27. März 2022 Lesezeit: ~5 Minuten

browserfruits 13.2022

Vor den browserfruits noch ein Hinweis in eigener Sache: Es gibt immer wieder Beschwerden über die vielen negativen Kommentare unter Artikeln. Ich hatte bereits einen ausführlichen Artikel über die Kommentarkultur im Internet geschrieben, aber leider gab es seitdem keine spürbare Änderung.

Wir hätten die Möglichkeit, die Kommentare einfach zu schließen. Ich fände es aber extrem schade, wenn wegen einer Handvoll Menschen, die scheinbar immer etwas Negatives finden und sich auch abfällig ausdrücken, keine Diskussionen mehr möglich sind. Deshalb ein anderer Vorschlag: Wenn Euch das nächste Mal etwas gefällt, schreibt das doch auch mal und nicht nur, wenn Euch etwas stört. So ist das Feedback nicht mehr verzerrt und Fotograf*innen sagen mir nicht ab, weil sie das Gefühl haben, auf kwerfeldein werde ohnehin nur verrissen.

 

Linktipps

• Vitalii Matukhno ist Künstler aus Lysychansk in der Ukraine. 2020 eröffnete er seine Pop-up-Galerie Gareleya Neotodryosh. Er reist mit den Ausstellungen zu beschädigten Gebäuden durch den Donbass und versammelt so die Kunstszene in den zerstörten Gebieten. → ansehen

• Der World Press Photo Award kürt jedes Jahr die besten fotojournalistischen Arbeiten. Die FAZ zeigt eine Auswahl aus den verschiedenen Regionen der Welt. → ansehen

• Dayanita Singh bricht in der Präsentation ihrer fotografischen Arbeiten bewusst mit gängigen Standards – zurzeit auch in ihrer Berliner Ausstellung. Das Monopol Magazin hat ein Gespräch mit ihr über Räumlichkeit, Archive und Bilder als Propaganda. → ansehen

• Der Affenbrotbaum kann bis zu 2.500 Jahre alt werden. Beth Moon dokumentiert diese uralten Giganten seit 2006 in Schwarzweißbildern. → ansehen

• Niv Rozenberg zeigt ikonische Hochhäuser in einer minimalistischen Serie. → ansehen

• 121 Clicks zeigt eine große Auswahl der surrealen Bilder von Erik Johansson. → ansehen

• Casual Photophile stellt fünf Fotograf*innen aus der japanischen Shōwa-Zeit (1926–1989) vor. → ansehen

• Wie fühlt es sich an, wenn Corona und Pandemie das Leben als Teenager bestimmen? Alexandra Lechner hat ausgehend von dieser Frage zwölf Jugendliche portraitiert. Im Interview erzählt sie von ihrem Projekt „Zwischenzeit“. → ansehen

• Vor 100 Jahren wurde der portugiesische Architekt und Fotograf Victor Palla geboren. Eine Spurensuche in Lissabon. → ansehen

• Der Kriegsfotograf Andriy Dubchak ist momentan in der Ukraine. Im Interview mit dem WDR erzählt er, was Fotografieren im Krieg bedeutet. → ansehen

 

Buchempfehlungen

„Spitzbergen“ : Eine arktische Inselgruppe von Urgewalt, archaisch in ihrer steinernen und eisigen Reduktion, in ihren Dimensionen und ihrer absoluten Stille, die sprachlos macht. Ihre Erhabenheit, die seit einer gefühlten Ewigkeit besteht, fast ohne Wechselwirkung mit unserer Zivilisation – das ist der Zauber der Arktis. Die Fotografien von Paolo Verzone, der für diesen Bildband fünf Mal nach Spitzbergen reiste, machen aber nicht nur die geheimnisvolle Kraft der „Kalten Küste“ sichtbar, sondern auch ihre Menschen.

„Women at Work“ : Helga Paris verbrachte 1984 mehrere Wochen in dner staatlichen Bekleidungsfabrik „VEB Treff-Modelle Berlin“ und machte dabei mehr als 1.500 Aufnahmen. Diese Fotografien halten ihre Motive bei ihrer Arbeit oder in einer Zigarettenpause fest und vermitteln die Gelassenheit und Schönheit der Dargestellten in ihren kurzen Momenten der Ruhe inmitten der Fabrikumgebung.

