25. April 2014 Lesezeit: ~2 Minuten

Hier gibt es nichts zu sehen

Liebe Leser, heute haben wir keinen Artikel für Euch. Es mag überraschend sein, aber auch wir haben manchmal so ein Loch. Da geht nichts. Wir haben keine Ideen und keine fertigen Artikel von anderen Fotografen. Und bevor wir Euch irgendetwas Halbgares vorsetzen, verzichten wir lieber ganz darauf.

Jedoch möchte ich Euch heute herausfordern.

Wie steht es um Euren Konsum?

Was, wie bitte? Konsum? Was hat das mit kwerfeldein oder Fotografie zu tun?

Nun, auf den ersten Blick: Gar nichts. Auf den zweiten aber: Eine ganze Menge. Ich möchte das kurz erklären.

Wir alle sind auf dieser Webseite, weil wir die Fotografie lieben. Und das Internet.

Täglich gibt es hier frische Inspiration abzuholen, die nur noch gelesen und bewundert werden muss. Und weil es nicht nur kwerfeldein, sondern auch hunderttausend andere Webseiten gibt, kann es ja so schnell nicht langweilig werden.

So weit, so gut.

Aber: Wir können auch zu viel konsumieren. Zu Sesselhockern werden, die nur noch den metaphorischen Schnabel aufhalten und warten, bis der Wurm eingeworfen wird.

Das kann soweit gehen, dass wir vor lauter geilen Sachen im Netz vergessen, das wir selbst ebenfalls in der Lage sind, geile Sachen zu produzieren. Zu erschaffen. Selbst aktiv zu sein.

Denkt mal drüber nach. Beobachtet Euch mal. Was passiert heute, da es auf kwerfeldein „nichts“ gibt? Wo klickt Ihr jetzt hin? Was macht Ihr, um das Loch zu stopfen?

Wenn Ihr aber da dieses unendliche Verlangen nach Entertainment spürt, dann… spürt da mal hin.

Und fragt Euch, ob Ihr das wirklich wollt. Oder wie es wäre, mal wieder an den eigenen Fotoprojekten zu arbeiten. Oder gar heute noch den Gurt über die Schulter zu werfen und für eine Stunde rauszugehen. Zu fotografieren.

„Hey Martin, so verlierst Du aber Leser!“

Das mag sein. Aber ich sehe kwerfeldein nicht als etwas, bei dem es um gewinnen oder verlieren geht. Wir als Magazin haben neben der täglichen Publikation von tollen Fotos auch die Aufgabe, Euch herauszufordern.

Vergesst nicht, wer Ihr seid.

26 Kommentare

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  1. Der geilste Artikel seit langem! ;-) Ich finde deine Konsequenz bewundernstwert. Nicht zu bringen anstatt die abertausendste „Märchentext Fotos im Wald“ halte ich für einen wichtigen und richtigen Schritt. Gerade wo ich persönlich nur noch selten auf Kwerfeldein bin (aufgrund der erwähnten Wiederholungen), bringt micht dein Text dazu doch noch die Hoffnung zu behalten.

    Ich geh gleich noch raus und fotografiere. :-) Wie fast jeden Tag…

    Danke Martin!

    • Ich hüpf dann mal inspiriert in den Wald. Mit Prinzessinenkleid, versteht sich. :P

      Mal im Ernst: Wir bringen mittlerweile zwei Artikel am Tag. Selbst wenn bei 14 in der Woche mal drei oder vier Portraits im Wald zeigen, müsste es noch genügend Inspiration für dich geben.

      Ich habe bisher auch noch keine Beschwerde von Waldfotografen bekommen, über den fünften Streetartikel die Woche. Und wenns halt mal wieder Wald gibt (und dafür werde ich sorgen, weil es eben meine Leidenschaft ist), dann klicke es weg und geh raus, um was Eigenes zu machen.

