In der Vorweihnachtszeit beginnt in den Alpenräumen eine Zeit uralter Riten und Bräuche. Sie heißen Krampusse, Klausen und Perchten. Junge Männer, verkleidet mit Fell, Bockshorn und Viehglocken. Der Brauch soll Geister vertreiben.
Das Thermometer zeigt -12 °C. Ein heller Vollmond steht am Himmel. Nebelschwaden bedecken die Täler. Auf den Dächern liegt dichter Schnee. In diesem Moment gibt einer das Kommando und von den Waldhängen stürzen dutzende Fellgestalten mit Teufelsmasken auf die Häuser zu. Ein Bockshorn ertönt. Große Kuhglocken verbreiten einen tosenden Lärm. Es klingt, als wäre eine Herde wilder Tiere ausgebrochen.
Es ist die Zeit vor Weihnachten, in der in vielen Alpenregionen Krampusse, Klausen und Perchten aus den Wäldern kommen und durch die Orte ziehen. Die Figuren verkörpern den bösen Knecht Ruprecht, der etwa seit dem 15. Jahrhundert den Nikolaus begleitet, dessen Sack trägt und ungehorsamen Kindern das Fürchten lehrt.
Früher diente der Krampus durchaus der Erziehung. Kinder wurden mit Weidenruten bedroht oder in einem Sack verschleppt. Heute geht es vor allem darum, den uralten Brauch den Menschen und vor allem den Kindern wieder nahe zu bringen.
Deshalb tragen die dunklen Gestalten in manchen Orten auch Nummern, um im Schatten der Anonymität nicht ihr Unwesen treiben zu können. Vor allem junge Männer verkleiden sich mit aufwändig gestalteten Kostümen aus zerzaustem Schaffell, Masken und Hörnern, die gern 15 kg auf die Waage bringen.
So interessant der Beitrag auch ist, wir haben Frühling und keine Vorweihnachtszeit. Schneebilder brauche ich jetzt keine mehr.
Das Argument mit Schnee kann ich nicht ganz nachvollziehen, auf der Südhalkugel ist jetzt beispielsweise Herbst und es geht auf Winter zu. Und in den Alpen liegt auch noch Schnee,
Natürlich will man jetzt keine typischen Weihnachtsbilder sehen, aber ich kann mir den Krampus zu jeder Jahreszeit vorstellen. Ein paar sehr stimmige Bilder dabei, fast schon ein paar zu viele Bilder im Gesamten, aber ich finds geil. Gute Atmosphäre.
Erinnert mich an „Wo die wilden Kerle wohnen“ :)
Ich hab den Beitrag gerne gelesen und geschaut. Trotz – oder gerade wegen – des Schnee.
Grüße
Wilhelm
Die Fotografie ist gut und interessant, zeigt auch Szenen (nachts im Wald), die ich in Bildfolgen über die Perchten noch nicht gesehen habe. Dass der Fotograf kritische Aspekte ausspart (z.B. der nicht selten übermäßige Alkoholgenuss) ist seine Entscheidung, die akzeptiere ich, das macht die Serie nicht schlechter.
Auf jeden Fall lohnenswert ist ein Abstecher auf seine Website http://tomhegen.de – die Ästhetik seiner Fotografie und auch die offensichtlich dahinterstehenden Recherchen finde ich sehr eindrucksvoll.
Also bei uns gibt es noch ne Menge Schnee…total passend gerade weil bald Ostern ist und hier auch Brauchtum wichtig ist/häufig vor kommt. Finde es auch wichtig unterschiedliche Bräuche zu zeigen und wie bereits viele Wissen ist das Thema Krampus und Perchten interntional noch nicht so bekannt. Sage nur Waltz Interview in Amerika zum Thema Krampus… Nebenbei muss man dazuberechnen das Bildbearbeitung auch Zeit braucht und Projekte sowieso…sprich am 5 Dezember (Krampustag) wäre die Bildstrecke sicher noch nicht fertig gewesen…
Tolle Bilder!
Ich komme aus dem Allgäu und liebe diesen Brauch (trotz diverser Alkoholeskapaden, aber das war schon immer so und „gehört dazu“) und finde es toll, wenn ich auch unter dem Jahr an diese Zeit erinnert werde. Sehr stimmige Reportage und wunderschöne Bilder!