 

Ausstellungen

Bild und Raum: Candida Höfer im Dialog mit der Sammlung Fotografie der Kunstbibliothek
Zeit: 25. März – 28. August 2022
Ort: Museum für Fotografie, Jebensstr. 2, 10623 Berlin

Felix Schoeller Photo Award 2021
Zeit: 31. März – 12. Juni 2022
Ort: Freundeskreis Willy-Brandt-Haus, Stresemannstr. 28, 10963 Berlin

Richard Mosse
Zeit: 26. März – 31. Juli 2022
Ort: Kunsthalle Bremen, Am Wall 207, 28195 Bremen

gute aussichten. junge deutsche fotografie 2020/2021
Zeit: 26. März – 1. Mai 2022
Ort: Künstlerhaus Dortmund, Sunderweg 1, 44147 Dortmund

Blue Links. Cyanotypes. Daniela Keiser
Zeit: 30. März – 26. Juni 2022
Ort: Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Taschenberg 2, 01067 Dresden

 

Drüben auf Instagram

@joel_meyerowitz – Auf der Suche nach neuen Talenten und unbekannten Fotograf*innen bin ich manchmal fast überrascht, wenn ich auf Instagram auf so große Namen wie Joel Meyerowitz stoße.

 

Podcasttipp

Street Photography mit Handicap: „Es ist nicht wichtig, wieviel man sieht, sondern wie man sieht“

GATE7 spricht mit Guido Klumpe über seine abstrakt-minimalistischen Straßenfotografien und wie er sein Handycap einer Sehkraft von nur 25 Prozent zu einer Stärke macht.

 

Videos

Der WDR berichtet anlässlich des 100. Geburtstags des Museum Folkwang über dessen Geschichte.

 

In der Videoserie „Frag einen…“ von Hyperbole erzählt Alexander Bühler über Syrien, Kriegstrauma und das Geschäft mit dem Tod.

 

Joe Tobiason fotografiert sich seit zwei Jahren gemeinsam mit seiner Tochter Lina. Im Video bauen sie zusammen eine Weltraumkulisse.

 

Das Titelbild stammt von The Silver Productions. Vielen Dank dafür.

29 Kommentare

Schreib’ einen Kommentar

Netiquette: Bleib freundlich, konstruktiv und beim Thema des Artikels. Mehr dazu.

  1. Also: Wie in einem Restaurant ist das, was Kwerfeldein dem geneigten Lesern bietet, ein Angebot. Gefällt es einem, bleibt man oder kommt wieder. Ist dies nicht der Fall, wird man nicht dazu gezwungen zu bleiben oder wieder zu kommen. Viele der Kommentare sind in meinen Augen Unfug, weil Kwerfeldein nun mal ist, was es ist: Ein Projekt pro Diversität, Humanismus, Feminismus, etc. Ja, eine Nische, in der sich wahrscheinlich nicht jeder wohl fühlt. Aber dann ist er keineswegs gezwungen sich hier niederzulassen. Manche Kritik kommt einem vor wie wenn einer beim Fleischer zur Tür reinkommt und darüber nörgelt, dass das vegane Angebot sehr dünn sei… Ich kann nicht sagen, dass ich ALLES was hier geboten wird ausnahmslos toll finde. Aber um mal einen Blick über den eigenen Tellerrand zu machen halte ich Foren wie Kwerfeldein für wichtig. Zu sehen, was andere Menschen beschäftigt, tuen, denken muss nicht die uneingeschränkte Zustimmung treffen. Aber man kann sich ja auch einfach mal denken:“Aha, so habe ich etwas noch nicht gesehen oder gedacht!“ Von meiner Seite aus: Sie machen einen tollen Job, lassen Sie sich nicht vom grassierenden destruktivem Denken vereinnahmen!

  2. Danke für Euer Angebot. Gerade die Browserfruits gehören für mich zur sonntäglichen Routine. Es ist schön darin zu stöbern und somit meine Verbindung zur Fotografie zu bewahren.

