Der 19-Jährige David Talley macht in seinem Alter Bilder, bei deren Anblick so manch erfahrener Fotograf vor Neid erblasst. Der junge Mann schafft es nicht nur, komplexe psychische Zustände in einem Bild zu vereinen, sondern setzt auch noch einen drauf: Es ist er selbst, der sich portraitiert.
„Die meisten Ideen für meine Selbstportraits – und auch den Rest meiner Arbeit – kommen von Gefühlen und Geschichten von Liebe, Herzschmerz, Mysterien und Abenteuern.“ Dem geneigten Betrachter entgeht nicht, dass dies auch die Schlüsselemotionen sind, die der Nachwuchsfotograf wirksam kommuniziert.
„Meine besten Bilder beginnen mit einer klitzekleinen Idee, die aus einem Charakter ensteht, den ich in meinem Kopf kreiert habe“, berichtet der in Los Angeles Gebürtige. Weiter verrät er: „Das ist dann der Startpunkt, von dem aus ich eine Welt um meinen Charakter baue – und das skizziere ich als Bild in meinem Zeichenblock“.
Was so einfach klingt, ist jedoch verwurzelt in den Hunderten Versuchen des Künstlers. Das Shooting selbst „dauert dann fünf bis dreißig Minuten. Die Bearbeitung des Bildes bis hin zu drei Tagen.“ Und diese Arbeit lohnt sich, denn so erreicht David Talley die Menschen, die sich auf seine Werke einlassen, auf eine intime, persönliche und unverwechselbare Art und Weise.