Frauen in der Fotografie
Es stellen viel mehr Männer als Frauen aus, auf Bühnen sieht man vorrangig Männer und immer wieder werden in Ambassadorprogrammen hauptsächlich oder sogar ausschließlich Männer gefördert. Das ärgert mich, weshalb ich mich kürzlich mit einem Brief an Olympus gewandt habe, als ich sah, dass unter den 18 Fotograf*innen der OlympusXplorers nur eine Frau vertreten war.
Auf meinen Brief antwortete mir Olympus:
Seit knapp einem dreiviertel Jahr existiert das olympusXplorers-Projekt bei Olympus. Damals angefangen hat alles mit einer Kooperation zu Hannes Becker und den German Roamers. Wir verfolgen mit dem Projekt eine ganz klare Bildsprache und suchen anhand dieser Sprache und weiteren Auswahlkriterien die Influencer aus, mit denen wir zusammenarbeiten. Hierbei sind wir uns der Problematik des nicht repräsentativen Frauenanteils absolut bewusst. Die Recherche gestaltet sich nur leider nicht immer so einfach wie wir uns das vorstellen. […]
Also schickte ich Olympus eine Liste mit etwa 40 Fotografinnen, deren Bildstil und Qualität ebenfalls zur Kampagne passen würden. – Danke an dieser Stelle noch einmal für Eure Mithilfe! – Ich erhielt daraufhin eine weitere E-Mail:
Vielen Dank für die Zusendung der Namen. Einige von ihnen haben wir auch schon im Auge. […] Wir arbeiten gerade daran, dass olympusXplorer-Team noch in diesem Jahr um 2 weibliche Kandidatinnen zu erweitern. Dies soll natürlich nur ein kurzfristiges Ziel sein. Langfristig gesehen arbeiten wir daran, noch mehr Kooperationen mit weiblichen Fotografinnen zu starten. Dennoch denke ich, dass wir hier auf einem guten Weg sind.
Sollte Olympus wie versprochen noch 2018 die Kampagne um zwei Frauen erweitern, läge der Frauenanteil bei knapp 15 %. Immer noch viel zu wenig, aber ein kleiner Erfolg. Ein Mitglied der German Roamers (Kollektiv aus 14 Männern), die in der Nachricht von Olympus erwähnt werden, schrieb mir über Instagram, dass das Problem doch einfach sei, dass in Deutschland das Geschlechterverhältnis in der Landschaftsfotografie bei „wahrscheinlich 1:100“ läge.
Wenn er den Eindruck hat, dass ein so unglaublich starkes Ungleichgewicht von 1:100 herrscht, folgt er anscheinend kaum Fotografinnen. Wie kann das sein? Ich schrieb ihm zurück:
Danke für die Antwort! Ich finde es super, wenn es zu Diskussionen kommt. Und einig sind wir uns ja, dass es hier ein Problem gibt. Ich stimme auch mit Dir überein, dass es momentan mehr Landschaftsfotografen als -fotografinnen gibt, aber Dein Verhältnis von 1:100 halte ich für übertrieben. Eventuell hängt deine Einschätzung auch ein bisschen mit Deiner gesellschaftlichen Blase zusammen. Die German Roamers bestehen ja ausschließlich aus Fotografen. Das meine ich gar nicht vorwurfsvoll. Unsere Auswahl, die jetzt an Olympus ging, zeigt ebenso, wie sehr ich und meine Leser*innen in noch einer anderen Blase leben, denn unsere Auswahl beinhaltet nur Frauen aus westlichen Kulturräumen: Europa, Nordamerika, Australien. Aufgrund dieser Blase könnte ich jetzt Schlüsse ziehen, dass es in Asien, Afrika oder Südamerika keine Landschaftsfotografinnen gibt. Aber dass das nicht stimmt, wissen wir beide, auch wenn wir jetzt auf Kommando keine konkreten Namen nennen können.
So ähnlich verhält es sich auch mit dem Thema Frauen in der Landschaftsfotografie. Nur weil sie nicht so sichtbar sind, heißt es nicht, dass es sie nicht gibt. Sie sind einfach leiser, weil sie bisher weniger Chancen hatten, weniger sichtbar waren und so natürlich auch weniger beachtet wurden. Man könnte nach dieser Erkenntnis gezielt nach ihnen suchen, um die Blase zu durchbrechen. Das ist aber anstrengend und nicht Deine Aufgabe als German Roamer oder Ambassador für Olympus.
Aber ich sehe es als meine Aufgabe als Herausgeberin für ein Fotomagazin. Und auch als Aufgabe für Olympus als Firma. Denn sie formen und erhalten mit dem Programm und mit ihrer Werbung ein bestimmtes Bild, das so nicht mehr stimmt. Es gibt viel mehr Frauen im Bereich der Fotografie als noch vor wenigen Jahren. In fast jedem Genre. Die meisten Kamerafirmen zeigen in ihrer Werbung aber weiterhin vorrangig Männer. Die meisten Ausstellungshäuser stellen aber vorrangig Männer aus. Und die meisten Agenturen stellen Männer ein. Deshalb kämpfe ich für mehr Sichtbarkeit für Frauen und versuche, ihnen Mut zu machen, aufzustehen und ihren Platz in der Fotografie einzunehmen.
Wenn Du fragst, was Du tun kannst: Noch einmal reflektieren, ob es wirklich so viel weniger Landschaftsfotografinnen gibt oder ob sie Dir einfach noch nicht aufgefallen sind. Vielleicht entdeckst Du ja auch ein, zwei tolle Fotografinnen durch unsere Liste. Ich erwarte auch gar nicht, dass Du Firmen selbst auf Ungleichheiten hinweist oder den Frauen gar Deine Jobs anbietest. Ich bin mir sicher, allein dadurch, dass Du Dir das Problem bewusster machst, sich etwas verändert.
Leider blieb die Nachricht unbeantwortet, aber der Gedanke ließ mich nicht mehr los und ich begann zu recherchieren, ob es denn nicht Zahlen und Fakten zum Geschlechterverhältnis gibt.
Wie sieht das Verhältnis in Deutschland aus?
Meine erste Recherche führte mich zum Boys’Day. Der Zukunftstag für Jungen dient dazu, Schülern Einblicke in Berufsfelder zu geben, in denen Frauen dominieren. Ich hatte vor ein paar Jahren die Anfrage eines Jungen abgelehnt, weil ich leider grundsätzlich keinen Praktikumsplatz anbieten kann. Nun wurde ich jedoch stutzig. Warum bewarb sich ein Junge bei mir für ein Praktikum als Fotograf? Ein Blick auf die Webseite des Boys’Day verrät: Der Beruf Fotograf wird neben Friseur und Erzieher empfohlen. Der Anteil männlicher Azubis liegt laut Statistik bei 25,6 %. 74,4 % sind im Umkehrschluss Frauen.
Um einen umfänglichen Einblick in die Verteilung der Fotograf*innen in Deutschland zu bekommen, musste ich mir noch die Studierenden und Autodidakt*innen ansehen. Ich schrieb einige deutsche Hochschulen an und erbat eine Auskunft. Auch bei Studis-Online bekommt man einen Einblick in die Verteilungen an den Hochschulen: Mit Ausnahme der Fachhochschule Dortmund (34,5 %) liegt der Frauenanteil der einzelnen Hochschulen jeweils bei über 50 %.
Und diese Zahlen sind nicht besonders neu. Der Lette-Verein bestätigte mir, dass „der Frauenanteil in der Fotografie-Ausbildung [bei ihnen] seit vielen Jahren konstant bei ca. 63–65 %“ liegt.
Genaue Zahlen für Hobbyfotograf*innen und Autodidakt*innen zu finden, ist schwieriger. Auf Fotoplattformen laden natürlich auch Modelle, Illustrator*innen, Zeichner*innen und viele mehr Bilder hoch und die Zahlen gibt es auch nicht nur für Menschen aus Deutschland, aber ich möchte es der Vollständigkeit halber erwähnen. Auch hier gibt es kein auffälliges Ungleichgewicht. Der weltweite Frauenanteil auf Instagram liegt bei 53 %, auf Flickr bei 46 % und auf DeviantArt bei 41 %.1
Wo sind all diese Frauen?
