Polaroid auf einem Scanner.
30. September 2014 Lesezeit: ~12 Minuten

Anleitung: Polaroids scannen

In den letzten Monaten, in denen ich immer weniger Zeit hatte, konzeptuelle Serien umzusetzen oder wie früher nur für den Spaß an der Sache jede Woche ein Portraitshooting zu machen, ist mir die SX-70 immer weiter ans Herz gewachsen. Einzelne Bilder halten wieder meine Alltagsmomente fest. Aber sie zu digitalisieren – ein Graus!

Ebenso, wie ich immer zufriedener mit meinen Polaroid-Ergebnissen wurde, ich mehr und mehr einzelne Bilder als wichtige Teile meines Werkes betrachte, wurde es mir auch immer wichtiger, diese Ergebnisse nicht nur schnappschussartig in die sozialen Kanäle zu spülen, sondern eine digitale Version bzw. Sicherung auch für Reproduktionen zu besitzen, die qualitativ dafür taugt.

So wurde mein Scan-Prozess, der geplagt war von Fusseln, verfälschten Farben und den gefürchteten Newtonringen unter dem wachsenden Anspruch immer abenteuerlicher. Am Ende standen für jedes Polaroid zwei Scans, die ich mit stundenlanger Arbeit in Photoshop (inklusive Einstellungsebenen) zu einem Bild zusammenfügte und die Erkenntnis, dass es so nicht weitergehen kann.

Ich nahm mir also etwas Zeit, den gesamten Prozess zu optimieren, vom Scannen selbst bis zur digitalen Nachbearbeitung des Bildes. Durchforstete noch einmal ausgiebig Google zu machbaren Lösungen zur Vermeidung von Newtonringen. Hier findet Ihr meine gesammelten Erkenntnisse nun zusammengefasst.

Blick an einem Waldrand entlang.

Scan-Adapter (bauen)

Digitalisiert man ein Polaroid einfach mit einem handelsüblichen Flachbettscanner, zoomt etwas ins Bild und schaut es sich genau an, wird man neben Fusseln dort auch bunte Ringmuster finden, die sogenannten „Newtonringe“. Sie entstehen hier, weil die Mylar-Schicht des Polaroids fast parallel auf dem Glas des Scanners liegt. Die physikalischen Details lassen sich zum Beispiel in der Wikipedia nachlasen.

Um den Effekt zu vermeiden, hilft es nur, das Polaroid einen Hauch anzuheben, sodass der Abstand zwischen Mylar und Scannerglas vergrößert wird. Impossible bietet dafür einen Scan-Adapter an, der genau das kann und laut einigen Rezensionen seinen Dienst auch zur vollsten Zufriedenheit tut.

Newtonringe auf einem Bild in Vergrößerung.

Wem der Adapter von Impossible zu viel kostet oder wer das gerade ausverkaufte Modell bräuchte, kann sich einen Adapter mit einem Minimum an handwerklichem Geschick und etwas Geduld zum Ausprobieren auch selbst bauen. Es gilt, aus dem, was man so zur Verfügung hat, etwas zusammenzubasteln, was das Polaroid so wenig wie möglich, aber so weit wie nötig vom Glas abhebt. Leider haben die meisten Flachbettscanner nur eine sehr schmale Schärfeebene über dem Glas, daher ist hier größtmögliche Genauigkeit gefragt.

Was man braucht: Eine stabile(!) und ebene(!) Platte als Rückwand, etwas größer als Dein Polaroid-Format. Nachdem ich es mit verschiedenen Pappen probiert hatte, die alle noch zu viel Flexibilität besaßen und so beim Beschweren in der Mitte wieder auf das Scannerglas gedrückt wurden, bin ich dann auf ein Stück Spanplatte der Stärke 16 mm gekommen. Da biegt sich nix.

Denkbar ist auch ein Stück Glas oder Metall in der passenden Größe. Ich gehe davon aus, dass man ein so kleines Stück einer Spanplatte in jedem Baumarkt am Holzzuschnitt als Verschnitt geschenkt oder zumindest für sehr wenig Geld bekommt. Vielleicht hat auch ein werkender Bekannter ein Reststück rumliegen.

