25. Januar 2011 Lesezeit: ~9 Minuten

Mittelformat für Alle (Teil 1/3)!

Ich bin mir sicher, schon manch einer der diese Zeilen liest (und von Fotografie begeistert ist) hat schon mal davon geträumt mit einer fetten 50 MegaPixel-Mittelformat-Schleuder von Hasselblad oder Phase One los zu ziehen. So ging es mir jedenfalls ab und an. Auflösung und Detailzeichnung ohne Ende, pure Qualität, edle Gläser mit genialer Abbildungsleistung… da verblasst der Schein der eigenen 5D oder was es im einzelnen sein mag. Nur die € 25’000 für Kamera und (ein) Glas, ganz zu schweigen vom neuen Rechner und Speicher den man für die Datenverarbeitung braucht, lassen einen schnell selbst erblassen.

ABER: Die Fotografen, die heute mit solchen Boliden arbeiten können (weil sie die Aufträge dazu haben), haben vor noch gar nicht langer Zeit mit Kameras gearbeitet, die schon dort den qualitativen Standard setzten. Die Rede ist natürlich von analogen Mittelformat-Kameras. Uns digitale Kinder schreckt der Begriff erst mal etwas ab. Nicht, weil wir mit unseren Digi-Knipsen zu blöd dafür wären, aber man hat unweigerlich das Gefühl, dass das den Dunkelkammer-Profis vorbehalten ist.

Ich hatte jedenfalls ziemlich Respekt vor der Bedienung und konnte mir nicht recht vorstellen, wie ich damit gescheite Bilder machen soll. Im folgenden will ich Euch zeigen, dass das alles nicht so schwierig ist, lange nicht so teuer wie man denkt, riesig Spass machen kann und man am Ende sogar Lightroom mit 50MP-Bildern quälen kann.

Kamerasysteme
In den 70ern und 80ern bis in die späten 90er wurden von verschiedenen Herstellern qualitativ extrem hochwertige Kameras entwickelt, in deren Konstruktion über viele Jahrzehnte entwickeltes Wissen einfloss. Hasselblad kennen die meisten. Daneben gab es aber noch Mamiya, Pentax, Rollei, Contax und viele andere, die wunderbare Kameras gebaut haben.

Die wichtigste Unterscheidung, die man zunächst machen muss ist das Belichtungsformat. In aller Regel schlucken alle MF-Kameras den 120er Rollfilm. Das ist einfach nur ein langer Streifen Negativ auf den unterschiedlich viele Bilder passen – je nachdem, welches Format die Kamera darauf belichtet. Im Wesentlichen gibt es die Formate 645, 6×6 und 6×7. Diese Zahlen stehen schlicht für die Grösse des belichteten Negativs nach einer Aufnahme.

645 bedeutet, dass 4.5cm auf 6cm belichtet werden. 6×6 entsprechend quadratische 6cm auf 6cm – von der Grösse schon etwas mehr. 6×7 mit seinen 6cm auf 7cm ist somit das grösste, was man im Mittelformat haben kann – da passen dann auch nur noch 10 Bilder auf eine Rolle 120er Film (man stelle sich dabei vor, dass eine Kleinbild-Vollformatkamera wie die Canon 5D einen Sensor mit gerademal 3.6cm auf 2.4 cm hat).

Viele Modelle tragen diese Zahlenwerte bereits in der Modellbezeichnung, z.b. die Mamiya 645AF oder RZ67. Das 645er Format gibt es in vielen Varianten, ich finde die wesentlich grösseren Formate 6×6 oder 6×7 jedoch einiges interessanter: Wenn schon denn schon!

Formatvergleich: 6×7 MF zu 35mm Kleinbild

Dazu gibt es jeweils ein Standardobjektiv, welches um die 80mm bis 110mm Brennweite hat und auf den grösseren Formaten wie ein 35mm bis 50mm Objektiv auf heutigen DSLRs abbildet. Neben der Optik braucht man noch mindestens 1 Filmmagazin, da bei vielen MF-Kameras der Film nicht direkt ins Gehäuse eingelegt wird.

