Eine Frau zielt mit der Pistole neben der Kamera mit verschlossenen Augen vorbei. Eine Portraitfotografie
15. April 2014

Bez Uma und die Anmut des Trivialen

Um ehrlich zu sein, bezeichne ich mich selbst nicht als Fotograf. Ich sehe einfach durch den Sucher und wenn ich mag, was dort vor sich geht, drücke ich auf den Auslöser. Mehr nicht. Die meisten Bilder habe ich in Sankt Petersburg, Russland, aufgenommen.

Manche Menschen werfen nicht mit Etiketten um sich. Sie machen einfach Bilder mit ihrer Kamera. Ohne Pathos, Drama oder Geltungsdrang beschreiben sie ihren Alltag mit dem Fotoapparat.

So jemand ist der gebürtige Russe Ilya Ilyukhin, der im Netz als Bez Uma auftaucht. Seine Aufnahmen sprechen eine einfache, aber nicht im Geringsten primitive Sprache des Alltags und der Lebensfreude. Der Achtsamkeit, des Unscheinbaren.

Blick von oben in zwei Hände, die Beeren halten.

Blick auf den nackten Nacken einer Frau.

Eine Frau hält nach vorn gebeugt einen Zweig hinter sich.

Fokus auf ein bisschen Staub in der Luft

Eine Frau liegt mit ihrer Katze im Bett

Ein frisch angezündetes Streichholz in der linken Hand

Blick in die Augen einer Frau, deren Haare quer über ihr Gesicht geweht sind.

Frauenhände halten einen Schmetterling ins Licht

Ein Mädchen spielt Geige

Mann mit Bart und Mütze

Ein Junge sieht aus dem Fenster.

Und so antwortet Bez Uma auf meine Frage, warum er fotografiert mit dem oben zitierten Text. Ohne Geschwafel zeigt er seine Fotos und verzichtet auf gefühlstriefend-umständliche Umschreibungen.

Auch deshalb belasse ich diesen Artikel mit weniger Text als üblich. Ganz im Sinne des Sprichwortes „ein Bild sagt mehr als tausend Worte“.