Scan-Adapter mit und ohne Polaroid.

Mein selbst gebauter Scan-Adapter. Links: Ohne Polaroid, die Klebepunkte sind sichtbar. Rechts: Mit Polaroid, der Bildteil liegt auf den Klebepunkten.

Auf diese Platte klebt man nun Abstandshalter, die später das auf der Platte selbst befestigte Polaroid etwas vom Glas abheben. Diese können aus Pappe oder auch anderem Material sein, das das Glas nicht zerkratzt. Ich habe mich für die dünne Wellpappe einer Amazon-Verpackung entschieden. Denkbar sind auch mehrere Lagen dickes Papier oder dünne Pappe, die man Stück für Stück aufschichtet, bis die passende Höhe erreicht ist.

Um das Polaroid an der Rückwand zu befestigen, habe ich einige sehr kleine Stückchen doppelseitiges Klebeband auf der Rückwand dort befestigt, wo auf der Rückseite des Polaroids die schwarze Plastikfläche ist. Da der weiße Rand beim Scannen keine Probleme macht und auf der Rückseite noch dazu eine papierartige Struktur hat, die durch Kleber beschädigt wird, habe ich diese Bereiche ausgespart.

Auch bei der Kleberart kann man experimentieren. Empfehlenswert ist eine Lösung, die genug Klebekraft hat, um das Polaroid sicher festzuhalten (es besitzt in sich eine gewisse Spannung) und es beim vorsichtigen Ablösen aber natürlich nicht zu zerstören. Für den Test eignen sich also ein paar eher misslungene Polaroids.

Polaroid wird vom Scan-Adapter abgelöst.

Nach dem Scannen vorsichtig ablösen. Ist der untere Rand nicht festgeklebt, geht es von hier am einfachsten. Ein flacher Winkel ist günstig, um das Innere des Polaroids wenig in Mitleidenschaft zu ziehen.

Sprühkleber und andere dauerhafte Varianten haben den Nachteil, dass sie nicht ausgetauscht werden können, wenn nach einiger Benutzung die Klebekraft hinüber ist. Formatfüllende Klebeflächen haften meist zu stark. Ein Muster aus Klebepunkten reicht aus, sodass die Mylar-Schicht zwischen diesen Punkten auf der Vorderseite des Polaroids nicht „durchhängt“.

Bevor Du den Abstandshalter fest an die Rückwand klebst, empfiehlt es sich, erst ein paar Testscans zu machen. Der Abstand muss so groß sein, dass Du natürlich keine Newtonringe mehr siehst, der Scan aber auch noch knackig scharf ist. Also verschiedene Abstandshalter testen oder die Höhe Schritt für Schritt erhöhen. Ich habe meine Wellpappe nach den ersten unscharfen Ergebnissen kräftig platt gedrückt und so den richtigen Abstand erreicht.

Noch zwei Tipps: Markiere Dir durch Abmessen die Position auf der Rückwand so, dass Du das Polaroid parallel zur Kante ankleben kannst. So musst Du es in der Nachbearbeitung im Idealfall nicht mehr gerade drehen, da Du die Kante der Rückwand beim Scannen am Rand des Scannerglases ausrichten kannst. Für mehr Schärfe kannst Du den Scan-Adapter auch mit etwas Schwerem wie einem Buch flächig auf dem Scanner beschweren.

Detail des weißen Rands eines Polaroids in unterschiedlicher Schärfe.

Verschieden scharfe Scan-Ergebnisse bei nur sehr gering verändertem Abstand zwischen Polaroid und Scannerglas.

Scannen

Mit einem funktionierenden Scan-Adapter ausgestattet, kann es nun losgehen. Falls Du kein Mikrofasertuch besitzt, kannst Du Dir zum Beispiel bei jedem Optiker ein paar Brillenputztücher besorgen. Wenn man nett fragt, bekommt man sie sogar kostenlos. Mit diesem Tuch kann man zum einen das Scannerglas gründlich abwischen.