Kamerakauf
Einige dieser Kameras werden zwar durchaus noch neu gefertigt, uns interessiert hier aber der Gebrauchtmarkt. Und da gibt es viele Optionen. Vorweg sei aber gesagt, dass die Modelle von Hasselblad auch hier das Preisfeld anführen – unberechtigterweise wie ich meine. Man zahlt auch hier den Namen und somit findet man nur ganz selten ein Modell der 500er Serie unter €1500.- (das sind die die alle kennen und wollen – siehe Bild).

Als ich mir überlegte, das alles mal zu probieren, war mir das viel zu viel Geld. Ich bin damals an der Mamiya RZ67 hängen geblieben. Gefunden habe ich meine bei Adorama.com, einem Fotogeschäft in New York. Auf deren Website gibt es einen riesigen Gebrauchtmarkt, mit spezieller Mittelformat-Sektion. Alle Angebote haben eine Qualitätseinstufung, die guten Aufschluss über den Zustand gibt.

Meine RZ67 kostete mit 110mm Objektiv und einem Filmmagazin $480.- (beim aktuellen Dollar-Kurs wirklich nicht das grosse Geld). Ich hab dann nochmals $60.- für die Lieferung mit UPS draufgezahlt und das Ding war 4 Tage später bei mir. Für dieses Geld bekommt man natürlich keine absolut makellose Kamera. Bei meiner sind paar Kratzer am Gehäuse und die Mattscheibe im (riesigen) Sucher hat am äussersten Rand nen kleinen Sprung. Mechanisch und optisch gibt es aber nichts zu beklagen.

Mamiya RZ67 Pro

Man findet aber auch auf eBay (zumindest wenn man sich nicht auf Deutsche Verkäufer beschränkt) eine recht grosse Auswahl. Über eBay habe ich mir auch etwas später noch ein weiteres Objektiv gekauft. Ein 50mm (also schon ein Weitwinkel auf MF) für schlappe €250.- und in bester Qualität.

Etwas später hatte ich auf der Schweizer eBay-Kopie ricardo.ch Glück und fand eine Hasselblad 500c/m für rund €600,- und musste zuschlagen. Auch an der hab ich Freude, aber der niedrige Preis hatte seine Folgen: Das Magazin sowie der Bajonettanschluss sind nicht ganz lichtdicht. Das Magazin lässt sich mit etwas Gaffer Tape an der Stelle gut abkleben und am Bajonett wird’s nur bei sehr starkem Seitenlicht kritisch.

Ich hab sie trotzdem immer wieder dabei, aber die Mamiya RZ67 liefert die besseren Bilder ganz abgesehen von den Macken der Hassi. Es muss also nicht unbedingt teuer sein und es muss wirklich auch keine Hasselblad sein! Die Defekte, die meine Hassi hat, bergen aber durchaus auch ihre Reize wie bei dieser Aufnahme:

Defekt? Zufall? Magie? Wer weiss das schon…

Wer sich interessiert, sollte mal bei Adorama.com unter Used Equipment / Medium Format rumschnüffeln, sehen was es so gibt, je nach dem mal ein Modell bei Wikipedia nachschlagen und dann bei eBay schauen was man davon findet. Ich persönlich kann Adorama aber auch zum Kaufen empfehlen(Geht allerdings nur mit Kreditkarte).

Das reizvolle am Mittelformat

Bevor ich demnächst in Teil 2 darüber berichte, wie man mit der analogen Mittelformat-Kamera auch ohne grosses Vorwissen umgeht, möchte ich Euch noch einige Gedanken (und Bilder) über den Reiz des Mittelformats mitgeben. Während diese Kameras technisch sehr gut sind (und mechanisch vielleicht sogar besser als heutige), so ist der Film auf den man belichtet etwas „lebendiges“, das am Resultat mitwirkt.

Und da wir beim Mittelformat richtig viel von diesem lebendigen Material belichten, scheint mir dessen Einfluss auch entsprechend grösser zu sein (Achtung, jetzt wird’s esoterisch :-) – Nein im Ernst, Licht wird einfach anders eingefangen, das grosse Format erlaubt sensationell knappe Tiefenschärfe, die riesige Auflösung erfasst unzählige Details – wenngleich nie die Art von digitaler Schärfe erreicht wird die wir heute kennen. Aber wer das erste mal seinen 50MP-Scan auf ein A3 oder grösser druckt, fragt sich unweigerlich was man eigentlich noch mehr will?

