kwerfeldein
09. Juli 2011 Lesezeit: ~4 Minuten

Dramatik vs. Alltag

Sind wir in manchen Bereichen der Fotografie auf dem Holzweg? Wohin bewegt sich der allgemeine Trend der Fotografierenden – und: kann es sein, dass wir eine Neubesinnung brauchen?

Das – und viele weitere Fragen möchte ich in den kommendenen Leseminuten erörten. Seit ein paar Wochen schwirren mir tausende kleine Partikel durch den Kopf, die zusammenhängend – schwebend – fließend – klirrend aufeinanderprallen und mich dazu gebracht haben, diesen Artikel zu schreiben.

Diese Fragen schließen mich mit ein. Mein Tun, mein „fotografisches Denken“, meine Arbeit als Hochzeitsfotograf und als jemand, der jeden Tag auf der Straße den Auslöser betätigt. Mit der DSLR, dem iPhone oder irgeneiner Analogen, die ich mir auf dem Flomarkt ergattert habe. Das Medium ist zweitrangig, die Fragen nicht.

~

Kommen wir zum Punkt: Wenn ich mir so das Treiben auf diversen Foto-Communities (uns mit eingeschlossen) ansehe, Foren durchstöbere und tagtäglich in Kontakt mit jungen und älteren Fotografen bin, fällt mir eine Sache unweigerlich auf.

Ich sehe eine Sehnsucht, krassere Fotos zu machen. Dramatischere, heftigere, derbere, dynamischere, auffälligere, buntere, unübersehbare Fotos. Noch mehr HDR, noch mehr Blitzeinsatz, noch mehr Sonnenuntergangsrot, noch mehr Kitsch, noch pornöser, noch mehr Kontrast, noch mehr Verträumtes, noch ältere Farben, noch mehr von einer selbstgebastelten, scheinbar „perfekten“ Version dieser Welt.

Es scheint mir so, als ob uns die Masse an Fotos im Netz so überreizt und zugemüllt hat, dass wir – wenn wir unsere Fotos ansehen, sie als mikrig bewerten und glauben, diese müssten doch in dem Berg Fotos irgendwie herausstechen. Und dann tun wir manchmal eins: Wir starten den Versuch, um jeden Preis aufzufallen.

Also klatschen wir tausende Ebenen auf unsere Fotos, blitzen wie die Verrückten noch mehr auf die ohnehin schon zugeschminkten Modelle oder nehmen unseren Landschaftsfotos mit einer 10-fach-Belichtung und daraus geschustertem HDR das letzte Restchen Seele, das vielleicht mal darin war. Sättigung bis zum Anschlag. Wenn Farbe, dann muss es knallen!

Wir reißen unsere Blenden bis zum Unendlichen auf und drücken den Fotos noch einen Filter auf und ziehen die Kontraste soweit an, bis vom eigentlichen Foto nichts mehr übrig. Farbe? Langweilig. Ihr seht, ich hinterfrage hier auch meine Arbeit.

~

Klar. Das Thema ist komplexer, als ich es hier so gebündelt und vereinfacht darstelle. Und trotzdem mache ich mir ein wenig – „Sorgen“ ist übertrieben – Gedanken, wohin das alles führt.

Ist die Fotografie in ihrer Sehnsucht nach Kunst vielleicht in der „Künstlichkeit“ verfangen? Haben wir uns evtl. in eine Traumwelt geflüchtet, in der alles Alltägliche, Triviale, Normale furzlangweilig wirkt und uns zum Gähnen bringt?

Warum sind Aufnahmen des ganz normalen Alltages so selten geworden? Warum sind die Fotos auf Explore und „Popular“ von 500px als auch Deviantart alle so aufgeputscht, zu Ende gephotoshoppt und warum ist da teilweise kein einziges Foto mehr, an dem nur die Gradation justiert wurde, nageschärft und gut ist?

Ist die Kamera nur noch der Zwischenhändler zwischen Realtiät und einer Traumwelt, die so nur in unseren Bildern existiert und uns beim Betrachten des Normalen wieder zurückwirft und enttäuscht?

Oder warum dokumentieren wir nicht mehr einfach nur, um uns in 30 Jahren darüber zu freuen, „wie das damals so war“? Wie wir ausgesehen haben? Uns angezogen? Wo bleiben die Fotos, die einfach nur Fotos sind. Aufnahmen vom Urlaub, von der Familienfeier, vom Frühstück am Morgen?

Denn das ist ja öde! Gähnial.

Nochmal: Wo bleiben die Fotos von Dingen, an denen wir uns, wenn wir mal alt sind, freuen werden und drauf (Verzeihung) scheißen werden, ob da jetzt ein Pickel war oder nicht?

Wo sind diese Fotos, wenn wir zum Fotografieren nur noch ins Studio rennen und bis auf den kleinsten Millimeter unser Modell anweisen? Wenn wir nur noch zu Sonnenaufgang und Sonnenuntergang Landschaftsaufnahmen machen und die Buntheit in Lightroom verstärken, verstärken, verstärken?

Ich habe auf diese Fragen keine Antworten. Und ich verlange von Euch nicht, dass Ihr sie mir gebt. Doch dieser Gigantismus geht mir auf die Nerven. Wenn ich hier jemandem auf die Füße getreten bin: Gut so. Denn wir kommen nur weiter, wenn wir uns hinterfragen. ;-)

101 Kommentare

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  1. Ich glaube, dass es kein alleiniges Phänomen der Fotografie ist, sondern ein Phänomen unseren heutigen Gesellschaft. So geht es doch oft immer nur um höher, schneller, weiter, besser, reicher, schöner, interessanter … usm. Das sieht man ja auch im Sport.

    • Ja, das sehe ich auch so. Man braucht nicht nur zur Fotografie zu schauen, bei allen Medien ist es indessen so. Wir sind so schnell gelangweilt, dass wir glauben nur noch das ganz Außergewöhnliche verdient unsere Beachtung.

  2. Hallo Martin,
    ich glaube, dass das, was Du da beschreibst, schon immer so war. Nur hat man früher kein Photoshop zur Verfügung gehabt. Man verschwand dafür in der Dunkelkammer, nutze die S/W-Filme, Cross Processing etc. Einziger Unterschied zu früher, heute kann man dieses Vorgehen einfach im Zwischennetz nachlesen und problemlos nachmachen bzw. man erhält es in vorgekauter Form von Software-Filtern. Damals war das nur etwas für Eingeweihte.

    Angenehmes Wochenende

    • Hey Michael. Ja, das stimmt, was Du sagst. Ich denke aber auch, dass das Netz diese Entwicklung vorangetrieben hat, da sich der ambitionierte Fotograf unter vielen Tausenden findet und dann – wie oben beschrieben – meint, um jeden Preis auffallen zu müssen. Hm hm.

  3. Hallo Martin!
    Irgendwie sprichst Du mir aus der Seele – klar, ich arbeite auch gern mit Photoshop und es ist schon genial, was man damit alles anstellen kann. Auf der Strecke bleibt da wirklich mal das „normale und ehrliche Foto“. Einfach Situationen aus dem Leben, fotografisch dokumentiert – und gut ist’s. Zeit für Rückbesinnung – ich denk, teilweise ja. Das Thema erinnert mich an ein Lied von Reinhard Mey (Ein Stück von Hand gemacht): http://www.youtube.com/watch?v=4D5DPnR3vr4

  4. „Wo sind diese Fotos“

    Wer solche Fotos, Schnappschüsse, herzeigt wird in 8 von 10 Fällen als Anfänger, Stümper, künstlerisch unbegabter Mensch betrachtet und abgestempelt.
    Da die wenigsten damit leben wollen (bestätigung ist alles) versuchen eben viele krampfhaft künstlerisch zu sein wo es überflüssig ist, versuchen mit Bokeh, PSD, cremigen Vintagelook oder Lomo Trends hinterher zu hetzen die man eigentlich nicht mehr sehen will….noch nen hippen Filter, noch ne neue Photoshop-Aktion….

  5. ich fühle mich seit langem in einem artikel nicht angesprochen. ich ahne zwar von welcher fotografenwelt oder bilderwelt du sprichst aber habe ich mich selbst doch aus diesem extremer, besser, höher, völlig herausgenommen. ich finde diese bilder, die stillen, von denen du sprichst bei mir im kopf, bei anderen und in meinen negativaufbewahrungshüllen.

  6. das sind alles sehr berechtigte fragen. vielleicht hängt es damit zusammen, dass das originale nicht mehr genügt? nicht nur in unseren bildern, sondern auch im alltag? der wunsch nach mehr ist keineswegs nur in der fotografie manifestiert, sondern in so ziemlich allem, was in unserer gesellschaft so passiert. dokumentation ist langweilig, show ist gefragt, so nach meinem gefühl zumindest die haltung der mehrheit.
    natürlich kann sich kaum einer dem charme der perfektion entziehen. man guckt gerne hin, wenn alles makellos ist. zumindest für ein paar minuten. aber in dieser perfektion liegt auch schon wieder die distanz zur realität und damit der antrieb, die eigene arbeit, das eigene wesen, die eigenen bilder noch weiter zu perfektionieren. schneller, höher, weiter. um aus dieser nummer rauszukommen bedarf es schon ein wenig mehr als nur des wunschs, wirklichkeit abzubilden. es bedarf auch der courage, sich an seinen eigenen (ästh-)etischen maßstäben zu orientieren, nichts auf das urteil derer zu geben, die da blöken „da hätte ich aber noch dieses gemacht oder jenes getan, so ist das kein perfektes bild“. erst wenn sich der gedanke durchsetzt, dass es wichtiger ist vor den eigenen durchdachten maßstäben bestehen zu können als vor der beurteilung anderer ist es auch möglich, aus solchen trends auszubrechen. es muss sich die erkenntnis durchsetzen, dass man nicht etwa zurückbleibt, sondern dass man das rudel weiter in die falsche richtung rennen lässt und man selbst endlich angekommen ist.

