04. Mai 2019

Frauen, die Drohnen fliegen

Als die australische Fotografin Serena Coady vor einigen Jahren die Drohnentechnologie für sich entdeckte, war sie schnell begeistert, merkte aber auch, dass Frauen in diesem Genre auf Onlinesammlungen unterrepräsentiert sind. Um dem entgegen zu wirken, startetet sie den Instagramaccount @dronegirls_ und versammelte hier die Luftbildaufnahmen von Frauen*.

Sie selbst schreibt dazu:

Das Problem bei diesen vorwiegend männlichen Gruppen ist, dass sie bei dem bleiben, was sie kennen. Da sie sich in männerdominierten Kreisen bewegen, begegnen ihnen größtenteils Inhalte von Männern. Und solange sie nicht bewusst jenseits ihrer gewohnten Kreise nach Inhalten Ausschau halten, werden ihnen natürlich all die sehenswerten Arbeiten von Frauen entgehen.

See im Wald von oben

© Serena Coady

Straße durch einen Wald von oben

© Frieda Berg

Klippen von oben

© Serena Cody

Weg am Strand von oben

© Amber Cree

Burg

© Becca Alves

Bunte Häuserdächer

© Alina Ruyda

Mensch auf einem zugefrohrenen Seee liegend von oben

© Alina Rudya

Die kleine Gruppe wuchs schnell und versammelte bald Bilder herausragender Frauen* der Drohnenfotografie aus der ganzen Welt. So wurden Firmen und zuletzt auch der Verlag Riva auf sie aufmerksam. Das Buch „Wie Frauen die Welt sehen“ erschien im letzten Monat und zeigt Aufnahmen von elf Fotografinnen.

Informationen zum Buch

„Wie Frauen die Welt sehen“ von Serena Coady
Sprache: Deutsch / Englisch
Einband: Hardcover
Seiten: 160
Maße: 19,5 x 24,5 cm
Verlag: Riva
Preis: 19,99 €

16 Kommentare

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  1. Weibliche und männliche Drohnenfotografie. Ich weiß nicht… Mag sein, dass ich noch nicht genügend Drohnenfotos gesehen habe, um Unterschiede auszumachen.
    Generell bin ich immer froh, wenn ich erstmal nicht weiß, wer ein Foto gemacht hat, um Voreingenommenheiten erst gar keine Chance zu geben.

  2. Pffff….da bin ich erstmals ein wenig baff.
    Ist das nicht egal, ob Männer oder Frauen fotografieren ??
    Manchmal wundere ich mich schon über die „heutige Zeit“.
    Wenn dieses Thema („Frauen, die Drohnen fliegen“) von einem Mann aufgegriffen wird, könnte er als ein sexistischer Macho (leicht übertrieben, aber trotzdem) dargestellt werden.
    Macht das eine Frau, dann ist das heutzutage natürlich ein „must-seen“, weil man ja eben nicht als solcher bezeichnet werden will.

    Mir persönlich ist es vollkommen egal, wer ein Foto macht und wie es gemacht wird.
    In erster Linie muss es mir gefallen oder etwas in mir bewegen.
    Dann erst möchte ich mehr über den Fotografen (männlich oder weiblich oder was auch immer) erfahren und die Technik, die dahintersteht.

  3. Mich wundert es, dass man selbst beim Thema Drohnenfotografie das Genderthema wiederfindet. Für mich ist es nicht plausibel, warum von Interesse sein soll, wer das Foto gemacht hat. Und in diesem Zusammenhang sehe ich auch keine Tendenz, dass Frauen in irgendeiner Form „ausgeschlossen“ werden. Ein gutes Foto ist ein gutes Foto, ob von m/w oder d gemacht.

    Ich fände es genauso skurril, wenn es eine „Bewegung“ „weddingboys“ geben würde, die zeigt, wie Männer Hochzeiten fotografieren.

    Die hier gezeigten Fotos sind schön, aber unterscheiden sich aus meiner Sicht eben nicht von Drohnenfotos von Männern und das ist gut so.

  4. OK, als Fotoprojekt würde ich das ja noch durchgehen lassen… ;-))
    Leider bleibt festzustellen, dass die Frauen selbst einen großen Anteil daran haben, dass im Loslösen aus altbackenen Sichtweisen und Gewohnheiten kaum Fortschritt erkennbar wird. Wer heutzutage als Frau (und auch als Mann!) etwas Sinnvolles findet an Frauenparkplätzen, Frauenbeauftragten, oder vielleicht auch Frauendrohenfotografen, wirkt einer Emanzipation entgegen und erklärt sich meines Erachtens selbst zur Randgruppe. Die Fotos selbst sind allerdings wirklich klasse.

