Nick Brandt
Nick Brandt ist ein Fotograf, den ich schon lange Zeit bewundere. Nick’s Aufnahmen von Tieren in Afrika sind auf ihre Art unnachahmlich, direkt und authentisch – und seine Aufnahmen unterscheiden sich ungemein von dem, was der Betrachter gewöhnlich unter dem Titel „Wildlife-Fotografie“ zu Gesicht bekommt.
Als Nick Brandt 1995 das Musikvideo zu Michael Jackson’s „Earth Song“ drehte (Anmerkung: so etwas macht man auch nicht mal so „nebenbei“), wurde er auf die intensive Tierwelt Afrikas aufmerksam. 2000 fing er dann erstmals an, dort gezielt zu fotografieren.
Was dabei herauskam, war kein Zufallsprodukt – und wenn wir uns seine Fotos von Löwen, Giraffen und Elefanten näher anschauen, dann wissen wir, dass Brandt ganz genau weiß, was er tut. So ist es nicht verwunderlich, dass er ausschließlich mit der Mittelformatkamera auf Schwarzweissfilm fotografiert und dadurch seinen Fotos diese feine Brise Echtheit hinzufügt.
„I get extremely close to these very wild animals, often within a few feet of them. I don’t use telephoto lenses. This is because I want to see as much of the sky and landscape as possible–to see the animals within the context of their environment. That way, the photos become as much about the atmosphere of the place as the animals. And being that close to the animals, I get a real sense of intimate connection to them, to the specific animal in front of me. Sometimes a deliberate feeling that they’re almost presenting themselves for a studio portrait.“ Quelle
Was mich persönlich ganz besonders an Nick Brandt’s Aufnahmen fasziniert ist sein signifikantes Spiel mit dem Bokeh, das immer wieder Teil seiner Bildkompositionen wird. Und die sind stets ausgereift, ruhig und ästhetisch wirksam und stellen die Tiere in ihrem „Sein“ da – weniger ihrem „Tun“. Diese Kombination lässt Brandt’s Fotografien tendenziell eher als Kunst wirken, als reine Dokumentation.
Das macht Brandt’s Fotos attraktiv, deshalb fallen sie aus dem Rahmen. Und obwohl ich mir selbst das Erstellen auch nur eines dieser Bilder als eine Mammutaufgabe vorstelle, sind diese Fotos alles andere als weit weg. Nein, sie schaffen Nähe zur Persönlichkeit dieser Tiere, wie ich sie selten zu Gesicht bekomme.
„Meine Porträts sollen die Persönlichkeit der Tiere vermitteln, den Moment einfangen, in dem sie sich scheinbar selbst in Szene setzen. Für mich hat jedes Wesen, menschlich oder nicht, das gleiche Recht zu leben. Und dieses Gefühl, der Glaube daran, dass ein Tier und ich gleichberechtigt sind, berührt mich jedes Mal, wenn ich fotografiere.“ Quelle
Übrigens: Nick Brandt’s hat auch schon einige Bücher mit seinen Fotos gemacht, und eines davon gibts sogar auf Amazon (Partnerlink).
Erst kürzlich war in Berlin eine Ausstellung von Nick Brandt’s Werken, da ich aber in Süddeutschland wohne, blieb mir ein Besuch verwehrt. Wer dennoch auf der Ausstellung war, wird die Fotos sicher nicht vergessen.
Jetzt bleibt mir, Euch auf Nick Brandt’s Webseite hinzuweisen. Empfehlung: Wer jedoch seine Fotos in etwas größerer Auflösung betrachten möchte, der kann das bei Younggalleryphoto tun.
Kanntet Ihr Nick Brandt schon? Wie gefallen Euch seine Fotos? Sprechen sie Euch an?