  7. Ich denke nicht, dass wir uns bei de heutigen Fotografie auf den Holzweg befinden. Im Großen und Ganzen nutzen wir nur die Möglichkeiten, die uns die digitalen Kameras bieten. Hätten die großen Fotografen des letzten Jahrhunderts diesen technisches Fotoschritt gehabt, dann hätten sie es bestimmt nicht anders gemacht.

    Ich finde, dass du die massive Bildbearbeitung etwas zu allgemein darstellt. Sicherlich gibt es diejenigen, die 10 Einstellungsebenen über das Bild legen und die Farben oder sonstiges bis zum Anschlag verstärken. Die Masse an Fotografen macht das aber nicht, schon allein aus Qualitätsgründen.

    Auch bin ich mir sicher, dass viele ihren „Lebensalltag (Urlaubsfotos, Familienfeier usw..)“ fotografisch festhalten, nur werden diese Fotos nicht veröffentlicht. Warum auch? Zum einen kann damit nur die Familie etwas anfangen und zum anderen will man vielleicht diese Bilder nicht veröffentlichen.

    Ich selber nutze die Möglichkeiten, die mir die digitale Fotografie bietet. Am Anfang mehr, jetzt weniger. Warum, dass lässt sich ganz einfach erklären. Gerade am Anfang testet man, was sich eben alles mit der Bildbearbeitung anstellen lässt.

    • Hallo Ronny,

      ich kann Dir nur zustimmen.
      Warum sollte man die Fotografie nur nutzen, um die Wirklichkeit abzubilden? Was spricht gegen pefektere, spektakuläre Bilder?
      Was spricht dagegen, besser, perfekter in einer Sache zu werden?
      Ich nutze die moderne digitale Fotografie, um mich künstlerisch auszudrücken, was auch viele andere Fotografen machen.

      Der Aussage, dass Aufnahmen des normalen Alltags selten geworden sind, kann ich nicht zustimmen (Siehe Facebook, Flickr, ….).
      Da gibt es „tonnenweise“ Alltagsbilder.
      Das viele Personen Alltagsbilder langweilig finden, wie Martin meint, könnte auch daran liegen, dass diese Bilder aus der Gegenwart stammen. Wenn man diese Bilder in 20 Jahren anschaut, sind diese garantiert interessanter.

      Gruß Michael

  8. Hallo,
    ich bin gerade erst auf kwerfeldein.de gestolpert und bin begeistert. Der Artikel wirft viele Fragen auf, aber interessante Fragen. Ich finde es gut, dass sich jemand auch mal solche Gedanken macht und es nicht immer nur um höher, weiter, besser, bunter etc. geht.
    Viele Grüße
    Stephie

  9. Hey Martin du sprichst mir sowas von aus der Seele! Ich selbst bin großer Fan von Siebe und Johnny Patience und stell mir daher oft die Frage, warum Sie nicht mehr die wunderschönen Fotos von vor 2 Jahren machen? Goldenes Bokeh, leuchtende Farben, Gegenlicht… Nach meiner Einschätzung liegt es warscheinlich daran dass diese Art der Bilder mit der Dauer langweilig wird und man mal was anderes machen will. Ich selbst erwische mich immer öfter wie ich versuche dem immer höher, weiter, krasser zu entsprechen. Mit der Zeit ist man mit nichts mehr zufrieden was man selbst macht und was man auf Explore usw findet. Drogen? Immer die Dosis erhöhen? Kollabiert irgendwann das ganze und keiner macht mehr Fotos?

    Ich glaube auch das ganze Technik und Photoshop Gefriemel soll den ambitioierten Hobbyfotografen/Profi von den Anfängern/Knipsern abgrenzen die vielleicht sogar auch eine kleine DSLR ihr eigen nennen. Außerdem scheint mir so dass die Fotografie momentan im Trend liegt! Generell ist alles was mit Kunst zu tun hat hip, in, cool…

    Daher rührt warscheinlich auch die Bilderflut und es kann ja nicht angehen das ein 14Jähriger knirps mit einer Kompaktkamera stimmigere (authentischere) Fotos macht als einer der alten Hasen. Daher werden dann die Bilder mit Photoshop, HDR; f0.9 Offenblende gedopt…

    …harter Tobak, ich weiß! Aber mit diesen Zeilen greif ich mich selbst warscheinlich am meisten an und hoffe daher dass sie mir keiner krumm nimmt. Jeder sollte das machen was einem Spaß macht!

  10. Keine Sorge du bist bei weitem nicht der Einzige dem diese „Partikel“ im Kopf umherschwirren, Martin. Es gibt noch irgendwo Hoffnung für die Zukunft.
    Danke für diesen netten „photo-philosophischen“ ;) Denkanansatz am Samstagmorgen.

  11. Es gibt diese Art von Fotografie die du suchst. Vielleicht nicht so sehr in den Internetforen der Hobbiesten, aber in den Kunstgalerien. Und ich rede nicht von Arbeiten von vor 50 Jahren.

  12. Ich denk jeder muss das tun wobeier sich gut fühlt… Oft rennt mann schon etwas dem Mainstream hinterher, aber meistens entwicklet sich dann daraus doch noch eine persönliche Note.
    Das mit den HDRs hab ich auch mal versucht, hab aber für mich beschlossen, dass mir das zu künstlich ist.
    Ich muss aber zugeben, dass ich ein kleiner Kontrast- und Farbenfetischist bin…. Fotografier aber auch gern mal monochrom.

    Und zu den Erinnerungsschnappschüssen… Die gibt es augenscheinlich schon noch. Die werden dann oft direkt vom Handy ins Facebookalbum geladen… Da is die Qualität zwar meistens für die Tonne, aber genau das hat ja wieder seinen eigenen Scharm.

  13. Ich musste etwas über den Text nachdenken. Ja, es stimmt, das überwiegende, was wir hier im Web an Fotos sehen, ist schon sehr aufwendig. Und klar, man will auffallen – sonst würde ich meine Fotos nicht online stellen.
    Aber ist es wirklich so, dass wir nur noch übertreiben? Die Frage ist ja immer, warum wir fotografieren. Ist es denn wirklich nur ein technisches Interesse? Ganz ehrlich: ich strebe mit meinen Fotos eine immer höhere Perfektion an. Ich möchte Fotos machen, die MIR gefallen. Die ICH MIR gerne anschaue. Ich bin noch lange nicht an diesem Punkt. Aber ich fotografiere immer für mich (auch wenn ich im Auftrag anderer arbeite). Das ist es dann, woran ich mich erfreuen kann. Auch in ferner Zukunft. Für mich ist Fotografie ein Ausdruck der Kunst. Ich persönlich kann mit diesen Schnappschüssen von Familienfotos nicht anfangen – weil ich kein sonderlich großer Familienmensch bin.
    Insofern kann man Deinen Gedanken nicht auf alle anwenden. Denn die Intention, WARUM jemand zur Kamera greift, ist sehr unterschiedlich.
    In einer Sache kann ich Dir aber Recht geben. Es gibt immer Fotos, die über das Ziel der gefälligen Bearbeitung weit hinausschießen. „Weniger ist mehr“, dieser Satz gilt in keinem Bereich der Kunst so energisch, wie in der Fotografie.

  14. Ein interessanter Ansatz – grüble seit Wochen darüber, was da passiert, warum und wie es passiert. Auch ein großes Stück weit, in wiefern ich das für mich alles zulasse….ein erster Schritt in einer andere Welt war meinen Flickr-Account und den auf 500px zu löschen – weil ich es einfach nicht mehr sehen kann – oder will, oder ich abgestumpft bin? Ich habe keine Ahung, ob das hilft – aber wenn man es nicht probiert, wird man es auch nicht herausfinden. Ich bin mir da selbst noch nicht sicher. Man wird’s sehen. Auf andere Fotos…oder so.

    • „aber wenn man es nicht probiert, wird man es auch nicht herausfinden.“

      100% Zustimmung, Saxi. Bin gespannt, was Du mir in ein paar Monaten berichten wirst. Vielleicht in einem Hangout auf G+. ;-)

  15. Auf der anderen Seite: all diese toy camera-, Lomo-, Holga- oder Lochkamerafotografen, die sich offensichtlich gerade für das nicht perfekte, nicht aufgebrezelte, auch zufällige Ergebnis interessieren, und darin sich und ihr Lebensgefühl eher dargestellt sehen. Vielleicht eine Gegenbewegung?

  16. Hallo,

    teilweise gebe ich dir wirklich recht. Je mehr man sich mit dem Thema Fotografie beschäftigt umso mehr rennt man der Perfektion hinterher. Da klingt es schon abwertend einfach nur mal zu knipsen und Schnappschüsse zu machen. Das Foto braucht den Kick, Pepp, etc.

    Vielleicht sollte man eben auch auf verschiedene Weise ran gehen. Eben Perfektion wenn „nötig“. Wenn es wirklich um das Objekt / Subjekt geht, bei dem es einfach passen muss und dann eben nur um einfach den Augenblick festzuhalten, so wie er ist, unverfälscht, eigentlich schon dokumentarisch.