      • O.k. das war jetzt fies von mir gerade die Prinzessinen zu nehmen und natürlich ist das beschweren über kostenlosen Content eigenlich auch ungerechtfertigt. Ich persönlich (und bin jetzt nicht der Maßstab aller Dinge) habe bloß (gefühlt) den Eindruck jedes Mal wenn ich hier vorbeischaue ( seit circa 4 Jahren) tanzt da ein Mädchen in den Wäldern rum. ;-)

        JA!!! Ich gebe es zu es nicht mein Ding und darum bin ich jedesmal enttäuscht. Weil ich aber durch eure anderen Artikel (und vor allem die Browser Fruits) eine Menge interessanter Fotografen kennen gelernt habe (und z.T. in Kontakt bin) kann ich auch gar nicht ohne euch sein.

        Es ist wahrscheinlich auch meiner eigenen fotografischen Entwicklung geschuldet, das ich nicht mehr alles mit Heißhunger von euch aufnehme, wie am Anfang.

        Wie auch immer, bringt weiter die Märchenbraut, bringt weiter Street (ist auch nicht immer meins :-P ) und vor allem bringt weiter fotografische Perlen an Licht.

        Ich kann sowieso nicht anders… ;-)

        An der Stelle mal Danke für eure vorzügliche Arbeit. :-)

      • Irgendjemand beschwert sich doch immer. Ich finde aber euer Gesamtpaket sehr vielfältig und gut, und dass vielleicht in der ein oder anderen Woche eure persönlichen Lieblingsthemen überwiegen, ist ja zu erwarten. Und es ist dennoch inspirierend, wie unterschiedlich Menschen mit dem gleichen Themenschwerpunkt an ihre Arbeiten herangehen. Also: Danke!

      • Zwei Artikel pro Tag erscheint mir persönlich auch „überdreht“. Ich habe mich schon früher dafür ausgesprochen, ein Thema – z.B . als „Wochenthema“ – länger stehen zu lassen und eine etwas gründlichere Diskussion zu führen, was natürlich auch ziemlich hohe Anforderungen an die Moderation stellt.
        Vor Monaten war hier mal eine, zugegeben etwas theoretische, aber m.E. lebendige Kunstdiskussion im Gange, die eigentlich auch mit einem fachkundigen Gast-Autor fortgesetzt und vertieft werden sollte – vielleicht läßt sich das ja noch machen ?
        Einen der arte-Redakteure, die an den beiden TV-Photographiereihen 2013 mitgewirkt haben, könnte man ja mal versuchen vor das Mikrophon zu bekommen ? Auch Wahrnehmungspsychologen, Werbepsychologen und „fotoferne“ Künstler etc könnte man ansprechen…denke ich.

  2. Sehr gut. Lasst uns doch zusammentragen, was heute produziert wurde und das kommende Woche in einem Artikel vorstellen. Damit ist allen geholfen. Das Loch ist gestopft und Martin hat schon „Stoff“ für kommende Woche.

  3. Ich finde jeden Tag ein Artikel eh ziemlich krass. ;-) will aber nicht meckern – im Grunde ist viel besser als weniger…oder nicht? *grins Womit wir wieder beim Konsum sind…

    Bei dem Tempo gehen alte Einträge eh viel zu schnell unter. Dann sucht man nach dem winzigen versteckten Archiv Button unten auf der Seite im nirgendwo…

    Deshalb entspannt euch und bringt lieber ein paar weniger, kein Stress. Eventuell auch einfach mit Fragestunden überbrücken wie heute. Frage der Woche oder sowas. Muss ja nicht immer ein ganzer Artikel sein.

    Grüße

  4. Gutes Titelbild: nichts. Erinnert mich an jenen Tag, wo es nichts zu fotografieren gab und ich nur die Graukarte ablichtete. Gab anschliessend Gedankenfutter für die weitere Entwicklung – ich hoffe, dass ist bei Ihnen auch so. Alles Gute und vielen Dank für die täglichen Inspirationen, auch heute.

