie: Langweilige Kinder | ivy.at
Hallo ;
Recht hat sie. Bin seit 25. Jahren nur Kindergartenfotograf ! Keine Schulen wegen der Logistik.
Ich baue Collagen -eine kleine Geschichte auf ein A4 Blatt. Großer Aufwand mit bis zu 2000 Bilder pro Kita. Umsatz ok ! Trotzdem kann ich davon nicht leben.
Ich glaube in ein Paar Jahren ist in den Kitas kein fotografieren mehr möglich.
Zusatzbelastung des Personal , Elternvertreter 1000 Meinungen; Datenschutz usw. Das wird sich die Kitaleitung nicht mehr antun:
foto mischa
Das ist ein wunderbarer Artikel und ich musste manchmal mit dem Kopf schütteln..
An anderen Stellen habe ich eine Gänsehaut bekommen..
Es ist traurig zu sehen wie manche Eltern ticken…ich meine es ist doch viel schöner die Kinder in ihrer gewohnten Umgebung zu sehen als wie „Hühner auf der Stange!“
Meine Tochter ist 2 Jahre und ich habe vor kurzem Bilder bekommen von der Krippe in der genau diese Art von Massenabfertigung stattfindet und ich bin schockiert über die Gesichtsausdrücke von meiner Kleinen…da wird nicht gelacht da wird nicht gegrinst da ist ein Gesichtsausdruck der mir verrät, dass sie eher angepisst war..böse und missgelaunt schaut…ich frage mich: Wer möchte sowas sehen???? Ist es nicht viel schöner wenn ein Kind auf dem Trampolin springt und lacht vor lauter Freude?
Auf dem Gruppenfoto von ihr lacht kein einziges Kind! Alle schauen trist und genervt von dem „Programm“…das kann es doch nicht sein….
Da sind ja meine selbstgemachten Bilder tausend mal schöner…
Und ich finde für professionelle Bilder muss man auch mal tiefer in die Tasche greifen denn das Geld ist es auch Wert!!!
Hab mir mal die Kommentare durchgelesen,…
Als erstes ein wunderschöner Artikel der den Nagel auf den Kopftrifft. Ich bin selber Papa und kenne die Kindergarten und Schulfotografen „Arbeit“.
Ich Fotografiere jetzt seit 8 Jahren Hobbymäßig und habe in dieser Zeit viele seltsame Dinge erlebt wie sicherlich jeder hier.
Warum Hobby warum machst du das nicht zum Beruf, höre ich immer wieder.
Ganz einfach: „ich habe Kinder die nichz bei mir leben, ich hbe hier eine Patchworkfamilie und wir müssen Leben. In zeiten wo die Agenturen nur so mit ihren Dumpingpreisen aus dem Bodenschießen lohnt sich da Handwerkskammer eintrag, Gewerbe anmelden etc. um dann nach Möglichkeit alle zu Unterbieten für einen Auftrag der dann statt Schwarze Rote Zahlen schreibt.
Andererseits wurde mir auch schon wie hier in den Kommetaren gesagt: Du machst das Geschäft Kaputt.
Mach ich das? Warum? Ich habe mir das Fotografieren selber beigebracht, mister Xyz hat es gelernt.
Ich schließe Auftragsarbeiten grundsätzlich aus, das heisst ich nehme keine Aufträge an.
Ich vermittel zu Berufsfotografen wenn es um Hochzeiten Taufen etc geht.
Ein Berufsfotograf der sich durch Hobbyfotografen in seinem Geschäft beeinträchtigt sieht sollte an sich Arbeiten denn es ist SEIN Job bessere Arbeiten zu liefern.
Ich habe noch keine Mahler Firma gesehen die Rumjamert das man Tapeten und Farbe und das Werkzeug frei kaufen kann und noch keinen Jammern hören das die leute die Umziehen ihre Wohnung selber Renovieren oder von Bekannten und freunden Renovieren lassen wenn sie es selber nicht können.
Warum? Weil er weiß das er es Schneller und Besser kann und die Großen Aufträge bekommt.