Im Magazin bemerke ich kein Ungleichgewicht. Ich hatte nie den Eindruck, dass der Männeranteil in Artikeln oder Features stark überwiegt. Auch ein Blick in unsere Leser*innen-Statistik verrät kein starkes Ungleichgewicht: 55 % Leser und 45 % Leserinnen.
Das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung zeigt, dass 2011 49,3 % der arbeitenden Fotograf*innen (einschließlich Kameraleute und Bildberichterstatter*innen) Frauen waren. 1999 waren es noch 42,3 % und der Wert wächst kontinuierlich.2 Es ist also auch nicht so, dass sich die Frauen nach der Ausbildung mehrheitlich nicht auf den Arbeitsmarkt trauen und demnach ihre Sichtbarkeit abnehmen würde.
Wie kommt es dann gleichzeitig zu diesen Zahlen, die ich bei meiner Recherche fand?
Nur 10 % der Agenturfotograf*innen sind Frauen.3
Nur 25 % der auf Ausstellungen gezeigten Arbeiten stammen von Fotografinnen.4
Männliche Kollegen im Bereich der Fotografie verdienen im Schnitt 31 % mehr.5
Keine Vorwürfe suchen, sondern Lösungen.
Ich möchte mit diesem Artikel keine Vorwürfe machen, sondern zur Reflexion anregen. Auch ich hinterfrage mich und meine Ansichten, denn ich weiß, dass ich gerade zu diesem Thema als Frau nicht völlig emotionslos bin und schnell auch Unrecht tue.
Kürzlich schrieb eine Hochzeitsfotografin auf Instagram, dass sie es unglaublich störend finde, wenn sie während ihrer Arbeit von Gästen gefragt werde, ob sie nicht auch mal ein schönes Foto von sich haben möchte und dass sie sich dadurch als Fotografin nicht ernst genommen fühle. Das hat mich wütend gemacht. Und dann habe ich überlegt, ob es Männern vielleicht auch so geht und zwei befreundete Hochzeitsfotografen angeschrieben. Und ja, sie werden dasselbe gefragt, fühlen sich aber aus Gründen nicht auf Grund ihres Geschlechts abgewertet.
Diese kleine Geschichte schreibe ich, um zu zeigen, wieso ich so vorsichtig bin. Ich habe zugegebenermaßen diesen und ähnliche Artikel schon so oft angefangen und wieder verworfen, weil ich weiß, wie schwierig Diskussionen zu diesem Thema werden können. Ich versuche, mich streng an Statistiken und Zahlen zu halten, um keine Fehler zu machen. Mir ist das Thema einfach so unglaublich wichtig. Ich möchte zeigen, dass es sehr viel mehr Fotograf*innen gibt, als es die Stars auf der Photokina vermuten lassen.
Ich weiß auch, dass ich mich mit meinem Brief oben etwas weit aus dem Fenster lehne. Ich kenne den Fotografen nicht und weiß nichts über seine Ansichten. Auch die These der gesellschaftlichen Blase ist nicht nachweisbar. Olympus dient hier als Beispiel, aber definitiv nicht als Sündenbock. Bei fast allen Kamerafirmen sehen die Ambassadorprogramme so oder so ähnlich aus. Und die Antwort von Olympus hat mich aufrichtig gefreut und noch mehr freue ich mich über die tollen Landschaftsfotografinnen, die im Programm bald eine Plattform finden werden.
Ziel dieses Artikels ist es, Lösungen zu suchen. Mit dem Wissen, dass der Frauenanteil im Bereich der Fotografie in Deutschland seit Jahren bei über 50 % liegt, ist klar, dass die Geschlechterverteilung auf Bühnen, Ausstellungen und so weiter nicht gerechtfertigt ist und wir einiges zu tun haben. Wir müssen Frauen gezielt fördern und ihnen helfen, selbstbewusst in den Markt zu gehen. Und wir müssen ebenso selbstbewusst auch Firmen und Veranstalter*innen darauf hinweisen, wenn sie hauptsächlich Männer sprechen lassen und fördern.
Dass es anders geht, zeigen Firmen wie Adobe mit ihrem Creative-Residency-Programm, in dem seit 2015 Frauen die Mehrheit bilden. Oder aktuell auch Sony, die in Amerika mit Alpha Female gerade ein Ambassadorprogramm nur für Frauen ins Leben gerufen haben.
Ebenfalls eine tolle Idee, um dem Ungleichgewicht entgegenzuwirken, sind Netzwerke für Frauen, wie der Female Photoclub für professionelle Fotografinnen. Hier helfen sich Frauen gegenseitig durch regelmäßige Treffen, Workshops und Mappenbesprechungen. Und sie schaffen eine Plattform, auf der Firmen führende Frauen im Bereich Fotografie finden können.
Quellen
1 information is beautiful: chicks rule?
2 Berufe im Spiegel der Statistik
3 ARTE-Reportage „Beruf: Fotografin“
4 ebenda
5 Bundesagentur für Arbeit
Titelbild: Julie Johnson
Schön, dass jemand mal dieses Thema so offen anspricht und auch Zahlen und Fakten aufweisen kann. Genau DAS sage ich schon seit langem. Fotografie die letzte Männerdomäne – allerdings streiten dies die meisten männlichen Fotografen ab. Es scheint als ob nicht die Fotografie oder das Bild im Vordergrund steht, sondern nur wer am lautesten die Buschtrommeln schlägt und genau dies machen weibliche Fotografen meistens nicht.
Herzliche Grüße
Martina Maise
Da gebe ich Dir vollkommen recht, dass hier meist nicht die Fotografie oder das fertige Bild im Vordergrund steht. Meiner Erfahrung nach sind es die, die am lautesten Schreien bzw. so wie Du schreibst „die Buschtrommeln“ schlagen, die beachtet werden. Auch meiner Erfahrung nach sind hier die weiblichen Fotografinnen wesentlich zurückhaltender. Ich sehe das in meinen Workshops sehr gut. Eigentlich ist der Frauenanteil über die Jahre hinweg immer sehr hoch, oftmals sind überraschenden Fotografien in einer Gruppe, meist auch von Frauen. Mir ist es dabei sehr wichtig, hier das Selbstvertrauen zu stärken. Viele sind erst davon überzeugt, gute Fotografien zu machen, wenn man sie darin bestärkt, dass dem auch so ist…
Rät man dann einer Fotografin dazu mal eine Ausstellung zu machen, dann muss man schon ganz schön Überzeugungsarbeit machen. Männer sind da viel schneller dabei.
Bei einem meiner Jahresworkshops, der letztendlich in einer Gemeinschaftsausstellung endet hat sich leider nur eine Frau angemeldet. Ich es wäre toll gewesen noch weitere Frauen dabei zu haben, aber leider hat sich eben nur eine Fotografin gefunden.
Ich mache jetzt seit 14 Jahren Workshops in den Bereichen der Fotografie mit denen ich mich selbst beschäftige und ich kann definitiv sagen, dass der Frauenanteil gerade in den letzten 4 Jahren doch sehr angestiegen ist.
Nun, es wird immer davon gesprochen dass man da etwas dagegen tun sollte. Aber eigentlich gibt es immer nur Frauen, die sich dieses Themas annehmen. Warum eigentlich keine Männer, die sich um mehr Sichtbarkeit von Frauen in der Fotografie kümmern?
Allen einen schönen Tag noch …
Herbert Koeppel
Die Menschen, die die Fotografen für solche Programme auswählen, werden männlich sein. Deshalb bevorzugen sie unbewusst Männer. Übrigens habe ich auch schon bei Fotowettbewerben beobachtet, dass der männliche Gewinneranteil meist überwiegt.
Hmm, bei den Wettbewerben würde ich auch sagen, dass Frauen Ihre Fotografien oft selbst viel zu sehr unterschätzen und dass Männer da wieder viel leichter einreichen. Die Zurückhaltung ist meiner Erfahrung nach auch beim Thema Wettbewerb auch viel größer, allerdings auch vollkommen unberechtigt…
Allen einen schönen Tag noch…
Herbert Koeppel
Ich finde den Artikel gut, dennoch muss ich sagen dass für mich immer das Bild und die Inspiration gilt. Ob von Mann oder Frau fotografiert sollte generell kein Thema in der Kunst sein, den das Objekt des Schaffens gilt und nicht der Schöpfer (nicht göttlich gemeint).