Neben den technischen Dingen hat sich für mich dadurch eine neue Motivwelt aufgetan. In meiner sonstigen fotografischen Arbeit inszeniere und kontrolliere ich. Das Modell, das Set, das Licht, die Verarbeitung der Bilddaten. Mit dem analogen Mittelformat werden plötzlich alltägliche Dinge interessant – so wie sie sind.

Wie das Licht auf einem Bach spielt und vorallem was der Film davon einfängt, kann einen in seinen Bann ziehen. Ich für meinen Teil habe so die andere Seite der Fotografie entdeckt – fernab von grossen Gesten. Entschleunigt, überlegt, spielerisch und ein Stück weit dem Medium einen Teil der Kontrolle überlassend.

Aber auch im Studio hat das Mittelformat seinen Reiz. Jede gängige Blitzanlage kann per x-sync Anschluss mit dem Verschluss der Kamera synchronisiert werden (die Fashion Fotografen für die Vogue der 80er haben schliesslich auch schon Blitze benutzt). Quasi als Betthüpferl findet Ihr im folgenden zwei Bilder in Originalgrösse, unbearbeitet von einem meiner letzten Studioprojekte. Einmal von der Canon 5D und einmal ein 3200dpi Scan des 6×7 Negativs aus der Mamiya RZ67:

Bin gespannt wie ihr die Unterschiede bewertet…

In Teil 2 gehe ich auf die Wahl des Films, Belichtung und sonstige Besonderheiten ein, damit Ihr einen unbeschwerten Einstig in die Mittelformat-Fotografie findet. Wäre ja witzig, wenn bis dann der eine oder andere eine MF-Kamera von seinem Grossvater auf dem Speicher entdeckt oder eine im Netz erstanden hat ;)

75 Kommentare

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  1. Shit, das hat mir gerade noch gefehlt! Bin eh relativ schwanger mit Mittelformat und dann noch ein Blog für gebrauchte MF!
    Mann oh Mann, ihr macht es einem nicht leicht!!! ;-)

    Die sind so wunderschön, die MF-Fotos!

    Looking forward to part 2 and 3!!!!!

  2. 6×7 ist bei weitem nicht das größte „Mittel“-Format. 6×9 cm waren früher die üblichste Größe (Stichwort: Boxkameras) und es gibt Panoramakameras, die sogar noch darüber hinaus gehen, bis 6×12 cm zum Beispiel.

    Im Ãœbrigen sind die Sensoren digitaler Mittelformatkameras meines Wissens deutlich kleiner als das analoge Mittelformat, in etwa vergleichbar mit Cropsensoren im 35mm-Format.

    PS: Was bitteschön ist „digitale Schärfe“?

    • Richtig: 6×7 ist nicht das grösste MF das es gibt oder gab. Aber aus heutiger Perspektive, was gängige Formate und gut erhältliche Kameras anbelangt, eben schon.

      Auch richtig: Die Sensoren digitaler MF-Kameras waren lange kleiner als das 645er Format. Einzelne Hersteller nähern sich mit Ihren Spitzenmodellen aber langsam diesem oder ähnlichen Formaten an.

      Digitale Schärfe: Die Schärfe und Anmutung, die mit Sensoren und für den digitalen Gebrauch gerechneten Optiken erreicht werden kann.

  3. Schöner Artikel. Ich mag analoge Fotos sehr gerne und besonders Mittelformat Fotos haben einen sehr besonderen Charme. Jedoch für mich als Hobby Knipser nicht wirklich erschwinglich. Trotzdem schön anzuschauen :)

    • Ist es ohne Probleme. Schau dich nach alten Mittelformat-Kameras um. Du solltest nicht mit Hasselblad rechnen, die sind auch in altem Zustand teuer. Aber eine Mamiya 645 oder eine Zenza Bronica sind schon ohne große finanzielle Aufwände drin.

      • Naja von Hasselblad rede ich ja gar nicht erst. Da sollte man sich auch die Frage stellen, ob soetwas überhaupt nötig ist. Und da komme ich zum einfachen Schluss nein. Als Hobby Fotograf der kein Geld mit seinen Bildern verdient und auch keine Auftäge hat, wo man 40 MP braucht um ganze Hausfasadengroße Fotos machen muss, ist auch so eine 25k Teure Hasselblad einfach fehl am Platz. Und bevor ich jemals soviel ausgeben würde (was ich niemals machen werde) würde ich mir eher eine feine kleine Leica holen :)

        Gebrauchte alte analoge MF Kameras, kann man sich so mal leisten. Für mich persönlich ist es aber doch etwas viel Geld. 300-400€ ausgeben für eine Kamera, die man mal hin und wieder benutzt ist mir doch etwas viel.

