Zu Beginn war die Fotografie für mich ein Werkzeug, um meine Reisenotizen anzureichern, wenn ich unterwegs war. Ich schreibe sehr viel auf meinen Reisen. Ganz oft handelt es sich dabei um nichts Weltbewegendes, sondern reine Dokumentation meiner Tageserlebnisse. Teilweise dokumentiere ich alles im Minutenabstand.
Ein altes Tagebuch aufzumachen und mittels der Bilder in die bereits Jahre zurückliegende Vergangenheit zu sehen, ist eine meiner Lieblingsbeschäftigungen. Dann kommen Tausende Momente, die ich komplett vergessen hatte, mit einem Mal zurück.
Es ist großartig, nachzulesen, wie der Staub vom Motorrad aufgewirbelt wurde, als ich über die Ausläufer des Himalaya sauste. Oder ein Bild anzusehen, auf dem meine Freundin ihr Lieblingskleid trägt, das mittlerweile irgendwo im Laos-Dschungel verschollen ist.
All diese Kleinigkeiten sind für mich sehr entscheidende Gründe dafür, warum ich fotografiere.
Ich kann nicht behaupten, dass ich jemals große Höhen und Tiefen erlebt, hingegen jedoch viele Lern-Erfahrungen gemacht habe. Vor fünf Jahren hat mich das Analog-Fieber gepackt, als ich eine riesengroße Tasche mit über 100 35mm-Kameras und 50 Objektiven auf Craigslist kaufte.
Ich habe ganze zwei Jahre zugebracht, jede Kamera auszuprobieren. Um herausfinden, was ich daran mag und was nicht. Als ich 2010 schlussendlich mit einem One-Way-Ticket nach Indien zog, verkaufte ich alle Kameras, bis auf zwei: Meine vertraute Yashica T5 und eine hellgelbe wasserdichte Kodak aus den 80ern, eine Aqua Snappy.
Ich habe lange gebraucht, um festzustellen, was für mich ein gutes Foto ist und was keines ist. Stil und Herangehensweise haben sich in eine sehr spezifische Ästhetik entwickelt und ich habe noch nicht entschieden, ob ich das nun gut oder schlecht finde – aber aktuell genieße ich sehr, was ich tue.
Dieser Artikel wurde von Martin Gommel für Euch aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt.