Gedanken zur Fotografie – Kinderfotos
Ein jeder von uns kennt die Momente, in denen wir in die Kamera lächeln sollen, obwohl uns gerade gar nicht nach Lächeln zumute ist. Muss das sein? Ich denke nicht!
Manchmal beschäftigen mich Fragen, auf die ich selbst keine klare Antwort habe. Solch eine Frage ist zum Beispiel: Warum sehen viele Kinderfotos immer gleich aus? Oder warum machen so viele Berufsfotografen schreckliche Familienfotos?
Wie schon gesagt habe ich darauf keine Antwort, aber vielleicht kann ich durch meine Gedanken dazu ein paar Eltern dazu bewegen, etwas mehr über die Kinderfotos nachzudenken und auch mal neue Wege einzuschlagen.
Was mir in diesem Zusammhang auch immer in den Sinn kommt, ist, dass gerade Kinder seitens ihrer Eltern schon in jungen Jahren auf ein „gefälschtes“ Lachen gepolt werden. Lach doch mal, du brauchst doch vor der (unsympathischen) Tante Erika keine Angst haben.
Oder bezogen auf die Fotografie sollen Kinder möglichst auf jedem Foto ihr schönstes Lächeln zeigen. Das führt am Ende so weit, dass sie sich urplötzlich anders verhalten, sobald eine Kamera auf sie gerichtet wird.
Für Kinder ist die Kamera dann eine Art Bühne. Vorhang auf, hier bin ich der Star. Ihre Eltern nehmen dabei gern die Rolle des Souffleurs ein: „Jetzt lach doch mal, wir wollen doch ein schönes Bild von Dir haben!“
So oder so ähnlich spielt es sich in vielen Haushalten ab. Die dabei entstandenen Bilder sind die späteren Erinnerungen, jedoch haben diese ein Manko: Die Fotos wurden gestellt, inszeniert oder geplant, wie auch immer, irgendwie sind sie nicht authentisch. Sollte ein aufgesetztes Grinsen tatsächlich der Grund sein, aus dem ein Foto erst schön ist? Da mache ich nicht mit.
Fotos für Verwandtschaft
Viele werden sich jetzt fragen, wie das mit Familienfotos für die Verwandtschaft funktionieren soll. Eine Möglichkeit bestünde darin, für so ein Foto nicht ins Studio zu gehen, sondern sich in der gewohnten Umgebung, zum Beispiel im eigenen Haus oder Garten, aufzuhalten und einen schönen Tag mit der Familie zu haben.
Für das Foto wäre es dann nur wichtig, sich Zeit zu nehmen. Mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit entstehen an so einem Tag dann auch ungestellt fröhliche Fotos, die sich hervorragend zum Verschenken eignen.
Beim Fotografieren auch mal die rosa Brille absetzen
Zum Verschenken eignen sich sicherlich nicht Fotos, auf denen Kinder oder Eltern traurig sind, aber auch diese Momente sind es wert, festgehalten zu werden.
Denn das Betrachten von Fotos, auf denen alle Personen glücklich erscheinen, suggeriert einem später, dass die Zeit immer sehr schön war. Von der Anstrengung, ein Kind groß zu ziehen, sieht man meistens nur wenig.
Auch wenn es schwer fällt: Warum nicht auch mal den Moment festhalten, wie es aussieht, wenn man um 3 Uhr nachts aufsteht, um nach dem Kind zu sehen?
Viele Kinder waren auch schon einmal im Krankenhaus, davon gibt es allerdings eher selten Fotos. Da sich Kinder oftmals nur schlecht an diese Zeit erinnern, können Fotos, die in scheinbar unpassenden Momenten aufgenommen wurden, später wichtige Zeitdokumente für das Kind sein.
Wie wäre es also damit, in Zukunft bewusster Fotos von den Kindern zu machen? Die Speicherkarten und Festplatten vom tausendsten gestellten Foto zu verschonen und einfach auf das unverfälschte Foto zu warten?
Hi,
ich denke auch das viele, viele Kinderfotos sichtbar gestellt sind.
Ich fotografiere auch ab und an Kinder und mache das mittlerweile aber auch anders als früher….