        Außerdem hat man die laufenden Kosten die wohl weitaus mehr sind als die einmalige Anschaffung des Bodys. 4-5€ für einen Rollfilm wo 10-12 6×6 Bilder drauf passen, dazu Entwicklungskosten + Abzüge usw. Also nicht wirklich für den „alltäglichen“ Fotogebrauch nutzbar. Und für nur „hin und wieder“, mir persönlich zu teuer. Auch wenn die Fotos noch so schön aussehen mögen :)

      • Wenn man Glück hat geht es auch günstiger. Meine Hassi habe ich von einem Fotografen bekommen der sie einfach nicht mehr benutzt hat. Super in schuss mit 80mm und drei Magazinen für 800€. Sicher wollte er dabei auch nen interessierten Studenten unterstützen, aber es geht… und gerade die Zeiss Objektive haben schon einen Mehrwert im Vergleich zu dem was an der Mamya sitzt. Da ist dann aber wirklich die Frage ob man MF nur Fotografiert weil man das andere Gefühl mag oder ob man wirklich so viel wie geht aus einem negativ herausholen möchte.
        Die Digitalen Hasselblad Modelle haben mit der Qualität leider nicht mehr viel zutun. Wir haben eine im Fotostudio der Uni… im Prinzip ist es ne Kodak Kamera mit schwachen Objektiven. Die ist das Geld wirklich nicht wert.

    • Da war ich wohl nicht der erste der gemerkt hatte das es auch noch größere MF gibt.
      Interessant wird es wenn man ein KB-Negativ in seine Mf-Kamera packt, dann wird auch die Perforation mit belichtet!

  4. @ Moondragon

    Das mit dem „deutlich“ kleiner ist so eine Sache. ~ 45x45mm ist immernoch ziemlich groß und fehlerfrei zu produzieren eine echte Herausforderung – und teuer.

    Wie dem auch sei, ich mag das analoge MiFo auch sehr. Habe mir vor einigen Jahren aus einem Impuls heraus eine sehr gut erhaltene Mamiya M645J (der Urahn mit nur 1/500s minimaler Verschlußzeit, ohne Wechselmagazine, dafür aber mit Prismensucher und einem Handgriff der an einen MG Abzug erinnert). 250€ für einen gut erhaltenen Body aus 1985 mit dem optisch sehr guten Sekor-C 80/2.8 hab ich damit schon ein paar nette Shootings verbracht. Ich ärgere mich aber keinen Lichtschacht genommen zu haben. Wird aber mal nachgeholt wenn sich einer angeln läßt. Die RZ67 ist aber fürs eben mal so draußen rumstiefeln eher wenig geeignet :) Auf Bildern kann man meistens gar nicht einschätzen dass die etwa so groß wie ein Hohlblockziegel ist. Aber macht wirklich was her.

    • Schon klar. Aber 4,5×4,5 ist halt noch nicht mal das kleinste der Mittelformate: 4,5*6. Die Sensoren sind eher vergleichbar mit dem „Baby-Rollfilm“, dem 127er, bei dem die Bilder in der Regel 4×4 cm groß sind.

  5. Geil, einfach nur geil, seit November 2010 habe ich eine Pentacon SIX TL und den Belichtungsmesser Gossen Lunasix 3.

    Ich muss schon sagen, gegenüber der digitalen Fotografie arbeitet man schon irgendwie anders, aber das ist soooooooo geil.

    Den Beitrag hier finde ich sehr gelungen, Glückwunsch ! ;-)

    Falls es jemanden interessieren sollte, hier mein Flickaccount:

    http://www.flickr.com/photos/39046828@N02/

    Gruß Ecki

  6. Danke für den Artikel. Ich probiere mich schon seit etlicher Zeit mit dem Mittelformat, eben das erwähnte Detailreichtum hat mich von Anfang an fasziniert. Einstiegsdroge war die Holga, mit der ich immer noch gerne fotografiere. Habe dann doch recht zügig auf eine Pentacon Six „upgegradet“. Schwanke momentan zwischen einer Hasselblad 500cm und der oben beschriebenen Mamiya RZ67…

    Wer noch etwas günstiger reinschnuppern möchte, kann über eine Pentacon Six TL nachdenken. Oft gebraucht für um die 100€ samt Standardobjektiv zu haben. Allerdings schwanken die Qualitäten bei gebrauchten P6s deutlich und man muss etwas aufpassen.

