Luxad: Einzigartige Rahmen für einzigartige Fotos
In Berlin und online gibt es den kleinen, feinen Rahmenladen namens „Luxad“, in dem jeder Rahmen ein Unikat aus recyceltem Holz mit Gebrauchsspuren ist. Mit Fotostudio. Und Druckservice für Bilder. Und einer Galerie. – Es folgt die Geschichte einer Selbstständigkeit mit Herz und Leidenschaft für die Fotografie.
Angefangen hat alles 2009, als Andreas David zusammen mit dem Polaroidkünstler Marcus Vogel und seiner Frau Alexandra für das Projekt Imagetransfer Berlin-Kapstadt in den Townships von Kapstadt unterwegs war. Die drei verteilten gebrauchte Kameras an die Mitarbeiter der Luna Design Company, die handgefertigte Bilderrahmen aus recyceltem Holz herstellt.
Viele der Mitarbeiter fotografierten im Rahmen dieses Projektes überhaupt zum ersten Mal und hielten einen Tag in ihrem Leben in Bildern fest. Entstanden sind 800 Fotos, die zum Teil sehr private Einblicke in die Leben der Menschen gewähren. Marcus Vogel hat einige der Bilder mit der Polaroidtechnik weiterverarbeitet, beispielsweise auch in Polaroidlifts übertragen und so die Wirkung der Bilder künstlerisch verstärkt.
Die Teilnehmer am Projekt wurden auch selbst mit Portraitfotos festhalten und in Interviews zu ihren Träumen und Lebenszielen befragt. So verschmelzen in Bild und Text die Eindrücke der Rahmenbauer aus Kapstadt mit denen der Besucher und inspirieren sich gegenseitig künstlerisch sowie dokumentarisch.
Die Ergebnisse sind in Form eines Interview-Buches mit Portraits der Manufaktur-Mitarbeiter, Polaroid-Fotokunst und Dokumentationsfotos des Projektes als Ausstellung unterwegs. Als die drei anschließend Räumlichkeiten für die Ausstellung der Polaroids suchten, stellten sie fest, dass das bei Galerien, die monate- oder sogar jahrelang im Voraus ausgesucht sind, fast unmöglich ist.
Am Ende konnten sie 2010 bei befreundeten Rechtsanwälten doch noch ausstellen: Die von Marcus Vogel zu Poloraidkunst verarbeiteten Bilder der Manufaktur-Mitarbeiter und Andreas Davids Portraits der Teilnehmer, präsentiert in den von ihnen selbst hergestellten Holzrahmen.
Unter den Eindrücken dieses künstlerisch-journalistischen Projektes und der schwierigen Suche nach Ausstellungsraum hatte Andreas David inzwischen beschlossen, die wunderschönen Holzrahmen in einem eigenen Laden zu verkaufen, dort auch ein Portraitstudio einzurichten und Raum für Ausstellungen zu bieten.
So entstand das Luxad in der Mommsenstraße 42 in Berlin-Charlottenburg: Ein gemütlicher, kleiner, ruhiger Laden, der inzwischen sein zweijähriges Jubiläum feiert, viele Ideen clever umgesetzt unter einem Dach vereint und auch online ein dem Laden nachempfundenes Einkaufserlebnis bietet.
Seit mehr als einem Jahr ist mit FoundRe: aus Chicago (USA) ein zweiter Hersteller von Bilderrahmen aus Holz mit Spuren seiner Geschichte hinzugekommen. Andreas empfiehlt auch gern passende Rahmen oder gestaltet Rahmenarrangements gezielt für eine bestimmte Wand.
Auf der Webseite des Luxad kann man im aktuellen Bestand der Unikate stöbern und sie direkt bestellen, jeder Rahmen wird dafür einzeln fotografiert. So kann man online selbst testen, wie eigene Bilder in diesem oder jenem Rahmen wirken oder sich durch die Rahmenwahl klicken, die einem nach und nach jeweils zwei Rahmen zum Vergleich präsentiert, bis man den Rahmen gefunden hat.
Wer mag, kann optional sein für den ausgewählten Rahmen bestimmtes Bild direkt mitschicken, sodass es für den Rahmen passgenau gedruckt und eingefügt wird. So kommt das Gesamtwerk schon fix und fertig zuhause an – nur noch an die Wand hängen muss man es selbst. Alle Rahmen sind Wechselrahmen, sodass die Bilder auch ausgetauscht werden können.
Diese Entwicklungen, besondere Meilensteine, die kleinen Anekdoten im Alltag und was so alles hinter den Kulissen abläuft, kann man auch im Blog verfolgen. Von diesem musste ich mich nach einiger Zeit schweren Herzens loseisen, denn in der Entstehung des Projektes mit seinen verschiedenen Ablegern zu versinken, ist für mich, der selbst manchmal Tagträume von einem Atelier-Laden-Galerie-Café durch den Kopf schwirren, besonders spannend.
Apropos Galerie. Auch eine solche ist Teil des Luxad. Alle paar Wochen hängen hier neue Werke eines Fotografen – präsentiert natürlich in eigens für die Bilder ausgesuchten Holzrahmen. Nach der Vernissage sind die Bilder mitsamt Rahmen dann auch online erhältlich. Wer in Berlin lebt und fotografiert, kann sich für eine eigene Ausstellung bewerben.
Morgen schon, am Freitag, den 23. November findet um 19 Uhr die Vernissage zur neuen Ausstellung „… welt anschauung …“ mit Fotografien von Claudia Leverentz statt. Zu sehen sein werden Momentaufnahmen von alltäglichen Situationen, fremden Kulturen und eindrucksvollen Landschaften, die sie auf ihren Reisen gesammelt hat.
Dann gibt es im Luxad auch noch Spiegel in gewohnter Gebrauchtholz-Optik und ungewöhnlich schmalem Hochkantformat. Und Gitarren, die aus recycelten Ölkanistern hergestellt werden… und das sind noch nicht einmal alle der kuriosen und schönen Details rund um ein wunderbares Projekt, die es noch ein Stückchen liebenswerter machen.
Wir schlagen vor: Lasst Euch einfach selbst beim Stöbern im vielfältigen Angebot von Luxad überraschen.