Ich begann damit, meine Mutter zu fotografieren, um zu lernen, wie man eine Kamera benutzt und ich machte es weiterhin, um mehr Zeit mit meiner Mutter zu verbringen. Ich fotografiere sie immer noch, um unsere Geschichte zu erzählen. Die Fotografie ist eine Art Brücke in unserer Beziehung und hilft mir, sie kennenzulernen.
Ich meine damit nicht, dass die Fotografie die Kommunikationslücke zwischen uns füllen kann. Als ich mehr Zeit mit meiner Mutter verbrachte, erkannte ich auch, dass sich unsere Beziehung mit den Schwierigkeiten und Widersprüchen des Lebens auflädt. Was ich aber damit meine, ist, dass die Fotografie einer der wenigen Kontakt- und Diskussionsmomente zwischen uns ist.
In dieser fotografischen Arbeit zeige ich Lebenssituationen und Ereignisse aus dem Leben meiner Mutter. Auch solche, die mich selbst direkt betreffen und meine eigenen Familienerfahrungen. Manchmal versuche ich einfach, eine Situation zu inszenieren, die dann just im Moment der Aufnahme gleichzeitig real, eine Erinnerung sowie eine Erfahrung wird.
„Natürlich haben sich einige schmerzhafte Risse in meiner Seele entwickelt und ich habe von der Realität entfernt gelebt, wer weiß, wie lange.“ – Diesen Satz schrieb meine Mutter in ihr Tagebuch, das einen wichtigen Bezugspunkt für diese Arbeit bildet.
Dieser Artikel wurde für Euch von Katja Kemnitz aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt.