13. Januar 2015

Der Tag, an dem es mir zu bunt wurde

Meine ersten Fotomotive (und so ist es wohl schon sehr vielen Fotografen ergangen) waren Blumen und Blüten. Und heute, über zwei Jahre später, sind sie immer noch meine Lieblingsmotive. Ich habe sie auf jede nur erdenkliche Art und Weise fotografiert und in Szene gesetzt – in freier Natur, als Schnittblume vor weißem oder schwarzem Hintergrund, mit Wassertropfen oder ohne, manchmal mit Insekten darauf, oft auch mit Texturen versehen. Aber immer – bunt. Oder allerhöchstens mal schwarzweiß.

Und eines Tages (ich glaube, es war ein Mittwoch – das ist aber wohl völlig irrelevant und hatte keinerlei Einfluss) habe ich mir überlegt: Brauchen Blumen tatsächlich viel Farbe und Licht, um schön zu sein?

Und so ist diese Serie entstanden. Manchen mag sie düster und traurig erscheinen, weil Blumen nun einmal meist fröhlich und hell präsentiert werden. Ich finde, sie ist genau so geworden, wie ich sie haben wollte: Sehr dunkel, sehr reduziert, sehr elegant. Und sehr schwarz.

Schwarze Blume mit schwarzem Hintergrund.

Schwarze Blume mit schwarzem Hintergrund.

Schwarze Blume mit schwarzem Hintergrund.Schwarze Blume mit schwarzem Hintergrund.

Schwarze Blume mit schwarzem Hintergrund.

Schwarze Blume mit schwarzem Hintergrund.

Schwarze Blume mit schwarzem Hintergrund.

Natürlich werde ich auch weiterhin Blumen in ihrer Farbenpracht zeigen und ich freue mich jetzt schon auf den Frühling. Aber es wird sicher auch auch wieder „schwarze“ Serien geben. Und wenn ich damit den einen oder anderen inspirieren kann – umso besser. Das ist das Beste, das ich meiner Meinung nach mit meiner Fotografie erreichen kann.

38 Kommentare

Die Kommentare dieses Artikels sind geschlossen. ~ Die Redaktion

  1. Die Cosmea finde ich beispielsweise absolut hinreißend. Auch die anderen Blumen der Serie sind schön in Serie gesetzt. Würdest du etwas aus dem Nähkästchen plaudern? Wie du bei der Bearbeitung vorgegangen bist? Bzw. mit welchen Parametern hast du aufgenommen?
    LG Evelyn

    • Dankeschön! Da gibt es gar nicht viel zu erzählen, Evelyn – ich habe die ehemals vor schwarzem Hintergrund (sehr ‚low key‘) fotografierten Blumen in Schwarzweissfotos konvertiert und habe solange an der Tonwertkorrektur herumgespielt, bis es gerade eben an der Grenze war – so dass man noch genug Details erkennen konnte :-)
      Liebe Grüße,
      Bettina

      • Ich bin – wie Sebastian – auch kurz der irrigen Annahme aufgesessen, dass es sich hier um Großformatfotos handeln würde. Ich frage mich: Warum macht man eigentlich bei Digitalaufnahmen einen Rahmen drum herum, der eine analoge Aufnahme vorgaukelt? Das ist doch gar nicht nötig! So sehr mir die Serie gefällt, so sehr ziehen aber auch die hellen „Filmeinkerbungen“ meinen Blick aus dem Bild heraus.

  2. Das dürften hier wohl die interessantesten und, aus meiner Sicht die schönsten Blumenbilder sein die ich je gesehen habe.

    „Und wenn ich den einen oder anderen inspirieren kann…“
    Oh ja, ist jetzt gerade geschehen ;-)

    Vielen Dank für den Bericht und den fantastischen Aufnahmen.

    Gruß,
    Andreas

  3. Liebe Bettina, die Blumen wirken auf mich tiefgründig und teilweise tänzerisch. Elegant auf jeden Fall. Nicht für jeden Tag, aber für viele Tage. Tolle Serie!

