Schaue ich in das Portfolio des armenischen Fotografen Arthur Sakhkalyan, sehe ich vor allem Portraits. Portraits von Menschen und von Tieren.
Seine Bilder bestechen durch eine charmante Unperfektheit. Hier stimmt rein technisch gesehen nicht alles: Belichtungsfehler, abgeschnittene Gesichter, Portraits von hinten – unten – oben, ein verwirrender Fokus oder eine verrutschte Doppelbelichtung.
Doch wenn man sich auf Arthur Sakhkalyans Fotografien einlässt, stimmt wieder alles, denn seine Portraits transportieren vor allem eines: Nähe. Das Suchen vermeintlicher Fehler in seinen Aufnahmen sind für ihn nur Anzeichen, dass wir eine fehlerhafte Denkweise in der Fotografie haben.
Ich fotografiere so, wie ich mich in dem Moment fühle. Ich bewerte nichts, noch versuche ich irgendwas Spezielles zu zeigen, es geht nur um die Präsenz des Moments. Und ja, es gibt diese Momente, da bevorzuge ich ein halbes statt ein ganzes Gesicht.
Warme, intensive Aufnahmen von Menschen, die nicht nach Katalog oder Werbung aussehen, sondern nach besonderen Persönlichkeiten. Die sitzen und rauchen, lachen, sich die Augen reiben und einfach lebendig sind.
Tiere, die nicht in einem Studio ins rechte Licht gerückt werden oder wild und exotisch sind, sondern einfach auf der Weide stehen, Fliegen in den Augen haben und sich auch mal wegdrehen. Egal ob Mensch oder Tier, Arthur zeigt ihre Natur.
Arthur Sakhkalyan fotografiert seit über elf Jahren. Er benutzt hauptsächlich Polaroid-Land-Kameras oder seine Mamiya RZ 67. Weitere Portaits und Landschaftsbilder sind in seinem Flickr-Portfolio zu finden.