Ich will dass das Foto einen zum Nachdenken bringt bzw man es einfach schön findet – es muss nicht unbedingt weiblich oder männlich sein. warum auch?! es sollte eher sachlich, kritisch, krativ, intelligent, „schön“,… sein…
Grüße – eine Olympus-Fotografin…
Vollkommen richtig, eigentlich ist das Endergebnis wichtig. Ob Mann, Frau vollkommen egal. Mir ist auch nicht klar, warum bei guten Fotografien immer eine leichte Verwunderung durch den Raum geht, wenn diese von einer Frau gemacht worden ist. Als ob es seltsam ist, dass das andere Geschlecht zu den gleichen Leistungen fähig ist?
Allen einen schönen Tag noch …
Herbert Koeppel
Hallo Katja,
ein sehr interessanter und nachdenklich machender Artikel, den du da geschrieben hast. Ich fühle mich in der Landschaftsfotografie zu Hause und habe dieses Genre als meine Erfüllung entdeckt. Es wird mir aber immer wieder bewusst, dass ich als Frau in diesem Bereich tatsächlich eher die Ausnahme bin. Im näheren Umfeld gibt es fast ausschließlich Männer, die sich früh morgens aus dem Bett quälen und an einen Ort zum Fotografieren fahren. Ich habe oft das Gefühl, das Fotografinnen sich eher für die Hochzeits-, New-Born- oder Tierfotografie interessieren, zumindest vermitteln das meine in den letzten Jahren gemachten Kontakte. Vermutlich hängt das Ganze auch damit zusammen, dass es als Frau vielleicht nicht so einfach ist sich inmitten der Nacht in einsamer Natur oder alleine zu einem entlegenen Fotospot auf zu machen. Außerdem scheint auch immer noch das Vertrauen zu sich und seinen Arbeiten bei Frauen weniger ausgeprägt zu sein. Mein Appell lautet daher, dass auch Frau selbstbewusst zu ihren Arbeiten stehen soll und diese auch in der Öffentlichkeit zeigt, damit dieses Ungleichgewicht zwischen Fotografen und Fotografinnen gerade in der Landschaftsfotografie minimiert wird. Ich finde auch deinen Ansatz die Firmen und Veranstalter hier mit in die Verantwortung zu nehmen sehr gut, denn natürlich vermitteln auch Werbung und Medien genau dieses Bild und das gilt es zu revidieren.
Viele Grüße
Jessica
„Vermutlich hängt das Ganze auch damit zusammen, dass es als Frau vielleicht nicht so einfach ist sich inmitten der Nacht in einsamer Natur oder alleine zu einem entlegenen Fotospot auf zu machen. “
Ich glaube es nicht!!! Das meinst Du nicht im Ernst – oder?
Gruß Maude
Hi Maude,
doch! Warum nicht? Mir geht es oft selber so und ich fühle mich nicht immer wohl dabei. Es ist ja keine Vermutung, die ich hier aufstelle, sondern ich spreche aus eigenen Erfahrungen. Wenn es dir nicht so geht ist es doch super, aber für mich kann das durchaus auch ein Grund sein.
Jessica
Doch, auch wenn Deine persönliche Erfahrung vielleicht anders gelagert ist. Ich mache diese Erfahrung auch und man muss hier teilweise wirklich Überzeugungsarbeit leisten und zeigen, dass nichts dabei ist um diese Uhrzeit raus in die Natur zu gehen.
Das „nicht einfach“ bezieht sich aber hier auf die Ängste, die durch die Erziehung und durch die ewige Wiederholunge der Annahmen „was den einer Frau so alles alleine passieren“. Klar, diese Dinge „können“ passieren. Sind aber trotzdem im Kontext der Fotografie/Landschaftsfotografie eher unwahrscheinlich.
Jedenfalls machen wir (Männer und Frauen) viel mehr Dinge im täglichen Leben, bei denen die Wahrscheinlichkeit bei der man um Leib und Leben fürchten muss, wesentlich größer ist z.B. Autofahren, mit dem Fahrrad fahren etc…
Allen einen schönen Tag noch …
Herbert Koeppel
Hmm, Frauen in der Landschaftsfotografie eine Ausnahme, dass kann ich was meine Workshop-Teilnehmerinnen anbelangt nicht bestätigen. Auch die Sache mit dem zeitigen aufstehen nicht. Wenn es eine Frau in diesem Bereich gepackt hat, dann steht sie genauso auf wie ein männlicher Kollege.
Gerade die Tierfotografie ist in dieser Hinsicht auch sehr fordernd, was das zeitige aufstehen und auch die Geduld anbelangt.
Mit dem Gedanken „vermutlich hängt das Ganze auch damit zusammen, dass es als Frau vielleicht nicht so einfach ist sich inmitten der Nacht in einsamer Natur oder alleine zu einem entlegenen Fotospot auf zu machen. “ liegst Du nicht so ganz falsch. Wobei auch das hier nur Gewohnheit und natürlich auch Anerzogen ist. Wenn man mal verstanden und erlebt hat, dass man zeitig in der Früh z.B. in der Au erstens wirklich alleine ist und man dadurch keinerlei Befürchtungen haben braucht, dann legt sich das und auch diese Frauen starten im finstern los und sind bei Sonnenaufgang draussen. Ich persönlich bin der Meinung, dass eben hier vieles Anerzogen und tradiert ist „Frau macht das einfach nicht…“ steckt immer noch in den Köpfen vieler Frauen und das ist eben falsch.
Du sagst es, dass Vertrauen in die eigenen Arbeiten ist meinst eher das Problem. Männer sind viel leichter von völlig durchschnittlichen Aufnahmen überzeugt, als Frauen. Männer sind einfach lauter in dieser Hinsicht, dass bedeutet aber nicht, dass man das als Frau nicht auch tun kann – man muss es eben nur mal tun.
Allen einen schönen Tag noch …
Herbert Koeppel
Hallo Herbert,
ob es anerzogen ist oder nicht kann ich nicht beurteilen, aber mir geht es oft so, dass ich mit einem mulmigen Gefühl unterwegs bin. Ich kann aber bestätigen, dass sich das tatsächlich legt und mit der Zeit immer besser wird. Auch ich stelle mir regelmäßig den Wecker am Wochenende, um den Sonnenaufgang zu fotografieren, während mein Mann noch gemütlich im Bett weiterschlummert. Wenn ich andere Fotografen treffe sind dies aber grundsätzlich Männer.
Jessica
Jessica: Nein. nein und nochmals nein!
Und wie fürchterlich, dass hier eine Frau die Schuld bei den Fotografinnen vermutet. Same old ätzende story! :-(
Hallo creezy,
welche Schuld? Ich fühle mich hier gerade etwas missverstanden! Ich spreche aus eigenen Erfahrungen und habe hier nur meine Sicht der Dinge mitgeteilt.
Kannst du bitte deine weiter ausführen, damit ich auch verstehe, warum dass deiner Meinung nach nicht der Fall sein kann? Mit dem Kommentar „Nein, nein und nochmals nein! “ kann ich momentan leider gar nichts anfangen. Möchtest du mir sagen, dass meine Erfahrungen, eigenen Empfindungen und Wahrnehmungen nicht stimmen?
Grüße
Jessica
Hm, ich denke das sind Verhaltensweisen die man erst so richtig bemerkt, wenn man eben mal im Dunklen losziehen möchte.
Übrigens, wer behauptet eigentlich, dass sich Männer nicht mulmig fühlen, wenn Sie z.B. um 1 1/2 Stunden vor Sonnenaufgang im Herbst losziehen. Ich denke jeder Mann, der diese Dinge um diese Uhrzeit tut kennt das leicht vorhandene seltsame Gefühl.
Doch alles in unserer Gesellschaft schreit danach, dass ein Mann stark und furchtlos ist, eine Frau sanft, ängstlich und zurückhaltend sein sollte.