Sowohl im Studio als auch beim Kunden zuhause versuche ich immer so wenig Aufriss wie möglich zu machen. Beleuchtung als Dauerlicht und lange Brennweiten.
Alleine durch den Abstand zum Kind fällt man ihm beim spielen kaum noch auf und die Bilder gewinnen wahnsinnig an Authentizität.
Und ein netter Nebeneffekt ….. es macht einfach Spaß wenn man Kinder sieht die spielen und voll in ihrer kleinen, bunten Welt aufgehen.
Jetzt hatte ich mich schon gefreut was neues zu erfahren … wieder nichts :(
Alex, das tut uns wirklich leid. Aber im Titel steht ja auch „Gedanken“ und nicht „Anleitung“. :)
Hört, hört!
http://www.flickr.com/photos/56185886@N00/sets/72157632383318154/detail/
Vor allem der Verzicht auf die Rosa Brille bringt wichtige und viel zu seltene Erinnerungen.
Ein anderes Problem mit Kinderfotos: Das Leben vieler Kinder wird in aller Öffentlichkeit vom ersten Schatten auf dem Ultraschallfoto an breit getreten. Bitte respektiert die Privatsphäre eurer Kinder und achtet darauf, was ihr veröffentlicht.
Den letzten Satz möchte ich unterschreiben! Mehr Verständnis für das Verteilen von privaten Fotos im öffentlichen Raum, die nicht ohne weiteres wieder zurück gezogen werden können dank Serverabsicherung und Massenspeicherung sowie dem Index der Suchmaschinen!
Sagt’s und postet dann diesen link???
Tja, du sprichst mir aus tiefster Seele, nur nicht mit dem Rat , nicht ins Studio zu gehen, denn das ist nicht der Grund für diese schrecklichen Fotos, von denen Du sprichst. ich bin Studio Fotografin und ich mache sehr authentische Portraits, von Kindern und auch von Familien.
Natürlich kenne ich das auch, das antrainierte Lächeln , ich hasse es und ich achte darauf, das es vermieden wird. Das ist Arbeit, doch in der Portraitfotografie, ist die Technik eh Nebensache, das können wir einfach , die Arbeit ist es, natürlich und authentisch e Portraits zu bekommen.
Auch Kinder sind Persönlichkeiten, doch es gibt Kollegen die sagen keine Kinder keine Tiere, nun ja, denn die machen in der Regel was sie wollen und nicht das, was für uns angenehm ist.
Doch, ich liebe die Herausforderung, ich liebe selbstbewusste freche Kinder, die sich mir widersetzen, das macht Spass und ich bekomme eigentlich immer die Fotos, die ich will , voller Leben und Spontanität. Ok, ich bin lebenserfahren und ich habe eine 35 jährige Tochter, doch,, ich weiß nicht was so “ angesagt“ ist bei den Kids, dann lasse ich es mir eben berichten, und den Satz, “ bitte Lächeln“ ist in in meinem Fotostudio noch nie gefallen und wird es auch in Zukunft nicht geben.
Also, nicht die Location ist ausschlaggebend ob gute Fotos entstehen, sonder die Einstellung, die Fähigkeit zur Empathie, die Bereitschaft sich auf die Personen vor der Kamera einzulassen, der Person, die hinter der Kamera steht.
Und dann bitte mit diesem Kitsch und der Künstlichkeit endlich aufhören und sich auf die Persönlichkeit des Kindes einlassen, dann können Portraits entstehen, die von Generation zu Generation gerne angesehen wird.
Hallo Beate!
Es ist sehr erfreulich, dass es immer noch Studiofotografen gibt, bei denen nicht der Euro im Vordergrund steht, um es mal überspitzt zu sagen. Deine Fotos spiegeln deine Einstellung sehr gut wieder. Es ist sicherlich schwer sich heutzutage noch viel Zeit für den Kunden zu nehmen, Geld spielt natürlich immer eine Rolle, aber diese Fotos sind es wert und die meisten Kunden bestimmt begeistert. Nicht nur, dass sie dann wieder kommen, sie geben dieses positive Erlebnis auch weiter. Toll!
Normans Meinung teile ich.