Zum anderen kann man das Polaroid mit dem Mikrofasertuch auch auf dem Adapter festkleben. Ich lege es dazu an die markierte Stelle, drücke es mit dem Tuch erst in der Mitte des Bildes fest und wische dann von dort mit leichtem Druck nach außen, bis es gut fixiert ist. Zum Schluss wische ich noch einmal den weißen Rand gründlich ab, bis ich mit bloßem Auge keine Fusseln mehr erkennen kann.

Spätestens jetzt solltest Du dich mit den Farb- und Korrektureinstellungen Deiner Scanner-Software vertraut machen. Automatische Korrekturen solltest Du eher abschalten, sodass der Scan möglichst neutral wird und Du gewünschte Anpassungen später selbst machen kannst.

Auch, wenn Du Dein Polaroid im Moment vielleicht nur scannen möchtest, um es mal eben irgendwo im Netz zu zeigen, empfiehlt es sich, mit größtmöglicher Auflösung (bei mir 1.200 dpi, wer mehr hat, nimmt mehr) zu scannen, um später bei Bedarf auch Abzüge machen zu können, ohne neu scannen zu müssen.

Den fertigen Scan speicherst Du als TIFF oder JPEG mit höchster Qualität. Da ohnehin noch etwas Nachbearbeitung folgt, muss man sich hier noch nicht die Mühe machen, das Bild exakt zu beschneiden.

Gescanntes, unbearbeitetes Polaroid.

Mein Ausgangsmaterial, das Dank Mikrofasertuch und Ausrichtung schon sehr fusselarm und fast gerade ist.

Nachbearbeitung

Egal, wie sauber Du das Polaroid gewischt hast und selbst, wenn Du Dir vor dem Scannen sogar die Hände gründlich gewaschen hast: Es werden Fussel und Krümel zu finden sein. In einem Bearbeitungsprogramm Deiner Wahl zoomst Du also auf 100 % in das Bild ein, arbeitest Dich systematisch über das ganze Polaroid und entfernst mit einem Reparaturpinsel oder ähnlichem Werkzeug dieses Zeug.

Danach verwendest Du Hilfslinien, um zu überprüfen, ob Dein Scan wirklich gerade ist. Falls nicht, markierst Du das gesamte Bild, wählst zum Beispiel in Photoshop Bearbeiten > Frei transformieren und drehst das Bild entsprechend. Hierfür ist es hilfreich, den Drehpunkt etwa auf die linke obere Bildecke zu setzen, durch diesen Punkt eine senkrechte Hilfslinie zu ziehen und die linke untere Bildecke durch Drehen auf die Hilfslinie auszurichten.

Screenshot aus Photoshop: Polaroid drehen.

Hilfslinien helfen, das gescannte Bild wirklich gerade auszurichten.

Nach dem Drehen schneidest Du Deinen Scan auf das eigentliche Bild zu. An diesem Punkt ist mir aufgefallen, dass viele Polaroids nicht ganz symmetrisch sind, der weiße Rand um das Bild also etwa auf einer Seite mal etwas schmaler ist als auf der anderen. Ich messe das genau ab und schneide so zu, dass der Rand links, oben und rechts gleich breit ist. Das ist aber nur mein Perfektionismus.

Die weiteren Schritte sind nun optional und ihre Notwendigkeit vor allem davon abhängig, wie realistisch die Farbwiedergabe Deines Scanners ist. Meiner hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel und eindeutig ein paar Farbverschiebungen, also korrigiere ich den Scan noch. Um hier ein sinnvolles Ergebnis zu erhalten, empfiehlt sich natürlich auch, einen kalibrierten Monitor zu verwenden.

Polaroid mit bearbeitetem und unbearbeitetem Rand.

Links: Bis auf Retusche unbearbeiteter Scan. Rechts: Der weiße Rand nach der Umwandlung in Schwarzweiß und Korrektur mittels Gradationskurven.