    Es gibt eben viele Arten der Fotografie, wenn Fotos bearbeitet, HDR, verwendet wird und an allen Reglern gedreht wird ist das in meinen Augen nicht verwerflich und macht mir auch keine Sorgen, aber es ist eben wie du schreibst eine künstliche Fotografie … einigen wir uns halt vielleicht auf Fotografiekunst ;)

    Schöne Grüße, gutes Licht
    Holger

  17. „Wo bleiben die Fotos, die einfach nur Fotos sind. Aufnahmen vom Urlaub, von der Familienfeier, vom Frühstück am Morgen?“

    Hoffentlich dort, wo sie hingehören – im „Privat“ Ordner auf der Festplatte und ausgedruckt zuhause an der Wand oder im Fotobuch und nicht für jedermann zugänglich im Internet.

    Für mich liest sich das so, als hättest Du jedes Gefühl für Privatsphäre verloren, als würde etwas, das nicht veröffentlicht wird, nicht stattfinden. Das ist im Zeitalter von Blogs, Twitter, Facebook und Co. vermutlich nicht ungewöhnlich, aber, ehrlich, denk‘ mal darüber nach.

    Ich persönlich denke, Du hast dich hier ein wenig vergaloppiert, denn dein ursprüngliches Anliegen, daß die veröffentlichten Fotos zu „hochgezüchtet“ sind, kann ich nachvollziehen, das Gefühl habe ich auch häufig. Daraus aber den Schluß zu ziehen, die privaten Fotos, die Schnappschüsse, veröffentlichen zu müssen, finde ich fatal.

      • … es ist z.T. etwas drastisch formuliert, aber im Grunde stimme ich Matthias zu. Ihr lieben Leute von kwerfeldein mögt sicherlich eine Menge internationales Fotografiegedöns auflesen, durchkauen und präsentieren, aber alles seht auch ihr nicht. Ich war – um auf den Eintrag von Henrik anzuspielen – vor einigen Wochen noch in einer Galerie, wo rein analoge S/W-Fotos ausgestellt wurden.

        Natürlich können auch die manipuliert werden, aber eine Eigenschaft der „hochgezüchteten Fotografie“ ist doch, dass jeder darüber redet. Nehmen wir nur den direkt nächsten Twitter-Eintrag nach diesem Artikel. Darin geht es um Tips für die Landschaftsfotografie und der zweite Absatz lautet wieder „Filters“. Da geht einem doch beim Lesen dieses Artikels instinktiv das Geräusch vom Zonk durch den Kopf. Hinzu kommen natürlich noch die ganzen Gurus, die über ISO und Blende lamentieren, als gäb’s kein Morgen … dabei gibt es eine mindestens genauso große Menge an Realisten, die sich einfach an dem freuen, was sie tun. Ohne Leistungsdruck. Einfach machen. Aber die zeigen es meist niemandem und deshalb scheinen sie manchmal nicht zu existieren.

      • Sicher, niemand sieht alles, Sören. Ich kann jedoch vielem, was Du hier sagst jedoch mit Kopfnicken zustimmen. Ist ein großes Thema, bei dem ich mehr Fragen habe, als Antworten, ehrlicherweise. Auch ich bediene mich ja der besagten Mittel. ;-)

      • *müssen* im Sinne von „wenn nicht dies, dann das“ – nicht im Sinne von Zwang. Du hattest einfach keine anderen Alternativen angegeben.
        Deine Antworten auf andere Kommentare haben jetzt klar gemacht, daß es nur ein Beispiel sein sollte.

  18. Ich sehe das ziemlich ähnlich. Ich sehe aber auch das die Mensche die sich wirklich längerfristig mir der Fotografie beschäftigen und vielleicht etwas begabt sind, irgendwann auch einen eigenen Stil finden und nicht mehr irgendwelchen Trends hinterher hechten. Ich kenne auch einige Leute die digital anfangen, damit vieles ausprobieren und dann bei der Analogfotografie landen. Mit der Analogfotografie kann man in der Dunkelkammer zwar auch viel machen und verstärken, aber die Bilder finde ich trotzdem authentischer. Ich kann mich aber selbst davon nicht freisprechen so einiges ausprobiert und auch vieles übertrieben zu haben. Aber ich denke das geht vielen so. Am Anfang probiert man vieles aus und muss erst mal seinen eigenen Weg finden. Aber das braucht halt alles Zeit und viele beschäftigen sich dann schon wieder mit anderen Dingen…

  19. Also ich folge sehr vielen und sehr sachlichen Fotografen im Internet, wo meistens die extreme Sachlichkeit den Effekt auslöst. Der Rest ist möglichst pur und neutral. Und unbearbeitet.

    Und auch auf Explore gibt es am Tag zwischen den 500 Fotos meistens zwei, die sich lohnen. Gute Fotografie muss man eben suchen und finden, zwischen all dem Mainstream-Bombast.

  20. Natürlich will man auffallen. In der riesigen Masse der Bilder geht man sonst einfach unter. Viele nehmen eben den einfachen Weg über die Nachbearbeitung. Andere arbeiten mit einer „außergewöhnlichen“ Aufnahmetechnik (besondere Beleuchtung, Pinhole, HDR usw).

    Die Bilder, die uns wirklich im Gedächtnis bleiben, die wir uns auch nach 30 Jahren noch gerne ansehen, sind die, die unser Herz und unseren Verstand ansprechen. Die Schwierigkeit besteht darin, Ästhetik und eine interessante Bildaussage zu vereinen.

    Ich muss auch ganz ehrlich sagen: Die Fotos, nach denen du fragst, interessieren mich (heute noch) nicht. Sie sind langweilig. Sie gewinnen erst an Wert, wenn wir älter geworden sind.

  21. Ich denke, dass es einfach nötig ist, so eine Phase durchzumachen. Jeder hat die Möglichkeit zu fotografieren, wie du schon geschrieben hast – egal ob mit DSLR, Handy, Taschenrechner oder Kompaktknipse. Und im Leben eines Fotografen kommt nunmal die Zeit des Experimentierens mit PS etc. und was andere vormachen, machen andere wiederum nach. Wenn ich als Anfänger ein auffälliges Foto sehe, welches übertrieben bearbeitet wurde, da mal etwas Sättigung drauf, und woanders den Kontrast bis zum Anschlag gedreht, dann versuche ich es genauso zu „kopieren“, um eben aufzufallen. Aber das sind wir doch mittlerweile gewohnt. Schreibe bei Facebook einen Beitrag; kriege viele „Likes“ und bin der King des Internets. Ich selbst probiere auch viel aus, weil ich eben noch nicht genau weiß in welche Richtung der Fotografie ich gehen möchte. Deshalb fotografiere ich verschiedene Dinge, um herauszufinden, was mir am meisten gefällt. Im Moment hänge ich bei Cityscapes fest. Morgen vielleicht bei bunten Osterhasen, bei denen ich im Nachhinein Sättigung hochdrehe. Es ist im Moment einfach Modeerscheinung. Man muss sie nur in eine andere Richtung lenken und jeder macht es nach.

  22. Hej Martin,

    Dein Artikel hat mich nachdenken lassen. Über meine eigene Art zu photographieren (auch wenn ich nicht der anschlagmäßige Photoshopper bin), über meine Art, Bilder wahrzunehmen. Und über den Wunsch, manchmal zu inszenieren.

    Es ist wohl die Frage, was man mit seiner Photographiererei bewirken will: ablichten der Wirklichkeit, oder …… Kunst. Dabei geht wohl alles, was man zu sehr will, daneben. Man sieht es den Bildern an, wenn man „zu viel“ wollte. Und wahrscheinlich sind genau deshalb ein „einfachen“ Bilder alter Säcke wie Feininger so berührend. Weil man die Kombination aus handwerklicher Fähigkeit und erfahrener Lässigkeit eben spürt.

  23. Hallo Martin,
    … sind wir uns doch mal ehrlich – das was du hier beschreibst ist ein Weg der alltäglichen Weiterentwicklung. In der jetzigen Zeit, die sehr rassant weitere Bahnen zieht und die Möglichkeiten heutzutage mit jedem Tag anwachsen ist es schwierig geworden eine eigene Persönlichkeit zu entwickeln. Mit der komplexen Vernetzung die sich im JETZT entwickelt hat – sind die Anforderungen emens gestiegen und der Preis dafür ist ein gewisser Persönlichkeitsverlust, wenn man der „vermeintlichen“ Perfektion hinterherläuft.

    Ich sage absichtlich hinterher läuft, weil es nur wenige schaffen bei sich zu bleiben und eine wirklich „eigene“ Entwicklung zu lassen können. In der jetzigen Zeit kommen Neurungen in sehr kurzer Zeit, welche in ihrer Komplexität immer ansprechender werden. Wo früher neue Erfindungen in 100-500 Jahren die Menschheit im Alltag erreichten und eingeführt wurden, vergehen jetzt nur noch 50 Jahre – alleine in Technikfragen, wo man früher noch gesagt hat der 1GHz Rechner ist eine Revoltion mit seiner 8GB Festplatte – hat man jetzt in knapp 30-40 Jahren die 2TB schon überschritten und die Megapixl die jetzt eine Kamera leistet wären vor noch ein paar Jahren undenkbar gewesen.

    Jetzt wo immer wieder der Satz fällt „… es ist schon fast alles Fotografiert worden bzw. das Bild habe ich so schon zig mal gesehen“ macht es natürlich nicht leichter – weil auch jetzt die breite Masse der Menscheit im täglich Leben die Möglichkeit hat mit „guten“ Bildern aufzuwarten. An jeder Ecke siehst du Menschen mit einer DSLR oder auch mit einem Handy stehen, welche in der richtigen Handhabung tolle Bilder-FLUT produzieren.

    Dies hat natürlich zur Folge, daß man mit der Flut der Bilder, welche jetzt im Zeitalter des Gegenwart „produziert“ werden, unweigelich untergehen „KANN“ – wenn man sich von der schnelllebigen und Quantitativen Begeisterungswelt überrollen läßt.