Das beginnt oft in Kindesbeinen. Keine Ahnung wie das heute gehandhabt wird, aber ich bin 47 Jahre alt und damals war es mit Sicherheit so. Von Klein auf werden uns solche oder ähnliche Dinge eingeredet, diese Dinge loszulassen und darüber zu stehen ist nicht leicht.
Jeder männliche Fotografie der zum ersten mal in der Früh bei völliger Dunkelheit durch die Natur zum Motiv schleicht oder in später Nacht die Landschaft bei Mondlicht fotografiert, fühlt sich irgendwie seltsam. Der eine mehr, der andere weniger.Aber wie Jessica selbst bemerkt, dass legt sich mit der Zeit immer mehr und mehr.
Das liegt auch in unserer Natur, die wir ja immer mehr und mehr verleugnen. In den letzten 4 Millionen (+/) war es einfach für die entstehende Spezies Mensch nicht ganz ungefährlich sich zu diesen Uhrzeiten draussen aufzuhalten, denn die meisten tierischen Jäger, die zu diese Tageszeiten zur Nahrungsbeschaffung unterwegs waren, sind uns zumindest damals in allen Dingen absolut überlegen gewesen. Man muss das ganz bewusst versuchen zu überwinden, sowohl Mann als auch Frau.
Ich denke nicht das Jessica hier die Schuld bei den Fotografinnen vermutet. Wir haben alle Zwänge, die wir angenommen haben ohne uns dafür wirklich bewusst zu Entscheiden. Auch ein Mann, der meint, dass es unmöglich ist, dass Frau sich zu dieser Zeit raus traut lebt hier nach seinem Zwang. Bitte nicht die Tradierung, Erziehung, die vermeintlichen Vorgaben der Gesellschaft und zu guter letzt auch nicht die Biologie vernachlässigen und unterschätzen.
Die sogenannte Gleichberechtigung beginnt meiner Meinung nach in der Kindheit, in der Erziehung. Wenn Du creezy damit kein Problem hast, dann ist das super. Zeig anderen Frauen, dass das machbar ist, dass man als Fotografin auf sich aufmerksam machen kann und nicht im vermeintlichen Schatten der männlichen Kollegen verharren muss. Lass Deine Kolleginnen wissen, wie Du das für Dich gelöst hast …
Allen noch einen schönen Tag ….
@Jessica: Du bedienst hier vorbildlich die Klischees!!
@Herbert
„Ich habe oft das Gefühl, das Fotografinnen sich eher für die Hochzeits-, New-Born- oder Tierfotografie interessieren, zumindest vermitteln das meine in den letzten Jahren gemachten Kontakte. Vermutlich hängt das Ganze auch damit zusammen, dass es als Frau vielleicht nicht so einfach ist sich inmitten der Nacht in einsamer Natur oder alleine zu einem entlegenen Fotospot auf zu machen. Außerdem scheint auch immer noch das Vertrauen zu sich und seinen Arbeiten bei Frauen weniger ausgeprägt zu sein.”
Doch das tut sie mit diesem Absatz leider! Da wird jedes dumme Klischee über Frauen im Job bedient. Frauen trauen sich nicht in der Dunkelheit auf die Straße/in die Natur. Frauen haben kein Vertrauen in ihre Arbeit. Frauen fotografieren nur niedliche Themen. Mich ärgert es maßlos – insbesondere als Replik auf diesen so wichtigen Artikel!
Herrgott! Es sterben Frauen in Kriegsgebieten, die dort täglich Reportagefotografie bedienen. Wie kann man also so einen Unsinn behaupten – außer der eigene Blick auf die Fotografinnenszene ist eng? Anja Niedringhaus, gestorben 2014 in Afghansistan. Hilda Clayton, 2017, Kriegsfotografin ebenfalls in Afghanistan getötet.
Lalage Snow – hat’s überlebt, fotografiert nur noch Krisengebieten wie Afghanistan, Gaza etc. https://www.lalagesnow.co.uk
Hier – prämierte Fotografinnen, die insbesondere für den Mut ihrer Arbeit ausgezeichnet wurden:
https://www.iwmf.org/awards/anja-niedringhaus-courage-in-photojournalism-award/
Wie viele Frauen fotografieren für z. B. Getty Images aus allen Krisengebieten dieser Erde? Machen fantastische Reportagen zu Themen und gehen dorthin, wo es richtig weh tut?
@Jessica Dehn
Ich weiß nicht, wie jung wie alt Du bist und wie lange Deine Expertise in der Fotografie ist. Es gibt weltweit unfassbar viele Fotografinnen, die sehr mutig alles fotografieren, weit in persönliche Risiken reisen und alles fotografieren – nur keine frisch geborenen Babies, Food-Stills, Hochzeiten und rosa Glittergedöns.
Es gibt ultraviele Frauen, die sich problemlos auf zu den entlegenen Spots machen oder sich nachts in die wilde Natur begeben oder in den Krieg ziehen mit ihren Kameras. Das tun sie übrigens auch seit es die Fotografie gibt. Sie arbeiten, sie verkaufen und veröffentlichen Fotos, sie veröffentlichen Bücher, sie erhalten Preise für ihre Arbeit. Hier nur einmal ein kleiner Exkurs zum Thema: https://info.arte.tv/de/der-weibliche-blick-auf-den-krieg Und daran hat sich bis heute nicht geändert!
Frauen sind Berufsfotografinnen – sie arbeiten dokumentarisch, künstlerisch, expressionistisch, kreativ, wissenschaftlich, in der Werbung, im Sport, vor allem auch in der politischen Reportage!! Durchsucht man z. B. die Fotoagenturen Getty Images, National Geographics findet man überall Arbeiten von Reportagefotografinnen, die dort fotografieren, wo gute fotografische Arbeit persönliche Opfer erzwingt! Diese Frauen sind sehr viele!
Deine Erfahrungen mögen für Dich stimmen – aber sie liegen womöglich eher in der Tatsache, dass zu wenig über den eigenen fotografischen Horizont geguckt wird als darin, dass Frauen sich ernsthaft in der Fotografie weniger zutrauen würden als männliche Kollegen.
Hier darzustellen – auch wenn es Deine persönliche Einstellung sein mag – Fotografinnen wären weniger mutig als männliche Kollegen, das ärgert mich sehr – vor allem wenn der Einwurf ausgerechnet von einer Frau kommt! Denn darum geht es hier nicht: es geht darum, dass Frauen seltener die Lorbeeren ernten als ihre männlichen Kollegen für ihre großartigen und unter risikoreichen Bedingungen erkämpften Arbeiten!
Hier Pictures of the Year, die GewinnerInnen von 2018. Überall sind da in den Kategorien http://poyi.org/75/75winnerslist.html Frauen vertreten.
Das eine Frau auf so einen Artikel, der Frauen in der Fotografie stärken sollte, reagiert mit „Frauen trauen sich nicht oder fotografieren nur in niedlichen Kategorien kontert, das finde ich so traurig!
Interessant.
Mir ist völlig Wurst, wer ein Bild gemacht hat.
Ist es gut, ist es eben gut.
Bin sogar der Meinung das Frauen den besseren Blick haben.
Klar, das ist hier nicht das Thema…
Ich halt ja schon die Klappe.
Stimmt, mir eigentlich auch – ob Mann oder Frau – vollkommen egal – wenn das Bild passt.
Ich würde des etwas differenzieren, Frauen haben definitiv einen anderen Blick als Männer. Auch hier spielt wieder sehr hinein, was ich schon in den anderen Kommentaren erwähnt habe. Der andere Blick ist auch gut, denn wir sollten die Unterschiede zwischen Frau und Mann nicht unbedingt in allen Bereichen versuchen zu nivellieren, sondern eher auch herausarbeiten. Das macht uns doch auch zu Frau und Mann, unsere Unterscheide.
Bevor jetzt jemand schreibt „Aber…“ , ich meine damit nur die Dinge, die Fotografie betreffen… Gleiche Bezahlung, gleiche Chancen, dass sind Dinge,die von meiner Seite aus selbstverständlich sind und keiner Diskussion bedürfen.