Als erstes wähle ich den weißen Rand mit dem Schnellauswahl-Werkzeug aus. Da sich nur selten reines Weiß im Bildteil des Polaroids befindet, hebt sich der Rand gut ab. Um für den Bildteil eine neutrale Umgebung zu bekommen, wandle ich den markierten weißen Rand in Photoshop über Bild > Korrekturen > Schwarzweiß um. Die Voreinstellung „Infrarot“ gefällt mir dabei am besten, weil sie die Rautenstruktur des Rands sehr schön hervorhebt.

Diese Struktur arbeite ich anschließend mittels (Bild > Korrekturen >) Gradationskurven noch etwas heraus und passe die Gesamthelligkeit des weißen Randes an. Er soll so hell wie möglich sein, ohne die Struktur zu verlieren. Meine Kurve, die die Tiefen etwas betont und die Mittelwerte und Lichter fast unverändert lässt, sieht meistens etwa so aus:

Screenshot von Gradationskurven in Photoshop.

Das ist natürlich Geschmackssache und abhängig vom Material, das Dein Scanner liefert. Anschließend kehre ich die Auswahl um, sodass nun der Bildteil allein markiert ist. Mit dem echten Polaroid in der Hand korrigiere ich zum Beispiel auch mittels Gradationskurven die Farben, bis sie möglichst nah am echten Bild sind.

Wer drauf pfeift, wahrheitsgetreu zu bleiben, hat hier natürlich alle Mittel in der Hand, aus seinem Polaroid etwas ganz anderes zu machen und nach Herzenslust herumzuexperimentieren. Wenn man ein netter Mensch ist, schreibt man im Netz hinterher dazu, dass das Polaroid digital verändert wurde, sonst verletzt man insbesondere in analogen Communities ungeschriebene Gesetze.

Eine verkleinerte Web-Version kann man abschließend noch leicht nachschärfen. Möchte man sein Polaroid abziehen lassen, können sich je nach gewünschter Größe noch weitere Bearbeitungen anschließen. Um ein Bild auf 120 x 120 cm ausbelichten zu lassen, habe ich ein Polaroid beispielsweise mal stark vergrößert und nachgeschärft – vom Ergebnis war ich überrascht und habe nun eine gigantische Polaroid-Orchideen-Doppelbelichtung zuhause.

Polaroid: Blick an einem Waldrand entlang.

Mein fertig retuschiertes und korrigiertes Polaroid, dessen Farben nun eher dem echten Exemplar entsprechen.

Ich hoffe, dass diese Zusammenfassung von Scan- und Nachbearbeitungstipps für Polaroids Euch helfen konnte und dem einen oder anderen nächtelange Retusche von Newtonringen erspart. Wenn Ihr weitere Ideen, eigene Erfahrungswerte und Tipps in den Kommentaren ergänzen möchtet, ist das super.

22 Kommentare

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  1. Das Scannen habe ich irgendwann aufgegeben, weil es mir zu aufwändig war. Ich fotografiere die Polaroids nun ab. Das Problem dabei ist es gleichbleibende Lichtverhältnisse zu schaffen. Deine Tipps zur Nachbereitung sind gut. Da muss ich noch dran arbeiten.

    Wobei digitalisierte Polaroids nie die Magie haben, die vom Original, das man in der Hand halten kann, ausgeht. :-)

    • Hallo Daniel, hab auch kurz überlegt, ob Abfotografieren eine gute Alternative wäre. Das von Dir angesprochene Licht ist natürlich das eine Problem, aber ich bin gedanklich eher daran gescheitert, dass ich eine Halterung bauen müsste, um das Polaroid jeweils möglichst exakt mittig und parallel zur Kamera auszurichten. Will ja nicht jedes Mal wieder Kamera, Stativ usw. aufbauen müssen.

  2. Aaaaaah!! Welch willkommener Ar…tritt ;-)

    Liegt da doch meine private Kunst immer noch im Original-Impossible-Album, um sich chemisch weiter zu verändern. Speziell die alten sog. Impossible SW-Filme. Wobei deren Kippen in Braun und „Rostblasen“ retromäßig immer besser rüberkommen.