    Viele Grüße
    Ruth

  4. Ich bin schwer beeindruckt. Ich fotografiere selber außerordentlich gerne Blumen im Studio und bin sehr inspiriert worden.
    Ich bin auch sehr beeindruckt von Deinem Portfolio bei Behance.
    Woher nimmst Du die Inspiration, woher kommt Deine Kreativität?
    Blumige Grüße
    Thomas

    • Dankeschön, Thomas! Die Natur selbst inspiriert mich und je nachdem, in welcher Stimmung ich gerade bin, werden es bunte Serien oder eher reduzierte – oder welche mit Textur. Und ohne mein Makro-Objektiv wäre ich nur ein halber Mensch – einmal die Welt durch dieses Objektiv betrachtet und man ist absolut inspiriert und kreativ :-)
      Blumige Grüße zurück!

  5. …..“Und wenn ich den einen oder anderen inspirieren kann…”

    Ich finde deine Fotos einfach fantastisch!! Ungewöhnlich….aber fantastisch.
    Leider blüht ja momentan ja recht wenig (obwohl…ich hab schon die ersten Schneeglöckchen gesehen) im Garten. Und meine Vasen sind auch alle leer.

    Aber ich denke ich werde irgendwann auch einmal versuchen die ein oder andere Blume nur in schwarz zu fotografieren.

    Danke für deine Inspiration!!

    Sonja

    • Herzlich gerne, Sonja! Wie schon gesagt, äh, geschrieben: Es ist das schönste Kompliment für mich, wenn ich Dich inspirieren konnte.
      Wenn ich es im Winter gar nicht mehr aushalte, spaziere ich in den nächsten Blumenladen – da ist die Auswahl zur Zeit leider auch etwas gering, aber besser als nichts :-) Liebe Grüße!

  6. Liebe Bettina,
    eigentlich bin ich nicht so der Fan von Blumenbildern, was Du uns hier zeigst, ist allerdings ganz wunderbar! Ich bin hingerissen von der Ästhetik Deiner Blumenbilder und merke, „ich kann doch mit Blumen“. Ganz toll Fotografien!

    LG Tina

    • Was für ein wunderbares Kompliment, liebe Tina! Mich faszinieren Blumen immer wieder aufs Neue – es gibt so viele verschiedene Arten, sie in Szene zu setzen…und ich glaube, ich habe noch nicht alle durch :-)) Liebe Grüße!

  7. Na da haben wir`s ja wieder: Black is beautyfull – und zwar sehr!!! Und damit sind nicht nur Deine Blumen gemeint sondern auch das bisschen viel Schwarz Deines Humors :-)
    Nachdem ich mir schon länger keine Blumenbilder mehr angesehen habe (zu bunt, zu ähnlich und daher leider oft zu langweilig) konnte ich hier einfach nicht widerstehen – und bin nicht enttäuscht worden sondern entdecke auf diese Weise und ohne die Ablenkung von Farbe die Intensität einer Blüte völlig neu. Auch Deine anderen Projekte haben mich sehr angesprochen, erheitert, begeistert, sprachlos gemacht, zum Lachen gebracht – kurzum: sehr toll was Du machst und ich denke Du hast mich damit auf eine völlig neue Fährte gelockt! Danke für die Inspiration!

    Vielleicht noch ein Gedanke: Warum scheint die Frage nach „Analog“ oder „Digital“ so oft in eine Art „Glaubenskrieg“ auszuarten? Ist es nicht jedem selbst überlassen, welches „Werkzeug“ er bevorzugt? Oder hat schon mal jemand versucht, einem Maler vorzuschreiben dass er seine Kunstwerke nur mit Ölfarben oder nur mit Pastellkreiden umzusetzen hat und ist dies ausschlaggebend für den Wert seines künstlerischen Schaffens? Etwas Toleranz und Respekt in solchen Dingen wäre meiner Meinung nach sehr wohltuend…

    LG, Claudia

    • Vielen lieben Dank, Claudia! Freut mich sehr, dass Dir meine Projekte gefallen…ich mag halt auch nicht immer nur Blumen fotografieren, auch wenn sie mein Lieblingsmotiv sind und wohl auch bleiben :-) Und wenn Dich meine Arbeiten inspiriert haben: Juhu!!! :-))
      Keine Ahnung, warum das für viele so wichtig und so diskutierenswert ist, ob nun analog oder digital fotografiert wurde – für mich war es gar keine Frage, wie ich mit der Fotografie starte…vor zwei Jahren habe ich mich sofort für ‚Digital‘ entschieden. Ich finde, es kommt einfach nur darauf an, welches Ergebnis am Ende dabei herauskommt…
      Liebe Grüße!

