Die Fotoserie „Unexpected Hermits“ (Unerwartete Eremiten) zeigt eine Reihe von Straßenschildern, die im März 2018 während eines Roadtrips durch Namibia fotografiert wurden. Lange einsame Straßen durchschneiden die Weite der Landschaft als einziges Zeugnis der Zivilisation an diesen unbewohnten Orten. Sie führen die Reisenden von einem Ameisenhaufen menschlichen Lebens zum anderen.
Während eines zweieinhalbwöchigen Roadtrips von 2500 Meilen auf dem Beifahrersitz hatte die Fotografin Helin Bereket Zeit und Muße, die verstreuten Verkehrszeichen auf ihrem Weg zu entdecken. Wie unerwartete Eremiten standen sie am Rand dieser staubigen Straßen; unbeweglich, sonnengebleicht und stumm. Das an ihnen vorbeifahrende Auto war wahrscheinlich der einzige Gast, den sie seit geraumer Zeit in dieser kargen Landschaft gesehen hatten.
Das Wort „Hermit“ (Eremit) stammt vom altgriechischen Wort für Wüste – „eremítēs“ – ab, es beschreibt buchstäblich den einzigen lebenden Menschen in einer Wüste.
Herllich „nutzlos“, so eine Reise. Auch ich liebe Wüsten, gerade weil man da, wo vordergründig nichts los ist, trotzdem immer etwas Fotogenes entdecken kann.
Das Ganze sähe vielleicht im 17:9-Kinoformat noch skuriller aus als im 4:3-Format.
ja genau richtig, im 16:9 format würden diese bilder wie stills aus irgendeinem road-movie wirken. auf der „road to nowhere“. grandiose bilder, ich selbst finde sie toll. wen um himmels willen aber interessiert es eigentlich, dass dort irgendwo ganz draußen „jwd“ ein paar vom rost befallene straßenschilder stehen? nun gut, wir wissen es nicht. vielleicht finden ja irgendwann einmal irgendwelche außerirdische die bilder auf irgendeiner scheinbar schrottreifen festplatte. beim betrachten der bilder schwelgen sie dann in nostalgie und bekommen heimweh nach ihrem geliebten wüstenplaneten, den sie einst verlassen haben. oder ist das was sie auf den bildern sehen nicht doch etwa der „planet der affen“?
gratulation – habe via facebook erfahren, dass lonely planet auf die fotoserie aufmerksam geworden ist. sprich: ein reiseführer entdeckt hier wohl einen „weißen fleck“ auf unserem planeten. na ja, mit googeln kann man viel entdecken, aber eben doch nicht alles…
Denke beim Betrachten an Wim Wenders‘ Film „Paris, Texas“. Nettes Thema für eine minimalistische Landschaftsfotografie. Sehr ansprechend umgesetzt!
stimmt, ein kleiner hauch wim wenders ist auch noch drin in den fotos
Sehr schöne Serie. Wir mögen solche Desert Roads, die es auch in Amerika gibt, wo wir ja öfter unterwegs sind. Die Idee mit den Schildern ist super. Und stimmt: Paris, Texas ist auch ein bisschen drin ;-)
Eine schöne Serie. Namibia habe ich auch schon erleben dürfen. Es lohnt sich.
Und die Straßenschilder – irgendwo im nirgendwo – geben einem das Gefühl, doch in der Zivilisation zu sein.
Also ein bisschen Sicherheit in der Unendlichkeit … Denn die nächste Ranch kann ganz schön weit weg sein …
LG Elke