Allerdings scheint sich das Bild des ewigen Fakelächelns, fest eingebrannt zu haben. Damit nicht genug – stehen „offizielle“ Shootings an (z. B. Kindergartenfotos) , werden die vermeidlichen Protagonisten in ungemütliche, übelst peinliche Monturen gezwängt und gar ein Mittelscheitel gekämmt. Das ganze findet dann vor wunderbarem Samthintergrund statt, was ungefähr so zeitgemäß, wie der Volksempfänger von 1936 ist.
Gut das ist etwas überspitzt und plakativ aber ich glaube, dass sich der Wandel erst langsam vollzieht. Noch gibt es genug Fotostudios, die genau damit Ihr Geld verdienen. In kleinen Vorstädten, gehen schlicht „alle“ zum Dorffotografen – der macht ja auch die Bilder der Firmung, Konfirmation und Taufe. Egal wie die Bilder aussehen…
Erst kürzlich habe ich einen Bericht über einen „modernen Kindergartenfotografen“ gelesen, der ein schlichtes weißes Setup aufgebaut und die Kinder einfach hat spielen lassen. Das führte zum Eklat, weil die Eltern andere Ergebnisse erwarteten, als natürliche Bilder Ihrer spielenden Kinder.
Auch wir versuchen Kinderbilder in der gewohnter familiärer Umgebung anzubieten bzw. einen Ausflug zu begleiten. Auch Angebote an Kindergärten, ähnlich dem v. g. Beispiel wurden bereits verschickt. Es führte in diesen Fällen immer zum gleichen Ergebnis: Der „klassische“ Fotograf bekam den Zuschlag. Anpassen werden wir uns aber nicht!
Bei meinem Junior erwische ich mich allerdings auch des öfteren, ihn an einen Platz zu dirigieren. Allerdings lasse ich das Thema „lach doch mal“ weg. Das dirigieren resultiert allerdings daher, dass er ständig selbst fotografieren will und wir immer Kompromisse finden müssen allá: Erst ich dann du! Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, wie sich eine 5DII in der Hand eines 2 Jährigen macht oder eben wenn sich das gute Stück evtl. auf einmal auf dem Boden wieder finden würde…
Was das Thema bewusster fotografieren angeht. Soweit richtig – allerdings bezweifle ich, dass ein Elternteil (selbst wenn dieser ambitioniert fotografiert) im Falle eines Krankenhausbesuches, den Kopf hat um diese Momente festzuhalten. Ich persönlich halte diese Art von Fotos aber auch nicht wirklich für relevant.
Wie ich bereits (siehe unten) geschrieben habe haben wir solche Bilder nie machen lassen weil wir sie doof fanden, anderengefällt es halt. Die gestellten Bilder müssen ja nicht schlecht sein, jedes Akt Foto ist gestellt, jeder halt halt seinen eigenen Geschmack.
Von den Bildern die Jan von Fotografen us der Schule mit nach Hause bringt wolen wir erst gar nicht geredn. Da sind meine Bilder ja besser.
Gruß
Oli
„In kleinen Vorstädten, gehen schlicht “alle” zum Dorffotografen – der macht ja auch die Bilder der Firmung, Konfirmation und Taufe. Egal wie die Bilder aussehen…“
Diese Zeiten sind lange vorbei. Inzwischen kennt man immer jemanden, der einen kennt, der eine „tolle Kamera“ hat und die Fotos für lau oder ein paar Euronen Trinkgeld macht. Falls nicht, hat man selbst eine „halbwegs tolle Kamera“ mit dreiundzwölfzig Megapixeln, die tuts auch.
Ich kenne ein paar Fotografen, die früher davon gelebt haben, natürlich nicht ausschließlich Kinder, auch Hochzeiten etc.. Aber seit sich nahezu jeder ein vernünftiges Gerät zu kleinem Preis kaufen kann und Anleitungen im Internet zu hauf findet, reicht es maximal noch als Nebenverdienst. „Den Fotografen“ wie früher, gibt es nicht mehr, heute ist jeder Fotograf.
Zu deiner 5DII in Kinderhänden: Kleiner Tipp, besorg dir eine kleine günstige Digiknipse und lass den kleinen damit Spielen. Zum einen ist das Kind damit happy, zum anderen kann es schon interessant und unterhaltsam sein, was sich auf der Speicherkarte findet, wenn der kleine irgendwann durch Zufall oder mit Absicht ein Foto macht. Nur darauf achten, dass die kindersicher ist, also keine Teile abnehmbar sind oder leicht abbrechen können und nicht ohne Aufsicht.