    Im Konsetzt wird es aber immer so bleiben – daß das kontinuierlich Gewachsenen überleben wird und die jenigen welcher genauer hinsehen werden auch die Qualität erkennen und bei dieser bleiben – es wird immer wieder „Modeerschinungen“ geben und kurzfristig wird auf einen „Trend“ aufgesprugen – doch in aller Munde bleiben nur die, welche sich und Ihrem ständig Entwicklungsprozess treu bleiben.

    Mann kann alles Hinterfragen und auch in Frage stellen – doch ist es nicht auch so, daß man sich viele Dinge einfach gekünstelt über wichtig machen muss. Die Kunst hat viele Gesichter und es sieht so aus das jeder zu diesem Thema seine „richtige“ Meinung hat, doch es ist alles ein rein subjektives Wahrnehmen – und wen du 5 „Fachleute“ um eine Meinung fragen willst – wirst du von jedem etwas anderes hören.

    Ich denke es ist wichtig nicht einem Stil – einer Person oder dessen Können nach zu eifern. Mann kann von solchen Leuten lernen oder sich inspirieren lassen – doch viel wichtiger ist es zu verstehen welchen Zweck oder welche Aussage möchte ich mit meinen Bilder erreichen um so sein Können zu trainiren und beherschen zu lernen. Nur so ist es möcglich seine Fantasie und seine Ideeen zu verwirlichen. Was nützt es mir immer wieder auf Ideen andere angewiesen zu sein. Lerne dich Inspirieren zu lassen um aus deiner Fantasie Neues zu machen.

    Wenn du deine Bilder für Hochzeiten verkaufen willst – solltest du keinen anderen Fotografen fragen was sie anders machen würden. Sondern erkenne was deine Kunden wollen, wenn die Bilder Fr. Müller und Co von Nebenan supergut gefallen und sie dafür ihr kostbares Geld ausgeben wollen und von deinen Bildern begeistert sind – hast du doch den Nagel am Kopf getroffen – du wirst mit Sicherheit weiterempfohlen werden an Leuten welche deine Bilder auch gefallen – was kümmerts dich was eine andere Fotograf anders machen würde. Du wirst deinen Weg gehen und immer wieder dazu lernen, wenn du eine gute Auffassungsgabe und das richtige Gespühr für deine Kunden oder deine Zielgruppe hast geht es schneller – aber es wird funktionieren. Deine Entwicklung wird wachsen – egal ob du auf „kurzfristige“ Trends aufspringst oder nicht. Das Ziel im Auge zu behalten ist di Kunst!

    Lerne dein Ziel kennen – und alles andere wird sich von selbst lösen, dann muss man auch nicht alles immer hinterfragen, ob man falsch liegt oder sich immer wieder „auf Grund von Trends“ neu erfinden MUSS oder auch nur WILL.
    Es ist mit allem so – dort wo man nur ständig hinterher läuft, wird einem über kurz oder lang die Motivation verlassen, weil es nicht möglich ist Erfolgserlebnisse zu ernten. Kenne deine Ziele und versuche diese zu verwirklichen – dann kommt auch das Erfolgserlebnis – und du kannst Trend einfach nur ausprobieren ob sie dir gefallen.

    gr
    Roland

  24. die fotografie, die du dir wünscht, sehe ich bei flickr täglich. ich sehe da keinen generellen trend zu photoshop-bildern. es gibt alles, und das soll ja auch so sein. nach meiner erfahrung sind es oft die „anfänger“, die zuviel photoshop einsetzen und so versuchen mittelmäßige bilder aufzuwerten. was meiner meinung nach oft nach hinten losgeht.

    nach meiner beobachtung gibt es sogar eher einen gegenläufigen trend. also weniger bearbeitung, mehr pure und rohe bilder.

  25. Das „Gähnial“ feiere ich.

    Zum Rest hab ich nicht viel zu sagen: Des Menschen Geltungssucht und -wille führt ja unweigerlich dazu, dass man immer versucht, „bessere“ Bilder zu machen. Und da das Gras auf der anderen Seite des Zaunes bekanntlich immer grüner ist, tut man alles, um dorthin zu gelangen. Wer zurückblickt, wird dann sehen, dass das Gras hüben wie drüben ziemlich gleich ausschaut – aber hey! Irgendeine Motivation, weiterzumachen, muss man doch haben. Fotografieren nach dem Motto „Hey, ich mache schöne Fotos – warum soll ich jettz anders werden“ wäre ja auch voll langweilig und so ;)

  26. Wenn so viele es mit der EBV übertreiben dann sollte man einfach seine Bilder natürlich belassen und sich von der Masse dadurch positiv abheben. Ich mache das so, mir ist es wichtig das meine Bilder ehrlich und authentisch sind, extremes HDR oder andere Tricks finde ich völlig daneben und einfach nur schlecht.

    Macht eure Bilder so wie es euch gefällt, wenn es die Anderen dann auch noch gut finden ist das ein netter Bonus.

  27. Hallo Martin,

    Danke für den Artikel! Es war wirklich an der Zeit, dass mal jemand den Mut hat zu fragen, ob die digitale Glitzerwelt wirklich dazu beiträgt, dass wir uns als Fotographen weiterentwickeln, anstatt immer nur mehr vom gleichen zu produzieren.

    Und manchmal frage ich mich auch nach dem Zweck sämtlicher online Fotoblogs und communities. Sind sie wirklich dazu da die Meinung und Anregung von Kollegen einzuholen um sich selbst zu entwickeln? Oder sollen sie nicht viel mehr dazu dienen eigene Ego aufzupolieren – frei nach dem Prinzip: „ich lobe deine Bilder und du meine“? Denn dazu braucht man all diese Effekte und Filter – einfach damit genug Masse vorhanden ist – irgendeines davon wird dann schon den anderen gefallen…

    Die dadurch produzierte überwältigende Menge an Bildern und Motiven führt doch erst dazu, dass man alle erdenkbaren Effekte über sein Foto klatschen muss damit es mal was neues ist. Und neu ist dabei selten besser.

    Mein Vorschlag ist alles auf 10 Bilder zu reduzieren. Einmal im Jahr stellst du deine eigene „best of“ Liste aus eigenen Fotos zusammen. Tauschst die schlechtesten gegen bessere aus dem aktuellen Jahr aus und kannst sehen, wie du dich entwickelt hast und welchem Trend du vieleicht in den letzten Jahren aufgesessen bist.

    Ich bin überzeugt, dass dies auch dazu beitragen kann die von dir erwähnte Natürlichkeit wieder zu entdecken…. Aber das geht natürlich nur bei Fotographen deren Motivation in der Leidenschaft für Bilder und der Weiterentwicklung der eigenen Fähigkeiten liegt und nicht für jene, die nur ein Lob für irgendein Foto in einer charakterlosen und ananymen Massendatenbank einheimsen wollen.

    Lieben Gruß,
    Frieder

  28. Wahrlich ein interessanter Artikel.
    Ein Artikel welcher wunderbar das zusammenfasst was mir schon eine ganze Weile beschäftigt.
    Das schöne daran ist das ich dadurch angefangen habe meinen ganz eigenen Weg zu gehen ….
    daran arbeite ich nun – My Way :)

  29. Ich stimme zu. Ab und zu ist es schön, oft wird ein Bild geschlachte, da das Motiv nur mittelmäßig war.

    Im Moment schreibe ich an einem Reisebericht, der Lettland sowohl großartig (nur etwas mehr Kontrast und Sättigung) und melancholisch (zB Ruinen) (in S/W mit Körnung) zeigen soll. Mit Konzept und ohne es zu übertreiben denke ich wird das ganz gut wirken.

    Artikel hat mir sehr gut gefallen.

  30. Der Eindruck der gepimpten Bilder ist allgegenwärtig. Ich denke, dass viele in ihrem Bemühen immer „bessere“ und „spektakulärere“ Fotos zu veröffentlichen, das Wesentliche vergessen. Die Emotion.
    Du kannst ein noch so toll bearbeitetes Foto haben, aber wenn es keine Story und/oder kein Gefühl vermittelt, ist es, wie du sagst, bestenfalls „gähnial“.
    Es wird zu oft vergessen, dass PS, LR, Gimp oder sonstwas lediglich Hilfsmittel sind.
    Man kann es in unserem Fall vielleicht mit einem Film vergleichen. Der kann noch so geil fotografiert sein, wenn er die Story und das Gefühl nicht rüber bringt, wird er kein guter Film sein, sondern langweilig und nichtssagend sein.

  31. Du bist sonst derjenige der dafür plädiert jedem Fotografen das tuen zu lassen, was für ihn ästhetisch und gut aussieht. Nun kommst du daher und bemängelst eben dieses „mehr, mehr und noch mehr“. Finden deine eigenen Bilder gerade zu wenig Beachtung oder woher kommt diese Kehrtwende?

  32. Guter Artikel.

    Ich habe für mich festgestellt, dass ich nur fotografieren kann, so wie ich die „Welt“ sehe. Wenn bei Flickr, 500px oder sonstwo ein paar Menschen draufschauen und die Bilder mögen ist das prima, wenn nicht, dann ist das eben nicht zu ändern. Polemisch: Entweder für mich oder für die Anderen!

    Postproduktion und „Gefrickel“ in Lightroom und Photoshop gehören für mich – voralledem bei digitalen Fotos – dennoch dazu. Mir fehlt da etwas. was ich bei analogem Material frei Haus geliefert bekomme und mich oft die „besseren“ Bilder machen lässt ohne große Post.