  7. Allein schon mal durch einen Mittelformat-Sucher zu blicken ist ein Erlebnis. Dieser fast dreidimensionale Wirkung ist genial. Das Einstellen der Komposition und das Spiel mit der Schärfenebene macht dann erst richtig Spaß. *seufz*

  8. Ui :) schöner Artikel, einiges gelernt….freu mich schon auf die nächsten Teile. Und ja; ich habe letztens eine Pentacon Six bei meinem Opa entdeckt. Vielleicht wird ja was aus der großen Liebe…:D

  9. schöner Artikel zum Mittelformat, dem ich ja auch verfallen bin ;).
    Lediglich was Gebrauchtpreise der 500 c/m angeht, habe ich andere Erfahrungen gemacht (habe selbst eine 500 c/m und schaue da auch öfter nach). Die bekommt man auch locker für um die 1000€, meine habe ich mit massig Zubehör und OVP sogar noch viel günstiger bekommen. Da empfiehlt sich der Kauf bei Ebay und ein bisschen Abwarten und Suchen.

  10. Das Foto mit dem Namen „Fluss“ ist ohne zu übertreiben eines der Besten oder Das Beste, was ich in meinem Leben an Fotos gesehen habe. So tolle Farben, sie sind einfach unglaublich lebendig. Und so schöne Schärfe-Unschärfe-Verläufe.
    Wie gemalt, nur nicht mit Farben, sondern mit Licht.
    Einfach Danke!

  11. super beitrag!
    habe erst neulich meine alte agfa isolette mit einem 6×6 geladen und kann kaum abwarten sie zum ersten mal zu benutzen.. aber ich denke erst wenn ich deine serie hier zu ende gelesen hab! :)

  12. Wow, ein fesselnder beitrag. Man merkt, wie süchtig das Thema Mittelformat machen kann. Toller Einstieg und ich freue mich schon auf die folgenden Beiträge. Weiter so, bzw. gerne mehr zu diesem Thema.

  13. MF just for fun ist ja ok, aber ich vermisse die Zeiten in denen ich pro Hochzeit gut und gerne 20 Rollfilme durchgezogen habe überhaupt nicht.
    Das ist selbst mit 4 Magazinen mit jeder Menge Stop & Go versehen und kostet die Spontaneität während einer Serie. :-(

    Nichts destotrotz einer schöner Artikel von dir, bin schon auf die weiteren Teile gespannt.
    Mein größtes Format war die Linhof Technika Panorama 6 X 12.

    Gruß Frank

    • Eine Hochzeit würde ich damit auch nicht machen wollen. Ich denke wer das aus eigener, beruflicher Erfahrung kennt, dem sind die Vorteile der digitalen Technik wesentlich bewusster. Aber umgekehrt bietet es eine erholsame, teils lehrreiche Alternative.

    • Ich habe bei der letzten Hochzeit beides gemacht:
      Die Gäste, spontane Situationen etc… digital (rund 400 Aufnahmen) und die Portraits des Hochzeitspaares in den Weinbergen der Vorderpfalz mit der analogen MF-Kamera (32 Aufnahmen, also zwei Rollen).
      Aber um ehrlich zu sein, bei den nächsten Hochzeiten bin ich lieber wieder Gast ohne Kamera ;)

  14. An den Urheber dieser wunderschönen MF Bilder:

    Könntest du die vielleicht ein wenig komprimiert nochmal hochladen?

    Ich hab leider nur ein sehr langsames Internet, deswegen fällt es schwer so große Bilder anzusehen….

    LG Flo

    • Ich habe selber mit einer Kiev-88 angefangen, die ich gebraucht bei ebay gekauft habe. Sie wurde vom Vorbesitzer mal bei Wiese Fototechnik in Hamburg überholt und funktioniert sehr gut.
      Das Problem sind die enormen Qualitätsschwankungen, weswegen die „verbesserten“ Modelle von Arax schon zu empfehlen sind. Diese bewegen sich jedoch preislich in Regionen, in denen man auch schon eine Rollei, Mamiya, Zenza Bronica oder Pentax bekommt. Ich habe mir eine Mamiya 645AF zugelegt, da ich Autofokus und einen Motortransport wollte.
      Ein risieiger Vorteil bei den Kievs: Die Objektive sind *spitze* und auf ebay sehr günstig.