Naja unser örtlicher Fotograf scheint ganz gut davon zu leben. Man sieht zwar die Bemühungen aus den gewohnten Gefilden auszubrechen, aber es wirkt meist aufgesetzt. Es wird bei Kirchenfesten i. ü. untersagt zu fotografieren, das ist nur dem engagierten Fotografen erlaubt.
Mein Kleiner möchte in diesen Situationen, wenn ich fotografiere, immer mit der des Vaters fotografieren. Ist doch klar ;) – Das lasse ich auch zu, insofern wir gemeinsam die Hände an der Cam haben. Für das probieren alleine, muss er sich aktuell noch mit einer alten Sony Kompaktkamera begnügen. Ist aber sehr belustigend, wenn er das Okular sucht, wo keines ist… :)
Für später habe ich ihm meine alte 450D aufgehoben, mit der er dann schalten und walten kann wie er möchte. Aber das dauert noch seine Zeit :)
In diesem Zusammenhang fiel mir wieder dieser Artikel ein, der sehr lesenswert ist.
http://kwerfeldein.de/2012/01/12/lieber-kindergartenfotograf-ein-antwortbrief/
Du sprichst mir aus der Seele. Ich mag gestellte „persönliche“ Bilder generell nicht. Studioaufnahmen oder diverse Projekte bei denen man was konkretes darstellen will – das ist was anderes. Aber Familien- bzw. Kinderbilder sollen authentisch sein. Du beschreibst das sehr gut. Ich wehre mich geradezu gegen gestellte Bilder. Ich möchte Momente authentisch fest halten.
Gerade vorgestern habe ich ein kleines Fotoprojekt umgesetzt bei dem ich einen Sonntag mit unserer Tochter dokumentiert habe. Das erste Foto entstand noch im Bett bei ISO 20.000 und Blende 1.4 …neben Wickeln, bei dem oftmals morgens gerne Tränen vergossen werden, gehörte auch Frühstück richten, das Wiegen in den Mittagsschlaf und das letzte Schoppele zur Serie. Ich freue mich schon auf die Auswertung.
Lieber Normen, vielen Dank für den interessanten Denkanstoss…
Ziemlich sicher hat das fotografieren in schönen Momenten damit zu tun, dass wir Dinge die wir gerne haben (und dazu zähle ich mal unsere Kinder) auch „schön“ bzw. in angenehmen Situationen ablichten möchten um uns positiv daran erinnern zu können. Das liegt vermutlich mit der menschlichen Psyche zusammen – die dazu neigt „negative“ Erlebnisse eher zu verdrängen bzw. nur „kleine“ Räume zu geben… Das Kind, dass auf Fotos immer gleich lächelt tut dies zumeist weil es konditioniert wurde -> schön gelächelt=zufriedene Eltern=Lob.
Sicherlich spiegelt dies nicht die Realität wieder aber viele Eltern (mich eingeschlossen) sehen sich nicht als nüchterne Berichterstatter/ Reporter. Aus meiner Erfahrung lohnt es sich in jedem Fall auch die nicht „perfekten“ Bilder aufzuheben und nach einer Weile anzusehen. Oft entdeckt man auf solchen Bildern Details oder Emotionen die auf einzelnen kaum zu erkennen waren.
gruss aus Köln
torsten
Toller Artikel, der mir aus der Seele spricht.
Ich bin selbst Fotograf und Vater und habe bereits unzählige Bilder meiner Tochter gemacht und nicht eins davon ist gestellt, da ich es speziell bei Kindern unmöglich finde, wenn diese dirigiert werden, wie ein Zirkuslöwe. Kinder verbringen so viele ungezwungene fröhliche aber auch ernste Stunden, die man einfach so festhalten sollte, wie sie gerade sind…auch weinend und mit Tränchen in den Augen…
Gruß
Henner
Was das Krankenhaus angeht, muss ich als Vater keine Bilder von meinem Kind haben. Das war eine Qualvolle Zeit an die ich mich nicht erinnern will.