Und Oliver ich würde hier nicht die Klappe halten, denn auch wenn sich Männer mit diesen Themen beschäftigen oder auch darauf aufmerksam machen, tut sich hier etwas und vor allem die Einstellungen haben dann eine Chance geändert zu werden.
Allen einen schönen Tag noch …
Herbert Koeppel
Auf Workshops treffe ich viele Fotografieren der Frauen, bei der Photokina gab es zumindest bei Fujifilm und Nikon auch referierende Fotografinnen. Etlichen habe ich zugehört. Es gibt auch prominente Fotografinnen wie Barbara Klemm, Abigail Tillmann oder Inge Werth, über die ich einen Blogbeitrag geschrieben habe: https://fotografie-und-achtsamkeit.jimdo.com/2018/08/10/wer-ist-inge-werth-ein-geheimtipp/
Grundsätzlch mag deine Beobachtung zwar stimmen, aber das ist leider eine noch weit verbreitete Erscheinung in unserer Gesellschaft.
Bis heute hatte ich nicht darüber nachgedacht… Jetzt komme ich doch glatt ins Grübeln :/
Ich habe das Fotografieren, egal ob mit moderner Profiausrüstung, alten Polaroidkameras etc. oder mit dem Smartphone, schon immer als eine Frauendomäne wahrgenommen. Deshalb wundere ich mich, dass Kameras stets so sehr als „technisches Männerspielzeug“ designt und beworben werden. Ich selbst habe seit meiner Kindheit begeistert fotografiert und in meinem Freundeskreis waren es auch zunächst ausschließlich Frauen, die fotografierten (Landschaft, Makro, Akt, Hochzeiten, Stillleben, Lost Places). Erst viele Jahre später kamen auch 2 Männer aus meinem Umkreis zur (reinen Landschafts- bzw. Urlaubs-)Fotografie, jedoch blieb allen die Fotografie nur ein Hobby, während eine Freundin und ich uns inzwischen professionalisiert haben oder auf dem Weg dahin sind. Dadurch, dass ich mit Fotografien in der Öffentlichkeit bin, komme ich mit anderen Fotografen und Fotografinnen ins Gespräch, hier ist der Männeranteil plötzlich höher. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass Männer sich tendenziell lieber als Frauen über ihre Profession mit anderen austauschen, während die Frauen, die ich anschrieb (es ist keine von sich aus auf mich zugekommen), bisher kein Interesse an einem Austausch hatten. Das mag – wenn diese einseitige Geschlechterverteilung nicht nur ein Zufall war – mit ein wichtiger Grund sein, warum Frauen weniger präsent sind. Denn mit einem regen Austausch kommen irgendwann auch Empfehlungen und also Aufmerksamkeit, und ohne die kommt man leider nicht weit. Gut sein alleine reicht leider nicht.
Also die Werbeschiene wird schon bedient:
naja bei Olympus gibt es die PEN Schiene – diese ist doch eher weiblicher angehaucht auch die Zubehörteile. Für Männer vermutlich too much, aber wenn der Objektivbehälter einmal bunt und aus Stoff ist und noch dazu topp schützt dann darf es auch girly sein – überspitzt gesagt. Da wird auch sehr für Frauen geworben, im Bereich Landschaftsfotografie haben sie wirklich weniger Werbung die Frauen trifft.
technisches Männerspielzeug würde ich überhaupt nicht sagen! wobei bei manchen schon die mm zählen ;) am Ende zählt für jeden Kamerahersteller der Käufer/die Käuferin. Ich glaube da sollte man Werbung und Werbewirkung nicht mit Realität verwechseln. Das wäre dann noch ein extra Artikel :)
Ich möchte natürlich auf keinen Fall für rosa Kameras plädieren. Ich bin aber sehr gelangweilt vom ewig gleichen Design der Spiegelreflexkameras, besonders im Profisegment. Immer wieder nur Klötze aus schwarzem Plastik, gerne schwer und klobig. Abgesehn von einigen stylischen Retromodellen hat man sich selten was einfallen lassen, die Profi- und Semiprofi-DSLR sind für die Fotowelt das, was Gaming-PCs für die Gaming-Welt sind (auch hier die Fehlannahme, dass nur Männer bzw. Jungs gerne gamen). Will ich Leistung, muss ich sämtliche Ansprüche an die Ästhetik fallen lassen und mir eine lächerliche Kiste kaufen, die für 14-jährige Jungs konzipiert ist. Oder einen Mac für 5000 Euro kaufen. Ästhetik und Design werden immer wieder unterschätzt. Womöglich, weil Frauen mehr Wert darauf legen als Männer, und die Hersteller aber nur die Männer als Konsumenten im Blick haben. Das halte ich für einen Fehler. Ich hoffe seit Jahren vergeblich, dass sich daran endlich etwas grundsätzlich ändert.
ich kann hier eine andere geschichte beisteuern. vor ziemlich vielen jahren war ich auf einer fotowebseite aktiv, hauptsächlich mit street-fotos. und irgendwann juckte es mich in den fingern und ich legte mir einen zweiten account zu – als mann. und war verblüfft, was für unterschiedliche reaktionen ich zu sehr ähnlichen fotos bekam (ich habe nie dieselben bilder hochgeladen). als mann wurde ich eindeutig mehr hofiert, um rat gefragt usw.
danke @katja für den artikel und insbes. die recherchen und mails an die personen/firmen!
Sehr steil, Nana und zugleich auch schlimm.
Was zum Teufel hast das Geschlecht mit der Wirkung eines Bildes zu tun ? Ich denke, als fotografierender Mann, der hier frei Denken kann, muss man eine Aktion dagegen setzen …
Allen einen schönen Tag noch ..
Herbert Koeppel
eben – mich hat es auch erstaunt. und frustriert. und nachdenklich gemacht. ich habe es in dieser deutlichkeit nicht vermutet gehabt.
ich hab das auch mal mit einer freundin zusammen probiert, selben bilder hochgeladen, selbe tags. sie hat in mehr als 10 mal so viele kommentare bekommen und in der zeit an die 4000 follower (ich glaube sogar es waren mehr) bekommen und ich vielleicht 30. dabei war ihr account neuer und hatte am anfang weniger follower.
In sachen instagram haben es frauen deutlich einfacher, warum das so ist, ist vermutlich eher traurig und nen zeichen dafür das typen meist obertrottel sind.
ich bin seit 12 Jahren als Fotograf unterwegs, in der Zeit hab ich bestimmt an die 100 oder mehr Initativbewerbungen bekommen, dabei waren vielleicht 2 maximal 3 von Männern. Ich hab mich immer gewundert warum. In der Werbe und Modefotografie ist der Frauenanteil gefühlt auch sehr gering, wobei in der Modefotografie der Anteil die letzten Jahre sich drastisch maximiert hat.
Aber Werbefotografie scheint kaum eine Frau sich antun zu wollen. Obwohl dort das Geld ist.
Auf Kunden- und Agenturseite hatte ich bis jetzt in allen Jahren immer ! mit Frauen zu tun die für das Marketing / Artbuying zuständig waren, nicht ein Mann in 12 Jahren. Davon kamen auch öfters welche selber aus der Fotografie ursprünglich.
Ich hab aber leider auch viele weibliche Fotografinnen erlebt die wirklich wahnsinnig talentiert waren (!), toll konzeptionell gearbeitet haben, mega kreativ und professionell und dann irgendwann in die sichere Hochzeits, Baby, Akt Richtung abgedriftet sind. Das ist so ärgerlich und vermutlich auch ein Grund warum Fotografie so bieder und mutlos hier in Deutschland ist.
Von wegen Ausstellungen; die letzten 2,5 Jahre hab ich recht eng für eine Galerie gearbeitet. Wir haben auch immer versucht Frauen zu pushen, weil sie weniger sichtbar im Kunstmarkt sind. Aber wenn ich bedenke wer uns Portfolios geschickt hat, dann waren das fast ausschließlich Männer.
Ich denke es ist eher ein Gesellschaftliches Problem, dass man Jungen eher ermutigt auf die Kacke zu hauen und Mädchen zurückhaltender erzieht – und das wird immer schlimmer.
