01. August 2017

Auf Kneipentour in Freiburg

Im letzten Jahr ist das Magazin subculture mit der Frage auf mich zugekommen, ob ich nicht Bock hätte, ein paar Fotos aus dem Freiburger Nachtleben zu machen. Aus der Anfrage sind Portraits von Freiburger Originalen entstanden: Barkeeper*innen, die uns schon seit gefühlten Ewigkeiten hinter der Bar durch unzählige Nächte gebracht haben. Fotografiert vor ihren Theken, bevor die Türen für die Nachtschwärmer*innen geöffnet wurden.

Es hat mich einige Stunden an den Theken und das eine oder andere Bier gekostet, um Zugang zu den Kneipiers zu bekommen. Meine Idee war es, nicht schnell mit der Kamera in den Laden zu rennen, gemütliche Sitzecken zu fotografieren und noch ein bescheidenes Portrait vom Betreiber zu schießen. Sondern im Mittelformat, dem nötigen Licht und dem damit verbundenen Zeitaufwand die Kneipiers zu inszenieren.

Ich war für die meisten Aufnahmen ohne Assistenz unterwegs und konnte die Zeit beim Aufbauen, Lichtsetzen und so weiter (eine Session dauerte gern einmal drei Stunden) sehr gut nutzen, um mit den Barkeepern einen Schnack zu halten. Allesamt stehen sie seit Jahrzehnten hinter ihren Tresen und haben wirklich viel zu erzählen.

Eine Frau in einer Bar rauchtEin Mann in der Kneipe
Zwei Männer an einer ThekeEin Mann lehnt an der Theke
Eine Frau sitzt auf der Theke eines CafesEin Mann sitzt in einer Kneipe
Ein Mann mit Rennrad auf der ThekeEin Mann saugt
Eine Frau in der KneipeEin Mann in einer Kneipe
Ein Mann sitzt in einer KneipeEin Mann an der Theke

Angefangen bei Rudi Kuhni von der Möslestube in Freiburg, der seit über 40 Jahren in seiner Kneipe steht, mit einer Jukebox, die noch mit D-Mark gefüttert werden möchte (bei Rudi kann man Euro gegen DM eintauschen). Über Mischt vom Walfisch, der mehrere Hardcore-Bands managet und in dessen Laden es natürlich keinen Jazzbrunch, sondern eher Abriss-Konzerte gibt. Bis hin zum Café Capri von den Brüdern Giorgio und Umberto Soavi. Umberto steht von 11 bis 19 Uhr im Capri, dann läuft Klassik; Giorgio kommt um 19 Uhr und ab diesem Zeitpunkt läuft ausschließlich Jazz… und das schon seit über 30 Jahren!

Ich wusste ja schon am Anfang der Portraitserie, dass Kneipiers etwas zu erzählen haben. Ich war dann doch immer wieder überrascht, wie viel das ist und habe durch die Ausnahmen einen Haufen spannende Menschen kennengelernt.