Im Gespräch mit Zoran Milutinovic
Katzenfotos sind mir bisher immer recht egal gewesen. Nagut, sie entlockten mir hin und wieder ein awwwww, wenn ich zufällig in einem sozialen Netzwerk welche entdeckte, aber speziell danach gesucht habe ich noch nie und erst recht habe ich nie ein solches Bild auf meiner Facebookpinnwand selbst geteilt.
Als ich Zoran Milutinovics Katzenbilder entdeckte, änderte sich diese Haltung jedoch, denn seine Arbeiten sind nicht einfach nur süß, sondern auch fotografisch sehr interessant. Man merkt, dass mehr als nur eine einfache Liebe für Katzen dahinter steckt. Deshalb freue ich mich sehr, dass er mir ein kurzes Interview gab.
Hallo Zoran. Vielen Dank, dass Du Dir die Zeit nimmst, mir ein paar Fragen zu beantworten. Erzähl uns doch erst einmal etwas über Dich.
Ich wurde 1981 in Knjaževac, Serbien, geboren. Mit 19 Jahren zog ich dann nach Niš, wo ich an der Universität Architektur studierte. In die Fotografie wurde ich von meinem Vater eingeführt, der als professioneller Fotograf arbeitet.
Richtiges Interesse an der Fotografie entwickelte ich vor zehn Jahren und begann zunächst, für andere Menschen Bilder zu bearbeiten und zu manipulieren. Zu dieser Zeit war es nur ein Hobby. Dann fand ich heraus, wieviel besser es ist, nach draußen zu gehen und eigene Bilder zu machen. Ich fotografierte alles, was meinen Weg kreuzte, aber bald merkte ich, dass mich Tiere, vor allem Haustiere, am meisten anzogen. Heute habe ich mich auf Katzen spezialisiert, in ihrer natürlichen Umgebung, ihre Mimiken einfangend.
Was fasziniert Dich gerade an Katzenbildern?
Ich finde Katzen sehr interessant zu fotografieren, weil jede einzelne ein einzigartiges Individuum ist. Sie reagieren unterschiedlich in einer ähnlichen Situation. Die Leute denken normalerweise, dass Katzen immer schlafen, aber das Gegenteil ist der Fall. Sie sind hyperaktiv, immer in Bewegung und die ganze Zeit dabei, verrückte Sachen zumachen.
Wenn man sich mehr mit ihnen auseinandersetzt, kann man das bemerken. Und wenn man wie ich die ganze Zeit eine Kamera mit sich herumträgt, kann man all diese lustigen Momente in Fotos einfangen.
Hast Du selbst auch Katzen?
Ich selbst habe acht Katzen. Die älteste ist fünf Jahre alt, die jüngste gerade ein Jahr. Sie sind mir auch die liebsten Modelle, denn mit der Zeit lernen sie, für meine Kamera zu posen. Sie schauen genau dahin, wohin ich es möchte. Zudem bin ich sehr stolz, dass „Rex“, eine Mischung aus Russian Blue und Tabby Cat und eine meiner Katzen, der Gewinner der „GourmetGold“, dem Golden Cat Award 2011 in Serbien, geworden ist.
Kann man mit Katzenbildern Geld verdienen?
Durch das Internet gibt es viel mehr Möglichkeiten Geld zu verdienen. Es gibt viele populäre Webseiten, die Abzüge verkaufen oder Downloads anbieten. Dadurch erreiche ich einen weit größeren Markt, als ich ihn je ohne das Internet haben könnte.
Es gibt auch jede Menge Online-Fotowettbewerbe, die Geldpreise anbieten oder Magazine, die Geld für eine Veröffentlichung meiner Bilder zahlen, um ihre Texte zu illustrieren. Dadurch findet man viele meiner Fotos in verschiedensten Magazinen und Internetgalerien. Einige wurden auch für Bücher- und CD-Cover genutzt.
Was sind für Dich fotografische Herausforderungen, wenn Du Katzen fotografierst?
Ich versuche, Katzen und Kätzchen in den seltsamsten Positionen und aus den verschiedensten Winkeln einzufangen. Ich finde ihre Barthaare sehr interessant für Aufnahmen. Vor allem, wenn die Katze nach oben sieht, ist ein lustigen Ausdruck garantiert.
Manchmal agieren Hauskatzen wie große, wilde Katzen, bewegen sich ähnlich, wenn sie einem Baum erklettern oder auf der Jagd nach etwas sind. Gerade Tabby-Kätzchen sehen oft wie Geparden aus, besonders wenn sie in der Nähe ihrer Mutter sind. Katzen und Kätzchen haben erstaunlich viel Gesichtsmimik und Ausdrücke wie Menschen, was ein Foto zu etwas Besonderem werden lassen kann.
Manchmal reicht es aus, mit einem 105mm-Objektiv nah an einigen Kätzchen zu sitzen und auf unerwartete Situationen zu warten. Das Zusammenspiel zwischen alten und jungen Katzen ist auch sehr interessant, man kann ihre Gefühle füreinander sehen und spüren. Kätzchen folgen in der Regel den Bewegungen vor ihnen, so kann man zum Beispiel mit den Fingern schnippen, um ihren Blick zu lenken und ein perfektes Bild zu bekommen.
Mit welcher Technik arbeitest Du?
Ich arbeite mit einer Nikon D300 und drei Objektiven:
AF-S VR Micro-NIKKOR 105mm f/2.8G IF-ED
AF NIKKOR 35mm f/1.8D
AF-S NIKKOR 18-200mm f/3.5-5.6 G ED
Vielen Dank für das Interview!
Mehr Bilder von Zoran findet Ihr auf 500px, deviantART und natürlich Facebook, wo Ihr nun beginnen könnt, Eure ersten Katzenbilder auf Euren Pinnwänden zu teilen.
Das Interview habe ich auf Englisch geführt und anschließend ins Deutsche übersetzt.