Wenn man zum Ende des Artikels kommt, scheint die Quintessenz zu sein: „Ersetze eine männerdominierte Szene durch eine frauendominierte und nenne das dann Gleichberechtigung.“ ???
Nein, das ist sicher nicht das Ziel. Ich bin für Gleichberechtigung. Wo liest du das raus?
„Dass es anders geht, zeigen Firmen wie Adobe mit ihrem Creative-Residency-Programm, in dem seit 2015 Frauen die Mehrheit bilden. Oder aktuell auch Sony, die in Amerika mit Alpha Female gerade ein Ambassadorprogramm nur für Frauen ins Leben gerufen haben.“
Zur Klarstellung: Mir ist es vollkommen egal, ob ein Werbegesicht (Ambassador) weiblich oder männlich ist. Genauso, wie ich nicht darauf achte, ob ein Bild von einem Asiaten oder einem Westeuropäer gemacht wurde.
Aber ich sehe das ähnlich wie @Wanderer. Um den Frauenanteil zu erhöhen, sperrt man also Männer einfach aus?
Das ist doch deutlich diskriminierender als alles, was Nikon und Konsorten tun – und damit das genaue Gegenteil von Gleichberechtigung.
Ich bin ganz klar für gleiche Chancen für Frauen und Männer. Aber „Female Photoclubs“ sind ganz sicher keine Lösung, um dem augenscheinlichen Ungleichgewicht entgegen zu wirken. Im Gegenteil, als Konsequenz bleibt jeder in seiner geschlechtergetrennten Blase, es entsteht ein „wir gegen die“. Und stellt euch mal einen „Male Photoclub“ vor: Das Geschrei wäre unendlich.
Dieses gegenseitige Ausschließen ist meiner Meinung nach ein regelmäßiger Trugschluss in der aktuellen Feminismus-Debatte, der nichts Gutes bewirkt.
Ich wüsste übrigens keinen Fall, bei dem Frauen das Fotografieren verboten wurde – aber vielleicht lebe ich ja zu sehr in einer Blase. Solange jeder das tun darf, was er möchte, ist doch alles ok, oder?
LG
Er/sie meint vermutlich das „… nur für Frauen …“ im vorletzten Absatz.
Ich sehe Förderprogramme für Frauen und Frauenquoten als ein direktes Instrument, um den Anteil von Frauen in wichtigen Positionen und Vorbildfunktionen zu erhöhen. Sexistische Strukturen und Normen sind historisch gewachsen und können meiner Meinung nach nur durchbrochen werden, wenn auch Frauen in angemessenem Verhältnis in Entscheidungsgewalten kommen.
Ziel ist das Gleichgewicht und keine Benachteiligung (natürlich auch nicht die von Männern).
Gerade entdeckt:
https://www.thisisinsider.com/sony-25000-grant-5000-camera-gear-female-photographers-how-to-apply-2018-9
Hans-Martin, ja das ist das Alpha Female Programm, von dem ich auch im Artikel schreibe.
Na das war der Artikel des Jahres, mindestens. Sehr reflektiert und sachlich. Das hat aber auch oft damit zu tun, wie gut ich mich selbst vermarkten kann. Ich bin fest davon überzeugt, das die Kollegen, warum auch immer, besser können.
Ich kann das auch nicht, ärgere mich dann oft über mich selbst. Wobei die Männer sich auch geändert haben. Ein Workshop vor 15 Jahren, da war ich oft die einzige Frau. Die Männer knallten die Riesengeräte auf den Tisch und sprachen über Technik. Das hat sich zum Glück geändert. Auf den Workshops ist es mittlerweile oft gleichmäßig gewuchtet, die Frauen oft in der Überzahl. Ich glaube, da gibt es noch viel Arbeit. Aber herbei denen, die diese Ambassodorprogramme gestalten. Das sind nämlich auch meistensMänner
Katja, ich muss sagen, ein toller Artikel. Du hast viele Punkte, Fakten, Aspekte und Sichtweise in Betracht gezogen. Sehr gelungen.
Ich finde das Thema schwierig. Es ist schwer aufzugreifen. Es kommen so viele Aspekte zusammen, die ich erst gar nicht zusammenfassen kann. Ich verstehe die Unmut. Es ist ein Ergebnis aus mehreren Faktoren, schätze ich. Die Welt ist komplex und so verflochten.
Ich habe im meinem beruflichen Umfeld festgestellt, dass Männer sich mehr puschen gegenseitig. Eine Hand wäscht die andere. Frauen sind da zurückhaltender. Manchmal (nicht immer) arbeiten weibliche Kolleginnen gegeneinander (gibt es auch bei Männer, aber nicht so häufig sichtbar). Das hat zufolge, dass man (Frau) lieber unsichtbar bleiben möchte. Nicht alle haben Bock und Zeit für Drama.
Übertragen auf diesen Artikel, denke ich, dass Frauen etwas mehr Mut zeigen oder noch besser haben (mich nicht ausgeschlossen). Da wir von natur aus eher zurückhaltender sind, ist verständlich, vielleicht sogar evolutionsbedingt, aber die Zeiten haben sich geändert. Wir können uns nicht nur auf die Arbeit der Feministen ausruhen, sondern in unseren Rahmen der Möglichkeit auch selbst aktiv zu sein. Ich arbeite selbst dran, muss ich zu geben. Taten ist doch ein bisschen schwere als es daher zu sagen….
*Ich will damit nicht sagen, dass Frauen selbst schuld sind an dieser Unsichtbarkeit. Keinesfall. Es reicht nicht nur ein paar türen zu öffnen. Es müssen mehrere bzw. viele Türe geöffnet werden. Durch gehen muss man eben selbst. Sonst steht man vor offene Türen. ;-)
Es erwartet meiner Meinung nach niemand, dass in jedem Beruf 50% der Personen Frauen sind.
Wir Männer brauchen nicht 50% männliche Hebammen, Kindergärtner oder Newborn-Fotografen, um happy zu sein, und Frauen müssen nicht in jedem Beruf die 50% Quote schaffen.
Dass die fotografischen Influencer fast alle männlich sind, ist eigentlich eher ein Witz. Wer sind denn bitte sehr Leute wie Ben Jaworskyj, Calvin Hollywood, Thomas Leuthard oder Pavel Kaplun … muss man die wirklich beneiden und nachahmen?
Schon der Begriff „German Roamers“, aua!, das tut ja schon weh! So ein Schwachsinn!
Wer sind denn schon die älteren Herren, die mit einem 150-600 mm Penisersatz in den Zoo und dann in den Fotoclub gehen? Das sind Leute wie FDP-Chef Christian Lindner, der vor kurzem im „Spiegel“-Interview erzählte, wie stolz er sei, dass er schon in jungen Jahren vier Porsche besitze. Sind das die Vorbilder, muss man so jemanden beneiden und imitieren?
Muss „frau“ jeden Quatsch mitmachen? Und muss „man(n)“ jeden Unfug nachahmen?
Andererseits: gerade gestern schriebst du, Katja:
„Als ich vom Kollektiv Soul of Street zu einem Streetwalk durch Köln eingeladen wurde, war ich deshalb erst einmal sehr unsicher. Ich bin Portraitfotografin …“
Eben! Du bist auf dem richtigen Weg, dich selbst ab und zu zu hinterfragen und neu zu erfinden. Wieso bist du „Portraitfotografin“? Brich doch einfach aus aus solchen Zuschreibungen!
Warum gründen eigentlich nicht Frauen ein Street-Photography-Kollektiv? Dafür braucht man doch keinen hohen Testosteronspiegel.
Eure eigene Stimme kann doch viel lauter und klarer sein, ihr müsst das nur wollen und dann durchziehen. Ein Brief an Olympus nützt da sicher wenig, solange deren Entscheider „German Roamers“ gut finden.
