Schutzräume in der Natur erinnern mich an meine Kindheit, als die Tage voller Spiele und endloser Fantasie waren. Ich erinnere mich daran, wie ich in der selbstgebauten Reisighütte saß: Ich spürte den Regen und den Nebel, das schwache Licht des Herbstes und das Moos unter meinen Füßen.
Das Erstellen dieser Fotos hat mich meinem inneren Kind und dem Gefühl, mit der Natur eins zu sein nähergebracht. Das Wort „Shelter“ ist mit einem privaten, sicheren und intimen Versteck verbunden. Es kann sich aber auch auf das Gegenteil beziehen, wenn das Fehlen von Schutz eine Verwundbarkeit schafft.
Es kann auch ein Geisteszustand sein, der einen daran hindert, zu wachsen, sich zu entwickeln oder weiterzumachen. Landschaft ist nicht nur ein topografisches, objektives Phänomen. Für mich ist sie persönlich und subjektiv. Mit einer Landschaft zu arbeiten bedeutet, mich darauf einzulassen.
Den Ort zu erleben und zu spüren, schließlich ein gleichberechtigter Teil davon zu sein. Indem ich die Landschaft und die Stoffe zusammenbringe, schaffe ich einen Dialog – eine Interaktion. Ein Gefühl, Gerüche, Formen und Farben der umgebenden Natur inspiriert mich. Mein Ziel ist es, mentale Bilder und Assoziationen auszulösen.
Indem ich sowohl künstliches als auch Tageslicht benutze, schaffe ich eine Atmosphäre; deute eine imaginäre Erzählung an, die Gefühle, Assoziationen, Einblicke in die Vergangenheit oder die Zukunft, Erinnerungen, ungeschriebene oder vergessene Geschichten hervorruft.
Ich interessiere mich für abgelegene, verlassene und Grenzorte, die keine wirtschaftliche oder finanzielle Bedeutung haben. Bäume, Dickichte, Büsche und Dünen inspirieren mich zu Stoffinstallationen. Die Natur schützt uns, aber sie kann leicht zerstört und vergessen werden. Durch Fotografie möchte ich stillen Orten eine Stimme geben.