  3. Ich schreibe schon lange schriftlich nur positive Kommentare, wenn mir etwas gefällt oder es mich inspiriert! Für negative Rezensionen oder Kommentare braucht man einen konstruktiven Diskurs mit dem Gegenüber, der im persönlichen Gespräch möglich ist – im schriftlichen Austausch aber zumindest schwierig ist!
    Außerdem tut es Menschen immer gut, wenn man ihre Arbeiten verstärkt!

  4. Da betreibt jemand mit großem Aufwand aus Begeisterung für die Fotografie eine solche Website. Katja Kemnitz hat einmal auf dieser Seite beschrieben, wie viel vor allem sie und auch ihre Mitstreiter an Zeit und Kreativität investiert. Über die (schlechte) finanzielle Situation hat sie ebenfalls immer Mal wieder berichtet
    Und wir alle können es ohne zu bezahlen konsumieren.
    Wir bekommen Anregungen, die wir gut finden, wir finden Beiträge, die wir uninteressant finden, wir finden Beiträge, die uns nicht ansprechen oder uns nicht gefallen.
    So ist das Leben.
    Die von Katja Kemnitz angesprochenen Kommentare – die in maximal 30 Sekunden geschrieben werden und eine stundenlange Arbeit zu zerstören versuchen – werfen nicht ein Licht auf die Website, sondern auf die Kommentatoren und Kommentatorinnen. Es ist so traurig.
    Schämt Euch!!

  5. Auch wenn das einigen wie unsachliches Gemecker vorkommen wird, möchte ich trotzdem etwas Kritisches loswerden.

    Und zwar zum World Press Photo Award.

    Einige der Fotos sind super, aber bei einigen denke ich:

    Könnte man unabhängig vom Text und der Situation immer noch sagen, dass das „gute Fotos“ sind?

    „Trump-Anhänger stürmen am 6. Januar 2021 das Kapitol.“
    Wären das keine Trump-Anhänger, sondern Fußballfans des FC Sankt Pauli, hätte dasselbe Foto dann auch gewonnen?

    „Kinder im Gazastreifen sitzen bei Kerzenschein in einem Zelt, während der fragile Waffenstillstand zwischen der Hamas und Israel im Mai 2021 anhält.“
    Wären das beliebige Kinder in Uriguay oder in der Mongolei oder in Neuseeland, hätte das Foto dann gewonnen?

    „Asita Ferdous … darf ihre alte Arbeitsstätte nun nicht mehr betreten.“
    Wenn das irgendeine beliebige Frau in Oberhausen-Sterkrade oder Berlin-Wilmersdorf wäre, hätte das Foto dann gewonnen?

    „Veronika sitzt in ihrem Kinderzimmer im südlichen Sakha. Das Haus von ihr und ihrer Familie ist einsturzgefährdet, weil der Permafrostboden ihr Fundament zerstört.“
    Wäre das ein beliebiges Kind in einer beliebigen Schule in Botswana oder Belgien oder Belize, hätte das Foto dann gewonnen?

    „Die Schule war von 1890 bis 1969 ein katholisches Internat im Residential School-System für Kinder indigener Abstammung, viele von ihnen wurden dort physisch misshandelt.“
    Wäre das eine Schule, an der Kinder gut behandelt wurden, hätte das Foto dann gewonnen?

    Was ich meine: wird eigentlich das beste Foto gewählt oder die beste Story? Ich habe den Eindruck, dass viele dieser Fotos nicht sehr gut sind, und wundere mich, warum sie gewonnen haben. So als gewinne in einem Musikwettbewerb nicht der beste Song des besten Musikers, sondern der Song mit dem politisch-korrektesten Text.

    Aber wie oben bereits gesagt: einige der anderen Fotos sind zweifellos sehr gut.

    • Bei der Pressefotografie geht es aber eben nicht nur um die künstlerische Qualität, sondern darum, wie eine Geschichte mit Bildern erzählt wird. Bei deiner Frage, ob die Bilder auch gewonnen hätten, wenn sie in einem anderen Kontext entstanden wären, lautet die Antwort sicherlich oft nein. Aber bei der Pressefotografie ist der Kontext wesentlicher Bestandteil des Bildes.