Da sprichst Du mir aus der Seel, ich finde es gibt nichts schlimmeres wie Kinder und Katzen/Hunde Fotos. Wir, also meine Frau und ich, haben einen Sohn, inzwischen schon14 Jahre alt (was die zeit vergeht). Soe wiederliche Kinderfotos haben wir nie machen lassen und erst recht nicht selbst gemacht. Meisten lag in der Wohnung sowieso immer eine Kamera rum und wnn wir unterwegs sind dann haben wir auch immer eine mindestens dabei. So hat es sich wohl ergeben, dass etliche spontane Fotos von unserem Sohn haben. Z.B. Jan sitz in einem Berg Kakao den er gerade aus dem Schrank geklaut hat. usw. ich will da jetzt nicht zu viele Schandtaten ausblaudern. Es sind einfach etliche Bilder aus dem täglichen Leben enstanden, Bilder die wir uns alle auchheute noch anschauen und lachen. Eins noch, ich gebe zu manschmal bin ich ein Schwe…., aber das Bild wie er zum ersten mal einen Drachen steigen läst und dabei heult weil er befürchtet er könne ihm wegfliegen darüer lacht selbst er heute imer wieder.
Gruß
Oli
Sehr guter Artikel. Ich stimme dem Autor komplett zu und versuche selbst als Berufsfotograf genau diese Art von Fotografie zu betreiben. Ich hatte zum Glück bisher selten damit zu kämpfen, aber als Kindergartenfotograf wurde mir schon vorgeworfen, dass genau solche Fotos nicht „professionell“ seien, weil man die ja selbst mit der Kamera machen könnte.
Richtig. Allerdings kam ich als Profi auf die Idee, hatte die geeignete Ausrüstung und habe mir genau diese Zeit für die Kinder genommen. Bei den meisten Eltern kam das gut an, aber es gibt wohl immer wieder manche, die wollen diese gestellten 08/15 Fotos mit künstlichem Lächeln und inszenierter Umgebung. Leider ist das keine authentische Fotografie…
Vielen Dank für das Teilen dieser Gedanken, Normen! :-)
Der Autor fragt sich, weshalb Kinderfotos immer gleich aussehen – weil es zumeist gestellte Bilder sind. Auch Bilder sonst sehen immer gleich aus – Landschaften, Blümchen, Porträts, Akte. Immer wieder das gleich und das selbe.
Ich weiss nicht wer das mal geschrieben hat, aber es ist eben wahr: Es wurde alles schon fotografiert.
Für mich gibt es aber noch einen ganz gewaltigen Aspekt bei der Kinderfotografie: Der Schutz der Kinder. Kinderfotos gehören zu 100% nicht ins Internet. Schütz unsere Kinder in jedem Fall!
Überlegt was ihr aufs Netz stellt. Kinder haben keine Stimme in diesem Fall. Sie brauchen unseren Schutz. Lasst Kinderbilder dort wo sie hingehören: Erinnerungen fürs PRIVATE Album.
Ich plädiere für ein Verbot von Kinderbilder im Internet.
Hallo Martin, das Thema haben wir hier schon einmal diskutiert: http://kwerfeldein.de/2011/11/25/diskussionseroffnung-kinderfotos-im-netz/
Genau, Martin E.! Ich mag Kinder eh nicht. Stimme zu. Für ein Netz ohne Kinder!
„Ich weiss nicht wer das mal geschrieben hat, aber es ist eben wahr: Es wurde alles schon fotografiert.“
Ich weiß zwar, worauf du hinaus willst, aber:
Das ist eine sehr allgemein formulierte Behauptung, die so nicht ganz stimmt. Es gibt noch einen wesentlichen Faktor, der dabei zu bedenken ist, nämlich die Zeit. Zeit verändert, ob Menschen, Landschaften, Blümchen, etc. Es wird immer etwas neues oder anderes im Bild sein, sofern die Aufnahmen nicht zum exakt selben Zeitpunkt aus exakt der selben Position entstanden sind, was sie ja nicht können, sonst wäre es ein und das selbe Foto und keine 2.
