05. Oktober 2018

Be Hers Be Mine – Buch über eine Leihmutterschaft

Nach acht Jahren und endlosen Versuchen, ein Kind zu bekommen, entscheiden sich Andreas und Jasmin aus der Schweiz, ihr Kind von einer Frau aus den USA austragen zu lassen. Ihr Sohn Levi wird durch eine Leihmutterschaft geboren – er ist genetisch ihr Kind, wächst aber im Bauch von Beth heran. Beth möchte Leben schenken, wo sonst keines entstehen kann.

Andreas und Jasmin trafen diese Entscheidung, nachdem sie alles versucht hatten: Embryonentransfer, Hormonbehandlung, Eizellenentnahme, Samenspende, zwölf Vollnarkosen. Als nichts davon zur Schwangerschaft führte, hegten sie Adoptionspläne. Sie hatten immer wieder Hoffnung und scheiterten doch unzählige Male. Sie fühlten sich betrogen von ihren eigenen Körpern und trauten sich nicht einmal, mit engen Freund*innen darüber zu sprechen.

In der Leihmutterschaft liegen der Ursprung der Menschheit – die Fortpflanzung – und die moderne Wissenschaft so dicht beisammen. Die Idee, ein Kind im Labor zu zeugen und es in einer anderen Frau aufwachsen zu lassen, zwingt uns zum Nachdenken über Medizin, Ethik, Philosophie und das Gesetz. Deshalb wollen wir ein Fotobuch namens „Be Hers Be Mine“ veröffentlichen, in dem wir die Geschichte von Jasmin und Andreas erzählen und damit ein Gespräch über dieses kontroverse Thema ermöglichen.

Im Buch „Be Hers Be Mine“, das aktuell über ein Crowdfunding finanziert wird, kombinieren wir Elemente von Reportagefotografie, Portraitfotografie, Archivbildern, Interviews und Dokumente, um dem Thema Tiefe und eine größere Tragweite zu geben. Verschiedene Erzählstränge begleiten durchs Buch. Wir wählen einen offenen Ausgang und eine künstlerische Herangehensweise, weil wir denken, so die Komplexität des Themas am besten hervorheben zu können. Das Buch wird auf Englisch mit deutschen Übersetzungen erscheinen.

PärchenportraitEin leeres Bett

Zwei Frauen in Abendkleidern laufen durch eine Winterlandschaft

Landschaft

Zwei Menschen in steriler Kleidung

Eine FrauEin Haus von einer Laterne beschienen
Ein Pärchen umarmt sichEine Frau mit einem Baby auf dem Bett

Wir waren zu Levis Geburt anwesend und haben davor und danach viel Zeit mit den beiden Familien verbracht. Wir haben fotografiert und über die Gründe für ihre Entscheidung gesprochen. Es ist eine berührende Erfahrung für uns gewesen und wir sind dankbar für das Vertrauen, die Wärme und die Offenheit, die beide Familien uns entgegengebracht haben.

Um das Buch Wirklichkeit werden zu lassen, gibt es eine Kickstarterkampagne. Bei erfolgreichen Finanzierung wird das Buch im Kehrer Verlag erscheinen.

14 Kommentare

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  1. Ist das „Kunst“, oder kann das weg?!
    Mir fehlt da der direkte Bezug zur Fotografie.
    Das ist kein „Fotobuch“, sondern ein Buch mit einer Geschichte, in dem das Ganze mit (ein paar mehr oder weniger belanglosen Alltags-) Fotos garniert wird…
    In der Schule hätte so etwas als „Thema verfehlt“ mit Recht nicht durchgehen können.

      • Das Gegenteil trifft aber auch nicht automatisch zu. 🤔 Abgesehen davon würde ich zuerst das Buch, den Entwurf, sehen wollen.

      • Wenn ich den Kampagnentext richtig verstehe, ist die Erstellung des Buches/Layouts sowie die Auswahl der Bilder Teil dessen, was mit dem Geld finanziert werden soll:

        „Als nächstes erarbeiten wir mit einer Grafikerin das Layout des Buches. Wie erzählen wir am besten diese Geschichte, welche Bilder passen gut zusammen? Welches Gefühl wollen wir erzeugen?“

        „Ihr Geld wird für die Publikation dieses Buches verwendet […]. Zusätzlich stellen wir eine Grafikerin an, die mit uns am Layout und Design arbeiten wird.“

  2. Mir sagt der Bericht auch wenig zu, auch die Bilder sind nichts besonderes. Der Zusammenhang mit der Fotografie und auch der Grund der Veröffentlichung hier bei kwerfeldein erschließen sich mir nicht. Deine Antwort auf den Kommentar von Finny finde ich schon etwas unerheblich. Ich finde in letzter Zeit auch generell die Auswahl der Artikel nicht mehr so prickelnd. Lange Zeit habe ich mich täglich auf kwerfeldein gefreut, das ist zurzeit leider nicht mehr so.

  3. Ich finde das ist ein interessanter Ansatz und ich wäre gespannt das ganze Buch zu sehen also Reportage-und Portrait Elemente zu verbinden und damit eine Geschichte zuerzählen, das ist das, was Fotografie ist und sein sollte- Danke fürs vorstellen

  4. Ich hoffe, dass alle diejenigen die nun ein wenig kritisch sind, sich auch weiteres dazu angesehen haben. In der Kampagne selbst sind noch eine Vielzahl von Bildern zu sehen! Zudem gibt es dort noch mehr Informationen zur gesamten Thematik.

  5. Geschichten erzählen ist ein tragfähiges Element der Fotografie. Die Bilder und der Artikel tun das für mich. Kwerfeldein hebt sich m. E. weiterhin wohltuend ab von anderen Magazinen und blickt auch mal über den Tellerrand.

  6. Das Thema ist zweifelsohne interessant. Die ausgewählten Bilder sind mir aber noch zu unstrukturiert. Gerne hätte ich im Film oder auf der Webseite das Photobuch-Dummy gesehen. Das Layout und die Auswahl der Bilder spielen doch die massgebliche Rolle bei dem Produkt, welches ich kaufen soll. Evtl. Würde auch ein SW-Ansatz den dokumentarischen Charakter unterstützen.

  7. Wieder ein Versuch eher mittelmäßige Fotos mittels bedeutungsschwangerer Worte zu Kunst hochzujazzen.
    Im Journalismus gibt es das Sprichwort: „Ein gutes Bild ist schnell geschrieben!“