  6. Hallo zusammen,

    eigentlich ist es doch recht simpel. Eigentlich. Kommentarmöglichkeiten nutzen auf Webseiten Dritter ist so, wie in ein fremdes Wohnzimmer treten und sich dort unterhalten. Wie sowas auszusehen hat, ist eigentlich selbstredend. Eigentlich. Außerdem hat Kritik und Miesmachen eigentlich nix miteinander zu tun. Eigentlich. Es geht nicht darum, ob man etwas Negatives aufzeigen möchte. Es geht darum, wie man das tut! Und ohne etwas Konstruktives einfließen zu lassen, bringt Kritik sowieso nichts, außer, sich Luft zu machen.
    Meines Erachtens steckt das Problem in der Inkonsequenz der Redaktion (Sorry, Katja..oder habe ich was nicht mitbekommen.?). Die Nettiquette steht seit langen eindeutig und frei einlesbar zur Verfügung, aber es zieht nichts Erkennbares nach sich, wenn dem entgegen agiert wird. OK, also, dann eben noch 185mal drüber reden… ;-)

    LG, Dirk

    • Hallo Dirk, die Redaktion ist leider nicht groß genug 24 Stunden am Tag die Kommentare zu überwachen. Es liegt nicht an der Inkonsequenz einer Redaktion, sondern schlicht daran, dass kwerfeldein ein kleines, nischiges Magazin ist, das nach Außen wohl weit größer wirkt, als es ist.

      • Hi Katja,
        das weiß ich. Die Entschuldigung stand ja nicht zufällig gleich mit im Kommentar ;-) Wenn die Browserfruits mit dieser unflauschigen Thematik beginnen, über die ich mir durchaus auch schon meine Gedanken gemacht habe, entnehme ich dem eine Wichtigkeit. Ob groß, klein, oder was auch immer eine Redaktion sein kann, tut meines Erachtens nichts zur Sache, da man damit zwar belegen kann, warum man dies oder das tut und nicht tut, aber es ändert im Grunde nichts an der Sache selbst. Und die ist, dass es eine eindeutige Nettiquette gibt, die für meinen Geschmack durchaus regelmäßig unterlaufen wird, und deren angesagte Umsetzung ausbleibt. Wie gesagt, über das Warum und Wieso lasse ich mich nicht aus, es ist ja kein Vorwurf. Aber das es inkonsequent ist, und es daher kein Ende nimmt, finde ich sehr wohl.

        Liebe Grüße, Dirk

  7. Für mich war nach Markus Kebschull eigentlich schon alles zum Eingangsstatement gesagt, aber dann kam noch Dirk Trampedach hinzu :). Danke und Chapeau ihr Zwei.

  8. Ich kann die Kritik an negativen Kommentaren Null nachvollziehen. Noch viel weniger die „Drohung“ den Kommentarbereich zu schließen. Wie arm wäre dass denn? Die User auszusperren ist sicher keine Lösung. Klingt eher nach beleidigtem Kleinkind.

    Ihr solltet die Sache vielleicht einmal von einer ganz anderen Seite denken. Möglicherweise haben die Kritiker recht und die Artikelauswahl war in letzter Zeit wirklich bescheiden. Einfach Mal ein wenig Selbstkritik zulassen.

    Wenn ihr keine oder nur noch Jubelkommentare wollt, einfach Bescheid sagen. Ich bin dann weg.

      • Hallo Katja,

        vielleicht ist „Ich sperre niemanden aus. Alle könnnen natürlich nach wie vor alles lesen.“ genau die „Inkonsequenz der Redaktion“ von der Dirk Trampedach schreibt?

        Da es mir ja nicht möglich ist, von hier aus „Zensur“ auszuüben und „bösartige“ Kommentare auf kwerfeldein zu löschen, habe ich schon relativ oft versucht, diesen Kommentaren auf kwerfeldein kommentierenderweise entgegen zu treten. Das machen einige Kommentierende, wie ich finde, doch auch genau so und sogar besser (als ich). Vermutlich weil diesen kwerfeldein eben auch nicht egal ist.

        Wenn man also seitens der Redaktion nicht zensieren oder „überwachen“ will oder kann, dann finde ich, sollten die „wirklich Interessierten“ damit einfach weiter machen:

        Gegenrede!