Sind wir wirklich schon in so einer Gesallschaf angekommen, wo man dfür plädiert keine Kinderbilder im Netz? Wie lange wird es dauern bis der erste Tierschützer das gleiche schreibt und was ist mit Frauen, sollte man die nicht auch schützen?. Was für Bilder ich wann und wo von meinem Sohn ins Nett stelle iszt doch eine alleine zwischen meinem Sohn und mir! Gibt es so etwas wie Menschenverstnd in dieser geselschaft über haupt nicht mehr?Brauchen wir für alles ein Gesetz? Bei Außerungen wie die von Martin E. schäme ich mich immer irgendwie ein Teil dieser Gesellschaft zu sein.
Gruß
Oli
Kinder haben auch Rechte! Sie können ihr Recht am Bild nur nicht äußern, das müssen die Erwachsenen für sie tun.
Hättest Du gewollt, dass Deine Eltern Bilder von Dir in Internet stellen?! Also, ich nicht. Gott sei Dank leben wir in einer Gesellschaft, die sich (zumindest manchmal) für die Rechte der Kinder einsetzt.
Von meinen Kindern landet jedenfalls kein einziges Bild im öffentlichen Netz!
Gruß
Sven
Genau, Sven! Kinder gehöhren nicht ins Internet! Ich glaube sogar, dass es die Kinder spüren, wenn sie im Internet angesehen werden! Das tut denen einfach weh! Die können dann psyhsische Folgen davon erleihden! Und dann? Wer hilft ihnen dann? Niemand! Keine Eltern können dann noch helfen! Ich bin auch für ein Internet ohne die Kinder! Zu ihrer Sicherheit! Ich habe früher auch nur mit Holzklötzen gespielt – und seht ihr? Ich bin föllig normal! Hätten damals meine Eltern die Photos ins Internet gestellt, dann wäre ich heute aber sauer! Besonders, wenn die Fhotos auch noch schön wären! Denn dann sieht niemand die Gefaren!?
Horst, du sprichst mir aus der Seele.
„The world now contains more photographs than bricks, and they are, astonishingly, all different.“ – John Szarkowski
Oh ja, böse guckende Kinder, Kinder mit gemeinen Hintergedanken, Kinder die kleinen Marienkäfern die Beine aushebeln, anderen Kindern die Schippe auf den Kopp hauen, Kinder die sich schreiend auf den Supermarktboden legen weil sie die Schoki nicht kriegen, Kinder die ihre Eltern zur Weisglut bringen weils zu Tante Hilde zum Geburtstag geht. Ich finde auch, Kinder sollte man öfter so zeigen wie sie sind. Manchmal kleine Monster :D
Stimmt!
Is auch nicht ohne Komik wenn man sich mit der Kamera im Supermarkt vor das Gezeter wirft und auf Augenhöhe knipst.
Meinen is der Papa dann peinlicher als umgekehrt und das Benehmen ändert sich erheblich :-)
Allgemein gilt das ganze net so ernst nehmen hilft Kindern und Fotograf. Is aber ineffizient beim Massenshooting in der Verwahranstalt.
Ich selbst kauf‘ die Verwahranstaltsbilder immer, weil sie auch nicht soo schlimm sind und bei Omas auch nicht unbeliebter als mein geknipse.
Gegen Allerlei zu sein is halt auch irgendwie bequem und anmaßend, ich mag beides: Gestellt und Lebendig.
Kinder können sogar ganz große Monster sein ;-) Aber meist sind da gar nicht die Kinder schuld sondern die Eltern haben versagt. Nur wie ich oben schon schreibe, was wilst Du von dieser Gesellschaft noch erwarten, wenn man für ein Verbot von Kinderfotos im Netz ist.
Ist es überhaupt OK Kinder zu fotografieren?
Und was hat das eigentlich noch mit dem Thema zu tun??????
Ich finde man sollte sie zeigen wie sie sind, Kinder eben!
Gruß
Oli
Der Beitrag spricht auch mir aus der Seele. Die gestellten Fotos sind alles, nur nicht natürlich. Vor allem das antrainiert gespielte Lächeln. Ich habe noch dunkle Erinnerungen an Fotos von mir im Kindesalter und anfangs ist der Satz „lach doch mal“ zum brechen oft gefallen – hat mich als Kind schon genervt – bis ich es irgendwann ignorierte und die Familie es irgendwann auch aufgegeben hat und einfach so Fotos gemacht hat. Die letzteren Bilder schaue ich mir gern wieder an, die gestellten haben nur Dokumentationscharakter (Größe, Haarlänge, Anzahl Zähne, etc.), mehr nicht.
