Doppelbelichtung eines Mannes der nach oben blickt mit Stromkabeln auf denen Vögel sitzen.
14. Januar 2017

Die raue Schönheit der Einsamkeit

Meine Arbeit war von Anfang von sehr viel Wehmut und der tiefen Sehnsucht nach wärmeren und einfacheren Zeiten beeinflusst. Ich war schon immer hypersensibel für die Dinge, die mich umgeben. Ich mag keine engen, geschlossenen Plätze oder Menschenmengen und suche deshalb ruhige und offene Orte, wo immer ich auch bin. Die unverfälschte und raue Schönheit der Orte, die ich fotografiere, erfüllt mich mit einem tiefen Gefühl der Beruhigung.

Einige meiner engsten Freunde und Familienmitglieder sind sehr nachdenkliche Menschen, was zweifellos meine Sicht auf das Leben stark beeinflusst hat. Wenn Menschen, die mir etwas bedeuten, durch eine schwierige Lebensphase gehen, kann ich daraus durchaus eine neue Bildserie ziehen.

Meine Fotos sind vor allem von diesem emotionalen Reisen im Leben eines Menschen beeinflusst, das müssen aber nicht immer traurige Reisen sein. Viele der schönsten Momente in meinem Leben wären ohne die schwierigen Zeiten nicht möglich gewesen.

Ich fotografiere auf Film, weil dieses Medium eine gewisse Greifbarkeit mit sich bringt, die digital einfach nicht replizierbar ist. Ich mag es, wie sich der Film in meinen Händen anfühlt und wie der Prozess das Fotografieren so sehr entschleunigt, dass man sich viel mehr Gedanken über seine Arbeit machen kann.

In der Regel plane ich alle Bilder vorab mental in meinem Kopf, außer ich besuche Orte, die mir komplett fremd sind. Doppelbelichtungen fotografiere ich mit einer Canon A1, die extra dafür eine sehr nützliche Funktion mitbringt.

Neben Bildkomposition und Licht versuche ich, mit extremen Farben zu arbeiten, um die Stimmung eines Fotos zu beeinflussen – die Wahl des richtigen Films, Anwendung von verschiedenen Filtern und minimale digitale Anpassungen nach dem Scannen beeinflussen maßgeblich mein Endergebnis.

Landschaftsaufnahme eines Meeres bei Sonnenuntergang

Regenbogen auf dem Meer von einem Schiff aus fotografiert

Doppelbelichtung mit einem Wolkenhimmel der über dem Portrait einer Frau liegt, die aus dem Fenster sieht.

Eine Frau blickt nach oben zu einem Flugzeug mit Kondensstreifen.

Ein Mann steht auf einem Felsen und blickt auf das Meer.

Eine Frau blickt auf einen Wasserfall im Winter.

Doppelbelichtung eines Mannes der nach oben blickt mit Stromkabeln auf denen Vögel sitzen.

Aufnahme einer Bucht am Meer.

Jemand steht auf einem windigen Felsen am Meer vor einer Wolkenfront.

Ein Mann steht an einer grasbewachsenen Klippe.

Silhouette von zwei Personen im Gegenlicht vor einem Wolkenhimmel.

Ein Mann steht an einem Strand und blickt auf Felsen im Meer.

Portrait einer Frau vor Felsen im Meer.

Letztendlich mache ich Fotos, weil das für mich der einfachste Weg ist, um meine Gedanken mit der Welt zu teilen. Ich hoffe, die Bilder helfen allen, die sie ansehen, etwas inne zu halten und sich mit seinen eigenen Gedanken auseinander zu setzen.

Dieser Artikel wurde für Euch von Christopher Kreymborg aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt.

5 Kommentare

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  1. „If you could stop the shouting of your own thought in your ears, you might be able to hear the small voice of … a pine cone in the sun.“ (Minor White)

  2. I like how you’ve captured the light in some of the pics which you shot contre jour.

    The words are anywhere between poetical and philosophical: „Viele der schönsten Momente in meinem Leben wären ohne die schwierigen Zeiten nicht möglich gewesen“ … „Ich mag es, wie … der Prozess das Fotografieren so sehr entschleunigt, dass man sich viel mehr Gedanken über seine Arbeit machen kann“.

    That’s pretty paradoxical: hard times give you joyful moments, to work with a slow medium gives you more time to reflect about yor work. Interesting.