  5. Können ja auch Brainstorming machen. Jeder postet Themen die er gerne mal wieder lesen würde oder noch nicht da waren :-D

    Hoffe mal wieder auf ne „Diskussion“ vom Team zu lesen. Aber bin mir noch nicht sicher welches Kontroverse Thema diesmal dran sein sollte…

  6. Zur Frage was ich mache wenn es hier nichts Neues gibt: Seit ca. 1.5 Jahren ist Kwerfeldein zwar noch meine N°1-Seite die ich jeden Morgen aufrufe, allerdings dürfte meine durchschnittliche Verweildauer inzwischen bei ca. 5 Sekunden angelangt sein. Viel mehr surfe ich inzwischen auf fstoppers, oder halte es länger bei Calvin Hollywood oder krolop-gerst aus.
    Irgendwie bin ich doch nicht so der klassische Magazin-Typ, sondern eher jemanden, den man persönlich binden muss. Mir hat es damals nur mit Martin besser gefallen, inzwischen ist es hier ziemlich poetisch geworden. Aber das alles ist nicht schlimm, denn auch das muss es geben und hin und wieder gibt es auch hier Artikel die ich mir ganz durchlese. Und heute schreibe ich sogar einen Kommentar :D Also alles gut! :)

  7. Patrick Ludolph hat einmal (tatsächlich sogar mehrmals) gesagt, es gibt Menschen da draussen, die Leben das Thema Fotografie auf einer theoretischen Ebene. Sie lesen Testberichte, diskutieren in Foren, schauen sich Tutorials und massig Bilder an, greifen aber selber kaum bis nie zur Camera (zumindest zu selten) (so oder so ähnlich war seine Aussage). Seitdem ich das gerhört habe, achte ich ziemlich genau drauf, dass ich mich nicht in dieser Kategorie wiederfinde, ganz einfach ,weil ich es nicht möchte. Ich bewundere gerne andere Bilder, bilde mich mit Videos und Artikeln weiter und diskutiere auch gerne über Bilder. Aber das alles kommt nicht an den Spaß ran, ein eigenes Bild zu machen.
    (ich war übrigens 1,5h mit meiner Camera spazieren, bevor ich diesen Artikel gelesen habe :-) ).
    Gruß Hauke

  8. Sorry Martin, aber 20 Jahre Internetnutzung haben mein Gehirn komplett umprogrammiert. Ich brauche alle 3 min meine Dosis Dopamin, sonst drehe ich durch! Also her mit dem näxten Beitrag!!!! ;-)

  9. Wär‘ nicht heute schon in 8 MInuten rum – ich würd’s tun! Ich habe eh festgestellt, dass das mal wieder ein Tag mit lauter wichtigen Dingen war (für andere), aber keine MInute für ein Foto darunter :(
    Aber morgen wieder!

  10. Hi ihr Mutigen, euer Artikel trifft meinen Nerv auf den Punkt, wo schaue ich hin? In diesen Artikel, dessen Überschrift mich neugierig machte. Allerdings ist für mich mich nicht der Konsum, sondern eher das Agieren und reagieren im Internet der Punkt, der mitunter so viel Zeit frisst, dass das wirkliche Leben, die Auszeiten, die Langeweile, die Kreativität oft erst entstehen lässt, ins Abseits geraten lässt. Es wäre vermessen zu generalisieren, aber viele von uns (Bloggern) sind Junkies, die ohne ihre Follower und Fans ein Unwohlsein verspüren und sich in der Pflicht fühlen, abzuliefern. Blödsinn. Leser, die eine Bindung zu dir bzw. deinem Blog haben, werden ihn auch dann lesen, wenn da große Lücken zwischen den Beiträgen liegen. Vielleicht sind sie sogar dankbar, wenn die Frequenz deiner Beiträge nicht hoch ist, weil ihnen das Luft lässt, auch andere Sachen im Netz zu lesen, so geht es mir mit euch häufig ;-). Und mal ehrlich, wäre es wirklich vielen Lesern aufgefallen, wenn ihr mal einen Tag einfach nichts gepostet hättet? Mir nicht, auch wenn ich eure Beiträge sehr schätze :-). LG, Conny