  33. Ich glaube Du bringst hier zwei Sachen durcheinander, die parallel existieren. Es gibt sehr viele Leute, die mit ihrer Knipse einfach nur Erinnerungen festhalten möchten. Die Menschen, die auf den Hochzeiten, die Du professionell fotografierst rumrennen und einfach mal ein Foto mit diesem und jenem machen, das sind die Menschen, die Du in diesem Post sucht. Aber warum sollten Die ihre Bilder im Internet veröffentlichen? Die liegen genau da, wo schon Deine Eltern ihre Fotos hatten in Alben, Fotokisten oder, etwas moderner, auf der Festplatte.

    Also eben genau die Bilder, die Du vermisst. Bilder die man sich in dreißig Jahren anschaut und sich dann eben an den schönen Urlaub, die Kinder als Babys oder eine coole Party erinnert. Diese Bilder wird es immer geben.

    Und dann gibt es die andere „Fotowelt“. Menschen, die ihre Bilder als Kunstwerke verstehen wollen.

    Und das ist eben die Welt in der Du Dich mit Deinem Blog bewegst. Menschen, die über den Schnappschuss (was seltsamerweise für viele offenbar einen negativen Beigeschmack hat) hinaus ihre Bilder gestalten wollen. Manchmal sogar über die Gestaltung hinaus einen tieferen Sinn geben bzw. einen tieferen Sinn ausdrücken wollen.

    Und wenn man sein Bild als Kunstwerk versteht möchte man es auch „ausstellen“. Das sind die Bilder die Du bzw. die Redaktion sieht.

    • Hallo Paul. Sehr interessanter und differenzierter Kommentar – danke schonmal an der Stelle.

      Nun – auf Deine erste Frage: Auch als Hochzeitsfotograf zeige ich meine Fotos, das ist ja auch Teil meines künstlerischen Schaffens. Und ich kenne viele Fotografen, die künstlerisch den Alltag festhalten und das mit sehr viel Feingefühl. Und auch die kenne ich nur übers Netz. Die Straßenfotografie gehört für mich da auch dazu in den Topf, das hätte ich evtl. oben anreissen können…

      Zur zweiten „Fotowelt“ (ich bin mir nicht sicher, ob ich das so trennen würde in zwei Welten, da ist ja ein fließender Übergang, jedoch): Genau da vermisse ich die im Titel angesprochene Natürlichkeit. Evtl. habe ich da Artikel zu sehr die Familienfeste und Kram angerissen, aber es ging mir auch um das „weniger pimpen“, mehr „Normale“, ungestellte, vielleicht: Das Leben, so, wie es ist…

      • Ja, aber genau das meine ich. In der privaten Fotografie nehmen eigentlich alle „Schnappschützen“, die ich kenne, ihre Bilder als Jpg von der Kamera direkt runter ohne sie auch nur ansatzweise in die Nähe einer Bildbearbeitung zu bringen.

        Der Übergang ist sicherlich fließend, weil man halt erst die Bilder von der Kamera nimmt, wie sie kommen. Einige setzen sich irgendwann hin und fangen mal an, ein paar Bilder zu bearbeiten und vielleicht mit dem Kontrast und den Gradiationskurven zu spielen. Aber die Gruppe derer, die sich nie mit einer Bildbearbeitung auseinandersetzen ist riesig.

    • Was mir hier noch beim Lesen der Kommentare aufgefallen ist, dass viele das Fotografieren so unglaublich ernst nehmen. Schöne und ästhetische Bilder gab und gibt es auch ohne tiefen Sinn oder „eine Geschichte“.

      Das ist dann Pop. Genau wie Musik können Bilder auch einfach nur Spaß machen beim anschauen ohne dass man gleich analysieren muss, was der Fotograf einem sagen wollte. Sie sind einfach schön, weil einem der bunte Himmel gefällt oder das Haustier niedlich aussieht.

      Das wird dann gerne von Künstlern als Bonbonkitsch abgetan hat aber auch einen Sinn, nämlich einfach den zu gefallen und zu unterhalten…

      Es muss nicht immer Pop sein, aber etwas mehr Leichtigkeit und laissez-faire würde auch der Fotografie guttun.

  34. jaja, so sind wir eben. wir alle brauchen aufmerksamkeit. koste es, was es wolle ;)

    ich für mich kann nur sagen, dass alles, was ich fotografiere und in meinen/unseren alben landet, der pure alltag ist – familienfeiern inbegriffen. das fängt beim dokumentieren der lieblingssendung im tv an, geht über die einkaufsliste im supermarkt weiter und hört mit omas selbstgemachter erdbeermarmelade zum frühstück auf. selbst einen berg bügelwäsche habe ich schon dokumentiert *lol* … nur den inhalt meines kühlschranks habe ich noch nicht verewigt ;)

    schöner artikel. ich hoffe, dass er einige(s) wachrütteln wird ;)

  35. Vor einigen Tagen las ich bei Birgit Engelhardt einen zwei Jahre alten Artikel. Ihr Fazit passt zur Kernaussage des heutigen Artikels:

    >> Vergiss nicht dein Leben zu fotografieren!

    Es geht ja nicht darum, das jeder ‚Schnappschuß‘ ins Netz gestellt wird. Wieso eigentlich müssen alltägliche Fotos als ‚Schnappschuß‘ beschimpft werden?
    Sondern es geht m.E. eher darum, sich mehr auf das zu konzentrieren was Fotografie jenseits des Künstlerischem ausmacht: zu Dokumentieren. Das ist es was viele zu vergessen scheinen.

    Der Rest, immer höher, weiter, schneller und besser als die vorherigen, ist, wie schon erwähnt, ein Gesellschaftsproblem. Und nur wer sich davon distanziert hinterlässt Spuren. Vielleicht sogar zeitgeschichtlich. Denn in 100 Jahren ist ein Baum noch immer ein Baum. Die Szenerie rundherum jedoch eine ganz andere.

  36. Guter Beitrag!

    Am Ende muß jeder selbst entscheiden, wie weit er sich von den Möglichkeiten zur Nachbearbeitung verführen lässt. Ich denke allerdings, dass die authentischen Bilder unserer Tage (bspw. The Selby, The Satorialist u.a.) die Zeit überdauern und zu echten Klassikern weil Zeitdokumenten heranreifen werden.

    Alles andere wird man irgendwann ähnlich schmunzelnd ansehen, wie heute die Schlaghosen der 70er oder die Gruselfrisuren der 80er.

  37. Ich habe immer das Gefühl, daß gerade die, die sonst künstlerisch gar nicht weiterkommen, der Meinung sind, ihre Bilder so aufhübschen zu müssen. Das Bild hat keine Aussage, keine Atmosphäre, es ist nur hübsch? Dann drehe ich an den Reglern und bastel mir HDRs so viel nur geht, damit es wenigstens besser aussieht. Das sind alles Hypes, das vergeht. Technik ist keine Kunst, das verwechseln viele.

    Leider ist es aber auch so, daß man sich kaum seinem eigenen Nachahmungstrieb widersetzen kann und sich immer wieder in der Bearbeitungsfalle findet.

    Ich finde, ehrlich gesagt, solche überdrehten Bilder inzwischen langweilig. Sie sagen mir nichts, sie wirken nicht nach, sie bringen nicht zum denken, nicht zum fühlen, sie schlagen in mir keine Saite an.

  38. Ich möchte mal einen kurzen Vorschlag als nahezu tägliche Leserin anbringen. Es wäre schön, wenn der Autor in der Überschrift genannt wird. Als Leser bin ich gerade bei redaktionellen Artikeln die in der „ich-Form“ geschrieben werden, sofort interessiert, wer denn der „ich“ ist. Ich lese den Artikel nicht bis zu Ende und schaue dann.
    Erschwert wird die Suche nach dem Autor auch, da der Artikel über ein „weiterlesen“ (oder so etwas) aufgeklappt wird.

    Insgesamt würded ihr bei Umsetzung des Wunsches 5 Sekunden täglich schenken. Nein, ich meines es schon ernst. Es würde jedenfalls mein Leseverständnis erleichtern.

    Bei Fremdbeiträgen ist es anders und besser gestaltet.

    Und noch ein paar Notizen zu dem Beitrag. Ich denke, auch, dass Übertreibung schnell möglich ist. Ich vermute jedoch, dass es noch nie so vielfältige und interessante Bilder wie heute gab. Es wird mehr fotografiert und durch das Internet ist eine kleine Ausstellungsfläche und Kommunikationsfläche für jeden möglich. Ein Vorteil. Durch die Flut muss man sich leider immer mehr durchklicken oder man liest Magazine wie dieses hier ;-)

    Gerade von dir Martin sehe ich immer etwas neues. Ich habe dich als Kontakt in flickr und es war eine lange zeit immer wie ein kleines Geschenk. Ich komme von der Arbeit, schaue, was meine Kontakte hochgeladen haben und sehe deine Bilder. Oft habe ich gedacht, dass du „uns“ dann wieder etwas voraus bist.

    • Hallo U. Also das mit der Autorenbeschreibung ist so aufgeteilt, dass bei redaktionellen Beiträgen das Bildchen unten ist und jemand von uns schreibt. Bei allen anderen steht das Ding eben oben. Dass das hin und wieder verwirrend ist, sehe ich auch so – wir werden da beim Re-Design (was in Planung ist) auch eine andere Lösung suchen. Musst Dich also noch eine Weile gedulden.

      Zum Rest: Danke, danke. ;-)

  39. Wenn jemand seine Bilder zuende-Photoshopped, perfekte Technik einsetzt, und am Ende vielleicht sogar irgendwo gut dasteht: was stört dich daran? Das nicht alle Bilder gefallen müssen hast du mit deinen Straßenfotos auch bewiesen – einige Perlen dabei, aber auch viele nichtssagende Schnappschüsse – aber was war das Fazit deines damaligen Artikels? – Scheiß auf die Anderen, mach das, was dir gefällt.

