Der 19-Jährige David Talley macht in seinem Alter Bilder, bei deren Anblick so manch erfahrener Fotograf vor Neid erblasst. Der junge Mann schafft es nicht nur, komplexe psychische Zustände in einem Bild zu vereinen, sondern setzt auch noch einen drauf: Es ist er selbst, der sich portraitiert.
„Die meisten Ideen für meine Selbstportraits – und auch den Rest meiner Arbeit – kommen von Gefühlen und Geschichten von Liebe, Herzschmerz, Mysterien und Abenteuern.“ Dem geneigten Betrachter entgeht nicht, dass dies auch die Schlüsselemotionen sind, die der Nachwuchsfotograf wirksam kommuniziert.
„Meine besten Bilder beginnen mit einer klitzekleinen Idee, die aus einem Charakter ensteht, den ich in meinem Kopf kreiert habe“, berichtet der in Los Angeles Gebürtige. Weiter verrät er: „Das ist dann der Startpunkt, von dem aus ich eine Welt um meinen Charakter baue – und das skizziere ich als Bild in meinem Zeichenblock“.
Was so einfach klingt, ist jedoch verwurzelt in den Hunderten Versuchen des Künstlers. Das Shooting selbst „dauert dann fünf bis dreißig Minuten. Die Bearbeitung des Bildes bis hin zu drei Tagen.“ Und diese Arbeit lohnt sich, denn so erreicht David Talley die Menschen, die sich auf seine Werke einlassen, auf eine intime, persönliche und unverwechselbare Art und Weise.
beeindruckend.
Ich bin hin und her gerissen; einiges fasziniert mich, anderes wiederum stößt mich ab. Auf jeden Fall ist es großartig und noch viele Blicke wert!
Danke für’s Zeigen.
Großes Kino! Mir gefällt das „Erzählerische“ dieser Aufnahmen. Bilder die zum Betrachten einladen und den Startpunkt für Kopfkino darstellen.
Danke für den Beitrag.
„Meine besten Bilder beginnen mit einer klitzekleinen Idee, die aus einem Charakter ensteht, den ich in meinem Kopf kreiert habe […] Das ist dann der Startpunkt, von dem aus […]“
Eine Idee und gute Planung sind, wie so häufig, eigentlich immer, das Geheimis hinter guten Bildern. Da braucht niemand vor Neid zu erblassen.
Die Charaktere wirken ein bisschen wie Märchenfiguren. Es wird immer eine Geschichte erzählt, die wie im Märchen eben, auch mal etwas gruselig werden kann.
Anschauen lohnt sich auf jeden Fall…
Von dem jungen Mann wird man sicher in Zukunft noch einiges sehen und hören. Der wird seinen Weg gehen. Respekt.
bild 1, 7, 11 und 12 sind einfach nur toll.
Ich fotografiere auch viel Selbstportrait, merke jedoch in letzter Zeit, das die Bilder immer eintöniger werden. Vielleicht sollte ich mir diese Bilder zu Herzen nehmen und einfach mehr Mut haben auch andere Wege zu beschreiten.
Die Bilder, die mehr ins „Normale“ gehen, sagen mir durchaus zu. Die anderen sind mir schon wieder zu „künstlerisch“. Habe ja jetzt gelernt, daß ich mehr der Typ für (Zitat) „bedeutungsleere Spassfotografie“ bin. Dennoch muß man natürlich neidlos anerkennen, daß dieser Mann was auf dem Kasten hat und auch so einiges aus seinem Kasten herausholt…
Der Vollständigkeit muss man hier, glaub ich, neben David Talley auch noch das ganze Flickr-Trio mit Alex Stoddard (http://www.flickr.com/photos/alex-stoddard/) und Brian Oldham (http://www.flickr.com/photos/brian_oldham/) erwähnen. Die drei kennen sich untereinander, machen praktisch die gleiche Art von Bilder, fotografieren sich auch gegenseitig. Die Ergebnisse sind beeindruckend.
