Agbogbloshie ist eine der größten Elektroschrott-Mülldeponien der Welt und liegt im westafrikanischen Ghana. Der Inhalt von rund 600 Kontainern landet hier jeden Monat. Kevin McElvaney hat die Kinder und Jugendlichen getroffen und portraitiert, die hier leben.
Viele von ihnen sterben an Krebs, bevor sie 30 Jahre alt werden. Und das für gerade einmal 2 Dollar am Tag, die sie verdienen, indem sie den Elektroschrott verbrennen, um anschließend die darin enthaltenen Edelmetalle zu verkaufen.
Die Fotostrecke wird am 6. und 7. Juni in Hamburg, Warnholtzstraße 4 ausgestellt. Der Fotograf Kevin McElvaney und sein Partner des Projektes, der ghanaische Umweltaktivist Mike Anane, der extra aus Accra anreisen wird, sind vor Ort und stellen sich gern den Fragen der Gäste.
Die Idee ist, dass diese Ausstellung anschließend von jedem in seine Stadt geholt werden kann, um auf das enorme Problem aufmerksam zu machen. Die nächsten geplanten Stopps sind in Chicago, San Francisco, Amsterdam und Accra.
Ich habe Kevin gefragt, was ich tun kann, damit mein alter PC nicht in Ghana landet. Er empfiehlt die offiziellen Recyclinghöfe, merkt jedoch an, dass auch hier hin und wieder Sub-Unternehmer das System stören und am Ende wiederum das passiert, was nicht passieren soll: Die illegale Entsorgung statt Recycling.
Am Schluss kann man leider nur zu der Erkenntnis kommen, dass Verzicht und weniger Konsum all das minimieren kann, denn keines der Versprechen in Politik und Industrie greifen bis heute, auch 30 Jahre nach den Baseler Konventionen. ARTE hat hierzu kürzlich ein Spezial gebracht.
Schöner Beitrag mit erschreckenden Fakten :-(
Apocalypse now. Und irgendwann findet der Abfall vom Winde verweht oder durch die Nahrungskette auch wieder zu uns. Traurig. – Starke Bilder (wie viele andere von McElvaney).
Danke für den Beitrag. Konsumverzicht ist wohl die beste Lösung, für den Rest bleiben die offiziellen Recyclinghöfe, aber wer kontrolliert ?
Was die Photos betrifft … emotionsgeladen und sehr menschlich;
Hat der Fotograf schon mal über eine Tour durch deutsche Schulen nachgedacht. Ich arbeite in einer Grundschule und habe das Gefühl, dass deutsche Kinder immer weniger mit der Armut und dem Elend von Kindern aus anderen Ländern in Berührung kommen. (Auch in der Grundschule besitzen viele schon ihr eigenes Telefon, Tablet und PC.)
Ja, guter Vorschlag …
…warum nicht?!
Wenn du eine Schule hast, die da Interesse dran hat, dann baue da gern den ersten Kontakt auf und ich übernehme den Rest ;)
– Kevin
Hi Kevin, du hast Post von mir. Ich begleite einen Profilkurs Fotografie an einer Gesamtschule und hätte Lust die Ausstellung an die Schule zu holen.
Großartige Fotos, ein erschreckender Beitrag.
Ständig gepredigtes Wachstum und der damit verbundene Konsum kann nicht der Weg sein.
Lg,
Werner
Hey, super gute Fotos. Auch das Thema ist echt wichtig. Den verweis auf Konumverzicht finde ich hingegen ein wenig lächerlich. Auch dafür sorgen, dass die Computer dort nicht mehr landen ist keine Lösung, denn dann bekommen die Kinder dort gar kein Geld mehr.
Meiner Meinung nach gibt es bloß eine Option, nämlich dass gesamte Weltwirtschaftssystem grundlegend ändern, also Kapitalismus abschaffen und ein neues gerechteres, am Menschen orientiertes System auf die Beine stellen (siehe Anarchismus).
Die Bilder kannte ich übrigens schon aus einem Video vom Stilpiraten.
Gute Bilder, die sind aber, weitaus präziser, genau an diesem Ort von Pieter Hugo in der Serie „Permanent Error“ gemacht worden. Diese hier sind sehr ähnlich.
Wow! Tolle Bilder, schlimmes Thema.
Danke für diesen Bericht!
Liebe Grüße
Christina
Als Teil einer Studien- und Dokumentationsreisegruppe von kirchlichen Umweltexperten war ich nun dort und beim Anschauen der Bilder habe ich den Geruch wieder in der Nase: Der Anfang einer Reisedokumentation ist gemacht unter: http://www.ghana-togo.muehlenmeier.net/agbogbloshie/
Blogartikel dazu: Was passiert mit unserem Elektroschrott?