Das Problem dabei ist, dass die Fotografen es wahrscheinlich nichtmal mit böser Absicht machen, sondern dass das Lächeln im Gesicht eine Menschen einfach zum allgemeinen Idealbild gehört. Lächelnde Menschen suggerieren Glück, Gesundheit und Hoffnung und das wünscht man sich zu sehen. Hinzu kommt das reflexartige „Engelslächeln“ der Säuglinge (die ja noch nichtmal was dafür können), welches eben diesen Wunsch in uns „ausnutzt“ und das Kind schützt. Dass gespieltes Lächeln als solches eben nicht wirkt, scheint hierbei nur eine geringe bis keine Rolle zu spielen, die Erwartungshaltung ist so eingestellt, dass man es sich auch hinterher noch einreden kann, ein „echtes Lächeln“ sehen zu können.
Aber vom Lächeln mal abgesehen, auch was den Rest der Aufnahmen angeht, kann ich oftmals nur den Kopf schütteln. Im Prinzip kann jeder selbst entscheiden, was er möchte (das Kind meistens ja noch nicht). Aber hier kommen meiner Meinung nach die richtigen Fotografen ins Spiel, die den Angehörigen bzw. den Auftraggebern eben diesen Sachverhalt erklären, ihnen auch die anderen Möglichkeiten aufzeigen und dann erst zur Tat schreiten, anstatt die ersten Vorstellungen kommentarlos zu akzeptieren und „hauptsache der Kunde zahlt“. Natürlich werden viele trotzdem die klassische Variante wählen, aber es werden sicher auch einige dabei sein, die froh sind die anderen Möglichkeiten kennengelernt zu haben und sich auch für diese entscheiden.
Ich unterschreibe JEDEN Satz!
Hallo Normen,
vielen Dank für den Artikel und deine Gedanken zu den Kinderportraits. Es gab letztes Jahr schon sehr viele Artikel zu den klassischen Kindergartenfotografen und -fotografien, die sehr kontrovers diskutiert wurden.
Vorab muss man wohl gleich sagen, dass Fotos natürlich oftmals Geschmacksache sind. Ich denke, dass viele Eltern gerne gestellte Fotos für die Wand haben wollen und daher diese Fotos in Massen gekauft / produziert werden.
Ich selbst finde die Fotos, bei denen mein Kleiner ganz natürlich fotografiert wurde, auch schöner. Das zeigt ihn wirklich, wie er ist. Natürlich, beim Spielen, beim Nachdenken, Verträumt, aber nicht gestellt mit Lächeln. Dann eher beim natürlichen Lachen.
Trotzdem gefallen mir auch die typischen gestellten Familienfotos, auf denen wir zu sehen sind. Die hängen auch bei uns an der Wand.
Es ist und bleibt einfach Geschmacksache. Außer man argumentiert es mit einer Dokumentation, um wichtige Dinge zeitgeschichtlich festzuhalten. Das ist auch eines deiner Argumente und dem folge ich absolut. Denn viele Dinge sind bereits nach kurzer Zeit in Vergessenheit geraten und die 20 Jahre Erziehung waren nicht nur in Reihe stehen und grinsen. Es gibt hier viele Facetten, die Erinnerungen wecken, sofern man sie auch mal so aufnimmt. Und da stimme ich dir voll und ganz zu!
Viele Grüße
Marcel
Warum nur muss ich gerade an folgende Calvin-und-Hobbes-Geschichte denken…
http://www.law.ou.edu/~callison/calvin.html
Meine Kinder fanden damals das Kindergartenfotografieren ziemlich doof. Ich habe einmal Bilder bestellt, sie sind nett – mehr aber auch nicht.
