27. November 2012

Lofoten: Reise ins Licht

„Ló“ für Luchs und „foten“ für Fuß. Mitten im europäischen Nordmeer liegt die Inselgruppe der Lofoten. Durch den Vestfjord sind sie vom Norwegischen Festland getrennt. Seine Zeit dort zu verbringen, ist wie eine Reise ins Licht.

Wobei Licht hier ein sehr flexibler Begriff ist. Es ist nicht nur Licht im Sinne von Helligkeit, es ist auch Licht im Sinne unvorstellbarer Farben und Formen. Und das auch bei Nacht. Denn wenn der Sonnenuntergang direkt in den Sonnenaufgang mündet, lässt – bei ein wenig Glück mit dem Wetter – das stundenlange Farbspektakel der Mitternachtssonne die Landschaft erstrahlen.

Dann spendet das Licht der Arktis dem eigenen Körper und der Natur, die einen dort umgibt, unglaubliche Energie und Kraft. Die Zeit scheint stillzustehen. Geschlafen wird nur noch sporadisch. Zumindest nicht in den Stunden um Mitternacht, denn dann beginnt die für den Landschaftsfotografen spannendste Zeit.

Die Bedingungen sind, trotz des Lichts, nicht immer die angenehmsten. So ist es nachts meist recht kalt und in Meeresnähe weht eigentlich generell ein starker Wind. Zumindest mit Regen hatten wir in den statistisch gesehen niederschlagsärmsten Monaten April und Mai nie große Probleme.

Aber ganz egal wie sehr Wind und Kälte, der schwere Rucksack und die schwierige Zeltplatzsuche in den Bergen manchmal an einem nagen, so ist es doch immer wieder die wunderschöne Kulisse, die einen in ihren Bann zieht.

Umrahmt wird die Szenerie von scharfkantigen Bergspitzen, auf denen bis in den Sommer hinein noch Schnee liegt. Nahezu senkrecht stürzen sie ins türkisfarbene, eiskalte Wasser, nur noch gesäumt von den weißen Sandstränden, die sich in die Enge zwischen Bergen und Meer schmiegen.

Kurz ist man geneigt, traurig zu sein. Wenn man tagsüber am Meer steht und den Strand und das Meer am liebsten bei südeuropäischer Wärme genießen würde.

Doch der Tag vergeht und die Dämmerung setzt ein. Dann genießt man den Norden wieder in vollen Zügen. Die Kälte, der Wind und jegliche Gedanken an den warmen Süden sind vergessen. Man taucht ein ins Land des Lichts.

00:01 Uhr Insel Moskenesøya
00:01 Uhr, Solbjørnvatnet, Insel Moskenesøya

00:46 Uhr Insel Moskenesøya
00:46 Uhr, Solbjørnvatnet, Insel Moskenesøya

01:14 Uhr Insel Moskenesøya
01:14 Uhr, Solbjørnvatnet, Insel Moskenesøya

01:46 Uhr Insel Moskenesøya
01:46 Uhr, Solbjørnvatnet, Insel Moskenesøya

22:35 Uhr Insel Moskenesøya
22:35 Uhr, Bunes Beach, Insel Moskenesøya

23:22 Uhr Insel Moskenesøya
23:22 Uhr, Bunes Beach, Insel Moskenesøya
00:25 Uhr Insel Moskenesøya
00:25 Uhr, Bunes Beach, Insel Moskenesøya


00:02 Uhr Insel Flakstadøya
00:02 Uhr, Fredvang auf Flakstadøya

01:08 Uhr Insel Værøy
01:08 Uhr, Nordland auf Insel Værøy

Sicherlich gibt es noch viel auf den Lofoten und generell im Norden Europas zu entdecken: Nicht nur die Mitternachtssonne, sondern auch die unglaublich vielseiteigen blauen Stunden und die tanzenden Polarlichter des dunklen Winters. So freue ich mich sehr auf eine erneute Reise ins Licht. Denn die, da bin ich mir ganz sicher, wird es bestimmt geben.

23 Kommentare

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  1. Hej Hej Mo,
    die Bilder kannte ich ja schon. Dein Beitrag hier gefällt mir echt gut und es freut mich das du deine tollen Eindrücke mit anderen hier teilen kannst. Dein Bericht bestärkt mich darin auch mal die Reise ins Licht anzutreten. Danke :-)

    Dein Papa

  2. Zauberhaft. Bei solch tollen Fotos überlege ich immer wieder ob ich mich nicht doch ein wenig der Landschaftsfotografie widmen sollte ;) Eine Reise auf die Lofoten steht auf meiner To-Do-Liste fürs Leben :)

  3. Bunes Beach ist klasse! sieht aus wie in der Wüstenregion. Auch Solbjornvatnet gefällt. Die anderen sind jetzt nichts was man nicht schon öfters gesehen hätte, aber das ist Jammern auf hohem _Niveau. Sind trotzdem alle super anzuschauen. Gefällt.