    Bevor die SW-Impossibles aber vollkommen „verwelken“, sollte ich sie dringend scannen. Liegt doch der Impossible-Scanrahmen irgendwo rum ;-) MUSS ich unbedingt sofort suchen! Danke für den Artikel, die freundliche „Ermahnung“ aktiv zu werden!!!

    Ralf

  3. Supertolles und prima nachvollziehbares Tutorial – auch wenn ich selbst nicht mit Polaroids arbeite und vor der Frage stehe, wie ich die sinnvoll einscanne und nachbearbeite.

    Vielleicht findet sich aber mal jemand, der den Scanprozess und die Nachbearbeitung von Negativen (Farbe und S/W) ebenso nachvollziehbar beschreiben kann. Martin erwähnte mal in einem Kommentar, dass er die Scans vorzugsweise in Lightroom bearbeiten würde. Leider habe ich in der einschlägigen LR-Literatur noch kein Workshop/Tutorial dazu gefunden.

    Wer hat Lust, hier seine Erfahrungen und Tricks mit uns zu teilen? Ich denke ja, dass ich mit dem digitalisieren von analogen Filmmaterial kein Exot bin…;)))

  4. Tolle Anleitung, bin erst „wieder“ in den Anfängen mit Polaroid. In der „Originalzeit“ in den 70ern und 80ern war mir und meinen Fotokollegen die Qualität noch zu popelig und wir haben lieber mit Canon, Konica & Co Illford Filme zu Dutzenden verbraten. Aber wozu der Begriff „Kult“ doch alles gut ist – grade habe ich meine dritte Pola erstanden…

    Apropos: „Egal, wie sauber Du das Polaroid gewischt hast und selbst, wenn Du Dir vor dem Scannen sogar die Hände gründlich gewaschen hast: Es werden Fussel und Krümel zu finden sein.“ Mein Geheimtipp dazu: nachdem du gewischt und gewienert hast, das Glas und das Polaroid nochmal kurz mit dem ebenfalls schon legendären Rocket Blower von Giottos von innen nach außen abblasen und zwar weit ab voneinander. Ich braucht bisher so gut wie keine Fuseln retuschieren! Aber wie gesagt: ich bin erst wieder in den Anfängen ;-)

  5. Danke für den Artikel!

    Ich habe mir erst vor kurzem eine SX70 zugelegt und bin ganz verliebt in die Ergebnisse.
    Nicht bedacht aber habe ich den Prozess des Digitalisierens und nie hätte ich mir vorgestellt, WIE schwer und zeitaufwendig es ist.

    Bei mir sind folgende Probleme aufgetreten:
    Ich habe einen epson v 39.
    Scanne ich die Bilder eine mit einer Auflösung von 300-1200 dpi sind die Ergebnisse unterirdisch.
    Ich weiß nicht, woran das liegt, scannt er doch sonstige Fotoabzüge bis jetzt ganz ordentlich.
    So scanne ich als nun mit einer Auflösung von 3200-4800 dpi, wo ich dann zwischen 15-45 mintuen pro Scan vorm Rechner sitze und Däumchen drehe…dann rechne ich es wieder herunter. Nur so kann ich eine akzeptable Qualität erreichen und auch hier finde ich, dass die Scans mit den Originalen nicht vergleichbar sind.
    Woran kann das liegen?
    Vielleicht an der Schutzschicht, die nochmal über dem eigentlichen Polafoto liegt?

    Das nächste Problem sind die Newtonringe:
    Ich habe mir gemäß der Anleitung einen Adapter gebaut.
    Durch den Abstand zur Glasfläche des Scanners werden die Scans sofort komplett unscharf, auch wenn es sich nur um 1mm Abstand handelt.
    Lege ich etwas schweres auf, berührt das Pola wieder die Platte, so dass sich wieder Newton Ringe bilden.
    So mache ich jetzt immer mehrere Scans in verschiedenen Positionen und setzt diese mühsam wieder zusammen. Nach stundenlanger Scanarbeit.