Wahrscheinlich müsste man aber Alex für die Idee huldigen. Er war (meines Wissens) der Erste, der ein 365 Tage Projekt mit fast ausschließlich Selbstportraits durchführte und diesen Stil entwickelte.
Ich möchte die Qualität der Bilder nicht schmälern, aber sie sind schon echt wie eine reine Kopie der Bilder von Alex Stoddard.
danke für den hinweis! ich war nämlich ziemlich stark am grübeln, denn diese bilder kamen mir „irgendwie bekannt vor“….allerdings das gesicht nicht. nun weiß ich, daß ich wohl irgendwo anders schonmal einen bericht über die arbeiten von brian oldham gesehen habe, habe sie durch den flickr-link sofort wiedererkannt…
Herrn Stoddard haben wir auch bereits im Interview vorgestellt: http://bit.ly/XJZ30l
Wenn die drei sich gegenseitig kennen und fotografieren, sehe ich kein Problem in ähnlichen Selbstportraits und Ideen. Sie als reine Kopien zu bezeichnen, geht mir aber schon zu weit.
gut, dass das hier noch erwähnt wird. ich muss auch sagen, dass mir die fotos von alex stoddard mit abstand am besten gefallen und ich musste auch direkt an ihn denken. er hat das feld auch schon so gut bearbeitet, dass alle anderen von den ideen und den macharten etwas abfallen. aber das ist auch nur jammern auf hohem niveau.
mit brian oldham gab es vor kurzem auch ein interview auf SPON
http://www.spiegel.de/schulspiegel/leben/junger-fotokuenstler-brian-oldham-schoenheit-in-der-duesternis-a-858207.html
Bilder wie ein Hollywood-Blockbuster: Aufdringlich, effekthascherisch, auf schnelle Wirkung aus.
Wow das ist total krank. Allerdings auf eine sehr positive Weise, die die meisten Menschen wahrscheinlich nicht nachvollziehen können.
Ich habe tiefsten Resprekt vor dem Künstler. Schon allein die „Eier“ zu haben, solche verrückten Ideen umzusetzen und mit seinem eigenen Gesicht (!) zu veröffentlichen.
Martin, bitte mehr solche Artikel von Leuten die sich über den Mainstream hinwegsetzen!!!
Wieder Arbeiten über die man wahrscheinlich trefflich streiten kann. – Interessant.
Auch wenn ich die Kompositionen nicht wirklich verstehe – es ist, als würde ein Vorhang weggerissen…
Blogartikel dazu: Die Selbstportraits des David Talley – kwerfeldein – Fotografie Magazin | shared – Der Abfall, der bleibt
Die Idee an sich ist gut.
Nur, und da ist mein Verständniss für Fotografie ein anderes.
Gute Fotos machen ist eine Seite – Fotografie
Fotos bearbeiten und Kompositionen erstellen – Fotokunst
Es ist eigentlich schade, dass beides immer mehr vermischt wird.
oh wow. was für grandiose traumhafte Bilder. da sind wirklich einige wundervolle Arbeiten dabei!
Danke fürs zeigen!!
Cineastisch. Auch wenn mir nicht alle Bilder gefallen, die Bildsprache beeindruckt mich dafür um so mehr. Kleine Geschichten, Kurzfilme, die uns hier in eine ganz eigene, ziemlich ungewöhnliche Welt führen. Richtig gut!
sehr überzeugende Arbeiten. Am meisten Emotionen löst bei mir das zweite Bild aus, als ob ich falle, und mein Körper steht unter Angst, anderseits sind andere Bilder fotografisch besser umgesetzt.
beneidenswerte Kreativität, die er an den Tag legt!
Blogartikel dazu: ISO400 » Blog Archive » Linksammlung #07
„Die meisten Ideen für meine Selbstportraits – und auch den Rest meiner Arbeit – kommen von Gefühlen und Geschichten von Liebe, Herzschmerz, Mysterien und Abenteuern.“
So so… Was kann ein 19jähriger von Gefühlen im und Geschichten im Hinblick auf diese Emotionen schon wissen?? Die Bilder sind gut umgesetzt keine Frage, aber auch schon x-mal von anderen präsentiert wurden. Besagte wurden hier auch schon genannt und das sind nicht die einzigen..