    • Sich und die eigene Position sichtbar zu machen bedeutet also, sich selbst zur Randgruppe zu erklären und letztlich selbst schuld an der eigenen Position zu sein??

      Frauenbeauftragte sind nicht sinnvoll?

      Drohnenfotografinnen sind gegen Emanzipation?

      Ich glaube es wäre viel gewonnen, wenn Männer* nicht nur über die Sichtbarkeit von Frauen in Bereichen nörgeln, sondern bestimmte Phänomene *ohne* solchen Aufwand von anderen selbstständig als Probleme erkennen und — ungeachtet ihres Geschlechts — an Lösungen arbeiten würden. Eine Lösung kann auch sein, das einfach mal mehr zu besprechen — auch unter männlichen Kollegen und in der Öffentlichkeit (wie hier).

      • Du darfst auch gern etwas inhaltliches zu den Bildern schreiben, statt dich letztendlich über die Geschlechterfrage bei dem Beitrag zu echauffieren. Das würde doch vielleicht genau dazu führen, dass wir uns mehr auf die Bilder, als über Geschlechter unterhalten.
        Und wir hätten nettere Kommentare hier als solche unterschwellingen Anfeindungen.
        Wäre das nicht in deinem Sinne?

  5. Nein, es ist nicht egal, wer ein Bild macht, auch wenn das einige hier erst mal pauschal so behaupten mögen.

    Unterschiedliche Personen haben vor dem Hintergrund ihrer eigenen Merkmale und Zugehörigkeiten Zugang zu bestimmten Gruppen oder Feldern. Eine Fotografin, die das Leben von Sexarbeiter_innen fotografiert wird anders mit Menschen interagieren, als das ein männlicher Fotograf tut. Ein weißer Star-Fotograf wird anders von Alltagsdiskriminierung reden können und sie in Bilder fassen, als z.B. ein schwarzer / person of color das tun würde. Ein ziemlich unhinterfragt „normaler Typ mit Drohne“ wird aufgrund seines Geschlechts vermutlich ganz anders mit „Technik“ assoziiert, wahrgenommen und angesprochen, als das eine Frau, die letztlich genau das selbe macht.

    Ich fände es schön, wenn hier mal ein bisschen weiter selbst reflektiert wird, als pauschal zu sagen, dass das alles irrelevant wäre. Insbesondere als Mann* in diesem Bereich denke ich, dass das eine ganze Portion Perspektive auf Dinge fehlt — und letztlich diskutiert dass dann hier genau die Personengruppe, die aus der eigenen Perspektive gerade *nicht* berichten kann, wie es so als Frau in der Drohnenfotografie ist und wie man als Frau in diesem Bereich wahrgenommen wird (mich eingeschlossen).

    Ich finde es gut, dass diese Perspektiven-Frage einfach mal öfter im Hinterkopf steht durch verschiedene Artikel hier. Die Bilder hier sind meiner Meinung nach übrigens ziemlich beeindruckend. Eine tolle Auswahl — gern mehr davon!

    • @justus
      Zu den Bildern : Dronenfotos, die nicht anders sind als andere auch, schön anzugucken. Warum sollten sie auch nicht gut sein, Frau macht die nicht besser oder schlechter als Mann. Warum sollte es da Unterschiede geben? Ich sehe keine. Und wäre es auch nicht Klischeehaft, welche hineinzuinterpretieren?

      Zu Deinem Hinweis an mich: der Aufhänger des Artikels macht um nichts einen riesigen Aufhänger. Wenn man das sagt, echauffiert sich noch niemand, außer Du über Kritik.

  6. Es stimmt, im Grunde geht es um die Fotos, bzw, es sollte um die Fotos gehen. Aber mal ganz ehrlich, „nur“ um Fotos gehts schon im Ausgangstext nicht, und in der Arbeit der Fotografin auch nicht. Eine Frauendrohnengruppe hilft da nur bedingt, finde ich. Mich wundert es daher nicht, wenn so Sätze wie: „..Das Problem bei diesen vorwiegend männlichen Gruppen ist, dass sie bei dem bleiben, was sie kennen…“ auch Äußerungen lostreten, wie sie sich hier finden. Aber vielleicht ist das ja der Kern der Absicht. Dann wäre die Rechnung ja aufgegangen.