    Auch versucht habe ich, die Polas abzufotografieren.
    Ich habe eine Canon 7d und ein 60mm MakroObjektiv. Beste Voraussetzungen also…eigentlich.
    Ich habe die Fotos bei Tageslicht gemacht. Mit Reflektionen hatte ich keine Probleme, aber die Qualität auch hier wieder: äußerst bescheiden, eine rauschige Pixelsuppe.
    Hat hier jemand Tipps zur Beleuchtung und der idealen Kameraeinstellung?

    Ich würde mich sehr über Tipps und Hilfe freuen, da ich sonst noch bis nächstes Jahr Polas einscanne und in der Nachbearbeitung mühsam Bilder montieren und Newtonringe entferne:-((((

    • Hallo Anna,

      das im Artikel beschriebene Prozedere ist immer noch meiner Weisheit letzter Schluss. Ich weiß nicht genau, woran es liegt, dass Du beim Scannen mit niedriger dpi oder dem Abfotografieren Pixelsuppe bekommst. Da fällt mir eigentlich nur ein, dass Polaroids einfach nicht mehr Schärfe haben als man in der kleinen Größe mit dem bloßen Auge wahrnehmen kann. Ich habe auch mal das gleiche Polaroid mit verschiedenen dpi-Einstellungen gescannt und war erstaunt, dass sich beim Herunterrechnen der größer aufgelösten Versionen Schärfeunterschiede eigentlich nur in den Kratzern auf der Schutzschicht ausmachen lassen, nicht aber im eigentlichen Bild.

      Was den Abstand zum Scannerglas angeht, ist wirklich mehr als nur Millimeterarbeit gefragt. Ein Millimeter Abstand kann schon zu viel sein, es muss also was Dünneres zum Abstand halten her. Aber bei einem Polaroid, das sehr stark zum „Faltenwerfen“ neigt, passiert es schonmal, dass man gegen die Newtonringe mehr Abstand bräuchte als der Scanner verträgt. Da habe auch ich dann immer zum Zusammensetzen gegriffen, leider ja.

      • Ok danke für die Antwort!
        Dann liegt es wohl an meinem Scanner.
        Wenn ich die bildergebnisse vergleiche von zB 600 dpi und 3200 dpi ist der Qualitätsunterschied enorm 😖
        Mit dem scan Adapter war ich wohl zu ungeduldig, klar 1 mm ist viel zu viel.
        Vor lauter jammern habe ich wohl auch vergessen nochmal zu sagen, dass der Artikel war!! Man findet so wenig im Internet darüber und dieser hier ist ausführlich, informativ und hilfreich!!😊😊

      • Genau, so ging es mir auch, hatte mir einige Ideen mühsam im Netz zusammengesucht, dann einiges selbst ausprobiert und die Erkenntnisse zusammegetragen, weil ich eine vergleichbare Zusammenfassung auch nicht gefunden hatte, nur Teile hier und da.

    • Hallo Kai, ich verstehe Deine Lösung ehrlich gesagt nicht so ganz. Die Oberfläche des Polaroids an die Glasscheibe zu pressen, führt eigentlich erst recht zu Newtonringen, weil sich dann die zwei Ebenen (Mylar und Glas), die das Problem verursachen, ja (flächiger) berühren. Vielleicht hattest Du Glück bei Deinem Testbild oder es geht mit den Instax, weil sie kleiner sind? Meiner Erfahrung nach machen manche Bilder mehr Probleme als andere.

  6. Hallo,
    Danke für diese informative und präzise Anleitung! Habe mir zum Scannen meiner Polaroids den nicht mehr erhältlichen Rahmen von Impossible nachgebaut. Funktioniert prima. Damit scanne ich 4 Polas gleichzeitig. Bei meinem Scanner machen mehr aks 1200 dpi allerdings keinen Sinn.
    Bei keinem meiner Polas SX70 ist jedoch die Struktur des weißen Rahmens so gleichmäßig und ausgeprägt wie bei ihrer Vorlage. Wäre es vermessen zu fragen, ob sie mir eine Datei nur des Rahmens in hoher Auflösung zukommen lassen könnten. Ich wäre selbstverständlich auch bereit, dafür zu zahlen.
    Danke und fG
    D. Leonard