    • die kiew88 kann ich auch empfehlen, hatte mir selbst eine bei ebay geschossen, vor ein paar jahren.
      wie mein vorredner schon bemerkte, sind die qualitätsunterschiede wirklich nicht zu vernachlässigen, was aber vor allem an den großen fertigungstoleranzen der russen liegt.
      mit glück bekommt man aber eine gute, die einen nicht im stich lässt (so wie meine).

  15. Danke für den Artikel, insbesondere für die Beispielbilder. Allerdings ist der Scan dann doch in vielerlei Hinsicht dem Digitalen unterlegen, oder nicht (mal abgesehen vom Kultfaktor)?
    Schärfe mau, Schwärzen nur grau statt schwarz, Staub mit drauf.

    Ist das ein repräsentatives Beispiel?

    HiGru: Hab‘ gerade eine 9×12 Plaubel daheim vom Kollegen geliehen und bin schon beeindruckt vom Feeling, Möglichkeiten, Mattscheibe und so. Das Handling ist allerdings aufwändig, da kommt Deine Info gerade recht ob man diese SPur verfolgen sollte. Der Händler meines Vertrauens führt Planfilm schon garnicht mehr…

    • @Claus: Nun ja, beide Beispiele sind out of the box, wobei der Scan natürlich bereits eine Interpretation des Negativs darstellt. Die offenen Schatten z.B. sind teil meines Scan-Presets, da ich diese später in LR dort setzen möchte, wo ich sie haben will. Staub muss retuschiert werden… das gehört ein wenig dazu.

      Was die Schärfe anbelangt, muss man diese in Relation zur Gesamtauflösung sehen. Drucke ich beide Bilder auf ein A3 (wozu ich den Scan bei 300dpi erstmal auf die Hälfte verkleinern muss), dann sieht die Sache etwas anders aus…

      • Und wenn man nun das Bild der 5D auf die Größe des Scans interpoliert, wie sieht es dann mit der Auflösung (wohlgemerkt, NUR die Auflösung beachten) im 100%-Vergleich aus?

      • Auch ich danke für den Beitrag, der sehr interessant ist (bin schon bei Teil 2 durch).

        Allerdings bin ich doch entäuscht von den beigefügten Beispielen.
        In 1:1 zeigt der Scan doch sehr deutliche Schwächen, hat gefühlt eine effektive Auflösung weit unter 50MPix.
        Das wäre ja nicht so tragisch denn das Ausgabeformat ist relevanter als das Pixelpeeping.

        Doch auch bei einem Vergleich des ganzen Bildes in identischer Abmessung auf meinem grossen Monitor ist es mir nicht gelungen Vorteile des Filmbildes zu entdecken.

        So oder so: ich kann an der Dame kein Detail, Härchen etc entdecken, das im Scan detailierter dargestellt wird als mit der Canone.

  16. wobei man hier darauf hinweisen muss das der scan schon eine sehr erheblichen schwerpunkt darstellt! besonders bei farb-negativ filmen. bei SW filmen ist da nicht soo der unterschied. wenn man scanns von einem 200€ flachbrettscanner mit einem filmscanner um 1000€ vergleicht dann ist das wie tag und nacht! aber ich hab gerade gesehen, das scannen im teil3 kommt. bin gespannt! :)

  17. Vielen Dank für den tollen Beitrag. Ich finde es prima, daß dieses Thema von Dir augfenommen wurde. Es sind immer noch genügend analoge Mittelformatler unterwegs und es kommen immer wieder neue dazu.
    Das Mittelformat hat meiner Meinung nach doch einen ganz besonderer Charme.
    Wichtig ist natürlich dann der hochwertige Scan wenn es in die digitale Dunkelkammer gehen soll. Auf diesen Artikel bin ich auch schon sehr gespannt.