    Was also wenn es jemandem einfach nur Spaß macht seine Bilder zuende zu-Photoshoppen, die Bunti-Bunti-Regler in Lightroom voll aufzudrehen, seine Welt in übertriebenen HDRs zu fotografieren? Verstehe die Aufregung nicht. Leben und leben lassen.

    • Ich habe den Artikel nicht als Angriff verstanden, eher als Reflektion über das eigene Schaffen oder als Anregung darüber zu reflektieren aber wie heißt es so schön: Getroffene Hunde bellen ;)

      Um mal eine Lanze für die „nichtssagenden“ Schnappschüsse zu brechen: http://www.invitationtohang.com/ ist eine verdammt große Aktion. Alltagsfotografie oder eben den Snapshot wertfrei in den Raum stellen und den Betrachter entscheiden lassen, was für ihn wichtig, relevant oder nichtssagend ist. Das schielen nach dem Explore, den Favs und Views ist doch eh eher eine Frage der Vernetzung und nicht ein Maßstab für bewegende Bilder .. YMMV

      • Hat nichts mit bellen zutun – hast du falsch verstanden.

        Nur die Meinung „macht was euch gefällt“ und der aktuelle Artikel überschneiden sich. Wer Spaß daran findet aus seinen Bildern das letzte herauszuziehen, auch wenn die Bilder keine Aussage haben, was ist daran verkehrt? Sollen wir jetzt alle mit iphone rumknipsen und das Ganze mit der Ausrede „ich hatte nichts anderes dabei“ durch eine Software jagen um einen „tollen Retrolook“ zu bekommen? Oder quadratisch schwarzweiß unseren Alltag festhalten?

        Darum auch: leben und leben lassen. Wenn die Reizüberflutung stört: Internet aus, Handy aus, leben.

  40. Martin, Danke für diesen Beitrag.
    Ein noch größeres Dankeschön an die Kommentatoren.
    Seit 1 Stunde lese ich die sehr interessanten und teilweise nachdenklichen Beiträge zu deinem heutigen Beitrag.
    Teilweise sind hier sehr gute (Gast) Beiträge, aber Martin bringt die Sache doch auf den Punkt.
    kwerfeldein ist doch ein Kind von M. Gommel?
    Deshalb wieder mehr davon!!!!!

  41. *hmpf!*
    Das ist wirklich eine sehr allgemeines „Sache“ unserer Gesellschaft, die die Fotografie leider in allen Bereichen einschließt.

    Nur ein Beispiel: Wenn ich mit meinen gemütlichen 110 auf der Autobahn / rechte Spur dahincruise, bin ich da ziemlich alleine.
    Linke Spur: Familienkutschen im Tiefflug mit weit jenseits der 150 Pferde unter der Haube, V-Reifen auf 19″-Alus, Tieferlegung, Bi-Turbo, 26 Airbags, Reh-rennt-auf-die-Straße-Frühwarnsystem, Brems-, Spur- Einparkassistent, Gegner-im-toten-Winkel- und Mach-mal-wieder-Pause-Warn-Funktion.

    Ich komme meistens nur wenige Minuten später an.

    Entspannt. Entschleunigt. Weniger Output.

    Geht auch.
    Manchmal sogar besser.

    So mache ich auch gerne Fotos.

  42. Hi Martin,

    finde deinen Artikel recht interessant. Muss hier vielen zustimmen, dass sich wohl einige duch die Perfektion ihrer Bilder besonders profilieren möchten. Dies ist bei den Profifotografen, die darin ihr geld verdienen soweit in Ordnung.

    Jedoch sehe ich die Zeit kommen, in denen wieder mit analogen SLR-Kameras geknipst wird, weil der Vergleich untereinander mit manipulierten Bildern schwierig ist und man an unbearbeiteten Bildern einfach eher sieht, wer fotografisch was drauf hat und wer nicht. Schließlich kann man mit Photoshop aus so manch geflopptem Bild noch so einiges raus holen.

    Vielleicht holen sich die Leute bald wieder verstärkt die analogen Mittelformat-Kameras und gehen damit auf die Pirsch? Man weiß es nicht… ;-)

    Ich, für meinen Teil habe mir vor 2 Wochen vorgenommen, die analoge SLR meines Bruders auszuleihen um mein fotografisches Können (wie in einem Bericht gelesen habe) zu steigern, da man einfach bewusster fotografiert. Bloß hat er es noch nicht geschafft, mir diese mit zu geben, als wir uns die letzten Male gesehen haben :-(

  43. Echt tolle Kommentare, zu einem -wie ich finde- echt gutem Artikel, den man nicht einfach mal nur so liest, sondern sich wirklich Gedanken macht! Gerade für mich als einer der jungen Generation ist es interessant zu lesen, wie sehr die Fotografie das Leben beeinflussen kann. Natürlich gibt es auch andere Dinge im Leben eines Menschen, aber kaum ein Teil der Kunst wird so oft beschrieben ( neben der Musik).
    Ich schätze mal ein Großteil der Kommentatoren befasst sich oft mit der Fotografie und weiß wie schwer es heutzutage ist, mit schlichten Fotos aufzufallen.
    Und im Zeitalter des (mobilen) Internets ist es schlichtweg unmöglich eine große Menge zu finden, die A: sich in das Bild hineinversetzen kann und B: auch noch eine Geschichte hineininterpretieren kann.
    Das fällt mir an einem persönlichem Beispiel besonders auf: Wenn mein 5 jähriger Neffe ein Fotohandy in die Hand gedrückt bekommt, fotografiert er eben um Spaß zu haben.
    So geht es wahrscheinlich der restlichen Menge an Menschen im Internet auch. Keine Geschichte hinter dem Bild, sondern einfach nur drauflosgeknipst.
    Wenn man sich aber nun etwas mit der Fotografie beschäftigt, was ich gerade mache, dann versucht man in diese Einfach-mal-nur-so-Bilder eine Geschichte zu projezieren.
    Es ist zu unscharf, hat zu viel Kontrast, ist unterbelichtet etc.
    Aber der Ersteller des Fotos hatte zu dem Zeitpunkt der Aufnahme Spaß und will diesen mit Freunden teilen.
    Ist dich klar das sich das beißt.
    Auch das Herumexperimentieren mit Bearbeitungsptogrammen macht Spaß, sodass man das Ergebnis – auch wenn für Profis amateurhaft- in soziale Netzwerke stellt.

    • Hallo Florian,

      habe grad noch deinen Beitrag gelesen. Ich gehöre ebenfalls zu der jüngeren Geneation. In stimme dir zu, dass man heutzutage kaum jemanden findet, der sich in das Bild hineinversetzen kann, ggf. überhaupt etwas hinein interpretiert. Das liegt meiner Meinung nach an diese schier unendlichen Flut an Bildinformationen denen man ausgesetzt ist. Man kommt da garnicht mehr hinterher. Das Einzige, was noch Aufmerksamkeit erwecken kann ist ein Bild, mit total übersättigten Farben, Glowing Edges und hohem Kontrastumfang. Und davon am besten so viel wie möglich. Normale Bilder gehen gegen solche unter.

      Welcher der beiden Namen, die unter einem normalen und einer extrem manipulierten Bildversion stehen bleibt besser im Gedächtnis hängen? Ich frage mich, ob das unbearbeitete Bild überhaupt wahr genommen wird?!?

      Versuchts doch einfach mal in der Google Bildersuche, welche 3 Bilder ihr sofort nach erscheinen der Ergebnisseite mit euren Augen streift.

      Zu deinem Versuch in den unscharfen, hochkontrastigen Bildern anderer Leute eine Gesichte zu finden ist mir gerade der Gedanke gekommen. Der Betrachter wird in 5 Jahren auf diese misslungene Aneinandersetzung von Bildpunkten schauen und wird sich erinnern, dass dies seine erste Ablichtung der noch unbekanntn Frau ist, welche er 2 Jahre später geheiratet und nun einen 3 monate alten Sohn mit ihr hat. In diesem Moment zählt für Ihn nicht das, was visuell erkennbar ist, sondern er verknüpft damit eine Erinnerung. Und diese macht ihn glücklich. Diese Erinnerung möchte er mit Freunden teilen und läd deshalb das Bild in die Community hoch. Einfach nur, weil er sich besonders Freut. Nicht um einen Foto-Wettbewerb zu gewinnen.
      Schön wäre noch ein Bildkommentar, damit Unwissende seine Freude teilen können :-)

      Ich finde, man kann Erinnerungen mit ersthafter, künstlerischer Bemühung nicht gleich setzen.

      Jetzt stelle ich mir bloß die Frage, ob die Bilder in denen du gern eine Gesichte interpretieren würdest, zu den Erinnerungen, oder vergebener, künstlerischer Bemühungen zählen…

      Ich hoffe, ich habe deinen Beitrag nicht falsch verstanden.

      Grüßle aus Fürth

  44. Es ist wie in der Mode und reguliert sich selbst. Eine Zeitlang ist es angesagt die Fotos aufzupimpen. Dann tauchen auf einmal Polaroids auf, dann kommen Tilt/Shift-Aufnahmen wieder in Mode. Mein Motto ist … Man sollte so fotographieren wie es einem selbst Spass macht und am Besten so, als könnte man sich die Bilder zu Hause an die Wand hängen. Und mir kommt es immer draussen vor als würden 97% der Leute mit Kompaktkameras rumrennen und auf alles hier genannte scheissen. Und das ist auch gut so…Der Stauzi

  45. Na weil die alle nichts zu sagen haben, deshalb…deshalb jetten die auf allen Plattformen rum, um von dort Input zu bekommen, da bekommt man aber nur Input aus dem eigenem Saft…

    Fotografen brauchen „Input“ aus anderen bereichen des gesellschaftlichen Lebens und das hat nichts mit der direkten Fotografie zu tun.

    im prinzip dreht sich alles nur um sich selbst……

    Gute Frage, die ich mir auch oft stelle…

  46. Danke fürs „Auf die Füße treten!“. Das hat mir deutlich gemacht mein Tun zu hinterfragen. Und da ich noch am Anfang stehe kommt dieser Artikel grade recht.

