Im Dschungel der Großstadt
Hongkong – eine Wüste aus Beton, schlechter Luft, von Menschen überrannt, eine drückende Schwüle und Hitze. Das klingt auf’s Erste nicht nach einem Reiseziel, das Fernweh auslöst. Warum ich mich dazu entschieden habe einen Monat dort als Tourist zu verbringen und warum ich von dieser Stadt so begeistert bin, dazu mehr in den folgenden Zeilen.
Wie die meisten Touristen stand auch bei mir Hongkong als Stopover auf meiner Tour. Doch wo die meisten nur drei oder vier Tage verweilen, entschied ich mich einen Monat zu bleiben. Warum? Weil ich ohne Stress und Zeitdruck durch die Straßen laufen wollte, ich wollte das lokale Treiben kennenlernen und bei Abflug den Gedanken „es reicht nun“ haben. Und da stand ich nun Anfang September eines Morgens um 7 Uhr am Flughafen und hatte das erste mal Kontakt mit einer asiatischen Metropole.
Erstmal erschlug mich die Hitze und die Luftfeuchte und mein Rucksack wog gefühlte 10kg mehr. Das ist die erste Hürde die man als Europäer nehmen muss: Die Anpassung an die Klimabedingungen – in drei bis vier Tagen ist das unmöglich, bei mir hat es etwa zwei Wochen gedauert bis ich bei 28°C lange Hose anziehen konnte und dennoch gefroren habe – klingt irre, ich weiß.
Auch das Kameraequipment ist ständig feucht – man kommt von klimatisierten Gebäude in die Hitze und wieder in ein klimatisiertes Gebäude. Ständiges Beschlagen der Linse und Filter ist da vorprogrammiert und das Reinigen draußen gleicht auch mehr ein Verschmieren.
Aber nun möchte ich Bilder sprechen lassen; hier meine Top-Gründe Hongkong zu besuchen – natürlich nicht nur aus fotografischer Sicht:
Die Skyline & die Stadt
Hongkong ist die Stadt mit den meisten Wolkenkratzern. Hongkong toppt sogar New York um über das Doppelte. Allein deswegen ergeben sich schon zig interessante Fotomotive. Dass Hongkong zusätzlich noch am Wasser liegt, macht das alles noch fotogener.
In Hongkong hat allein jedes Wohngebäude mindestens 20 Stockwerke und ich empfehle eines von ihnen einem Hotel vorzuziehen. Dadurch kommt man an nicht so oft fotografierte Stellen und kann einen anderen Blickwinkel auf die Stadt genießen.
Ich habe insgesamt zweieinhalb Wochen in Kowloon und eineinhalb Wochen auf der Insel verbracht. So lernt man die verschiedenen Stadtbezirke noch einmal besser kennen und ich kann jedem nur empfehlen, nicht nur in einer Unterkunft zu bleiben.
Doch nicht nur die fotogene Skyline eignet sich für Motive – auch die alten, teilweise heruntergekommenen Gebäude in den meist chinesischen Vierteln eignen sich hervorragend für ein Bild.
Die Märkte
In Hong Kong gibt es zahlreiche Märkte. Jeder Markt hat dabei eine Art Motto. So gibt es zum Beispiel einen Ladies Market mit vielen unnützen Dingen, Klamotten und Kleinkram.
Einen Elektronikmarkt, die Men‘s Street, auf der man(n) alles findet, was auch nur einen Stecker hat und vieles mehr. All die Märkte sind großartige Orte zum Fotografieren und man kann Stunden damit verbringen, sich dort treiben zu lassen.
Die Menschen
Hongkong ist voller interessanter Menschen. Und das Beste ist: Man geht hier in der Menge unter und kann ungestört Straßenfotografie betreiben. Auch wenn die Fotografierten es bemerken, ein Lächeln und man erhält meist ein Lächeln und ein Nicken zurück.
Die Natur
Ob man es glaub oder nicht – Hongkong ist nicht nur eine Betonwüste, es besteht zum größten Teil aus Wald und Grünflächen. Auch innerhalb der Stadt befinden sich viele Parkanlagen, die zum Verweilen einladen.
Ich empfand sie als eine Art Paralleluniversum. Vom Lärm der Stadt und dem Gewusel der Menschen war mit einem Schlag nichts mehr zu spüren. Es ergab sich eine Ruhe, die man so von Hongkong sonst gar nicht gewohnt ist.
Wandern
Hongkong hat mit dem Dragon’s Back einen der vom Time Magazine als Asiens beste Städte-Wanderung angepriesenen Wanderweg: „Diese Wanderung ist der feinste und überraschendste Stadtbummel […] so nahe an der Stadt zu sein und sich trotzdem so weit weg davon zu fühlen.“ Und dem kann ich nur zustimmen.
Mitten im Dschungel, zwischen riesigen Spinnen und merkwürdigen Pflanzen, fühlt man sich nicht mehr als wäre man in einer Millionenmetropole. An einigen Stellen wird man aber wieder in die Realität zurückgeholt und sieht die Spitzen von riesigen Wohnhäusern über die Baumkronen ragen. Überdies hat Hongkong viele wunderschöne und ruhige Strände sowie kleine Fischerdörfchen.
Ich war und bin restlos begeistert von dieser Stadt und werde definitiv wieder dorthin fahren. So fasziniert von einer Stadt wie von Hongkong, war ich bisher noch nie. Die Farben, die Architektur, das Treiben auf der Straße – alles Dinge die mich begeistert haben!
Für alle Freunde der Technik – Ich war unterwegs mit:
Canon EOS 5D Mark III
Canon 24mm f2.8 IS USM
Canon 35mm f1.4 USM
Canon 50mm f1.4 USM
1000x ND Filter, 8x ND Filter, Polfilter
Gorillapod
Auf meinem Blog findet Ihr bei Interesse noch mehr Bilder und Geschichten zu den Bildern. Bei Fragen, egal ob zur Aufnahme, zur Bearbeitung oder zu Allgemeinem, kontaktiert mich einfach per Mail oder schreibt mich auf Facebook an.