15. August 2017

Die Portrait-Challenge

Als ich mich in diesem Sommer mit einigen großartigen Fotograf*innen im Harz getroffen habe, forderte ich die Anwesenden zu einer kleinen Challenge heraus. Ich finde es immer spannend, wie Kreative mit denselben Ausgangsmöglichkeiten unterschiedlichste Werke erschaffen und sie haben mich nicht enttäuscht!

Die Aufgabe war es, ein Portrait in einem der Ferienzimmer zu erstellen. Ich wollte es möglichst einfach halten und das Zimmer war ideal dafür. Es hatte weiße Raufasertapete, einen blaugemusterten Vinylboden und ein großes Fenster mit Fensterbank. Ein recht hübscher Stuhl stand in einer Ecke des Raumes, zwei einfache Betten und ein kleines Kindergitterbett an den Seiten.

Ein Zimmer mit Stuhl in der Ecke

Ein ähnliches Experiment gab es bereits 2015 in Italien. Damals nutzten wir als Raum jedoch ein Villa mit Wandgemälden und riesigem Blumenarrangement. An diesem neuen Projekt mag ich besonders, dass es zeigt, dass man keine besonderen Orte braucht, um tolle Fotos zu machen.

Die großartige Runa Hansen erklärte sich als Modell für unser Projekt bereit. Zudem legten wir ein Kleid fest und dass die Fotograf*innen Make-up und kleine Accessoires nutzen dürften. Auch die Kameratechnik war ihnen überlassen.

Eine Frau wird von hinten am kleid gezogen

© Izabela Lenz

Frau auf einer Fensterbank liegend

© Artur Frost

Als mir nach und nach die Ergebnisse zugeschickt wurden, war ich sehr begeistert. Ich mag sehr, wie unterschiedlich jede*r an das Projekt herangegangen ist. Einige haben von draußen durch die Scheibe fotografiert, andere mit Elementen im Zimmer gespielt. Es gibt sehr nahe Portraits und surreale Bilder, in denen Runa als Person kaum erkennbar ist. Kein Bild gleicht dem anderen.

7 Kommentare

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  1. Ist auch für mich am beeindruckendsten, wie unterschiedlich die Fotografen in scheinbar „langweiliger“ Umgebung zu „Sehen“ im Stande sind und dabei wirklich interessante Bilder kreieren.
    Zeigt wieder mal: Bilder entstehen vorher im Kopf des Fotografen – nicht die Kamera/ Lonse macht das Bild….

  2. Ja. Äh; Beeindruckend, wie sehr sich die einzelnen Fotografen und Fotogräfinnen, um eine originelle Darstellung dieses phänotypischen Novums bemühen. Diese in einem Krabbelbett abzubilden, schießt den Vogel ab.
    Na, ma‘ ernsthaft: N. Gadiel hat ein stimmungsvolles authentisches Bild geschaffen. Das hat Klasse! Cavadini auch. Die Olsen’sche Interpretation ist – angesichts der visuellen Körperverletzungen der 1980er, die leidlicherweise eine Reminiszenz erfahren – ein Affront! ›Der Rest‹ ist: war, ist und wird sein, trotz anstrengender Verrenkungen.

  3. Ich sage nicht, dass mir alle Bilder gefallen, aber ein paar schon. Immer wieder faszinierend, wenn auch nicht neu, wie unterschiedlich die verschiedenen Fotografen an die Sache heran gehen und welche Ideen sie entwickeln, zumal hier die Umgebung ziemlich spartanisch und unauffällig war. Ich ziehe meinen Hut!