Sie zu treffen, veränderte mein Leben. Sie fasziniert mich in jeder Hinsicht, nicht nur als Modell. Die Fotografie verbindet uns. Erst stand sie nur als Modell vor der Kamera, doch schon bald begann sie, Selbstportraits aufzunehmen. Sie bewarb sich an der Kunsthochschule; für das Fach Fotografie brauchte sie ein wenig Hilfe bei einer Hausaufgabe. Wir verbrachten den ganzen Tag zusammen in der Dunkelkammer beim Entwickeln und Vergrößern von Filmen.
Ich denke, wir haben viel gemeinsam. Wir sind beispielsweise beide Designer: sie Modedesignerin, ich freiberuflicher Grafikdesigner. Gemeinsam malen und zeichnen wir gern. Das tun wir oft in der Küche, nach dem Abendessen. Mittlerweile gehen wir beide unseren eigenen Projekten nach: Ich arbeite an einer Reihe Lichtdesigns, sie an einer eigenen Modekollektion.
Doch unsere gemeinsame Leidenschaft ist und bleibt die Fotografie. Wir arbeiten häufig zusammen und das funktioniert sehr gut. Die Bilder, die ich von ihr mache, entstehen spontan auf Ausflügen und während gemeinsam verbrachter Zeit. Manchmal erarbeiten wir auch ein Konzept (wie etwa im Fall der Bilder mit der dunklen Gestalt) – das Ergebnis unserer geistigen Anstrengung und unserer Kreativität. Wir haben dabei stets eine Menge Spaß.
Wie gesagt, ich liebe es einfach, sie zu fotografieren, weil ich es genieße, sie dabei auch als Mensch Stück für Stück besser kennenzulernen. Mir gefällt es, dass jedes Bild anders ist. Das ist schon verrückt, denn schließlich stecken dahinter immer nur wir zwei.
Schwer zu sagen, was mich inspiriert. Ich mag es, den Auslöser zu drücken, das ist alles. Mir gefällt es, Dinge um mich herum zu entdecken, ihre Verbindung miteinander und ihre Psychologie zu ergründen. Ich mag das Skurrile. Ich suche danach und versuche, es zu verstehen. Das Alltägliche langweilt mich.
Menschen faszinieren mich – was sie tun, wie sie es tun, was sie dabei tragen und denken. Manchmal kann das Beobachten allein schon sehr anstrengend sein; dennoch ist es mir wichtig, weil ich die Welt verstehen möchte, in der wir leben. In der Natur finde ich zur Ruhe.
Meine Arbeiten decken ein breites Spektrum ab. Ihr könnt sie auf meiner Facebook-Seite sehen – dort allein finden sich über 900 Bilder: Portraits, Landschaftsaufnahmen, dokumentarische oder konzeptionelle Fotografie. Die Auswahl ist groß.
Die Fotografie ist jedoch nur ein kleiner Teil. Ich male und zeichne, gestalte und entwickle, spiele Gitarre und Schlagzeug – das Wie spielt keine Rolle, nur die Möglichkeit, mein Bewusstsein zu erweitern, meine Kreativität auszuleben, meine Seele zu ergründen und mich selbst auszudrücken. Mehr nicht.
Dieser Artikel wurde für Euch von Laura Su Bischoff aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt.