Kreative Ideen für Euren Instagram-Account
Ein Name, eine Kurzbeschreibung und quadratische Bilder in Dreierreihen. So sieht jedes Instagramprofil aus. Dass Kreative aus so einem engen Raster gern ausbrechen und ihren eigenen Stil in die Darstellung einbringen möchten, ist nur natürlich. Aber welche Möglichkeiten gibt es bei so einem starren Gerüst?
Ich zeige Euch in diesem Artikel anhand verschiedener Profile, wie Ihr Euch mit Eurem Account von anderen abheben könnt. Welche Methode die für Euch beste ist und ob Ihr Euren Instagram-Account überhaupt ändern möchtet, bleibt natürlich Euch überlassen. Am Ende kommt es ganz darauf an, warum man Instagram überhaupt nutzt und wieviel Arbeit man in eine Plattform stecken möchte, die nicht unbedingt beständig ist.
So gab es 2017 eine kleine Panikwelle, als Instagram seine Ansicht testweise bei einigen Accounts von drei auf vier Bilderreihen änderte. So eine kleine Änderung würde tatsächlich auch viele der folgenden Ideen durcheinanderbringen. Am Ende darf man das Ganze einfach nicht zu ernst nehmen und den Spaß dabei nicht vergessen.
Farben
Der erste Eindruck ist auch bei Accounts wohl der entscheidende und ich ertappe mich selbst oft dabei, dass ich bei kunterbunten Profilen schnell weiterklicke. Wenn aber alles zusammenpasst und ein Stil erkennbar ist, bleibe ich eher und vor allem länger hängen. Ausgewogen wirkt es schnell durch einheitliche Farben und Kontraste.
Als Beispiel möchte ich Euch den Account von Martin Neuhof zeigen, dessen Portraits durch die Bildbearbeitung einen hohen Wiedererkennungswert haben. Sie haben alle einen orangeroten und bräunlichen Farbton, was auf Instagram sehr gut funktioniert. Auch Paul Hiller erkennt man immer wieder mit seinen bonbonfarbenen Aufnahmen aus Freizeitparks.
Nun wäre es verrückt, die eigene fotografische Arbeit nach Instagram auszurichten und plötzlich alles in Erdtöne zu tauchen, nur damit es auf Instagram gut aussieht. Bei Paul Hiller und Martin Neuhof ist es wohl eher ein glücklicher Zufall, dass ihre Arbeiten sich bereits durch bestimmte Farben auszeichnen.
Rahmen
Eine weitere Möglichkeit, die starren Vorgaben von Instagram zu durchbrechen sind Rahmen, durch die man die quadratische Anzeige der Bilder umgehen kann. Steve Dean Mendes zeigt seine Fotos zum Beispiel mit großen weißen Rahmen. Das gibt jedem Bild in der Gesamtansicht mehr Platz, um für sich zu wirken. Zudem bieten Rahmen die Möglichkeit, Hochformate unbeschnitten zu zeigen, denn auf Instagram kann man Bilder im Hochformat sonst nur bis maximal 4:5 hochladen.
Laura Zalenga hat auf einem ihrer Accounts für eine längere Zeit mit bunten Rahmen gearbeitet. Das gibt dem Account auf jeden Fall einen Wiedererkennungswert, verändert aber auch die Wirkung der Bilder selbst. Vielleicht ist das auch der Grund, warum sie mittlerweile ebenfalls auf weiße Rahmen setzt.
Dreierreihen
Ein Blickfang in der Gesamtansicht sind zusammenhängende Dreierreihen. Laura Zalenga teilte ihre Fotos lange in jeweils drei Einzelbilder auf und erschuf so einen langes Panorama über die einzelnen Reihen. Das Problem daran ist jedoch, dass man eben immer auch zwei Aufnahmen hochladen muss, die allein betrachtet keinen Sinn ergeben. Sie selbst ist von der Idee deshalb mittlerweile etwas abgewichen und schreibt dazu:
Die Anzahl der Bilder, die ich nicht teile, weil sie nicht in dieses Muster passen, ist so groß. Und jedes Mal, wenn ich etwas poste, entfolgen mir einige Leute, weil sie sich über den leeren linken und rechten Beitrag ärgern. Ich selbst folge auch keinen Accounts, die Zeilen posten, weil es mich so nervt.
Noctis_legato nutzt die Dreierreihen etwas anders und teilt jeweils drei Bilder derselben Session. So vermeidet sie das Problem von Laura, setzt sich aber gleichzeitig dem Druck aus, auch aus jeder Session mindestens drei ähnliche Bilder zu bekommen, denn Einzelbilder passen nicht ins Konzept.
Abseits von Bildern
Um die Ansicht etwas aufzulockern, kann man auch von Fotos abrücken und das Profil mit Zitaten oder Grafiken auflockern. Das passt zugegebenermaßen nicht immer zu reinen Fotoaccounts, sondern eher zu Magazinen und Blogs, aber vielleicht habt Ihr ja eine Idee, das zu adaptieren?
Als Beispiel habe ich hier neben der Bloggerin DariaDaria auch den kwerfeldein-Account eingeschmuggelt. Je nachdem, in welchen Abständen man die Zitate einbindet, ergibt sich ein anderes Muster in der Ansicht. Und natürlich kann man durch die Formatierung der Texte auch einen Wiedererkennungswert entwickeln.