      • Nachtrag:

        Ich wiederhole hier meinen Vorschlag, dass die Kommentarfunktion für anonyme Leser vielleicht mal versuchsweise gesperrt werden könnte. Möglicherweise wären halt weniger „Klicks“ für kwerfeldein die Folge. Über die daraus resultierenden (z. B. finanziellen) Konsequenzen für kwerfeldein fehlt mir jedoch der genaue Einblick in die erfoderliche Technik und hinter die Kulissen.

  9. Ich lese erst seit kurzer Zeit bei Kwerfeldein und sehe es vor allem als Angebot, den eigenen fotografischen Horizont zu erweitern – klappt soweit auch prima. Vielen Dank dafür an die Redaktion und alle, die Content liefern. Dass da auch immer mal was dabei ist, was einen nicht so interessiert, liegt doch in der Natur der Sache. Ich klicke in so einem Fall einfach weiter…

    Konstruktive Kritik ist ja nicht verkehrt, aber wenn man sich nur mal als Beispiel die Kommentare unter „Dark Wald“ ansieht… Es geht vor allem um den Nebenschauplatz „Titel“ (!). Die Bilder werden oft lapidar abgekanzelt nach dem Motto „berührt mich nicht“. Ist ja OK, aber inwiefern bringt so ein Kommentar irgendwen weiter? Da fühle ich mich schon als unbeteiligter Leser unwohl.

    Also ich könnte ich es absolut verstehen, wenn ihr die Kommentare zumindest unter Bildeinstellungen schließt. Besonders wenn euch jetzt schon die Fotograf:innen dadurch wegbleiben. Eine strenge Moderation wäre wahrscheinlich tatsächlich die andere Möglichkeit, aber dazu braucht man natürlich die Zeit und die Nerven (hätte ich an euerer Stelle nicht).

    Mir als Leser bringen ja auch Kommentare wie „gefällt mir“ nicht so viel und ich befürchte ohnehin, jeder abfällige Kommentar wiegt psychologisch gleich mehrere positive auf. Aber ich werde mal versuchen am positiven „Kommentar-Ball“ zu bleiben, vielleicht hilft es ja.

    • Danke für das Feedback. Eine Moderation der Kommentare ist leider nicht möglich, da wir keine große Redaktion im Hintergrund haben. Das Unwohlsein, das du beschreibst, ist aber tatsächlich das Feedback, das ich auch von anderen Leser*innen bekomme. Momentan überlege ich, ob ich die Fotograf*innen einfach ganz individuell entscheiden lasse, ob sie Kommentare zulassen wollen oder nicht.

      • Liebe Katja,

        das ist eine sehr gute Idee! Und vielleicht auch erstmal eine Weile als ein Experiment durchzuführen. Fühle dich auf jeden Fall dazu „bestärkt“, denn gegen Selbstbestimmung kann ja keiner ernsthaft etwas haben.

        Schönes Wochenende!

  10. Bei einigen Artikeln waren negative Kommentare doch vorprogrammiert. Beispielsweise der Fuji Fan Artikel. Oder als ein Mitglied der Redaktion sein eigenes Buch mit SW HDR Bildern promotet hat.

    Das ist schlicht und einfach kein Journalismus. Darauf hinzuweisen ist nur legitim.

  11. Liebes Redaktionsteam, in der qualität mit dem Budget derart facettenreich zu informieren und inspirieren muss euch erstmal jemand nachmachen – ich schliesse mich da dem Dank an euch voll und ganz an. Zu der Kommentarfrage fand ich eure Police bislang gut so – vielleicht klingt das zu banal, aber warum nicht Meinungen einfach stehen lassen (über sie kann man bekanntlich vortrefflich streiten) und sich auf die konkreten Nachfragen und hoffentlich konstruktive Kritik beschränken? Auch wenn K. Eure Herzensangelegenheit ist, müsst ihr als Redaktion nicht permanent moderierend präsent sein und letzten Endes fallen negative Kommentare doch auf Kommentator/Kommentatorin zurück. Schade wenn es die Autorenschaft beeinträchtigt – es sollte aber ebensowenig kein Grund sein nicht zu schreiben wie es keinen Grund gibt, nicht zu fotografieren. In diesem Sinne: weiter so!

