Eins der faszinierendsten Dinge an der Fotografie ist die Möglichkeit, Zeit einzufrieren. Fähig zu sein, das Fragment einer Sekunde zu zeigen, das man normalerweise gar nicht sieht und so ein solches in sämtlichen Details studieren zu können. Das ist es, was ich am Projekt „Explosions“ so interessant finde.
Ich liebe es, die Fotografie zu benutzen, um Momente einzufrieren. Das können völlig langweilige, alltägliche Dinge sein, die plötzlich sehr schön aussehen – oder weit gefährlicheres Zeug: Wie Explosionen.
Mein Projekt ist persönlicher Natur, noch lange nicht beendet und ich arbeite nebenher daran. Die Hauptschwierigkeit, diese Form von Bildern zu machen, besteht darin, den richtigen Moment einzufangen, wenn die Explosion am besten aussieht. Das gibt der Fotografie in Form der Aufnahme eine andere Dimension.
Mir gefällt die Diversität in den Bildern; dass zwei Explosionen niemals gleich aussehen. Obwohl ich sehr viel vorbereite, kann ich niemals voraussehen, wie die Explosion stattfinden wird.
Kürzlich habe ich den Hasselblad Masters Award gewonnen und für das Buch das Thema Skateboarden benutzt – auch da ging es darum, das richtige Timing zu finden, um die Skateboarder in der richtigen Position in der Luft aufzunehmen.
Eine weitere Herausforderung des Explosionen-Projektes war es, eine passende und entlegende Örtlichkeit zu finden, damit Menschen nicht verletzt oder irgendetwas anderes beschädigt würde. Und dennoch brauchte ich einen bestimmten Hintergrund.
Doch das Schwierigste war das Timing. Ich benutze Studiolicht, um den Effekt der Explosionen anzureichern – jedoch reicht es aus, nur einen klitzekleinen Bruchteil einer Sekunde zu spät zu sein, um nur noch ein bisschen Rauch zu sehen.
Dieser Artikel wurde von Ken Hermann auf Englisch geschrieben und von Martin ins Deutsche übersetzt.