16. November 2011 Lesezeit: ~2 Minuten

Minimal 100: Ein Foto-Projekt mit dem iPhone

Vor ungefähr vier Wochen hatte ich eine Idee. Warum nicht mal eine Serie mit dem iPhone machen? Das Thema war schnell gefunden, nämlich „minimal“. Spontan gefiel mir die Zahl einhundert. Schwarzweiß sollten die Foto sein, um den Minimal-Charakter zu unterstreichen.

Also begann ich, mit jedem Bild von 100 runter zu zählen. Bildtitel waren also auch schon fertig. Mit „Minimal 100“ ging es los und endete bei „Minimal 1“. Es war eine lange Reise, aber ich habe viel gelernt.

Denn ich bin jemand, der gern über längere Zeit ein Thema verfolgt. Minimal, damit verbinde ich viel Gutes. Ich mag einen minimalen Desktop, eine minimal ausgestattete Wohnung und minimales Design. Minimale Fotografie ist da das Sahnehäubchen, doch ich musste erst einmal lernen, die Sahne zu schlagen.

Nach den ersten zehn Bildern fragte ich mich ernsthaft, was das denn jetzt schon wieder für eine Idee war. Fünfzig hätten doch auch gereicht! Ich hatte schon fast keine Lust mehr, doch ich entschied mich, das Ding jetzt durchzuziehen. Einfach aus Prinzip.

Es hat sich gelohnt. Über die Dauer der Zeit hatte ich den Eindruck, dass meine Minimal-Fotos besser wurden. Ich bekam einen Blick für Strukturen, natürliche Kontraste und fand an vielen Stellen, die ich zuvor nie beachtet hätte, die besten Fotogelegenheiten.

Auf Instagram, der iPhone-App sieht das Ergebnis so aus wie folgt. Ich habe versucht, das Instagram-Design mit der Aufreihung der Fotos zu übernehmen. Verzeiht mir, dass es nicht ganz akkurat ist in der Reihenfolge.

   

Auf Twitter wurde ich gefragt, ob es ein Nachfolgeprojekt geben würde. Ich glaube schon. Doch bis dahin genieße ich es einfach, ganz ohne Restriktionen das zu fotografieren, was mir im Alltag begegnet.

47 Kommentare

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  1. schöne Idee… viele unterschiedliche Strukturen…
    Eine chronologische Reihenfolge wäre nicht verkehrt gewesen, damit man deine Fortschritte („Ich bekam einen Blick für Strukturen, natürliche Kontraste und fand an vielen Stellen, die ich zuvor nie beachtet hätte, die besten Fotogelegenheiten“) hätte erkennen können.
    Aber auch so gelungen. Ich nehme an, bei deinem Iphone handelt es sich um ein 4g?

    Beste Grüße, Julian

    • Hey Julian. Nun, die Reihenfolge ist von oben nach unten in der Zeitabfolge verkehrt, heißt, die ersten Fotos sind weiter unten, die letzten ganz oben. Stimmt nur manchmal nicht 100% in der Reihenfolge der Bilder pro Linie. Die Fotos habe ich mit dem 3Gs und mit den iPhone 4 gemacht.

  2. Witzige Idee – und man lernt wahrscheinlich wirklich was dabei, da man sich in dem Format aufs wesentliche reduzieren und fokussieren muss.

    Spontan hätte ich einen Erweiterungsvorschlag: Die Bildertabelle wirkt auf mich wie Memory. Wie wäre es, Bilderpaare zu bilden, die sich in ihrer Aussage widersprechen, ergänzen … ?

    LG
    Oliver

  3. Hey, cooles Projekt. Wirklich mal ne gute Idee und Umsetzung mit dem IPhone. Die meisten Handyfotos habe ich bereits übersehen. Meistens läuft es doch eher auf rumgeknipse heraus.
    Aber die Serie ist echt toll geworden. Hm, echt ne gute Idee. Könnte man mal nachahmen :)

  4. Gratulation zu dem Durchhaltevermögen ;-) Sind sehr schöne Ergebnisse dabei rumgekommen!
    War sicherlich nicht einfach, hatte nach meinem 50 Tage mit 50mm Projekt erstmal die Schnauze voll gehabt, suche aber bereits wieder nach neuen Herausforderungen *fg*
    Bin gespannt auf deine neuen Projekte!

    Internette Grüße
    Thomas

  5. auch von mir respekt und lob. macht einfach freude, sich den block von 4 x 25 bildern auch und gerade im gesamten anzuschauen.

    bei deiner aussage zum minimalismus musste ich schmunzeln, da ich mich hier deutlich wiederfand.

  6. Und die hast du wirklich alle mit dem iPhone gemacht? Vielleicht solltest du dafür mal einen Twitter oder FlickR Bilder Wettbewerb ins Leben rufen. Dann kann auch der gemeingefährliche iphone User seine Kunstwerke zum besten geben. Ich würde das ganze Promoten….