  12. Liebe Katja, liebe Alle bei kwerfeldein!
    Vielen Dank für euren unermüdlichen Einsatz tollen content zu bringen!
    Bei „Dark Wald“ habe ich ja auch einige befremdliche Kommentare bekommen.
    Ich kann mit ihnen jedoch gar nichts anfangen, weil sie komplett inhaltsleer sind. Es ist einfach nur ein „Abkotzen“, ein „auf sich aufmerksam machen“. Mit der eigentlichen Arbeit hat es ja meist wenig zu tun. Diese Trolle sind ja überall im Netz.
    Und das finde ich schade, v.a. für euch, für kwerfeldein.
    Weitaus persönlichere Projekte würde ich hier momentan nicht zeigen wollen.
    Eine Möglichkeit, die ich gut fände ist die Fotograf:innen selbst entscheiden zu lassen, ob sie die Kommentarfunktion öffnen wollen oder nicht.

    • Hallo, meinst Du „Dear Oma“? Ja, das ist halt ein Problem. Da fühlen sich dann Leute, die aus ganz anderen Gründen fotografieren und an solch emotional berührenden Fotos vielleicht mit dem Blick des Analytikers herangehen, irgendwie auf den Schlips getreten. Es ist halt oft so, dass viele Fotografen extrem viele Stilmittel in der Nachbearbeitung benutzen, um Stimmungen zu erzeugen, aber es eben nicht ansatzweise schaffen, die Distanz zum Betrachter zu überwinden, damit dieser mal sein Grosshirn ausschaltet. Mich berühren Deine Fotos sehr und mich erinnern sie sehr an die tollen Fotos von Ostkreuz. Auch wenn mir „liebe Oma“ besser gefallen würde, weil ich es einen Widerspruch zu Deinen zeitlosen Bildern finde, sich einem solchen Zeitgeist zu unterwerfen. Das hast Du nun wirklich nicht nötig.

      • Wieso „Unterwerfung“? Ohne Jeannette Petris genaue Gründe für das Sprachspiel (und das ist es für mich) zu kennen, oder ohne zu wissen was sie „wirklich nicht nötig hat“:

        Mir gefällt das Kreative an „DarkWald“ und „DearOma“. Die Freiheit. Die Lust. Einfach mal zu machen. Warum sich selbst zensieren? Das nämlich wäre Unterwerfung…

        Den Wald kann ich ja nicht fragen, aber mich würde interessieren was Dear Oma zu dieser Bezeichnung sagt. Vermutlich ist sie so cool und auf Grund ihres Alters dem Zeitgeist schon entwachsen, dass sie ihre Enkeltochter sogar zu solchen Spielereien auffordert!?

        Locker bleiben!

      • Lieber Michael, lieber Armin!

        Ja ich sehe die Titelgebung tatsächlich auch sehr locker. Ich bin viel im Englischen, im Französischen unterwegs. Ich mag es mit Sprache zu spielen. Die Titel „Dark Wald“ und „Dear Oma“ sind für mich zeitlos. Unterwerfen tue ich mich gar nicht, dafür bin ich viel zu sehr Künstlerin. Alles gut. Wie gesagt, ich bin da auch ganz entspannt und weiss, dass ich damit nicht alle erreichen kann, das ist aber auch gar nicht mein Bestreben.

        „Dear Oma“ stand eigentlich schon immer fest. Meine Oma ist während des ersten Lockdowns 97 Jahre alt geworden, und war bis zum letzten Atemzug eine unglaublich eigenständige Person, sie hat sich eigentlich nie aufhalten lassen. In hohem Alter hat sie angefangen Englisch zu lernen, daher das deutsch-englisch Wortspiel. Das ganze Buch ist ja eine Foto-Text Arbeit, sehr persönlich. Ich unterhalte mich mit meiner toten Oma, ich erzähle ihr meine Erinnerungen an Sie an uns – deswegen „Dear Oma“.
        „Dark Wald“ kam später, ich mag den Titel auch sehr, ein befreundeter Künstler hatte die Idee. Black Forest und Schwarzwald geht für mich gar nicht, denn da steckt überhaupt keine Poesie drin und ist ausserdem viel zu eindeutig. Ich liebe die Titel!
        Ich habe über 10 Jahre ein Female Hip Hop Magazin herausgegeben, Sprache war englisch und französisch.