Ich würde den keine Bilder in Kindergärten oder Schulen (oder Krankenhäusern) machen wollen, gibt es doch viele Eltern, die mich an den Rand des Nervenzusammenbruchs bringen würden. Eine Freundin von mir hat lange im Krankenhaus neugeborene Kinder fotografiert und musste den begeisterten Eltern häufig wegen dem Geld hinterher rennen. Hat man das Bild einmal, so wohl oft die Ansicht der Kunden, dann geht’s in die Preisverhandlung (der vorher aber eigendlich schon feststand).
Guter Artikel, den unterschreibe ich so, allerdings generell erweitert um Familienfotos… offizielles „vor der Kamera stehen“ ist für viele Menschen eher unangenehm bzw. schwierig. Will man die klassischen „Fotogesichter“ und steifen Positionen vermeiden hilft Zeit Vertrauen Geduld, die Kunst des Fotografen die besten Seiten seiner Kunden auszuloten, und die unbewussten Momente zu erwischen.
das unterschreibe ich.
Blogartikel dazu: Neues aus dem Abfall, 16. Januar 2013 | Hendryk Schäfer
Wahre Worte…
man wird ständig überflutet von gestelten Bildern. Gerade in diesen Bereichen wie Familie/Baby/Kind. Man neigt recht schnell dazu „unschöne“ Bilder zu löschen dabei sind oft genau dass die besseren bzw die autentischeren Bilder. Toller Beitrag, dem ich nur beipflichten kann.
Grüße
PS: auch ich sollte mir das manchmal öfter zu herzen nehmen :-)
Toller Artikel, Normen.
Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen.
Kinder sind durch das ganze Geknipse schon sehr stark auf ein „Kameragesicht“ konditioniert, dass darin oft nichts natürliches mehr ist.
Auch ich bin ein solcher Vater, der ständig die Kiddies geknipst hat und immer „bitte lächeln“ rief. Mit dem Effekt, dass meine Kinder ein grimassenartiges Grinsen aufsetzen, sobald ein Objektiv (egal ob Nikon oder iPhone) auf sie gerichtet ist.
Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter als Du und sage, wir sollten unsere Kinder wesentlich seltener fotografieren (habe dazu auch mal was geschrieben: http://papa-online.com/fotografieren/). Lies den Artikel doch mal und antworte mir wie Du das siehst.
Danke
Andreas
:-D Du hast deine Kinder nach behavioristischen Prinzipien konditioniert:
Anweisung: „Bitte lächeln“ –> Belohnung bei entsprechendem Verhalten = Aufmerksamkeit/Foto
Ist ja klar, dass sie jetzt immer lächeln, wenn sie fotografiert werden. Ich habe so einen Fall aber auch in meinem Verwandtenkreis. Wieso sollen Kinder eigentlich immer lächeln auf Fotos?
Ich denke, dass man diese Anweisung „Bitte lächeln“ einfach vermeiden oder nur sehr sparsam verwenden sollte, wenn man das Konditionieren vermeiden möchte. Ich glaube nicht, dass es am häufigen Fotografieren an sich liegt.
Versuch doch mal deine Kinder in ungestellten Situationen (unbemerkt?) zu fotografieren. Wenn sie wieder ihr „Kameragesicht“ aufsetzen, erklär ihnen, dass du mal ein Foto haben möchtest, auf dem sie nicht breit grinsen und einfach nur spielen.
Interessanter Gedanke, den Ausführungen kann ich nur zustimmen. Ich kann mich da an ein altes Foto meines Bruders erinnern, auf dem er total beleidigt und eingeschnappt von unseren Eltern fotografiert wurde. Heute, nach mehr als 35 Jahren kann ich sagen, dass es eines der schönsten ( echtesten ) Fotos ist aus unserer Kindheit.
Blogartikel dazu: Familienshooting in Leipzig | Normen Gadiel
Hi Ricarda,
Kinder sind wie Sie sind – eben 100% echt !!!
Ich hatte schon viele vor meiner Nikon – die Kunst besteht darin,
denjenigen, welchen Tränen aus den Augen kullern ein Lächeln
über die Lippen zu zaubern …
Wobei verheulte Bilder auch „was“ haben!
Sind eben mal anders als die verstaubten „Guck mal hier ist das Vögelchen“ Fotos :)
Viel Spaß – die Auflösung gibts beim nächsten Mal liebe Ricarda ;)
Tschüsi Sven
http://www.xpressphoto.de