    Msc

  7. Da sind ein paar echte Schmuckstücke dabei. Aber am besten gefällt mir der Collage-stil. Das rockt.

    Das Konzept ist auch super, sowas sollte ich mir auch mal vornehmen, völlig zwanglos. Das iphone als Immerdabei-Kamera mit akzeptabler Qualität scheint allerdings eine Voraussetzung zu sein ;-) (iweder ein neuer Anreiz zur Anschaffung…).

    • Hey Martant! Jo, ich bin auch zufrieden mit der Kameraleistung. Aktuell habe ich das 4er iPhone und für solche Projekte, die quasi nebenher laufen, ist es genau richtig. Zwar kann ich damit keine riesigen Drucke erzeugen, aber das will ich ja auch nicht. Danke für Dein Feedback!

  8. Eine inspirierende Idee. Leider ist mir bisher ein solches Projekt nicht eingefallen.

    Ich schließe mich einem Vorredner an: Eine chronologische Reihenfolge hätte die „Fortschritte“ deutlicher gemacht, von denen Du geschrieben hast. Aber auch so ist es eine sehenswerte Serie!

    Gruß,
    Carsten

  9. Solche Projekte finde ich großartig, und die Bilder wirken.

    Ich habe gerade mit einem ganz ähnlichen angefangen, nenne es „33×3“: Drei Fotos am Tag, auch mit dem iPhone. Eins um 09:00, eins um 12:00, eins um 19:00 Uhr. Ergibt 99 Bilder. Ich bin gespannt, vor allem, ob ich wirklich durchhalte… :-)

  10. Hi Martin, die Serie gefällt mir total gut. Nun, mit dem 4S, kann ich auch endlich brauchbare Fotos mit dem iPhone aufnehmen, aber das braucht ein wenig Übung im Handling und du bist da schon ganz weit vorn :-). Allerdings würde mir das eine oder andere Bild ohne den Kontext nicht mehr so ganz gut gefallen, z. B. die Rauhfasertapete, die kommt nur in der Serie gut.

    Danke dafür, das hat mich inspiriert :-)

  11. Ich finde es immer wieder erstaunlich, welche Ergebnisse sich mit minimalem Equipment erzielen lassen. Meines Erachtens führt die Reduktion aufs Wesentliche zu ganz neuen Sichtweisen. Diese sind die Ursache für die erstaunlichen Ergebnisse. Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht, in dem ich nur meine Immerdabeikamera (Canon Powershot S95) bei einem einwöchigen Urlaub in Wien dabei hatte. Das Ergebnis waren Bilder ganz anderer Art, als ich sie sonst mit meiner DSLR fabriziere. Der Schwerpunkt bei der Fotografie mit einem Boliden liegt auf der Perfektion. Dabei geht m.E. ein wenig Spontanität verloren, die man mit reduzierter Technik wieder entdeckt. LG Cornel

  12. Ganz toll gemacht.
    Das faszinierende ist ja, dass die begrenztheit des equipments die eigentliche herausforderung ist. Man ist gezwungen, unter diesen bedingungen das optimale zu produzieren.
    Ich hab schon vor vielen jahren ähnliches mit der Polaroid SX70 gemacht, das quadratische format und die spezifische farbwiedergabe machte dieses system sehr sexy und iconic.
    Habe vor kurzem mein erstes smartphone bekommen (HTC HD7). Plötzlich kam mir die idee, mal sehen, was das ding hergibt. Es entsteht dann fast sowas wie eine addiction, man sieht plötzlich überall motive und bekommt auch einen sinn, was gut funktioniert oder nicht.

    Ich habe einfach drauf losgeschossen, es war in diesem sinne kein ‚projekt‘, in irgendeiner weise definiert.

    Nun versuche ich, einige der mobile photos mit der grossen kamera zu reproduzieren. Mal sehen, was dabei rauskommt.

  13. Hervorragende Umsetzung einer hervorragenden Idee!
    Das bestätigt meine Meinung, dass auch in der Fotografie meist weniger mehr ist ;-)
    Mir gefallen aber auch viele der einzelnen Motiv durch ihre Schlichtheit sehr gut. Als Serie wirken sie allerdings durch den grafischen Effekt noch besser.

    MFG
    Bernd

  14. so als mosaik funktionieren die bilder sogar. einzeln wären die wahrscheinlich alle zu banal. aber so… joa.
    und was man an dem projekt auch sieht: es braucht keine teure dslr, um quadratische s/w-fotos zu machen. :)

  15. Danke! Mein Input der Woche. So schaff ich es, trotz umfassender Semesterarbeiten nebenher noch fotografisch-kreativ zu sein. Ich leih mir einfach deine Idee und mach eine ähnliche Collage. Hab heut schon angefangen und bin richtig glücklich damit :)