Die dreiteilige Serie „Licht und Echos“ des japanischen Fotografen Shuhei Yoshida handelt von dessen beiden Töchtern Hibiki (Echo) und Hikari (Licht). Die beiden zeigen in den Bildern eine Faszination für die Elemente und eine Freude an Banalitäten in sowohl Natur als auch urbaner Umgebung, die beneidenswert ist.
Als Betrachter wird man hier in eine kindlich-abenteuerliche Perspektive mit hinein genommen, die man als Erwachsener oft verloren oder bewusst abgelegt hat. Eine kindliche Sicht auf die Welt ist oft freier und weniger auf gewohnte Muster festgelegt als der von Verantwortung und Routine geprägte Blick Erwachsener.
Yoshida arbeitet ohne fixe Vorstellungen und Inszenierungen. Seine Töchter spielen mit Wind, Wasser, Schnee. Sie klettern und entdecken, werden schmutzig, sind wild und sind ruhig. Es sind Momente einer Kindheit, die man jedem Kind wünscht. Ihr Vater hält diese Momente fest und erweckt dabei den Anschein, als wolle er die Welt selbst mit eben dieser Leichtigkeit sehen.
Die Bedeutung der japanischen Namen der beiden werden in jedem Bild spürbar. Es entsteht das Gefühl, das Meeresrauschen und Stadtgetöse vernehmen und das Licht fallen sehen zu können.
Ich begann 2010 mit den Fotos, während unseren Urlauben und im alltäglichen Leben. Da die Motive in diesem Essay meine eigenen Kinder sind, sind die Bilder für mich zugleich persönliche Familienfotos und einfache Dokumentation ihres Lebens.
Ich versuche immer, den Bildern eine gewisse allgemeine Übertragbarkeit zu geben. Ich verstehe die Fotos als Art und Weise, uns an die Dinge zu erinnern, die wir auf dem Weg ins Erwachsensein ablegen, die namenlosen Gefühle der Kindheit.
Nichts würde mich glücklicher machen, als wenn die Bilder jemandem helfen würden, die Vorstellungskraft wieder zu entdecken, die in den banalen, alltäglichen Dingen begraben liegt.
Weitere Bilder des Fotografen sind auf seiner Webseite oder auf Instagram zu finden. Wer tiefer in seine Arbeit eintauchen will oder mehr aus der hier vorgestellten Serie sehen möchte, wird dort fündig.
Mir gefällt das Bild mit dem rotgepunkteten Regenschirm am Besten.
Im 3. Absatz ist ein garstiger Tippfehler.
Ups, danke für den Hinweis, ist korrigiert.
Tolle Stimmung, tolle Bilder, guter Text.
Inspirierend
Die tollen Bilder lassen die kindliche Unberührtheit regelrecht erspüren.
Ein schöner Bericht zu einem wirklich interessanten Projekt. Hier verspüre ich Inspiration.
Bin echt beeindruckt.
Diese Bilder sind ausstellungswürdig!
Jetzt habe ich diesen Artikel gelesen und mir diese Bilder angesehen. Ich habe mich zurückgelehnt, sinniert – Habe mich vorgebeugt, zu beschreiben, welches Echo diese Lichtmalereien in mir hervorrufen.
Und jetzt breche ich herunter auf: Kind sein ist schön –
Was mich etwas verstört ist die Tatsache, dass die Kinder auf den Fotos,sowohl bei Instagram als auch auf der Website so extrem wenig lachen. Dadurch sind die Fotos in ihrer Gesamtheit eher weniger Inspiration als denn bedrückend.
Fast schon etwas dystopisch.
Im Gegensatz zu Erwachsenen, die fast automatisch lächeln, wenn sie fotografiert werden, lachen Kinder, wenn Sie merken, dass sie fotografiert werden, eher selten. Die finden es oft ziemlich doof fotografiert zu werden. Viele Kinder sind da extrem unkooperativ. Ich weiß, wovon ich rede, die Menge meiner schlechten Kinderfotos geht in die Tausende :-)
Ich kann mir gut vorstellen, dass durchaus Fotos der lachenden Kinder existieren; Womöglich wurde gezielt eine Auswahl getroffen, um subtilere Effekte zu erzeugen. Um den Gedanken noch kurz auszuführen: Es erscheint mir so, als sei jedes Bild ein Abbild eines Moments, in dem das oder die Kind/er vollkommen in eben diesem Moment aufgehen. Dieses Fähigkeit des Aufgehens, Aufblühens in einem Moment ist eine Gabe, die Kinder ganz enorm von erwachsenen Menschen unterscheidet, die weitaus seltener dazu in der Lage sind einzelne Ereignisse oder Gedanken derart in den Vordergrund zu rücken zu lassen – wobei dieser Vorgang bei Kindern wohl ein eher passiver sein mag – als, dass sie die Faszination des Moments greifen könnten. Geradezu logisch erscheint daher die Auswahl der Bilder, in denen die Kinder immer wieder im Kontext zu ihren eigenen Illusionen [nicht negativ belegt] gezeigt werden; Es braucht kein Spielzeug, wenn vor der Tür eine interessante, fremde Welt steht. Es braucht keinen Fernseher, wenn sich vor den Scheiben des Autos etwas spannendes abspielt. Es braucht nur Fantasie.
Die Bilder erinnern mich ein bisschen an Hideaki Hamada. Schöne Aufnahmen aus dem Alltag.