  47. Eine sehr interessante Diskussion, die sich hier entwickelt hat, allein die Quantität der Kommentare zeugt davon, wie relevant das Thema und die dahinter liegenden Ansichten zu sein scheinen.
    Ich hab alle Beiträge gelesen und mir fällt es sehr schwer, eine klare Position einzunehmen zwischen den Extrempolen „Gephotoshopped“ und „Natürlichkeit“, wie ich sie man bezeichnen möchte.
    Auf der einen Seite bin ich der Ansicht, dass man die Vorstellungen der Leute, wie ein Foto deren Meinung nach Aussehen muss, akzeptieren sollte, egal wie viel Photoshop, Sättigung, HDR, Blitz etc. dabei ist. In diesem Magazin wird oft genug gepredigt, dass man einfach das durchziehen soll, wonach einem ist und nichts auf die Meinung anderer geben sollte. Diese Position kann ich allerdings nur solange unterstützen, wie ich bei jedem Foto merke, dass sich der Urheber und Bearbeiter des Fotos etwas dabei „gedacht“ hat, also sagen könnte, WARUM er dieses und jenes an dem Bild bearbeitet hat. Eine Form von „Aussage“ sollte in jedem Bild vorhanden und bestenfalls erkennbar sein.
    Wie man merkt, gerät man bei der Argumentation schnell in ein Graufeld, in dem die Grenzen verschwimmen. Die andere Seite in der Diskussion könnte man als „Kritik des Relativismus“ beschreiben: Sie wehrt sich entschieden dagegen, jedem Foto einen künstlerischen Wert zuzuschreiben, egal ob tausende Ebenen Photoshop drauf sind oder lediglich die Gradation oder auch gar nichts am Foto geändert wurde. Diese FRaktion beurteilt das Foto nach „objektiven“ technischen und implizit auch ästhetischen Merkmalen. Am Ende der Beurteilung steht dann die Ansicht, dass Foto XY aus Gründen der technischen und/oder ästhetischen Aspekte den Betrachter emotional berührt und das Foto daher „gut“ ist. Wenn man diese beiden Positionen vergleicht, so wird schnell klar, dass es fließende Grenzen sind zwischen „alles ist toll“ und „nur, was diese und jene Kriterien erfüllt, ist toll“.
    Bei der ganzen Diskussion muss man zudem auch berücksichtigen, zu welchem Zweck Fotos gemacht werden, sei es lediglich für private Zwecke, oder aber berufliche (z.B. Modefotografie, Werbung), wo man gar nicht umher kommt, „unübersehbarere“ Fotos zu machen, um aufzufallen.
    Am Ende kommt man vielleicht auf den kleinsten, aber wohl entscheidenden Nenner: Das Foto soll auf irgendeine Art und Weise berühren. Ich denke, wenn es das schafft, dann ist es gut. Ob das IMMER subjektiv ist oder nicht doch ein gewisses Maß an Kriterien erfüllt sein muss, diese Frage lasse ich mal offen. ;-)

  48. Das Geheimnis einer guten Fotografie an die wir uns Erinnern werden, liegt im Augenblick, im magischem Moment der eingefangen worden ist oder in der Idee die hinter dem Bild steckt. Diese Bilder faszinieren und bleiben in Erinnerung, egal ob massiv dran gedreht worden ist oder nicht.

    Wir haben im Moment den fotografischen OVERKILL. Gestern auf 500x habe ich mir wieder Bilder angesehen, alle wirklich top gemacht, aber ich kann mich heute morgen nur an ein einziges Bild konkret erinnern, der Rest ist weg. Auf der anderen Seite kann ich mich sehr gut an die „banalen“ Kühlschrankfotos aus dem Artikel hier auf Kwerfeldein erinnern.

    Für mich zählt die Idee oder der Moment, so ein Bild kann auch Photoshoip dann nicht entstellen ;-).

    LG
    Jörg

  49. Hallo Eden,
    danke für deine Ausformulierung meines Beitrags ;)
    Bei mir ist es so, dass ich nichts hineininterpretieren möchte, sondern es mittlerweile ein „Zwang“ ist. Natürlich erkenne ich zum größten Teil den Unterschied zwischen Kunst und Spaß, aber es ist nicht immer möglich den „Zwang“ bei den Schnappschüssen abzustellen. Ich denke so geht es auch Martin, wenn nicht auch nicht schlimm.
    Man sollte die Kunstszene der Schnappschüsse nicht so ernst nehmen und einfach glauben ein Anderer hatte während der Aufnahme viel Spaß!

  50. 500px ist das beste Beispiel fuer langweilige Fotografie. So schoen der Anspruch der Community ist („bitte nur die schoensten und besten Fotos hochladen“) so langweilig einheitlich sind doch alle Fotos genau deswegen. Die wenigsten Fotos, eh, Bilder sagen etwas ueber den Fotografen aus. Es geht nur noch um Photoshop-Koennen und Geduld.

    Und ueber all dem schwebt Andy Warhol’s Zitat „Everyone will be famous for 15 minutes“.

  51. Das eigentliche Problem ist doch, dass heutzutage jeder meint seinen fotografischen Dünnsinn veröffentlichen zu müssen und auch noch beleidigt ist, wenn man ihn nicht beachtet oder gar kritisiert.Die durschnittlichen und kopierten Motive werden mit allerlei Bildbearbeitung gepimpt, störender Bildelemente beraubt und montiert, in der Hoffnung, dass es besser werden würde.

    Geradezu verkrampft produzieren viele Bild um Bild, denn in der Masse das Ausschusses wird schon mal ein Treffer dabei sein, der ein paar „gefällt mir“ oder „pro“ erhascht. Noch schöner sind die „I like the colors“ Kommentare bei Flickr, die nur auf den Kommentator selbst aufmerksam machen sollen, obwohl diesem das Foto vollkommen egal ist.

    Fotografie ist ein Feld, in dem man eigentlich nichts können muss und darum gibt es so viele, die das können. Es würde wohl auch niemand darauf kommen einfach ein Musikinstrument nehmen und auf die Bühne zu gehen, denn dort würde es sofort auffallen, dass man es nicht kann.

    Mit nur minimalem Grundwissen kann jeder ansprechendere Bilder machen. In der Verwandschaft ist man damit auch gleich der Fotomeister, weil der Bub ja auch so eine teuere Kamera hat. Dass man mit dieser Expertise aber nicht gleich Berufsfotograf werden kann, mögen viele nicht wahr haben – der Oma hats doch auch gefallen ;-)

  52. Ich denke, es liegt einfach an den Massenmedien. Man verfällt, wie Du manchmal einfach in diese Gedanken. Man sollte dies sicher öfter, um wieder dort zu landen, wo man sich eigentlich wohl fühlt, um festzustellen dass man sich des Wahnsinns ringsherum nicht wehren kann und immer wieder eigentlich auf das zurück kommt, was wichtig für einen selbst ist…. das was einem gefällt. Wenn man ein Bild anschaut und feststellt, dass es einem gefällt, dann ist es gut… dieser Run nach mehr ist einfach nur krank, doch manchmal kann man sich selbst kaum dagegen wehren. Wenn man aber eigene Bilder nach Tagen der Bearbeitung nochmal anschaut und feststellt, dass da irgendwas zu viel war, dann ist man vielleicht wieder auf Kurs. … schöner krasser DenkBeitrag. :)

  53. Sehr, sehr schöner Artikel. Ich muss sagen, dass ich schuldig im Sinne der Anklage bin. Auch mir geht es so, dass ich dem perfekten Bild nachrenne und dabei den Aspekt der Fotografie vergesse, der sich mit dem Festhalten des Augenblicks, dem Erinnerungwert, dem ganz Persönlichen im Bild vergesse. Ich versuche jetzt zwischendurch auch einfach nur Schnappschüsse zu machen, die keinen anderen Anspruch haben, als den Moment festzuhalten. Danke für`s Augenöffnen.

  54. Nagel auf den Kopf getroffen.

    Weniger ist mehr! Es sollte viel mehr darum gehen was wir aufnehmen und nicht wie (perfekte(s) Blende, Licht, Setting, Pose etc.)

    Vielen Dank für diesen deinen Artikel!

  55. „Wo bleiben die Fotos von Dingen, an denen wir uns, wenn wir mal alt sind, freuen werden und drauf (Verzeihung) scheißen werden, ob da jetzt ein Pickel war oder nicht?“

    Kann ich Dir sagen..
    Meine sind auf meiner Platte, teilweise ausgedruckt, als Collage an der Wand oder in privaten Online-Galerien.
    Was ich auf mein Blog/flickr/etc stelle, ist „Fotografie“, die ich mit der (Online-)Welt teilen möchte.
    Was Du vermisst sind teilweise sehr intime Fotos (stellenweise Schnappschüsse genannt –> Party, Urlaub, etc.), die nur wenigen Leuten etwas bedeuten und die nur wenige Leute einordnen können, die haben imho nichts im künstlerischen Kontext und expliziten Foto-Sammlungen zu suchen.

    So sehe ich das und so halte ich das mit meinen Fotos.
    Du hast aber Recht, dass die digitale Nachbearbeitung stellenweise Überhand nimmt. Ich nehme mich da selbst nicht raus, ich experimentiere zur Zeit auch sehr gerne mit (möglichst dezenten) HDR-Effekten.