  13. @armin
    Vielleicht deswegen, weil solche Wortschöpfungen einfach zu oft gebraucht werden und man sie dann in jeder Kommentarspalte wiederfindet. :) Dagegen empfinde ich „liebe Oma“ als rührend… Aber, das ist angesichts der sehr feinfühligen und persönlichen Bilder vollkommen nebensächlich und entspringt wahrscheinlich nur meiner persönlichen negativen Erfahrung mit Menschen, die zu oft auf Fremdwörter setzen.

    • Danke Michael für diese Zuwendung an mich. Ich frage aber: ist nicht die Benutzung von Sprache (insbesondere hier bei J.P. als Wort-Spiel) zu jeder Zeit und in allen Variationen vielleicht gerade doch das Gegenteil von Unterwerfung?

      Man „erfindet“ Wortschöpfungen wie „DearOma“ oder „Denglish“ und „benutzt“ so die Sprache(n). Hat das nicht eher etwas mit Macht ausüben (über sie, die Sprache) zu tun? Unterwerfung kann ich da nicht sehen.

      Und ist nicht jeder in der Auswahl seiner Worte frei? Ob er nun auf Fremdwörter setzt, auf Denglish oder eben die, die man im Umgang miteinander sprechen mag?

      Klar, dass ich deshalb auch Hip-Hop (für seinen Umgang mit Sprache) bewundere, obwohl ich meist kein Wort „verstehe“. Dennoch handelt es sich dabei oft um große dichterische und lyrische Kunst, es wird ähnlich ge“battlet“ wie bei Hans Sachs und den Meistersingern, die das bereits im Mittelalter und völlig unabhängig vom „Zeitgeist“ gemacht haben…

      Dark Wald und Dear Oma sind schöne Fotoprojekte. Gut, dass sie sich nicht nur mit Fotografie sondern auch mit Sprache beschäftigen. Ich mag das und finde gerade einen Diskurs dazu interessant – so lange er freundlich gesonnen ist.

      • Es gab mal in der SZ sogenannte „Filserbriefe“ (frei nach Ludwig Thoma) in sehr originellem Denglish, die ich, sofern ich Zeit hatte, mit Vergnügen gelesen habe. „Your true gisela.“ Darin wurden in dieser merkwürdig anmutenden Sprache sehr deutsche Eigenschaften humurvoll beschrieben. Für mich war das immer sehr schwierig zu verstehen, da selbst mein Schulenglisch nicht viel besser war. :) So bewegen sich für mich solche Wortspielerien eben auf eine sehr intellektuellen Ebene, die vielen Menschen halt verwehrt ist. Gut, „dear oma“ oder „dark wald“ verstehe sogar ich, nichtsdestotrotz passt das für mich nicht zu den mich emotional berüherenden Bildern, weil diese eben auf einer anderen Ebene für mich sind. Und für viele andere Menschen mit eher provinziellem Hintergrund auch, wage ich zu behaupten, ohne es beweisen zu können.

      • Nachtrag @ michael:

        Ich bin Provinzkind. Mir aber gefällt es durchaus mich auf verschiedenen Ebenen zu bewegen oder wenigstens mal zu schauen, was die so hergeben mögen bzw. was ich dort finde und mir ggfs. sogar aneignen und im besten Falle sogar weiterbearbeiten kann. Hin und Her springen! (Ist wie Ebbe und Flut“) Das macht mein Leben spannend.

        Danke, Michael, für dein „auf die Sprünge“ helfen.

  14. @armin :
    Mag sein, dass das bei Dir funktioniert. Bei mir tut es das nun halt nicht. Das ist, zugegebenermassen, mein Problem. Darüber zu diskutieren ist zwecklos. Aber so ist das halt nunmal bei Kunst. Wobei, ich wiederhole mich nochmal, mich die Bilder ausserordentlich berühren und ansprechen. Und ich finde, das ist die Hauptsache.