  8. Ich kann leider Barbara nicht direkt antworten, weil unter ihrem Kommentar kein ‚antworten‘-Button steht.
    Liebe Barbara, ich weiß nicht, warum man das macht – ich mache das ab und an, weil ich es einfach schön finde und es mir gefällt…ohne einen anderen Hintergedanken. Aber das ist natürlich absolute Geschmackssache :-))

  9. Mein erster Gedanke als ich die Bilder sah:
    Das mach ich auch. So ein Bild kommt bei mir zu Hause an die Wand.

    Du hast also auch mich inspiriert. Vielen Dank dafür!

    • ICH danke DIR, lieber Urs! Und ich frage mich gerade, wieso ich mir selbst keines davon an die Wand gehängt habe :-)) Liebe Grüße!

  10. Vielen Dank für tolle Fotos auf eine ähnliche Art die ich auch schon lange ausprobieren wollte. Ich finde die Bilder zwar dunkel, aber nicht düster. Ein schöner, „förmlicher“ SW-Stil.

    Vielen Dank auch dafür, dass du daraus nicht gleiche eine Ideologie oder eine „Message“ a la Schnittblumen-sind-Mord machst.

  11. Das beeindruckende an den Bilder ist – wie ich finde, dass man die abgelichteten Blumen in einem ganz anderen Licht betrachtet, da man sich bei dieser Darstellungsvariante viel mehr auch ihre Strukturen als auf ihre Farbenpracht konzentriert.

    • Ja, das hat mich daran so fasziniert – sie brauchen nicht zwangsläufig Farbe, um schön zu sein :-) Danke Dir, Christoph!

    • Es ist nicht nur ein großes Kompliment, sondern ein ganz wunderbares, das mich sehr glücklich macht! Dankeschön, mathematikos! :-))

  12. Tolle Fotos, da werde ich mal etwas lernen – in schwarzer „Farbe“ allerdings, oder farbigem Schwarz; hatte gerade Artischocken gekauftm dunkelbraun auf Schwarz wird es. Seit ich digital arbeite, mache ich ziemlich viele „SW“. Wie kommt denn die Filmbezeichnung in ein Digi-Bild?

    Gruß
    lars

    PS: interessante Seiten! Ich komme nicht viel ins Netz, heute hat´s gelohnt.

  13. Hallo Bettina,

    Deine SW Blumen haben mich sehr gefesselt. Ich bin beeindruckt von der Ausdruckskraft dieser Serie. Sollte ich so etwas mal hinkriegen geht’s mit Sicherheit großformatig direkt an die Wand!
    Eine tolle Leistung von Dir, die mich sehr motiviert ähnliches zu versuchen.
    Übrigens, mir gefallen die Rahmen sehr gut, finde das passt zu dem SW.
    Hast Du die selbst „gebastelt“?

    Danke für’s zeigen und für die Inspiration!

    LG Uwe

  14. Hallo Bettina!
    Fantastische Serie. Als SW-Fan bin ich da voll auf Deiner Linie. Die stark reduzierten Blumenbilder sprechen mit an und als Serie finde ich sie super! Mach weiter so!

    Liebe Grüße
    Tommi

    • Die scheinbare Darstellung von Planfilmen hat mich auch irritiert. Nach dieser Kennzeichnung handelt es sich wahrscheinlich um einen Fujichrome Provia, ein Farbfilmumkehrfilm. Es dürfte zwar auch damit möglich sein sowohl analoge schwarzweiss Abzüge zu machen und den gescannten digital weiter zu verarbeiten, doch dürfte dies kein bevorzugter Weg sein. Bleibt für mich die Frage nach den Warum.