Also Jammert nicht über Hobbyfotografen, sondern überzeugt mit euren Arbeiten.
Eltern sind nicht dazu Bereit 300 € für Fotos zu Bezahlen, oh das wären sie sicherlich wenn sie nicht auch wie ihr mit sehr wenig Geld auskommen müssten. Ca. 1200 € Netto Verdient eine Erzieherin, ich verdiene ungefähr das selbeNetto im Sicherheitsdienst.
Ihr Rechnet auf der Fotografen Seite rechnen wir doch mal anders:
1200€
Miete – 650 €
Strohm 100 €
750 Euro OHNE Versicherungen etc. an Ausgaben nehmen wir die mit dazu weil es in einer Rechnung unten auch Aufgeführt war. Sagen wir 35 Euro Haftpflicht, 50 Euro Haftpflicht Auto bei Monatlicher Zahlung.
835 Euro Ausgaben
1200-850= 350€ Zum Leben und dann kommt der Fotograf der 300€ will. Dann nehme ich einfach keine Bilder und frage lieber den Hobbyfoografen, der macht auch Schöne Bilder vielleicht nicht so Perfekte aber Schöne und denn steck ich dem 30 Euro zu, er freut sich ich freu mich alles ist gut.
Ich finde es immer wieder Interessant was manche Selbständige Glauben was ein Arbeitnehmer so im Monat Verdient.
Klar kostet Super Arbeit Geld, aber die muss man sich erstmal leisten können, die Hobbyfotografen machen absolut NICHTS Kaputt sie Bedienen in der Regel einen Markt den die Berufsfotografen nicht Bedienen können, weil es sich auf beiden Seiten nicht Rechnen, und vielelicht lässt Frau Mayer die noch nie vor einer Kamera gestanden hat sich bei Waldemar Klingenberg Fotografieren und ist so überzeugt das sie Spart und dann zum Berufsfotografen geht.
So genug die gegenseite Präsentiert, seit froh das es uns Hobbyfotografen gibt.
ps: Ich überlege ob ich mich selbständig machen soll seit 2 jahren…vielelicht nächstes Jahr.
Der Artikel macht nachdenklich und gibt eine bestimmte Meinung wieder.
Ich scheine dann wahrscheinlich die einzige Mutter zu sein, die gestellte Fotos bevorzugt. Die „Draußen-Spiel-Fotos“ habe ich selber auf meinem Handy. dafür brauche ich keinen Fotografen. Ich finde es toll, wenn Fotografen in den Kindergarten oder Schule kommen und da eben mal andere Bilder machen, die man selber nicht machen kann.
Ich brauche keine Bilder von meinen Kindern wie sie im Matsch spielen. Wenn ich dafür zahlen soll, dann mache ich das gerne, aber dann bitte mit allem drum und dran… warum nicht? Sieht doch auch nett aus wenn das Kind sauber ist, nette Klamotten an hat und mal schön lächelt?
Bin ja deswegen altmodisch oder unmodern? Ich verstehe diese Welle der Natürlichkeit nicht.
Würde mich über feedback meiner Frage und Gedanken freuen.
Gruß
Alexandra
Liebe Alexandra, Sie sind nicht die einzige Mutter, die gestellte Fotos bevorzugt. Traurig stellte ich auch fest, dass in den letzten Jahren die Tendenz immer weiter um sich gegriffen hat, dass die grosse Merheit der Kitafotografen, gerüstet mit Schlagworten wie „spontan”, natürlich”, „authentisch”, „im Freien erwischt”, ohne nur das unterste Niveau des Berufsbildes zu liefern, Fotos wie am Fließband herstellen, welche, anders kann man das nicht sehen, mit einem besseren I-Phone hätten von den Eltern selbst jederzeit gemacht werden können.
Zeit und Mühe gespart, versuchen sie, Mängel der Qualität durch Quantität zu kompensieren, das Endergebnis sind mehrere Dutzend völlig uninteressante Fotos in der gleichen Machart.