Nizwa – die alte Hauptstadt des Omans bietet noch einen etwas traditionelleren Blick auf das kleine Land am unteren Rand der arabischen Halbinsel. Leider kann ich nicht allzu viel über den Oman erzählen. Während des Sommers bin ich eigentlich jede Woche damit beschäftigt, Hochzeiten zu fotografieren. Jetzt kam es aber zu dem glücklichen Zustand, dass ich Ende September ein Wochenende frei hatte. Da haben meine Frau und ich entschieden, spontan für ein paar Tage in den Urlaub zu fliegen und einfach mal nix zu machen.
Nach kurzer Recherche haben wir uns für den Oman entschieden. Warum? Keine Ahnung. Aber die Berichte im Internet sprachen von einem guten Reiseziel. Also haben wir kurzentschlossen die Tickets gebucht und schon ging es ab Richtung arabische Halbinsel. Ich wollte dort eigentlich auch nicht fotografieren, da noch Tausende Hochzeitsbilder bearbeitet werden mussten. Aber es steckt mir einfach im Blut und ich kann nicht anders.
Ich habe geschaut, was es neben den bekannten Souqs und Moscheen Typisches im Oman gibt. Da bin ich auf den hier gezeigten Viehmarkt gestoßen, der jeden Freitag in den frühen Morgenstunden in Nizwa stattfindet. Also habe ich in unserem Hotel in Muskat noch kurzfristig einen Wagen inklusive Fahrer organisiert. Hier musste ich ein bisschen verhandeln, da ich so früh wie möglich beim Markt sein wollte, um den geführten Touren ein bis zehn Schritte voraus zu sein. Wir konnten uns dann auf halb sechs Uhr morgens als Abfahrtszeit einigen.
Die Fahrt durch die Wüste des Omans dauerte knapp eineinhalb Stunden. Ich war dann kurz vor sieben Uhr in Nizwa und das war keine Minute zu früh. Die Händler*innen waren schon alle vor Ort und es wurde bereits lautstark um die Preise gefeilscht. Die Menschen führten ihre Schafe und Ziegen vor den Augen der interessierten Kundschaft immer wieder im Kreis bis jemand anbiss.
Es ist für mich immer wichtig, einen genauen Einblick in die Vorgänge zu bekommen. Da ich kein Arabisch spreche, war es für mich nur logisch, mich sowohl auf die Ebene der Handelnden als auch der Kundschaft zu begeben und so alle Seiten zu fotografieren. Hierzu mischte ich mich immer direkt unters Volk, um das Erlebnis auch für mich körperlich zu machen. Ich wurde mehrmals von den Tieren angerempelt und auch meine Kamera hat den einen oder anderen Hornstoß abbekommen. Aber das muss das Zeug abkönnen.
Ich hoffe sehr, dass sich durch die Bilder das Gefühl einstellt, dabei gewesen zu sein. Es hat sich übrigens gelohnt, so früh aufzustehen. Gegen neun Uhr – als der Markt eigentlich schon fast beendet war – kamen dann die anderen Tourist*innen mit ihren Reiseführern. Da war ich dann aber schon wieder auf dem Rückweg ins Hotel, wo ich den Rest unseres Kurztrips genossen habe. Einen etwas ausführlicheren fotografischen Bericht zum Markt findet Ihr auf meiner Webseite.
Sehr intensive Fotos – gerade durch die weite Brennweite. Wirklich gelungen.
Vielen Dank.
Schöne, intensive Bilder!
Mir ging es einmal ähnlich mit traditionelle Hahnenkämpfen in Indonesien; morgens um 8.00h gings los, nur Einheimische; ab 10.00h dann vereinzelt(!) ein paar Touristen, da war aber alles schon vorbei…
Danke fürs Zeigen.
Vielen Dank. Genau aus dem Grund werde ich nie ein Freund der Pauschalreise :-).
Schöner Artikel, Tolle Fotos, Danke fürs Zeigen!
Oben ist von Händler*innen die Rede ->
Gab es wirklich beides? Man sieht ja durchaus verschleierte Frauen(bzw man muss vermuten das es welche sind), aber haben die aktiv gehandelt? oder waren die nur „Beiwerk“ für ihre Männer?