Was wäre, wenn Frauen (und gern auch Männer) dem gerade jetzt auf der Photokina gezeigten Vollformat-Pixel-4K-Wahn entgegensetzen, dass sie nur noch Kameras mit relativ kleinem „1-Zoll-Sensor“ oder „APS-C-Sensor“ nutzen wollen, die aber staub- und sprtzwassergeschützt sind, und das in all ihren Medien immer wieder propagieren? Frauen (und auch Männer) müssen doch nichjt jeden Unsinn mitmachen und dann auch noch traurig sein, wenn eine selbsternannte Elite nicht jeden mitspielen lässt.
Spielt doch euer eigenes Spiel, ignoriert die „Influencer“ doch einfach.
@Jürgen: Danke für dieses Statement!
Mein eigener Eindruck: Frauen denken (zu viel), bevor sie handeln,
Männer handeln (erstmal, einfach so, schauen „was geht“) und denken dann…
Vielen Dank. Einer besten Artikel hier auf kwerfeldein und zu dieser Problematik überhaupt. Und auch die Diskussion zum Artikel ist ( zumindest für mich) wesentlich erhellender als die ewigen gleichen sinnlosen Gendergrabenkämpfe andernorts im Netz.
Es ist krass für mich, was die Zahlen zeigen, was aus dem Pulk an bestimmten Förderungen oder der Marketingprogramme rüber kommt. Ich würde in meiner Blase auch sofort feststellen, dass es mehr Männer gibt. Dazu nehme ich mal noch einen ähnlichen Stil wie ich selbst, da wird der Anteil der Frauen noch kleiner.
Was ich ebenfalls festgestellt habe, ist dass bei meiner Art der Fotografie hin und wieder gefragt werde, wer die Bilder gemacht hat, weil sie denken, dass es nicht zusammengehen kann, sich selbst zu fotografieren und selbst aber auch Fotografin zu sein die vieles zwischen Menschen und Landschaft fotografiert. Da ich meine Fotografie als Kunst sehe ist darin auch alles möglich.
Was ich denke auch das Problem ist, dass die Männer um mich denken, zumindest in meiner Blase, dass Frauen die fotografieren vieles zart und blumig machen. Vieles mit Retusche ebenmäßiger aussehen lassen. Da weiß ich selbst dann nicht, was ich dazu sagen soll, warum ich das nicht mache.
Um von mir selbst zu sprechen. Ich muss nicht Leben von der Fotografie. Daher suche ich wenn dann gezielt nach Ausstellungen, um meine Arbeiten zu präsentieren.
Bevorzuge Projekte mit unterschiedlichsten Personen. Dabei ist es mir egal, welches Geschlecht sie haben, Hauptsache die Gedanken können zusammen zu etwas inspirierenden reifen.
Ich würde gerne mehr solcher Projekte für das sichtbar machen der Frauen in der Fotografie unterstützen.
Als ich diesen Artikel entdeckt habe musste ich ihn sofort lesen den das Thema ist wirklich wichtig. Frauen müssen bzw. sollten eigentlich seit jeher gleichberechtigt behandelt werden wie Männer. Sei es im Beruf, dem Gehalt oder der Aufmerksamkeit. Eine Frau leistet nie weniger als es ein Mann tut. Das ist einfach Fakt.
Im Artikel habe ich gelesen, dass es spezielle Programme und Communitys für Weibliche Fotografinnen gibt. An sich schon eine gute Sache. Nun frage ich mich doch ob es sinnvoll ist sich im übertragenen Sinne aus zu Grenzen. Ich würde es eher begrüßen, und ich denke ich spreche im Sinne aller, dass es doch sinnvoller wäre die Barrieren zwischen Männlich und Weiblich zu sprengen um einen gemeinsamen Weg zu finden. Das Miteinander sollte doch der Schlüssel sein wie ich finde.
Almodisches Denken ist leider heut zu Tage noch in vielen Köpfen zu finden. Ich bin kein Fan von Bevorzugung oder Ausgrenzung. Ich bin mit einer starken, alleinerziehenden Mutter groß geworden und, ich weiß nicht ob das der Grund ist, habe Frauen gegenüber den selben Respekt und die selbe Wertschätzung den Männer (wenn verdient) ebenfalls von mir bekommen.
Das ist ein Thema das wirklich viele Wege kennt und dazu kann man etliche Magazine und Bücher voll Schreiben. Ich für meinen Teil halte es einfach mit der Gleichberechtigung. Weder ein Mann noch eine Frau sollte über dem anderen Geschlecht stehen nur des Geschlechts oder einer Bewegung wegen. Es könnte alles wie immer so einfach sein… Ist es aber nicht. :)
Viele Grüße
Sven
Ich habe mit den Ambassador oder Explorer Programmen immer so meine Probleme!
Da wird einem oft gezeigt, wie man in Neuseeland, Norwegen, Island, Kanada oder Wildlife in Afrika wunderbare Aufnahmen mit natürlich immer wieder neuem ‚Geraffel‘, ähm Equitment hinbekommt. Das mag für eine spezielle Zielgruppe auch funktionieren, ja die Welt ist schön, aber: Wenn ich mich jetzt davon begeistern oder Inspirieren lasse, und wäre noch mal so 30, dann heißt das bei gewissen Firmen schon mal 10 000 Euro investieren, Reise buchen, am besten ein halbes Jahr oder ein ganzes frei nehmen und los gehts.
Die Realität sieht oft anders aus: Die dritte gekaufte Kamera ist 4 Jahre alt, die Objektive von 2 bis 15 Jahre, alles vorhanden, aber das neue ist des guten Feind. Bei vielen Menschen spielt sich das Leben in einer 40 Stunden Woche ab, das Abendteuer geschieht von Samstag früh um 5 bis so gegen 10, und abends bei passendem Licht noch mal von 18 Uhr bis 21 Uhr, eine Woche später befindet sich dann das Bild im Internet und nicht auf der Photokina, manchmal stehen 5 oder auch 20 Kommentare darunter, und die Freunde vom Stammtisch sagen oh wow, toll, schön und das war es dann auch schon!!!
Warum gerade eine bekannte Firma Ihre Objektive in der III Version zum drei mal so teuren Preis in den Markt wirft und immer einer auf steht und sofort kaufen, am besten gleich vorbestellen schreit, erschließt sich mir auch nicht ganz… .
Sorry, ich weiche etwas ab, aber die Ambassador Programme, naja… Werbung eben!
Stimm ich voll zu. Wäre ein eigenes Thema hier wert!
Hey liebe Katja,
deckt sich genau mit meinen Beobachtungen.
Was mich wundert, ist auch dass in Vereinen und Werbeplattformen für Fotografen so wenig Frauen sind.
Die sind theoretisch offen für jeden. Grade der BFF nimmt gerne Frauen auf. Gosee und caetch und wie sie alle heissen schlagen den Frauen auch nicht die für vor der Nase zu. Warum gehen die Frauen da nicht rein? Das sind die basics für viele lukrative Felder in der Auftragsfotografie.
Es ist ein hartes Business keine Frage, und klar, wenn man 30% mehr verdient, kann man auch mehr für Eigenwerbung ausgeben. Trotzdem…
Glauben wir genug an uns selber? Sitzen wir am großen Tisch? lehnen wir uns weit genug rein? Fordern wir das fette Stück vom Kuchen? Oder machen wir uns es gemütlich in der Hochzeit ecke.. bisschen Event und bisschen Social Media und so… da gehen wir niemanden auf die Nüsse, da lässt man uns gewähren.
Renommierte Ausstellungen und Magazine und der lukrative Werbemarkt, das müssen unsere Ziele sein.
hallo zusammen,
ein paar annahmen und fakten: es ist irgendwie auffällig das männer in fast allen bereichen, die auch vor allem weiblich besetzt sind, besser sind.
eine erklärung ist, das die intelligenz (IQ) bei männern und frauen nicht gleich verteilt ist.
bevor ihr mich jetzt steinigt. das ist wissenschaftlich belegt.
vgl zB: https://allesevolution.wordpress.com/2015/12/23/intelligenzverteilung-mehr-dumme-aber-auch-mehr-sehr-intelligente-maenner-als-frauen/
wenn man davon ausgeht, das es eine korelation zwischen IQ und guten Bildern gibt, so erklärt es sich von alleine.
ps: bin nicht frauenfeindlich. gibt sicher auch sehr gute weibliche fotografen…. ;)
Ist das ein Schwerz? Es kann nur ein Scherz sein, Sie SCHERZKEKS!
