Als Kind fand ich es wahnsinnig faszinierend, dass man mit einem Fotoapparat das, was man in Wirklichkeit sieht, einfach auf einem Bild festhalten kann. Ich weiß noch, wie ich die Kamera meiner Mutter ausleihen und genau 10 Fotos schießen durfte. Ich lief aufgeregt durch unser Haus und machte Bilder von ganz banalen Dingen – aber allein, diese banalen Dinge dann später auf einem Bild wiederzusehen, fand ich total verrückt.
Jetzt finde ich es toll, mit Hilfe der Fotografie Momente zu erschaffen, die in der Realität nie stattgefunden haben, beziehungsweise die man so in der Realität nicht findet. Vielleicht liegt das am Erwachsenwerden und daran, dass der Alltag nicht mehr so viel Platz für Fantasie lässt.
Ich mag die verklärten und auch teilweise verzerrten und fehlerhaften Welten, die hinter den experimentellen Filtern entstehen, da sie fremdartige Gefühle auslösen. Und obwohl ich das Leben wirklich liebe, wirken meine Bilder oftmals düster und melancholisch. Aber ich denke, dass man die hellen Seiten nur voll leben und auskosten kann, wenn man seine dunklen Seiten und Stimmungen erkennt, akzeptiert und vielleicht sogar auch auskostet.
Die Fotos nehme ich an den unterschiedlichsten Orten auf und oft lege ich sie dann erst einmal zur Seite – Wochen oder sogar Monate später finde ich sie wieder und sehe auf einmal etwas darin. Wenn ich dann mit einem Bild beginne, habe ich allerdings keinen bestimmten Plan, sondern ich experimentiere mit Wasser, Farbe, Glas und Licht und dann entsteht etwas.
Sehen kann man meine Bilder auf meiner Webseite sowie auf flickr.