  4. Yup alles ganz schön. Achte aber noch mehr auf die Schärfe, für mich sind die nicht richtig knackig. Kann auch an günstiger Optik oder schlappen Stativ liegen. Einige Bilder wirken wie analog und eingescannt. Vielleicht ist es ja auch so.
    Die Landschaft begeistert auf jedenfall.

  5. Schöner Bericht und feine Bilder! Wir waren vor ein paar Jahren im Juni für 12 Tage auf den Lofoten, davon hat es aber leider so gut 11 Tage nur geregnet. Trotzallem aber sind die Lofoten eine bzw. mehrere Reisen wert. Für mich war es trotz des schlechten Wetters sicher nicht der letzte Besuch, auch schlechtes Wetter hat seine schönen Seiten :)

    Grüsse
    Torsten

  6. Hallo,
    gerade gestern musste ich wieder irgendwo lesen, dass Landschaftsfotografie langweilig sei. Diese Bilder beweisen ja wohl wirklich das Gegenteil. Tolle Bilder, abolut. Mich würde aber mal interessieren wieviel da nachträglich an den Farben geschraubt wurde.
    Gruß
    Oli

  7. Hallo zusammen. Ich freue mich sehr über all eure Kommentare. Da bin ich auf jeden Fall schon einmal nicht der einzige Fan des Nordens.

    Oli, ich persönlich kann auch oftmals nicht nachvollziehen, wie man Landschaftsfotografie langweilig finden kann. Allerdings muss ich zugeben, dass ich natürlich auch nicht an allen Arten der Fotografie interessiert bin und sie begeistert verfolge (was wiederum andere nicht verstehen :).

    Meine Nachbearbeitung beschränkt sich hauptsächlich auf das Optimieren der Belichtung (Tiefen, Lichter, Tonwerte). An den Farben ändere ich selten etwas. Bei manchen (z.B. bei der ersten Aufnahme) Bildern nehme ich etwas die Sättigung raus. Schon vor Ort versuche ich durch Einsatz von Grauverlaufsfiltern und manuellem Weißabgleich meinem Empfinden der Szene bestmöglich gerecht zu werden.

    Wie im Artikel beschrieben sind es genau diese knalligen Farben, die mich während den hellen Nächten des Nordes so fesseln und immer wieder begeistern. #

    Grüße,
    moritz

    • Danke für die Antwort Moritz.
      Ich wollte das auch nur noch einmal bestätigt haen, ich dachte mir schon, dass Du da nicht viel nachträglich veränderst. Werde mir heute Abend in Ruhe mal deinen Blog ansehen.

      Gruß
      Oli

    • genau das gefällt mir an deinen Fotos so gut. Dass sie nicht so digital aufgemotzt aussehen. Sie haben natürliche Farben und natürliche Schärfe und damit natürliche Schönheit. So, dass man das Gefühl hat, mitten drin zu sein in der Landschaft und der wunderschönen Stimmung. „Knackiger“ würde ich es nicht mögen…

  8. Ohhhh wie schön, die Lofoten! :-) Hach ja, da war ich auch dieses Jahr, allerdings im Winter. Der hier ganz besonders reizvoll ist mit seinem sensationellen, ständig wechselnden Licht- und Wolkensituationen. Außerdem ist man fast allein dort. Uuuund: man sieht Polarlichter in den langen Nächten.

    Fotos sind auf meiner Homepage zu finden, sowohl unter „Norway“, als auch unter „Aurora“.

    Jedenfalls muss ich hier unbedingt nochmal hin, gerne mal im Sommer, um den Kontrast zu erleben.

  9. Ich weis, ich bin ein bißchen spät mit meinem Kommentar, aber ich wollte meine Begeisterung für diese tollen Aufnahmen kundtun: Traumhafte Landschaft und dazu dieses Licht, da passt alles! Ich hoffe, dass wir auch von der nächsten „Reise ins Licht“ ein paar Fotos präsentiert bekommen, würde mich darüber freuen :-)

  10. Blogartikel dazu: Potpourri 48. KW: Nikon D600, Tamron 70-200mm F/2.8 Review u.v.m. - nopublica