Das „Erzählerische“ wie einer meiner Vorkommentierer schreibt. Hmm, jetzt muss ich wirklich mal überlegen. Zum Beispiel…? Ich sehe nur Selbstinszenierungen, die ohne richtige Bilderklärung des Autors einfach nur Bilder sind. Gut umgesetzt, keine Frage – mehr aber auch nicht.
…also ich bin eher geschockt, angesichts der blutigen Bilder. Ich hoffe nicht, dass dies krankhaft ist und ich mir um Kinder Sorgen machen muss… Ganz im Ernst!
Einen 19-Jährigen würde ich nicht mehr unbedingt als Kind bezeichnen. :)
Das hast Du leider total falsch verstanden: Angesichts der blutigen Bilder habe ich Angst um Kinder, denen er begegnet. Hat wirklich NICHTS mehr mit Kunst zu tun.
Verstehe ich dich nun wieder falsch oder meinst du, dass er andere Menschen – Kinder? – körperlich verletzt, weil er in seinen Bildern Blut oder Verletzungen als Ausdrucksmittel verwendet? Warum genau sollte das eine das andere implizieren?
Nicht böse sein, Alleen, aber diese Bilder zeigen einen Mann, dessen Phantasie doch etwas zuviel Narzissmus zeigt (jedenfalls in meinen Vorstellungen). Damit habe ich nicht geasgt, dass die Bilder schlecht gemacht sind, aber es gibt doch wohl auch andere Motive als sich selbst in vielen Posen zu zeigen. Irgendwie erinnert mich das an das Buch „Das Bildnis des Dorian Gray“, er findet sich wohl schön, kann man sehen wie man will – ich leider nicht. In der Jugend bin ich schon mal so einem Menschen begegnet, der landete im Gefängnis… Deshalb meine Befürchtungen. Leider ist es schon oft so gewesen, dass solche Menschen Kinder „mehr“ bevorzugen als attraktive Frauen. Um das mal vorsichtig auszudrücken.
Wie gesagt, nicht böse über meine Meinung sein, aber als über 60-Jähriger Akademiker besitze ich ein wenig Menschenkenntnis und Lebenserfahrung. Ich denke,die Bilder sagen viel über diesen Menschen aus. Tut mir Leid, dass das Thema etwas abschweift, andere Leser waren aber auch in den Gefühlen gespalten…
LG aus Berlin
Hey Andy, ich bin nicht böse, ich versuche nur, dir durch Nachfragen eben zu entlocken, woher die Aussagen kommen, weil sie ohne Erklärung für mich vollkommen aus der Luft gegriffen wirken. Jetzt kann man als Außenstehender wenigstens etwas nachvollziehen, wie du dazu kommst – auch wenn zumindest ich diese Einschätzung nicht teilen würde. Vorverurteilung aller Selbstportrait-Künstler erscheint mir etwas weitgreifend…
Ich glaube nicht, dass alle Selbstportrait-Künstler narzisstisch veranlagt sind. Zu dem 365-Projekt gehört das nunmal dazu. Man hat nicht jeden Tag einen Freund oder ein Model zur Hand und deshalb greift man eben zum Fernauslöser und stellt sich selbst vor die Kamera. Natürlich kenne ich ihn nicht persönlich, aber ich verfolge seine Arbeit schon länger und habe schon Videos von Flickr-Treffen gesehen, an denen er teilgenommen hat. Er scheint mir daher eher wie ein normaler, chaotischer junger Mann, der gerne rumalbert und nicht wie jemand der auf dem Weg zum pädophilen Kindermörder ist. Zumindest klingt deine Aussage für mich danach…
sorry, aber ich finde die fotos einfach nur platt und inszeniert…..
da ist nicht eins, das mir ein echtes, ehrliches gefühl zeigt…..
das sind für mich alles selbstinszenierungen ……