    Schöne Grüße
    Oliver

  18. Super Artikel. Genauso, wie der letzte TLR- und sämtliche andere Analogfotografiebeiträge. Ich bin seit über einem halben Jahr selber ausschließlich analog unterwegs und es ist definitiv eine andere, durchdachtere Form des Fotografierens. Mittelformat musste ich allerdings auch wieder neu lernen. Es ist eben noch weniger für schnelle Schnappschüsse geeignet – woran man sich allerdings auch gewöhnen und anpassen kann.

  19. Zu den Beispielbildern: So Vergleiche sind immer schwierig, z.B. wuerd ich bei dem farbigen Licht jetzt keine Vergleiche zu den Farben machen.

    Abgesehen von der Bildgroesse (Pixeln), ist der groesste Unterschied wohl, dass das Digitalbild von der Kamera vorgeschaerft ist. Bei Scans muss man immer nachschaerfen, wenn auch nur minimal, dann siehts bei 100% auch genauso knackig aus – nur wenn ich 6×9 Scans auf Web-Groessen runterverkleinere kann ich das Schaerfen auch lassen.

    Einen grossen Vorteil vom Hybrid-Workflow lassen die Beispielbilder aus: Mit 16bit pro Kanal scannen, dann hat man noch viele, viele Reserven fuer Korrekturen ohne „banding“. Gerade mit Farbnegativ-Film ist es enorm was man damit auch an Belichtungsspielraum rausholen kann.

    Also mit maximaler Bildgroesse (Pixeln) und Tiefe (16bit) ist so ein Scan ungeschlagen.

    • @Sascha: Ja das stimmt mit dem Hybrid-Workflow. Es gibt auch (kostenpflichtige) Scan Software wie Silver Fast, die mit mehreren Scandurchläufen ein RAW aus dem Negativ zieht. Aber auch schon ein 16bit Tiff lässt sich super „pushen“.

      Und eben, der Scan ist immer eine tiefgreifende Interpretation der „analogen Daten“.

  20. Vor allem 25.000€ sind ja manchmal noch wenig :/ Ich werfe nur kurz Red-Epic M in die Runde. Zwar eine Kinokamera aber sowas sollte einem ja auch gefallen dürfen :P

    Aber du hast da echt tolle Modelle abgebildet. Echte Schmuckstücke :)

  21. Toller Beitrag – würd mal gerne einen Probefilm hier in Wien mit einer MF schießen. Wer hat so ne Cam für eine kleine Tour? Bitte anmailen :-) Wuerd mich freuen!

  22. Ein lesenswerter Artikel.

    Interessant, daß offenbar immer mehr Fotografen wieder dieses „Back to the Roots“-Erlebnis haben. Auch ich bin schon geraume Zeit am Ãœberlegen, mir wieder einiges von dem, was ich vor rund 20 Jahren verkauft habe, auf dem Gebrauchtmarkt wieder in den Fundus zu holen.

  23. Blogartikel dazu: Links am Sonntag – 30.01 « Lo-Fi Photoblog

  24. Blogartikel dazu: Martin Scriba Fotografie » Analoge Fotografie – eine Reise beginnt

  25. da schreibt mir doch glatt jemand aus der Seele. Seitdem ich meine beiden Mamiya RZ67 II (IID) habe, kann ich nur noch jubeln. Die neue (alte) Art der Fotografie zu entdecken ist ein echter Qualitäts und Lebensqualitätsgewinn. Nicht nur die Bilder (als Ergebnis),, sondern bereits der Prozeß der Entstehung ist eine völlig andere Welt. Ja, mit meiner F100 (analoge Nikon) habe ich auch schon reichlich km hinter mir, doch Mittelformat ist Mittelformat. Allein der Blick durch den Sucher, das Anpeilen des Motives und dann der AUSLÖSERsound. WOW. Es macht nicht KLICK, sondern WUMPPP. da klappt ein Megaspiegel mal eben durchs Gehäuse. Ich sags ja: Etwas für völlig Bekloppte :-)

  26. Hi,
    auch ich bin immer noch jemand, der sich immer wieder seine Filmkameras schnappt (z.B. ne alte Yashica FX-D). Ich mag einfach die andere Art der Fotografie.

    Ich gebe dir auch völlig recht, das oben das Mamiyafile größer ist, als die Datei von der 5D. Aber wenn ich die Qualität vergleiche, gewinnt klar die 5D. Selbst wenn ich raus zoome, hat das Mamiyafoto weniger Details….