Die Seite ist total vertrauenswürdig, besonders finde ich, dass der Autor seine Quelle gar nicht angibt. Auf den eine verfügbaren Link kommt man nur auf eine Blogspot Seite mit dem Hinweis:
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Hmmmm…
Selten so einen Schwachsinn gelesen.
Ich weiß auf jeden Fall, wer bei der Intelligenzverteilung eher weniger abbekommen hat…
Kleiner Tipp: Ein guter Indikator ist oftmals auch die Rechtschreibung.
Also obwohl ich Dir beipflichten muss, was den schwachsinningen Inhalt angeht. So muss ich Dir bezüglich Rechtschreibung etwas widersprechen …
Rechtschreibung hat eher etwas mit Bildung zu tun, Intelligenz nicht unbedingt mit Bildung, kann aber durch Bildung befördert werden. Aber das ist ein ganz anderes Thema …
Allen einen schönen Tag noch …
Herbert Koeppel
Aha, da kann ich nur sagen dass jede Art von Kommentar zu diesem Beitrag vollkommen verschwendete Lebenszeit ist. Einfach nur Blödsinn….
Allen einen schönen Tag noch …
Herbert Koeppel
Intelligenztests werden, vermute ich, meistens von „weißen Männern“ gemacht. Sie fragen das ab, was „weiße Männer“ auszeichnet.
Wenn beispielsweise ein „weißer Mann“ einen IQ von 125 hat, aber weder kochen noch tanzen noch überzeugend reden und gut verkaufen kann, ist er dann besonders intelligent?
Wenn beispielsweise eine „schwarze Frau“ einen IQ von 95 hat, aber exzellent schneidern und malen und singen und predigen kann, ist sie dann minderintelligent?
So ist es aber nicht.
Intelligenz ist die fachübergreifende Fähigkeit schnell zu verstehen, zu lernen und Lösungen zu finden – egal ob bei Mathematik oder Deutsch, Kochen oder Löten, Malen oder Fotografieren.
Durch Fleiß kann man einen Mangel an Intelligenz zu einem gewissen Grad ausgleichen, aber gegen einen fleißigen und intelligenten zieht man den kürzeren.
Kreativität korreliert dagegen wenig bis gar nicht mit Intelligenz. Mit Intelligenz oder Fleiß kann man aber in Berufen, in denen Kreativität das wichtigste ist, trotzdem viel Boden gut machen, eben weil auch andere Fähigkeiten wichtig sind.
Singen und tanzen erfordern m. W. nicht besonders viel Intelligenz. Komposition und Choreografie wohl eher.
Im Gegensatz zu vielen anderen Tests sind IQ-Tests ziemlich robust dagegen wer sie durchführt, sie sind reproduzierbar und die Intelligenz lässt sich auch nicht gut fördern. Durch anhaltende Unterernährung kann sie leiden und Intelligenztests müssen alterskorrigiert werden, d. h. für 25jährige sind die Anforderungen höher als für 15jährige oder 10jährige oder 5jährige.
Aber zwei Erwachsene mit einem IQ von 125 vs. 90 – ja, da ist der mit 125 intelligenter, aber unabhängig von Geschlecht und Hautfarbe.
So wie eine schwarze Frau von 172cm kleiner ist als ein weißer Mann von 190.
Dass nicht alle schwarzen Frauen 172 sind muss ich hoffentlich sowenig dazu sagen, wie dass weiße Männer nicht grundsätzlich 190 sind.
Wer daran zweifelt, dass Frauen und Männer unterschiedlich behandelt werden, dem empfehle ich, wie das hier einige schon genannt haben, unter falschem Geschlecht einen Zweitaccount irgendwo anzulegen und eigene Erfahrungen zu machen.
„Singen und tanzen erfordern m. W. nicht besonders viel Intelligenz. “
Gemeinhin wird das so gesehen. Ich bin da anderer Meinung. Da ist eine Menge kognitiv zu erkennen und zu beherrschen: das Tempo, der richtige Einsatz, Melodie, Harmonie, Rhythmus, Rhythmuswechsel, Schrittfolgen und Variationen, …
Ich finde, dass Fotografie heute ein sehr demokratisches und gleichberechtigendes Genre ist. Der Zugang zur Ausbildung, zum Studium, zum autodidaktischen Weg, der Erwerb oder die Leihe des technischen Equipments steht allen offen. Das ist keine Frage von Alter, Geschlecht, Nationalität. Auch kann jeder als Privatperson und ohne kommerzielle Absichten quasi beliebig publizieren, digital und analog. Und wenn es erkennbare Unausgeglichenheit in Wettbewerben und im kommerziellen Umfeld gibt – na und? Gleichheit ist für mich kein Ziel. Jeder und jede sollte die Chance haben, erfolgreich zu sein. Will das jeder, engagiert sich jeder gleich intensiv, nutzt Netzwerke, quält sich und hat gleichermaßen Glück und Förderer? Natürlich nicht. Unterschiedliche Charaktere mit unterschiedlichen Ambitionsniveaus, Talenten und Ausdauer sind auch unterschiedlich „erfolgreich“ – was das auch immer im Einzelfall bedeutet. Eine strukturelle Benachteiligung von Frauen in der Fotografie erkenne ich nicht.
Ich habe vor einigen Jahren in Berlin zahlreiche Foto-Kurse und Workshops an der VHS Friedrichshain-Kreuzberg mitgemacht, die sich mit ihrem Fotocentrum an (durchaus ambitionierte) Laien bis Semiprofessionelle wenden. Auch dort: ein Geschlechterverhältnis von etwa 50:50.
Es ist überall dasselbe wie bspw. mit Speakerinnen auf Podien, Vorstandsfrauen, etc. Sprich: Es gibt noch viel zu tun.
Danke für den Artikel.
Ja, es ist wichtig Ungleichgewichte aufzuzeigen, mit Zahlen sichtbar machen wie unsere Gesellschaft tickt. Nur so können wir auf eine Gesellschaft hin arbeiten in der es egal ist, ob eine Person weiblich, männlich oder geschlechtslos* gelesen werden will (*Stichwort: Genderindentität). Das Geschlecht macht nicht das Bild, sondern der Mensch mit seinen Erfahrungen, Traumata, Erinnerungen usw. Ich finde die Beschreibung der „Gesellschaftsblase“ sehr passend. Um aber eine Gesellschaft zu erreichen wie eben angesprochen muss die stereotype Denke schon in der Erziehung aufhören, um mündige, selbstbewusste Menschen zu schaffen, die in unserer Gesellschaftsform nur noch als Relikt wahrnimmt.
danke für den Artikel Katja.
Blogartikel dazu: Das Leuchten in meinen Augen | aufzehengehen - Jonas Hafner Fotografie
Blogartikel dazu: Warum wir Fotokurse für Frauen anbieten ~ Besser fotografieren
Guten Morgen, ichhoffe ich darf es hier posten.
Ich bin auf die Idee gekommen eine Kollektiv für Fotografinnen zu gründen. Eine Zusammenarbeit in verschiedene Fotoprojekte ist so der Gedanke dahinter. Nichts kommerzielles, sondern aus reine Lust und Freude. :-)
„Kürzlich schrieb eine Hochzeitsfotografin auf Instagram, dass sie es unglaublich störend finde, wenn sie während ihrer Arbeit von Gästen gefragt werde, ob sie nicht auch mal ein schönes Foto von sich haben möchte und dass sie sich dadurch als Fotografin nicht ernst genommen fühle. Das hat mich wütend gemacht. Und dann habe ich überlegt, ob es Männern vielleicht auch so geht und zwei befreundete Hochzeitsfotografen angeschrieben. Und ja, sie werden dasselbe gefragt, fühlen sich aber aus Gründen nicht auf Grund ihres Geschlechts abgewertet.“
Die Männer können sich aber sicher sein an der Stelle nicht wegen Ihres Geschlechts schlechter behandelt zu werden. Du nicht.
Ginge es hier um Erzieher wäre es andersrum.