Zumindest im innerern Kreis haben nur die Männer gehandelt. Es waren viele Frauen außenrum. Ob diese jetzt auch gehandelt haben, kann ich leider nicht genau sagen.
Wirklich super Tobias. Ich mage deine Reisfotos wirklich sehr gerne.
Danke David :-)
Classic K14 Preset-Liebe! <3
;-)
Genau nach so einem Bericht habe Ich hier lange gewartet. Die Bilder ziehen mich förmlich ins Geschehen. Die Bilder sind wunderschön und erzählen eine tolle Geschichte ohne viele Erklärungen! Bravo!
Vielen Dank Frank :-)
Farben, Stimmung, Komposition. Ist einfach stimmig. Mir machts richtig Spaß, die Bilder anzuschauen. Mit am stärksten finde ich die Nr 7, 11 und 13, weil da Nuancen des Zusammenlebens über das Handeln des Viehs sichtbar werden. Ebenso Nr 14.
Gefällt mir sehr, danke für’s Zeigen der Reportage!
Vielen Dank Sebastian :-)
Ich finde, anders als Sebastian oberhalb, die Stimmung (im Sinne von: Lichtstimmung) nicht so gut.
Die Fotos sind exzellent. Man merkt, dass du ein routinierter Hochzeitsfotograf bist.
Aber das Licht verwirrt mich. Wenn ich diese Bilder mit Bildern von beispielsweise Steve McCurry oder ganz besonders mit Bildern von Gueorgui Pinkhassov vergleiche: bei denen ist das Licht „available light“. Ich denke, hier war immer ein Aufhellblitz im Spiel, oder?
Nicht mein Geschmack, wenn es um die Stimmung geht. Als Hochzeitsfotograf macht man das so, weil der Kunde es so will, aber privat würde ch mir die Freiheit nehmen, „ganz andere Fotos“ zu machen, auch auf die Gefahr hin, dass im Gegenlicht weniger Detail sichtbar wird oder dass die Bilder hier oder da mal etwas unterbelichtet werden.
Trotzdem: insgesamt sehr sehenswerte Fotos. Vielen Dank.
Hallo Jürgen,
danke für deinen Kommentar und nein, ich benutze keine Blitze. Auch bei meinen Hochzeiten packe ich diesen – wenn überhaupt – erst spät am Abend auf der Tanzfläche aus. Auf Reisen immer ohne Blitz. Hier war es der Fall, dass so gut wie jeder eine weiße Dischdascha anhatte. Also liefen überall lebende Reflektoren rum. Da kann es schon den Anschein erwecken, dass hier geblitzt wurde.
Das ist ja interessant! Lebende Reflektoren!
Danke für die Info. Hätte ich so nicht eingeschätzt, ich war am Schwanken ob du Blitze oder Reflektoren mit in den Urlaub nimmst.
Also bei McCurry meine ich nicht die Portraits, sondern Bilder wie dieses:
http://photogrvphy.com/steve-mccurry-india/
In Indien bin ich nächstes Jahr. Mal schauen was ich da rausholen kann ;-) . Ansonsten arbeite ich nicht viel anders als McCurry. Bevorzugt früh morgens und abends. Und immer viel mit den Menschen reden :-).
Wow! Einfach wunderbar!
Danke Philipp :-)
Richtig nais !
Verdammt nah dran <3
Danke Oliver :-)
Tolle Bilder – stimmt, der Weitwinkel macht sie aus.
Danke Hendrik. Alles über 35mm ist Tele ;-)
Toller Beitrag! Und wunderschöne Bilder! Darf ich fragen, welche Ausrüstung sie in dieser Situation nutzen? Genial zeichnende Weitwinkelobjektive! Danke sehr! Viele Grüsse
Hallo Michael,
vielen Dank. In dem Fall sind alle Bilder mit einer Sony A9 und einem 16-35mm f 2.8 entstanden.
Danke! Wirklich toll!
Blogartikel dazu: Diese Woche: Von Unterwasser bis zu schwindelerregenden Höhen | Spuelbeck.net