    • Hey Sven – danke für Dein Feedback. Jein, ich will nicht ausschließlich Fotos, die sehr intim sind, das natürlich auch, aber nicht ausschließlich. Evtl. habe ich das etwas einseitig formuliert, mein Wunsch tendiert eher in Richtung Natürlichkeit… Da gehören diese Fotos dazu, aber „Alltag“ hat für mich nicht zwingend etwas mit Intimität zu tun.

      Das mit den dezenten HDR Effekten finde ich cool, HDRs sind meiner Meinung nach dann sehr effizient, wenn man das HDR im Bild übersieht. ;-)

      • Ich hab’s auch ein wenig überspitzt ausgedrückt… ;)

        Es stimmt schon, viele Leute drehen deutlich zuviel an allen möglichen Reglern. So etwas zu erkennen und Effekte nur sinnvoll einzusetzen ist aber auch reine Übungssache, das kommt bei den meisten mit der Zeit.

        Wenn ich an meine ersten Gehversuche zurückdenke, die Bilder mag ich mir heute zum Teil kaum noch ansehen. Man entwickelt sich halt weiter, in seinem (Fotografen-)Leben.

  56. Diese Fotos vom Alltag, von denen du sprichst, gibt es in gewisser Weise schon noch, allerdings nicht mehr als zentrales Element von Fotografie. Eher als Bildsprache, die man über Social Networks jagt. Gerade Handyfotos, die geknipst und danach sofort auf facebooktwitter hochgestellt, gehören da irgendwie dazu.
    Nur sind diese Aufnahmen keine Fotos im klassischen Sinne, sondern eher ein Kommunikationsmittel. Wie man eine SMS nach dem Emfpang auch oft gleich löscht. Früher zumindest, als Speicher noch knapp war…

  57. 1) Manipuliert wurde schon immer.
    2) Mir ist kein Bild bekannt, dass seine Bedeutung durch eine philosophische Betrachtung zur Aufnahme erlangt hätte.
    3) Was interessieren in der Fotografie Trends und Mainstream?

  58. meine meinung….

    scheiß schnelle welt. ich bin auch seit geraumer zeit am grübeln und mag die meisten meiner fotos auch nicht mehr sehen. und dieser schmarrn mit noch mehr pixeln und noch einem besseren objektiv nervt mich persönlich am meisten denn das hat alles nicht mit fotografie am hut.

    ich habe vor kurzem einen bericht gesehen wo ein renomierter starfotograf….alleine das wort bringt mich zum würgen….so in den himmel gelobt wurde das ich dachte…meine güte was sind die leute alle bekloppt. der bericht machte deutlich das selbst meine tatrige uroma das foto hätte machen können in genau der gleichen qualität. wenn man dabei berücksichtigt das das model frisch von der 1,5 stündigen visa gekommen ist und das studio komplett ausstaffiert war und so 3 bis 5 blitzanlagen postiert da standen und und der sog. starfotograf mit seiner 25.000 euro kamera ohne objektiv versteht sich bei einer geschätzten belichtungszeit, das man sogar eine mücke beim fliegen hätte weinen sehen können, nur noch den auslöser per funk steuern mußte..dann ist das für mich nichts aber auch so rein gernichts und mit können hat das absolut nichts am hut.

    ich schätze auch meine analogen die exa und die yashica damit macht fotografieren spaß und man muß alles elber macvhen…und man kommt zu ergebnissen die einen überwältigen.

    das fazit von mir ist…..alt sehr alt..nicht die kamera macht das foto, sondern das auge …..dennoch ist es so das den meisten in den communitys das alles sonstwo vorbei geht weil sie es nicht anders wissen und können!

    ich habe eine DSLR und bin ein fotograf, na und ich habe 5 pixel mehr las du und bin ein besserer fotograf..alles müll

    so ich mußte auch einmal luft ablassen..danke martin für diesen geilen artikel der mir sooo aus der seele spricht

  59. Interessanter Artikel. Das sind teilweise ähnliche Fragen, die mir seit Tagen im Kopf herumgeistern. Ich habe eine zeitlang kaum noch etwas auf meinem flickr-Stream veröffentlicht und auch hier nicht mehr so oft reingeschaut.

    Klar habe ich anfangs auch viel an meinen Fotos herumexperimentiert, habe vesucht manch anderen Fotografen nachzueifern. Mittlerweile bin ich von zuviel PS und zuviel HDR weg, setzte diese nur noch dezent ein. Aber als ich nach langer Zeit wieder vermehrt meine Bilder ins flickr reingestellt habe und auch wieder etwas aktiver geworden bin, werde ich das Gefühl nicht los, dass die aktuelle Entwicklung in der Fotografie an mir vorbeigerast ist…

    Gut, ich hetze auch nicht jedem Trend hinterher und versuche meinen Weg zu gehen. Aber man macht sich schon Gedanken, wenn man weiß, wie groß die Resonanz zu den eigenen Bilder mal war und wie es jetzt ist. Da fragt man sich, ob man selbst in der Entwicklung stehen geblieben ist oder alles drumherum sich vergaloppiert hat… Ich weiss es nicht. Ich kann deine Fragen auch nicht beantworten, Martin, da ich selbst vor ähnlichen Fragen stehe… Aber ich lese hier bei manchen Kommentaren gute Ansätze, die helfen können, wie man damit umgehen kann und die Hoffnung doch nicht ganz verloren ist… vor allem wenn man weiss, dass man nicht alleine vor diesen Fragen steht.

  60. Gelangweilt scrolle ich durch die Meterware an Selbstdarstellung der Vorredner. Wenn ein Gustav Courbet mit dem Messer Farbe auf die Leinwand kleistert, dann schreit die Pariser Kritikerwelt vor Schmerz und spricht ihm die malerische Fähigkeit ab. Heute erzielen seine Werke Höchstpreise.
    Zum »Geschmack« hat schon Immanuel Kant angemerkt, dass er das Schöne ohne Interesse sucht. Wer also ein Interesse im Hintergrund das Schöne fotografiert, der trifft keinen Geschmack im Kantschen Sinne.
    Jeff Wall wiederum öffnet die Augen über das Publikum, so ist Fotografie eine Illusion der Realität und auch das Zielplublikum ist eine Hypothese des Fotografen – man belügt sich selbst, macht man Aufnahmen für jemand anderen.
    So malte Courbet seine Forelle zum Glück nicht für die Kritiker, sondern um den Effekt zu untersuchen, den die dicke Farbschicht und die freigekratzte Leinwand erzielen, man sieht einen kaputten/ toten Fisch, weil selbst die Farbschicht kaputt ist.
    Was spricht außerdem dagegen, am Erfolg eines anderen zu partizipieren, indem man sein Verhalten immitiert, sprich ähnliche Bilder veröffentlicht? Man ist dann eben »…wie Avedon« oder »…Cartier-Bresson in Farbe« – Ritterschlag UND Armutszeugnis zugleich.

    Andersartigkeit hat die Dimension, die man dem Gewöhnlichen hinzufügt. Man muss also ergänzen, was noch keiner vorher erkannt hat.

  61. …ein möglicher Ausweg aus der Technikperfektionsfalle: Sich mehr auf Bildinhalte und -aussagen konzentrieren – und zwar als Betrachter ebenso wie als Schöpfer.

    Dabei dann aber nicht in ein anderes Extrem fallen: Technik und eben auch perfekte Technik (wobei Perfektion ja immer nur als Annäherungsprozeß stattfindet) kann Bildinhalte durchaus befördern. Kann!

    Kulturpessimismus halte ich übrigens für eine ganz schlechte Antwort auf die aufgeworfenen Fragen.

    mfg, pgs

  62. Bei der Überschrift des Artikels würde ich das „vs.“ durch ein „und“ ersetzen. Denn in der Fotografie, wie auch in anderen Bereichen sollte alles erlaubt sein, was gefällt.

    Niemand wird dazu gezwungen, dem heutigen Trend hinterherzulaufen.

    Mich persönlich langweilen die meisten aufgepushten Bilder auf 500px zwar, jedoch finden sich ab und an auch wirklich gute Sachen darunter.

    Im Kern steht für mich die Bildaussage, sei es naturbelassen oder mittels EBV gepimpt.

  63. Ein Artikel der mir in etwa so vor ca. 3 Jahren im Kopf herumgeisterte und mich damals innehalten lies….
    Meine Analyse zur eigenen Lage öffnete mir die Augen, Schuld an dem ganzen Dilemma war die Tatsache, dass ich Bilder für andere gemacht habe…. für die Fotocommunities…die Bilder sollten möglichst auffallen, dem Betrachter gefallen, in die Galerie wandern, etc……und immer öfter musste noch Eins drauf gesetzt werden, damit ich für eine kurze Zeit zufrieden/ befriedigt war.

    So machte es mir absolut keinen Spass mehr! Was folgte, war eine Löschung aller Accounts, quasi ein Befreiungsschlag und ein Umdenken in Sachen Fotografie.
    Heute fotografiere ich anders. Ich fotografiere nur noch für mich, für mein eigenes Ästetikempfinden und Streben nach bildlicher Perfektion. Sicher lasse ich mich dabei auch noch von Modeerscheinungen beeinflussen aber Druck Auffallen zu müssen ist weg. Ich habe sogar den Schritt in Communities wieder gewagt, immer mit gehöriger Distanz und dem Vorsatz, mich nicht mehr beeinflussen zu lassen. Ob es mir gelingt wird die Zukunft zeigen, der Entwicklung zum eigenen Stil wäre es sicher zuträglich……

  64. Blogartikel dazu: HDR – zu viel Zucker für die Augen? | Pyrolirium