Puzzle-Feed
Ein neuer Trend ist das Puzzle-Feed, das die strenge Dreier-Ansicht völlig aufbrechen kann. Hierfür ist aber einiges an Planung und Arbeit nötig. Lisa Hantke zeigt an ihrem Account, wie vielfältig kreativ man dabei werden kann. Sie hat die Idee so professionalisiert, dass sie eine Vorlage ihres Puzzle-Feeds auch zum Kauf anbietet. Mit etwas Photoshopkenntnis kann man das Ganze leicht anpassen und zu etwas Eigenen machen.
Natürlich kann man sich auch selbst eine Vorlage mit einem Bildbearbeitungsprogramm der eigenen Wahl machen, wie es Normen Gadiel in seinem Account zeigt.
Ich hoffe, ich konnte Euch mit diesen Ideen ein wenig inspirieren und Ihr seht das Potenzial Eurer Instagram-Accounts nun mit neuen Augen. Aber denkt immer daran: Instagram ist nicht alles und wenn Ihr Eure Zeit lieber in Eure Fotos oder die eigene Webseite investiert, macht das absolut Sinn.
Solche Spielereien sollen vor allem Spaß machen und nicht und im Stress enden. Spätestens, wenn Ihr bei einer Designänderung von Instagram in Panik verfallt, läuft wahrscheinlich etwas schief. Habt Ihr weitere Ideen gesehen, wie man die starren Vorgaben von Instagram durchbrechen kann? Ergänzt gern meine Liste und verlinkt spannende Accounts in den Kommentaren!
Ich finde das Profil von Martin Slotta Photographie ganz toll, weil hier komplett aus dem Instagram-Raster ausgebrochen wird: https://instagram.com/martin_slotta_photographie?igshid=xfrlnxgb6vyh
Ja, das sieht gut aus, aber man bekommt eben viele unsinnige Einzelbilder in die Timeline gespült, wenn man ihm folgt.
Sowohl Dreierreihen als auch Puzzle-Feeds oder ähnliche Ideen, wo Bilder auf mehrere Posts „aufgeteilt“ werden finde ich in der Übersicht ja immer ganz hübsch, aber mich nervt das beim Ansehen der einzelnen Beiträge beim Durchscrollen. Ich will ein Bild direkt in seiner Gesamtheit sehen und dafür nicht extra auf das Profil gehen müssen. Bei Dreierreihen finde ich auch, dass immer nur dann gut aussieht, wie die Reihe komplett ist. Wenn man aber nicht immer drei Fotos auf einmal posten will, ist das ganze die meiste Zeit über verschoben und sieht dann eigentlich auch gar nicht so toll aus.
Ich finde es selbst auch so schwierig, einen harmonischen Feed zu kreieren und finde die Lösung über die Farben zwar sehr schön anzusehen, weshalb ich das auch ein bisschen versuche. Zwar bearbeite ich meine Bilder nicht alle komplett unterschiedlich, aber ich merke im Feed dann doch, dass sie nicht so hübsch zusammenpassen wie bei manch anderen Accounts.
Manchmal ertappe ich mich aber auch dabei, das bei anderen Accounts nach einiger Zeit „langweilig“ zu finden. Da stellt sich dann so ein Gefühl ein, dass die Bilder alle gleich aussehen.
Wow, tolle Beispiele! Danke für den Artikel.
Eigentlich kann ich hier gar nicht mitreden/schreiben, da ich Instagram nicht nutze.
Ich denke und fotografieren zwar schon immer in Serien, aber letztlich muss jedes einzelne Bild für sich ein Bild sein. Wenn dann einige zu einer Serie zusammen passen, um so besser.
Seit 1996 habe ich Bilder online, lange in einer eigenen Galerie-Seite, seit sehr langer Zeit aber nur noch bei flickr. Mir ist die Präsentation und Darstellung der Bilder sehr wichtig und da passt der neutrale schwarze Hintergrund bei flickr sehr gut. Auch lasse ich mir nicht das Format vorschreiben, ob quadratisch, Panorama oder Hochformat ist ausschließlich meine Entscheidung. Wenn ich mir hier die Beispiele ansehe, stört mich man meisten, dass die Bilder immer nur einen Teil den Bildschirms ausfüllen und ich daneben immer die störenden Kommentare sehen muss. Bei flickr kann ich die Bilder formatfüllend anzeigen oder ansehen und mich auf die Bilder einlassen und konzentrieren, ohne durch das blabla daneben abgelenkt zu sein.
VG dierk
Die liebe Maria, bzw. Noctis Legato, ist in vielerlei Hinsicht erwähnenswert… ebenso wie Martin Neuhof. Freue mich, dass die beiden hier im Artikel ihren Platz gefunden haben.
Eine kleine und wenig auffällige Spielerei, aber:
Ich habe in der Vergangenheit immer wieder mitbekommen, wie Landschaftsfotografen versucht haben, ihre Horizontlinien zu verknüpfen. An der Stelle, an der auf dem einen Bild links der Horizont im Bildrand verschwunden ist, fing er beim nächsten Bild rechts wieder an. Klein und für wenig Effekt sehr aufwendig, hat aber beim betrachten des gesamten Profils durchaus aufgeräumter gewirkt.