Eine Frage, viele Antworten – Teil 14
Kreativität und Originalität sind wichtige Bereiche der Fotografie – vor allem, wenn man mit ihr Geld verdienen möchte. Auf Druck kreativ zu sein, ist jedoch nicht immer einfach. Deshalb haben wir sieben Berufsfotograf*innen gefragt: Wie findest Du Inspiration?
Alex Ginis, Hochzeitsfotograf
Gutes Kino und Fotoausstellungen, gerade von Fotojournalist*innen wie etwa Magnum-Fotograf*innen. Ich habe das Glück, als Hochzeitfotograf in München zu leben, wo es jeden Monat neue Ausstellungen und Installationen gibt. Auf Reisen inspirieren mich die Landschafts- und Straßenfotografie sehr. Außerdem verbringe ich viel Zeit in den Bergen: Im Winter beim Skifahren, im Sommer beim Mountainbiken oder Wandern sind sie für mich der perfekte Platz, um abzuschalten und den Kopf freizukriegen.
Anne Hufnagl, Hochzeitsfotografin
Ich sehe mir wahnsinnig gern an, was andere Kolleg*innen weltweit im Bereich der Hochzeitsfotografie so auf die Beine stellen. Es gibt ja viele Blogs und Online-Magazine, die sich mit dem Thema beschäftigen und da schaue ich regelmäßig rein.
Besonders schöne Arbeiten sammle ich in meinem Pinterest-Profil, dort kann nicht nur ich danach schauen, sondern auch meine Kundschaft, wenn sie Lust auf Inspiration für ihre Hochzeit hat. Darüber hinaus schätze ich den Austausch mit anderen sehr, gar nicht unbedingt nur Hochzeitsfotograf*innen, sondern Fotograf*innen jeglicher Couleur. Andere Ansichten und Erfahrungen erweitern den Horizont immer.
Michael Omori Kirchner, Business-Fotograf und Trainer
Ich besuche regelmäßig Fotoausstellungen. Die letzten beiden, die mich stark beeindruckt haben, waren die Ausstellungen von Richard Avedon in München und Vincent Peters in Frankfurt. Darüber hinaus erhalte ich durch meine Podcast-Gespräche mit erfolgreichen Fotograf*innen immer wieder neue Inspiration.
Martin Neuhof, Portrait- und Hochzeitsfotograf
Natürlich oft bei Instagram, 500px und Flickr, ansonsten arbeite ich für geplante Shootings oft mit Pinterest und erstelle diverse Moodboards. Oft inspiriert mich meine Umgebung, ein magischer Ort zum Beispiel. Ich werde oft gefragt, wie ich meine Orte im Umfeld von Leipzig finde. Ganz einfach: Ich mache Google Maps auf, schaue, was von oben interessant aussieht und fahre dort mal hin. Neue Orte können mir einen enormen Schub Inspiration und kreative Schaffenskraft geben.
Maya Mlakic, Portraitfotografin
Die sozialen Medien sind eine wichtige Inspirationsquelle für mich. Ich bin jeden Tag auf Instagram und Facebook aktiv und bin immer wieder beeindruckt, wie viele Menschen es gibt, die unglaublich starke Fotos machen. Aber auch mein persönliches Umfeld, die Natur und ihr Licht inspirieren mich sehr. Ständig laufe ich mit Bildern im Kopf umher.
Vincent Brod, Portraitfotograf
Abgesehen von den Arbeiten anderer Fotograf*innen lasse ich mich gern von klassischer Kunst, Filmen und alltäglichen Dingen inspirieren. Inspiration aus vielen verschiedenen Medien und Bereichen zu beziehen, sorgt dafür, dass die eigenen Arbeiten nicht wie schlechte Kopien der Arbeiten anderer Personen wirken, sondern wie eigene Kreationen. Die Mischung macht’s sozusagen.
Stefanie Fiegl, Neugeborenen- und Hochzeitsfotografin
Meine Inspiration finde ich überall. Manchmal, wenn ich einen Film schaue und ich tolle Kameraführungen bewundere. Wenn mich die Blickwinkel der Kameraarbeit total einnehmen. Beim Spazierengehen, wenn ich tolle alte Gebäude finde. Oft sind es die Paare selbst, die mich inspirieren – ihr Umgang miteinander, wenn es mich reizt, ein Bild davon zu machen, was ich gerade gespürt habe.
Jede Woche werden wir nun eine neue Frage und die verschiedenen Antworten dazu veröffentlichen. Alle bisherigen Artikel der Reihe findet Ihr hier. Habt Ihr auch eine Frage? Dann stellt sie in den Kommentaren und vielleicht wird sie schon bald in einem Artikel beantwortet.