    Ich will damit nicht sagen „Mittlerformat ist doof bzw Film ist doof“. Wie oben geschrieben, ich nutze auch gerne mal meine Filmkameras. Ich will damit nur sagen, das die digitale Fotografie durchaus besser ist. Vor allem wenn man dann hin geht und auch noch eine Mittelformatkamera nimmt. Dann kombiniert man digital UND einen riesigen Sensor….

    Film macht für mich z.B. dort Sinn, wo man das ganze etwas langsamer angehen will, wo man eben kein absolut perfekt scharfes Ergebnis braucht (wenn man bei Film Pixelpeeping macht und nicht perfekte Objektive hat und absolut perfekt scharfgestellt hat, sieht man jeden Fehler). Film ist außerdem dort super, wo man einen riesigen Dynamikumfang braucht.
    Ich finde es immer schwer, Film und digital miteinander zu vergleichen.

  27. Gerade wurde ja die 50 Megapixelkamera von Canon vorgestellt. Mal sehen ob sie die alteingesessenen Mittelformat-Hersteller aufschrecken kann. Wer schon auf der Canon Schiene fährt, für den macht es durchaus Sinn diese Kameraz.B. auch im Studio zu nutzen.
    Nichtsdestotrotz habe ich noch eine Packung Mittelformat-Filme seit über 10 Jahren im Kühlschrank liegen. Irgenwann werde ich sie nochmal aufbrauchen.

  28. Sehr schöner Artikel. Genau was ich gesucht habe!

    Den Fuji Pro H 400 zum Vergleichen mag ich garnicht. Um analog mit digital zu vergleichen hab ich einen Velvia 50 verwendet.

    Für mich endet die Auflösung beim Filmkorn und das sind bei Kleinbild 10MP.

    Aber Mittelformat Dias mit dem Velvia find ich toll.

  29. Blogartikel dazu: Analoge Erinnerungen - Schuppen 24

  30. Sehr schöner Beitrag. Gut zu wissen, dass eine aktive Gemeinde von analogen Mittelformatanhängern existiert. Ich selbst photographiere meist mit einer alten 6×9 Plaubel Kamera was im Mittelformat alle Möglichkeiten der Fachkamera eröffnet (www.kghinzen.de).

    Glück auf,
    KGH

  31. Als die Fuji 68 MF auf den Markt kam und ich gerade einen neuen Kunden mit geld ohne Ende hatte kaufte ich mir die Kamera.
    Schon der Preis mit bisschen Zubehör.
    So 15.000 DM.
    Aber der Auftrag brachte gesamt 50-60 tausend.
    Somit war die Anschaffung ok .
    Super für Studio.
    Mit dem Fuji velvia 50 bekommt man Bilder.
    Wahnsinn!!!
    Nachdem ich das Fotografieren zum Gelderwerb hingeschmissen habe (Urheber Rechtsstreitigkeiten mit so theaterdeppen aus Regensburg) wollte ich die Fuji verkaufen.
    Im Jahre 2020 bot ich sie bei …
    Für 555 € an.
    Es haben sich nur so Berliner (jeder weiß was ich meine) gemeldet und wollten handeln.
    Da ich das Geld nicht benötige und mir diese Berliner ziemlich auf die … Gingen hab ich die Fuji einfach einen Nachbarn geschenkt.
    Damals hab ich mir noch eine Mamija (ich hoffe die schreibt man so) Press 6mal9 gekauft.
    Landschaft.
    Tolles Teil!
    Voll mechanisch.
    1.500 DM.
    Angefangen mit MF hab ich Ende der 80er mit einer Pentacon six. 6mal6.
    Neben dem Standart 80mm hab ich noch das 180er und das 300er gehabt.
    Was ich leider niemals bekam war das 1000er 5,6 Spiegel in der holzbox.
    Die DDR ler wollten es nicht verkaufen.
    Jetzt reicht ein billiges Smartphone ZTE Blade A530 für 80€.
    Auch damit lassen sich hervorragende Bilder machen.
    Man braucht nur die Kunden und das wissen was ein gutes Bild ausmacht.
    Aber mein absoluter Liebling ist und bleibt die Nikon FM mit dem alten 35er 1,4.
    Dazu irgendwelche billigen SW Filme die man auf bis zu 10.000 ASA entwickeln kann und man hat seine Freude.
    Genießt euer sein und gehabt euch wohl
    Soeren